Jan Schindzielorz bestätigte unsere Prognose vom "Rekord-Alarm"
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Fürth/Düsseldorf/Krefeld, 29. Januar 2023) Diese Prognose war nicht allzu kühn und erforderte keine hellseherischen Fähigkeiten. In unserer Vorschau zum 32. Senioren-Hallensportfest in Fürth hatten wir vom „drohenden Rekord-Alarm" durch Hürdensprinter Jan Schindzielorz (*08.08.1978) von der LG Forchheim über 60m Hürden der M45 orakelt. Der noch eine ganze Weile 44-jährige Oberfranke legte gestern um 10:30 Uhr eingedenk der hirnrissigen, hausgemachten Regel des DLV (danach gilt das Jahr und nicht der Tag der Vollendung für die nächsthöhere Altersklasse) die nationale Bestmarke um 67 Hundertstel steigernd mit 8,11 Sekunden in Schutt und Asche. Die war zuvor seit Februar 2020 mit 8,78 sec. im Besitz von Markus Paquée (*1975) von der LG Rhein-Wied. Der mag derselbe Makel angehaftet gewesen sein (Geburtstag nicht bekannt). Schindzielorz nahm sich 45 Minuten später noch diese Kurzdistanz ohne Hürden unter die Spikes, rannte hier mit 7,27 sec. hinter den wirklichen 45-Jährigen Alexander Kosenkow (7,04 sec.) vom TV Wattenscheid und Jochen Gippert (7,09 sec.) vom TV Herkenrath an die dritte Position der aktuellen DLV-Hallenbestenlisten der M45. – Alle Resultate aus Fürth in der bekannt kunterbunten Ergebnisliste nach SELTEC-(Un-)Art.
Markus Follmann mit Saisonbestweite an die Spitze der Hallen-Bestenliste
Für die insgesamt metrisch beste Leistung bei einem gemischten Kugelstoß-Wettbewerb des TV Angermund heute Vormittag in der Leichtathletikhalle im Arena-Sportpark in Düsseldorf sorgte Markus Follmann (*1971) vom LT DSHS Köln. Der sich erst seit dem Vorjahr der weitenträchtigeren Drehstoßtechnik widmende Domstädter stieß die 6-Kilo-Kugel mit 13,95m knapp an die in dauerhafter Farbmarkierung auf Kunststoffuntergrund tatsächlich vorhandene 14-m-Linie heran. Follmann steigerte seine bisherige Saisonbestweite (13,58m) immerhin um 37 Zentimeter und übernahm zudem vor den Jung-Fünfzigern Thomas Blech (13,85m) und Niels Depner (13,71m) die Spitze bei der M50. Dennoch keine Spur von Zufriedenheit bei dem promovierten Chemiker. „Momentan schaffe ich es einfach noch nicht, meine guten Trainingsergebnisse im Wettkampf umzusetzen“, haderte er mit sich und seiner Technik. Mit dem Problem befindet er sich so früh im Jahr allerdings in großer Gesellschaft.
Es herrschte schon mehr Betrieb unterm Dach beim Traditionsmeeting
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Fürth/Krefeld, 28. Januar 2023) Aller Anfang ist schwer. Eine Binsenweisheit. Aber auch wenn ein „Wieder“ davorsteht. Es war in Quantität und Qualität schon wesentlich mehr Betrieb unterm Dach bei der „Mutter aller Senioren-Hallensportfeste“, dem Traditionsmeeting des LAC Quelle Fürth. Das erlebt heute ab 10.30 bis etwa 16 Uhr seine 32. Auflage. Die durch Corona bedingte zweijährige Zwangspause fordert ihren Tribut. Allerdings auch der Tatsache geschuldet, dass es nicht als Normenwettkampf dient, da die Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaften bekanntlich nach langem Gezerre letztlich hausgemacht vom DLV zum dritten Male in Serie ausfallen (wir berichteten mehrfach). Nackt an Zahlen orientiert haben für das Festival der ewigen Talente für die nächsthöher Altersklasse in der klubeigenen Arena „Am Finkenschlag“ 164 potenzielle Teilnehmer/innen aus 92 Vereinen zu 329 Starts ihre Visitenkarten abgegeben (siehe Meldeliste).
Kugelstoßen der M65 mit „Melderekord“…
Dürftig bis zum Teil gar nicht besetzt die verschiedenen Disziplinen in den Eingangsstufen M/W30 bis 40. Insgesamt ausgesprochen übersichtlich die Beteiligung der mehr oder weniger fortgeschrittenen Mädels. Eher ungewöhnlich gegen die sonstige Dominanz des Sprints: Der von der Anzahl am stärksten besetzte Wettbewerb ist das Kugelstoßen der M65 mit zehn „Handwerkern“, die freilich auch ihre Beine zielorientiert einsetzen sollten.
…und vielleicht eine nationale Bestzeit durch Jan Schindzielorz?
