Große Deutschland ließ sich von kleinen Nationen den Rang ablaufen

(Langenzenn/Darmstadt/Krefeld, 10. März 2021) Begeben wir uns dank freundlicher Genehmigung unseres gelegentlichen Gastautoren und DAMM-Experten Dieter Krumm (im Bild) aus Langenzenn mit unserem Klatsch- und Tratsch-Fenster „Flurfunk“ ein bisschen im Stile der Regenbogenpresse auf den Boulevard. Der aktive 69-jährige Leichtathlet und engagierte Team-Manager vom LAC Quelle Fürth hat uns die Freigabe dieser Veröffentlichung seiner E-Mail vom 08.März, 11:55 Uhr, an Präsident Jürgen Kessing und das DLV-Generalsekretariat mit angehängtem Medaillenspiegel der EM erteilt. Dieser elektronische Brief ging in CC auch zur Kenntnis an den engsten Kreis der Sportfreunde von Krumm.

Sehr geehrte Herren,

bei den vergangenen Hallen-Europameisterschaften in Torun gab es in einigen Disziplinen durchaus gute Leistungen von deutschen Athleten. Wenn man sich aber den von den Funktionären so viel beachteten Medaillenspiegel anschaut, kann man schon nachdenklich werden. Unter 22 Ländern im Medaillenspiegel den 16.Platz zu belegen, ist für das mit 83,02 Millionen Einwohnern zählende Deutschland eigentlich ein Armutszeugnis.
Drei kleine Länder wie Portugal (10,26 Millionen Einwohner), Belgien (11,46 Millionen) und die Niederlande (17,28 Millionen) stehen im Medaillenspiegel ganz vorne dran. Diese drei Länder haben zusammen nicht mal halb so viel Einwohner wie Deutschland, aber zusammen gleich neun Goldmedaillen und zusätzlich noch dreimal Silber und dreimal Bronze geholt. Was sagt denn die DLV-Führung dazu? Wohl eher nichts. Wie immer war wieder alles bestens.
Da kann man als Freund der Leichtathletik nur hoffen, dass sich in der neuen DLV-Struktur, die ja auf dem Verbandstag am 17.April.2021
in Sindelfingen beschlossen werden soll, auch Personen befinden, von denen man erwarten kann, dass sie diesen tollen Sport auch voranbringen.
Dass der schon vor Monaten zurückgetretene Vizepräsident der Wettkampforganisation, Frank O. Hamm, nicht mehr dabei ist, kann nur als gutes Zeichen gewertet werden.
Vielleicht gibt es dann ja sogar Fortschritte beim Kugelstoßen der Frauen und Männer (Drehstoß- statt Angleittechnik).
Dass hier die Verantwortlichen des DLV die Entwicklung total verschlafen haben, ist ja auch schon lange bekannt.

Mit freundlichen Grüßen
Dieter Krumm

Eine satirisch-süffisante Antwort von Sportfreund „Ironimus“

Die satirisch-süffisante Antwort von einem jener Sportfreunde vom selben Tag, dessen Namen wir nach Rücksprache mit ihm aus Gründen des Vertrauensschutzes für uns behalten. Gleichwohl wollen wir unseren geschätzten Lesern diese köstliche Schmonzette mit Wortwitz und Bildsprache nicht vorenthalten.

Guten Tag, lieber Dieter,

ich verstehe sehr wohl deine Sorgen um die Medaillenausbeute des DLV, doch ganz nachvollziehen kann ich diese Sorgen nicht.
Schau mal, der DLV, im Neudeutsch (heute ist ja der Tag der Muttersprache) hat seine Kürzel neu definiert = Deutscher Leuchtturm-Verband. Und dieser Definition ist der Verband nachgekommen.
Ein Leuchtturm hat auch die Aufgabe in Not geratenen Personen ein Richtwert zu sein, hat auch die Aufgabe unsicheren Personen eine Orientierung zu sein.
Und das hat der DLV in Thorn (frühere Name, da in wechselvoller Geschichte zeitweise unter deutscher Leitung; die Redaktion) ganz klar getan. Und dann kommt dem DLV noch eines zugute. Thorn ist die Geburtsstadt von Kopernikus. War es nicht dieser Kopernikus, der nachgewiesen hat, dass sich die Erde um die eigene Achse dreht? Tut das der DLV nicht auch?
Also, lieber Dieter, mach mal bitte halblang. Der DLV ist auf einem guten Weg, hat in dem Generaldirektor Cheik-Idriss Gonschinska sinnigerweise einen Scheich in seinen Reihen, der – wie die Bibel schon aufzeigt – gerne den Sternen folgt. Und du weißt doch: „Die Bibel hat immer recht!".
Also noch einmal: Gemach, gemach! Der Leuchtturm richtet alles – und die Sterne weisen den Weg dahin.

In diesem glücksbringenden Sinne ein herzliches Glückauf
Dein alter Spezi „Ironimus“