DLV-Präsident Jürgen Kessing zu Gast im "Aktuellen Sportstudio"
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Für unsere Leser in die Glotze geschaut
(Mainz/Krefeld, 22. März 2020) Da schau an, so es jemand gestern zu später Abendstunde nach 23.40 Uhr gesehen haben sollte: Der schon sehr bald Geburtstag feiernde DLV-Präsident Jürgen Kessing (*28.03.1957; siehe Foto), im richtigen Leben erst am 8.März als Oberbürgermeister des 43.000-Einwohner-Städtchens Bietigheim-Bissingen auf stramme acht Jahre wiedergewählt (wir berichteten), hatte einen seiner wenigen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglichen puplikumswirksamen Auftritte. Er gehörte zu einer von ZDF-Moderatorin Kathrin Müller-Hohenstein (zuvor schon als so genannte Sport-Expertin in der am 20.Feburar aufgezeichneten Sendung „Der Quiz-Champion“ zu sehen, wo sie gegen alle Kandidaten sieglos blieb) geleiteten vierköpfigen Gesprächsrunde im „Aktuellen Sportstudio“. Das unvermeidliche Thema: Die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Sport.
Beim Verband Vorgesetzter von über 50 hauptamtlichen Kräften
Allzu verständlich, dass er nicht nur, aber insbesondere in diesen schweren Zeiten zunächst seine vorrangige Aufgabe als Stadtvater mit den von Berufspolitikern (er hat ein Parteibuch der SPD) sattsam bekannten Allgemeinplätzen hervorhob. Beiläufig erwähnte der noch 62-Jährige mit vor Aufregung und Anspannung zunehmend roter gefärbtem Gesicht, dass er in „seinem“ Verband der Vorgesetzte von, O-Ton, „über 50 hauptamtlichen Kräften ist“ (schön, dass bei der Gelegenheit mal etwas genauer zu erfahren, welche Dimension der Wasserkopf hat; können indes auch maximal 59 sein). Da vorerst keine Veranstaltungen mehr stattfinden, würde dort auch alles – nunmehr offiziell, unsere ketzerische Anmerkung – herunter gefahren und Kurzarbeit beantragt. Klare Kante zeigte Kessing im Gegensatz zu dem immer noch herumlavierenden und –eiernden IOC-Präsidenten Thomas Bach, dass die Olympischen Spiele 2020 in Tokio (24.Juli bis 09.August) im Interesse aller Beteiligten in das nächste Jahr verschoben gehören. Bereits jetzt wäre keine Chancengleichheit (gibt es die überhaupt jemals?) mehr gegeben.
Eine sechsmal chemisch gereinigte Aura und Ausstrahlung
Soweit in komprimierter Form seine Worte zum, teilweise nach 00.00 Uhr auch schon am Sonntag. Schenken wir uns und den Lesern einer tiefergehende Bewertung, da ich mich als voreingenommen bekenne und schon seine damalige Kandidatur sowie anschließende Wahl zum DLV-Präsidenten als kurz zuvor ertappter 1,1-Promille-Sünder für untragbar gehalten habe. Abgesehen davon ist er nicht für mich absolut uncharismatisch, ohne jede Aura und Ausstrahlung. Halt sechsmal chemisch gereinigt und antiseptisch. Das hat er mit seinem Vorgänger Clemens Prokop gemeinsam.