Eine interessante Personalie mit „drohendem Rekord-Alarm" gibt es noch mit Hürdensprinter Jan Schindzielorz (*08.08.1978) von der LG Forchheim. Der 44-jährige deutsche M40-Rekordhalter über 60m Hürden (7,94 sec.) darf aufgrund der unsinnigen nationalen Regel bereits seinen Einstand in der M45 feiern. Die hier zu knackende Marke steht bei 8,78 sec., gehalten von Markus Paquée von der LG Rhein-Wied, erzielt am 08.Februar 2020 beim LVP-Hallensportfest in Ludwigshafen.
Formulieren wir es dazu passend bajuwarisch: Schau‘n mer mal, dann sehn wir scho.
DLV bläst für Missmanagement der mediale Wind heftig ins Gesicht
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Kolumne am Mittwoch
Einen Augenblick mal bitte
(Darmstadt/München/Krefeld, 25. Januar 2023; 08:00 Uhr) Servicewüste DLV: Es ist heute geschlagene 42 Tage oder sechs Wochen her, dass in der Senioren-Spielecke auf dem digitalen Mitteilungsorgan des Dach- und Fachverbandes der letzte Beitrag erschienen ist. Das lässt den Schluss zu, dass die diversen Literaten in den Winterschlaf getreten sind. Oder ruhen sie sich auf den mutmaßlichen Lorbeeren aus? Denn es gibt für die Senioren-Leichtathletik zuständige Fantasten im Wolkenkuckucksheim der Geschäftsstelle in Darmstadt, die sich selber was in die Tasche lügen, dass ihre Klientel weitgehend mit seinem Dienstleister ausgesprochen zufrieden sei. Ja, klar, die Senioren-Hallen-DM ist lediglich dreimal hintereinander ausgefallen. Nicht allein deshalb ist die überaus positive Selbsteinschätzung ein fataler Trugschluss. Genauso wie vor Jahren die abenteuerliche Hochrechnung des ehemaligen DLV-Präsidenten Clemens Prokop, der sich nach vier positiven Doping-Proben von deren fünf zu der tollkühnen, vollkommen haltlosen Aussage hinreißen ließ, dass 80 Prozent aller Senioren (seinerzeit waren es ausschließlich Männer) dopen würden. Er und seine Nachfolger auf weiter unten angesiedelter Führungsschiene hätten besser vorher das Gehirn eingeschaltet, bevor der Mund geöffnet wird.
Werden heute die Geheimnisse zu Leichtathleten des Jahres gelüftet?
Aber immerhin besteht eine leise Hoffnung, dass es just heute Lesestoff mit gewissem Informationsgehalt für interessierte ewige Talente von gestern und vorgestern geben könnte. Der sollte allerdings nicht zwingend in der von uns so geheißenen Senioren-Spielecke gesucht werden. So der DLV sich an die eigenen Vorgaben halten sollte, werden nach über dreiwöchigem Abstimmungsschluss des Kandidaten-Bingos (31.12.2022) die Geheimnisse gelüftet, wer bei dem langatmigen und umständlichen Kaugummi-Prozedere zur Wahl respektive Ernennung der Leichtathleten des Jahres 2022 in den verschiedenen ausgeschriebenen Kategorien die Gunstbeweise erhalten werden. Eben auch der weiblichen und männlichen Ü35-Generation.
"Die Wut kocht hoch" über diese Karikatur einer Dachorganisation
Doch kommen wir zu wichtigeren Dingen. Den hauptamtlichen Spitzenkräften dieses – erkenne sie, die Ironie – Gott begnadeten, vom Himmel gefallenen Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) bläst derzeit für sein Missmanagement in Dauerschleife mal wieder der mediale Wind heftig in die Gesichter. Bereits in der Vorwoche bekamen die Gonschinska & Co. in zwei großformatigen Beiträgen der Print- und Online-Ausgabe der renommierten Süddeutschen Zeitung mit Verlagssitz in München ordentlich eingeschenkt. Die Überschriften: „Die Wut kocht hoch“ und „Neubeginn mit krachendem Fehlstart“. Vorgestern nun legte zur selben Thematik Leichtathletik-Experte Johannes Fischer vom ebenfalls in der Bayern-Metropole herausgegebenen Online-Portal des Spartensenders Sport1 unter dem Titel „Schock für deutsche Top-Talente“ nach. Ehe wir hier selbst lediglich in stark komprimierter Form eine Replik fahren, empfehlen wir es wie die Zeitung mit den vier großen Lettern: „BILD dir deine Meinung“ (siehe blau eingefärbte Links).
Summa summarum verleihen wir dafür die virtuelle Schlafmütze vom Mann im Mond. Die Namen der Personen bei dieser Karikatur einer Dachorganisation sind beliebig austauschbar und überlassen wir der jeweiligen Beurteilung unserer geschätzten, kompetenten Leserschaft.
