K. und K. erwiesen den "Königen der Athleten" einen Bärendienst
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Kommentar
Nebenbei bemerkt
(Ratingen/Krefeld, 08. Mai 2022) Schadenfreude und Häme sind nicht angebracht. Jedenfalls nicht gegenüber den vermeintlichen „Königen der Athleten“, denen kein Sportenthusiast etwas missgönnen würde. Allerdings auf diesen törichten, plumpen und dumm-dreisten DLV bezogen schon, der im Vorfeld des 25.Ratinger Mehrkampf-Meetings symbolisch gesehen den Mund einmal mehr allzu voll genommen hat. Was dabei bereits an Tag eins herauskam, gleicht einem sportlichen Offenbarungseid der Extraklasse, mutiert das gepriesene Top- zum Flop-Event. Die formschwachen, nach vier Disziplinen bereits hoffnungslos ins Hintertreffen geratenen Niklas Kaul vom USC Mainz und Kai Kazmirek von der LG Neuwied warfen beim 400-m-Lauf sinnbildlich das Handtuch zum Zeichen der Aufgabe. K.K. trat lediglich in Turnschuhen an, was seine erklärte Absicht bereits deutlich machte und der noch amtierende Weltmeister aus Mainz gab wenige Meter nach dem Startschuss für die Stadionrunde auf. Der 24-Jährige habe ein Schwindel-Gefühl gehabt, war auf ARD-Videotext nachzulesen.
Ein interpretationsfähiges Schwindelgefühl
Das ist ohnehin interpretationsfähig. Naheliegender ist vielmehr, dass er sich der drohenden Riesenklatsche durch den stark auftrumpfenden Schweizer Jungspund Simon Ehammer (*2000) entziehen wollte. Zudem hat das absolut nichts mit der gerühmten Kämpfermentalität der Zehnkämpfer zu tun, unter denen es geradezu verpönt und der SUPER-Gau (größte angenommene Unfall) ist, ihr Zwei-Tage-Werk vorzeitig zu beenden. Es sei denn, eine Verletzung zwingt sie dazu. Obendrein war es ein Riesenaffront in Bezug auf die 2.200 zahlenden Zuschauer, die schließlich ein Zwei-Tage-Ticket erworben haben und sich bereits bei Halbzeit des Lokalkolorits durch die dem Namen nach beiden deutschen Asse geprellt sahen. Bei Kazmirek waren allerdings nach seinem desaströsen Auftritt bei der Hallen-WM 2022 vorher schon gehörige Zweifel angebracht. Außer beim DLV.
RP: "Ausstieg der Zugpferde Kaul und Kazmirek sorgte für Unmut"
Die Online-Ausgabe der Rheinischen Post (RP) titelte gestern Abend um 19:58 Uhr mit der Dachzeile „25.Mehrkampf-Meeting in Ratingen“ und der Überschrift „Ausstieg der Zugpferde Kaul und Kazmirek sorgt für Unmut“. Dem ist neben vorheriger eigener Betrachtung noch dies hinzuzufügen, dass sich alle Verantwortlichen um die beiden „Arbeitsverweigerer“ die Frage gefallen lassen müssen, was da in der Trainings- und Wettkampfsteuerung so alles schief gelaufen ist?
Das ändert allerdings nichts mehr daran, dass die Herren K. und K. sich sowie der Leichtathletik einen Bärendienst erwiesen und wie die Elefanten im Porzellanladen einen riesigen Scherbenhaufen hinterlassen haben.
So schaut’s aus!