Richtig viel Betrieb unterm Hallendach beim Kugelstoßen ab M70
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Mannheim/Krefeld, 07. März 2022) Anders als bei den NRW-Hallenmeisterschaften der Ü30-Generation in Düsseldorf herrschte bei den „Baden-Württembergischen“ gestern in Mannheim beim Kugelstoßen der oberen Alterssegmente ab M70 richtig Betrieb. Insgesamt 17 Teilnehmer stellten etwas mehr als ein Sechstel der 100 Gemeldeten. Was freilich nicht gleichbedeutend damit ist, dass auch alle angetreten sind. Ein bisschen Schwund ist aus diesen und jenen Gründen immer. Die metrisch beste Leistung ging auf das Konto von Richard Bauder (*1949) von der Sport-Union Neckarsulm mit 12,81m im achtköpfigen Feld der M70. Für alle zum größten Teil wesentlich jüngeren Eisenschubser zum Fremdschämen.
Seltsamerweise sind überall lediglich maximal fünf Versuche ausgewiesen. Mal eine ganz neue Variante der Arbeitszeitverkürzung und Zeiteinsparung. Geläufig waren mir als altem Haudegen an der Kugel in bislang 1.170 Wettkämpfen eine Kappung auf vier Durchgänge, insbesondere bei der DAMM. Der eine Versuch weniger dürfte den Kohl auch nicht fett gemacht haben, zumal bei Ungültigen der Messvorgang eingespart wird. Aber nach dem Motto selbes Unrecht für alle galt das zudem beim Weit- und Dreisprung. Streng genommen hätte in diesen drei Disziplinen auch nur 83,33 Prozent der Meldegebühr gezahlt werden müssen. Bei allen anderen Wettbewerben wurde schließlich auch nicht ge- und verkürzt. – Alles Weitere in der chronologischen Online-Ergebnisliste aufsteigend nach Klassen, Disziplinen und Geschlecht. Halt nicht SELTEC. Halleluja!
Diese Titelkämpfe werden keinen Platz in der Ruhmeshalle einnehmen
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Braga/Krefeld, 28. Februar 2022) Halleluja! Das konstatiert in diesem konkreten Falle nicht Alois, die Münchner Roman-Figur vom legendären Satiriker und Schriftsteller Ludwig Thoma, sondern ich in meiner Eigenschaft als Sportjournalist und (freiwilliger, unverhohlener) Berichterstatter in Sachen Stoß/Wurf von der Hallen- und Winterwurf-EM im portugiesischen Braga. Also auf zum gestrigen Schlussakt dieser erstmals auf acht Tage aufgepumpten kontinentalen Titelkämpfe. Der Worte zum weitgehend nicht vorhandenen Stellenwert hinsichtlich Breite und Spitze sind bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich bereits genug gewechselt. Sie fanden allerdings nochmals Bestätigung mit dem abschließenden Speerwurf der Seniorinnen.
Dort ging es ausgesprochen übersichtlich zu, wurde teilweise lediglich die Farbe der Medaillen ausgeworfen oder war dem Titel durch Alleinstellungsmerkmal schlicht nicht zu entgehen. Bei den Offenen Meisterschaften der LVN-Region Mitte Samstag in Düsseldorf hätte es dafür mangels (unverschuldeter) Konkurrenz übrigens keine Goldmedaille gegeben. Aber bei Europa- und Weltmeisterschaften für die ewigen Talente von gestern und vorgestern sowie den allzu vielen Sporttouristen in Nationaltrikots gibt es nun mal weder Normen noch Medaillenstandards.
Sieben deutsche Speerwerferinnen am Schlusstag in Aktion
Dass diese zweimal aufgeschobenen Titelkämpfe aufgrund der Corona-Apokalypse unter besonderen Vorzeichen standen, ändert schlussendlich nichts an dem geschilderten grundsätzlichen Problem der „wundersamen Brotvermehrung“ beim Seiltanz von Sport und Kommerz bezüglich der Finanzbarkeit. Das wäre bei einer Komprimierung auf drei, maximal vier Tage jedoch wesentlich einfacher. So wie es indes zumeist gewesen ist, Ausnahmen bestätigten auch hier die Regel, wird die „EM Braga“ keinen Platz in der Ruhmeshalle derartiger Meisterschaften beanspruchen können. Das ist keine Miesmacher- und Schwarzmalerei, das belegen die knallharten, untrüglichen Fakten, die keinen Meinungsspielraum zulassen. Basta! Schluss! Aus!
Auszug aus der Ergebnisliste der sieben angetretenen unter elf gemeldeten Germaninnen: Speerwurf, W40, insgesamt 7/2 Deutsche, Bandbreite 42,32 bis 17,53m: 2.Mareike Metz 37,24m, 3. Anne Reuschenbach 35,43m; W45, 3/1, 34,13 bis 20,37m: 2.Birte Rothkehl 32,25m; W50, 6/1, 42,07 bis 24,18m: 2. Andrea Doreen Zahn 36,57m; W55, 6/2, 31,72 bis 15,68m: 3. Beate Vogel 25,58m, 5. Maria Johannes 19,64m, W80, 1/1: Ingrid Schäfer 10,82m.