Zwei heiße Tipps in kalter Jahreszeit für Kurzentschlossene
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Düsseldorf/Darmstadt/Frankfurt/Krefeld, 26. Januar 2023) Machen wir noch ein Minderheiten-Programm für Kurzentschlossene aus dem Einzugsgebiet der NRW-Landeshauptstadt, dem großen Dorf an Düssel und Vater Rhein. Ad hoc bietet der veranstaltungsfreudige TV Angermund mit seinem Frontmann Klaus Kirberg am kommenden Wochenende im Arena-Sportpark in Düsseldorf noch je ein Meeting unter freiem Himmel und dem Hallendach an. Zunächst am Samstag die 4.Winterwurfserie mit Diskus, Speer und Hammer von U16 bis Senioren. Der Zeitplan: 10:30 Uhr: Speer W, Diskus M; 12:30 Uhr: Speer M, Diskus W; 14:30 Uhr: Hammer W + M. Dem schließen sich Sonntag ab 10:30 Uhr in der Leichtathletikhalle Förderwettkämpfe im Stabhochsprung und Kugelstoßen in denselben Klassen an. Die zeitliche Abfolge: 10:30 Uhr: Stab ab 1,65m Anfangshöhe, ca. 13 Uhr: Stab ab 3,25m; 10:30 Uhr: Kugel M; 13 Uhr: Kugel W. – Meldungen an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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Wichtiger Hinweis: Derzeit läuft gleich nebenan mit der „Boot“ die weltgrößte Messe dieser Art, die ihre Tore ab 10 Uhr für Besucher öffnet. Das gilt es bei der Anfahrt zum Parkplatz 2 (Rheinbad) zu berücksichtigen. Die Vorlage der Meldebestätigung befreit von der Gebührenpflicht.
Senioren-Leichtathleten des Jahres: Melitta Czerwenka-Nagel und Klemens Wittig
Und bei dieser Gelegenheit aus einigermaßen aktuellem Anlass noch etwas Allgemeinverbindliches für unsere treuen Stammbesucher und Gelegenheitsgäste. Ausnahmsweise hielt der DLV mal Wort, veröffentlichte gestern im Laufe des Vormittags auf seiner Netzseite die Ergebnisse zu den Wahlen/Ernennungen der Leichtathleten des Jahres 2022 in den sechs verschiedenen Kategorien. Bei der Ü35 hieß das Motto offenkundig „Alter forscht“, wogegen selbstverständlich nichts einzuwenden ist, machten die 92-jährige Melitta Czerwenka-Nagel (LAG Saarbrücken), von uns dereinst, auch zu ihrer Erheiterung, laufender Kaffeefilter genannt, und der ebenfalls der Spezies Lauf angehörende 85-jährige Klemens Wittig (LC Rapid Dortmund) das imaginäre Rennen einer Experten-Jury. Der gehörten zu großem Erstaunen immerhin auch die DLV-Seniorensprecher Jennifer Gartmann und Heiko Wendorf an. Endlich einmal ein Mitspracherecht mit Sitz und Stimme, das der mitgliederstärksten Fraktion im Verband (knapp über 50 Prozent) sonst nicht zugebilligt wird.
Ein zur Nachahmung als Steilpass empfohlenes Beispiel von „König“ Fußball
Aprospos Diskriminierung noch ein Gedicht in Richtung des Deutschen Leichtathletik-(Verhinderungs-)Verbandes (DLV), den Senior*innen dringend zur Nachahmung empfohlen: Der ehemalige Fußball-Schiedsrichter Manuel Gräfe verklagte den Deutschen Fußball-Bund (DFB) wegen Altersdiskriminierung erfolgreich auf Schmerzensgeld. Nach einer Entscheidung des Landgerichts Frankfurt muss der DFB 48.500 Euro an den früheren Bundesliga-Referee zahlen. Der DLV hat entgegen dem Auftrag in §2.3 seiner Satzung zum dritten Mal in Serie (2021 – 2023) keine Senioren-Hallen-DM für Normerfüller veranstaltet. Wenn das keine Steilvorlage ist?!
Übrigens ist eine Beschwerde über jenen unsäglichen DLV von Jörg Hofmann (*1947) vom LAC Quelle Fürth beim Sportausschuss-Vorsitzenden des Bundestages, Frank Ullrich (SPD), anhängig, über die wir noch ausführlich berichten werden.
Alexander Kosenkow steigerte den Hallenweltrekord von Jochen Gippert
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(Dortmund/Krefeld, 23. Januar 2023) Neuer Hallenweltrekord über 200 Meter der M45! Alexander Kosenkow (`*14.03.1977; im Bild) vom TV Wattenscheid erzielte gestern im Rahmen der Westfälischen Meisterschaften in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle als Dritter des Vorlaufes der Männer-Konkurrenz 22,30 Sekunden (im Video auf Bahn 5). Damit verbesserte er die globale Bestzeit von Jochen Gippert (*25.01.1977) vom TV Herkenrath um 16 Hunderstel, den der am 30.Januar 2022 an selber Stelle aufstellte. Kosenkow trat zum Finale nicht mehr an, da er aufgrund des Vorlauf-Resultats auf Bahn 2 gesetzt wurde. In zwei Wochen in Leipzig möchte er versuchen, die Marke auf unter 22 Sekunden zu drücken.
Im vergangenen Jahr hatte sich der Wattenscheider am 23.Juli in Minden bereits den Freiluftrekord geholt, war dort für einen 45-Jährigen fantastische 21,65 Sekunden gerannt. (Text und Video wurden uns von Dirk Maximowitz zur Verfügung gestellt.)