Hallen-WM mit Winterwurf lockt 4.137 Gemeldete aus 88 Nationen an

(Torun/Krefeld, 25. März 2023) Spielen wir den gepflegten rhetorischen Flachpass, messen dem ausgerufenen globalen Ereignis nicht mehr Bedeutung bei, als es verdient. Ein paar Fakten müssen's allerdings schon sein. In der normenfreien Komfortzone mit jede Menge Sporttouristen im Nationaltrikot aus aller Herren Länder stehen mit dem ungewöhnlichen Auftakt ab dem morgigen Sonntag (ansonsten eher ein finaler Tag) bis zum 01.April die 9.Hallen-Weltmeisterschaften mit Winterwurf der Ü35-Generation im polnischen Torun auf der Agenda. Just also an jenem Schauplatz, an dem 2019 vor Corona die bislang letzten Titelkämpfe dieser Sparte stattgefunden haben. Seinerzeit übrigens mit Rückblick auf die gesamte Organisation und von den Wettkampfstätten sowie allen „Nebengeräuschen“ mit Livestream et cetera über den grünen Klee gelobten Veranstaltung. Diesmal haben bei leicht rückläufiger Tendenz 4.137 Startwillige (2019 = 4.345)  aus 88 Nationen kräftig und tief für die in vielerlei Hinsicht „Geldmeisterschaften“ in die persönliche Schatztruhe gegriffen.

Gastgeber Polen stellt weit vor Deutschland die meisten Startwilligen

Das wird jetzt nicht weiter überraschen, dass die gastgebende Nation mit 747 Gemeldeten (zuvor 870)
den Löwenanteil am gesamten Batzen stellt. Bereits an zweiter Position das reiselustige Völkchen aus „Made in Germany“ mit 422 (475) vor Großbritannien/Nordirland (324/393), Spanien (275/287), den USA (253/219), Italien (219/230), Frankreich (191/203) und Irland (144/111). Unsere durchaus mit ansehnlichen „Masters-“Kolonien gesegneten Nachbarn Niederlande (63), Österreich (44) und Belgien (ebenfalls 44; 475 bei den eigenen BK Masters Indoor) üben sich derweil in vornehmer Zurückhaltung oder haben einen ausgeprägteren Sinn für die Realität, sprich: den zweifelhaften Stellenwert.

DLV mit einem nie dagewesenen, überbordenden zwölfköpfigen Begleittross

Einer hemmungslosen Überschätzung ist hingegen der Deutsche Leichtathletik-
(„Verhinderungs-“)Verband anheimgefallen. Der an nationalen Senioren-Meisterschaften herzlich wenig im via Satzung verpflichtenden Portfolio hat,  marschiert – abgesehen von dem bei Auftrag gegen Honorar tätigen Physiotherapeuten – mit einem noch nie dagewesenen überbordenden und kostenträchtigen zwölfköpfigen  Begleittross auf (siehe Link unter D), bei dem der gehörige wie extrem teure Aufwand und die wirkliche Inanspruchnahme im krassen, unverantwortlichen Missverhältnis stehen. Darunter bei dieser Abart von Betriebsausflug auch der vom  DLV „zum Abschuss“ des unbequemen, da in der und für die Sache streitbaren Heiko Wendorf bei den Neuwahlen zu den Seniorensprechern präferierte und letztlich durchgefallene Grobrhetoriker  Jan-Boyke Seemann (wir berichteten). Ausstaffiert von Kopf bis Fuß in die Nationalmannschaftsbekleidung. Ein Schuft, der Böses dabei denkt. Dennoch wagen wir uns aus dem Fenster: Mit Speck fängt man Mäuse, würde es der Volksmund nennen, Juristen womöglich aktive Bestechung zur Generierung positiver Stimmungsmache bei den überwiegend geringschätzig abgefertigten Senioren. Gleichwohl möge den Hauptamtlichen um David Deister & Co. beim von uns so geheißenen Kaffeeholer-Lehrgang der verbale Wind heftig ins Gesicht blasen.  

EMA-Ehrenpräsident Dieter Massin als Ehrengast und Zeremonienmeister eingeladen

Aber eine wichtigere Personalie haben wird noch unter dem Motto „alte, mit Stahl geschmiedete Seilschaften reißen nicht“.  Der bereits im August 2012 nach der Senioren-EM im Drei-Länder-Eck Zittau aus seiner Spitzenposition ausgeschiedene und seitherige EMA-
Honorary President" Dieter Massin (im Bild) aus Ahlen in Westfalen ist vom polnischen Masters-Verband für die gesamten Titelkämpfe als Ehrengast und Zeremonienmeister bei einigen Siegerehrungen von Landsleuten eingeladen worden. Aus Terminzwängen kann der immer noch sehr umtriebige, hoch angesehene 82-jährige Grandseigneur und Strippenzieher der internationalen Senioren-Leichtathletik leider nur an den letzten drei Tagen vor Ort sein.
Es ist keine tiefschürfend neue Erkenntnis, sondern handelsübliche Gesetzmäßigkeit, dass sich kontinentale und erst recht globale Meisterschaften der ewigen Talente für die nächsthöhere Altersklasse vor allem über Masse = möglichst hohe Einnahmen definieren. Das schließt indes Klasse nicht aus. Deutscherseits seien ganz ohne Gendergedöns stellvertretend Kugelstoßer Andy Dittmar, Diskuswerfer Ralf Mordhorst (beide M45) und der sicherlich wieder auf Weltrekordjagd gehende Stabhochsprung-Überflieger Wolfgang Ritte (M70) genannt.  
Wer sich von den überwiegend daheimgebliebenen DM-Normenerfüllern auf dem Laufenden halten möchte, denen empfehlen wir die Veranstalternetzseite des Lokalen Organisationskomitees (LOC) unter www.wmaci2023.com. LAMPIS nimmt sich unterdessen die verbriefte Freiheit des kostenlosen Mediums, lediglich sporadisch nach dem Rosinenpickerprinzip zu berichten (siehe Vorspann) und einer hauptsächlich auf Stoß/Wurf bezogenen Zusammenfassung nach Abschluss der sieben Meisterschaftstage.