Eine Art von Etikettenschwindel sorgte für Irritation um den Rekord
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Dresden/Krefeld, 06. Mai 2022) Des Rätsel Lösung um den deutschen Rekord im Speerwurf der W60 von Angela Müller aus Dresden: Prima, der Flurfunk unseres gut informierten Lesers zur interaktiven Mitarbeit funktioniert prächtig. Unabhängig voneinander haben wir innerhalb der nächsten dreieinhalb Stunden nach Erscheinen der gestrigen Fußnote mehrere diesbezügliche Hinweise zugemailt bekommen. Keiner war allerdings so trefflich formuliert und kommentiert wie der des früheren Swiss-Masters-Präsidenten sowie multiplen Senioren-Leichtathleten Pino Pilotto (*17.05.1952) aus Luzern mit einer Vier-Punkte-These. Zitat:
Es gibt aus allen Ländern
> solche, die ihre Leistungen richtig angeben,
> solche, die sie ungefähr angeben,
> solche, die nichts angeben und
> solche, die angeben.
Mit Verlaub: Die entthronte Rekordhalterin Dietlinde Knospe (*1961) gehört zur letzten Kategorie, die eine Art Etikettenschwindel mit Imponiergehabe betrieb. Obwohl sie eine jüngere Leistung aus 2021 mit jenen 31,96m vorzuweisen hat, meldete sie mit der besseren von 33,79m aus 2020 noch in der W55 für die Senioren-WM 2022 im finnischen Tampere. Das mag zwar nach den Ausschreibungsbestimmungen legitim sein, ob auch klug, sei dahingestellt. Denn daran muss sie sich jetzt rund zwei Jahre später messen lassen.
Halten wir also nochmals fest, dass Angela Müller, wie von uns berichtet, die nationale Bestmarke auf 33,74m gesteigert hat. Die erforderlichen Regularien sind sicherlich erfüllt worden.