Alle Resultate des achten und letzten Wettkampftages unter diesem Link mit der Datumszeile zu navigieren.
Franz Pauly gewann souverän den EM-Titel im Gewichtwurf
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Braga/Krefeld, 26. Februar 2022) Ausnahmsweise und der Wettkampf-Abfolge bei Stoß/Wurf verdankt, können wir bei unserem sonstigen ausgeprägten Sendungsbewusstsein genüsslich mal eine kurze Mette zelebrieren. Wobei längst nicht alles ein Genuss ohne Reue war, was gestern bei der Ü35-Europmeistereschaft in Braga das angetretene heimische Sextett im Gewichtwurf der Senioren zu bieten hatte. Rüdiger Möhring, seines Zeichens relativ frisch gekürter, überlegener Europameister im Hammerwurf der M 55, leistete sich in dem stark deutsch-lastigen elfköpfigen Teilnehmerfeld drei ungültige Versuche im Vorkampf. Für ihn vergleichsweise läppische 11,66m hätten für den Einzug ins Finale der besten Acht gereicht. Die Frage nach dem "Touri des Tages" stellt sich nicht mehr.
So war der Weg frei für seinen gleichaltrigen Landsmann Franz Pauly (*1964) vom bekannten TV Germania Trier (es sei nur an Ex-Weltrekordler Karl-Hans Riehm erinnert; siehe Link), der bei einer sehr ausgeglichenen Serie die Konkurrenz mit 14,74m souverän für sich entschied. Vier seiner Versuche hätten zum Titel gereicht.
Ergebnisse mit deutscher Beteiligung: M55, elf Teilnehmer, vier Deutsche, Bandbreite 14,74 bis 0,00m: 1.Franz Pauly 14,74m, 5.Jürgen Weis 12,64m, 6. Martin Baranzke 12,22m, Rüdiger Möhring o.g.V.; M65, 9/1, 16,81 bis 8,15m: 6.Klaus Lutter 11,18m; M80, 4/1, 12,24 bis 8,87m: 3. Horst Witschaß 9,35m. Die M40 mit Dominik Lewin ist erst heute an der Reihe. Allen weiteren Resultate vom sechsten Wettkampftag unter dieser Verlinkung und in der Datumszeile über den linken Pfeil abrufbar. Mehr Service geht nicht! Und noch dies obendrauf für all die vielen unverbesserlichen Sprachverhunzer: Die Disziplin heißt Gewichtwurf und nicht Gewichtswurf. Es heißt ja auch nicht Speerswurf und Hammerswurf. Wohl Diskuswurf. Aber da lautet der Name des Geräts bereits Diskus mit "s" am Ende.
Senioren-EM: Ein rein deutsches Podest im Speerwurf der M45
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Braga/Düsseldorf/Krefeld, 27. Februar 2022) Gemeinsam mit dem Kugelstoßen war gestern im Speerwurf (je 15) die quantitativ größte, zudem nicht nur von der Antrittsquote (13:11) erfolgreichste Spezies bei der Senioren-EM in Braga am Werk. In neun Wettbewerben standen sechsmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze auf der Habenseite. Ein Trio davon konnte dem Edelmetall allerdings nicht entgehen. Wobei freilich anzumerken ist, dass bei der M70 Platz eins und drei lediglich 96 Zentimeter trennten und Walter Kühndel mit 41.05m das bessere Ende für sich hatte. Ein rein deutsches Podest bei allerdings auch lediglich sechs Teilnehmern stellten in der M45 Olaf Schumann (54,56m), Jens Kresalek (53,71m) und Markus Paquée (50,90m). So sie denn gespielt wurde, durften sie sich allesamt an der Nationalhymne erfreuen, die in Portugal zum Leidwesen der „Erbsenzähler“ des DLV-Begleittrosses mal nicht der absolute Hit ist. Da liegt Spanien klar vorn, das allerdings auch fast viermal so viele Teilnehmer stellt/e. Schon allein daran wird die ganze Fragwürdigkeit von Medaillenspiegeln deutlich. Wenngleich kein Hahn danach kräht, strafen wir ihn deshalb unsererseits im Detail mit Missachtung.
Dominik Lewin konnte seine Meldegebühr nicht gänzlich abarbeiten, da in einem Geniestreich der Zeitplangestaltung allein der Gewichtwurf der M35/40 gestern stattfand und für ihn mit dem Speerwurf kollidierte. Dafür konnte sich der gewollte Vierfachstarter (noch Kugel und Diskus) im dritten Anlauf mit 50,22m als Sieger der M40 schadlos halten.
Margret Klein-Raber mit metrischer Bestweite der Deutschen
Die durch die heimische Brille betrachtet metrisch beste Leistung im Gewichtwurf erzielte die deutsche Rekordhalterin der W50 und 55 Margret Klein-Raber (*1964) vom LC Rehlingen mit 15,27m als hoch überlegene Titelgewinnerin der W55. Das freut sicherlich auch ihre noch ein bisschen prominentere Klubkameradin Margit Jungmann. Na, ihr wisst schon, die Präsidentin des globalen Masters-Weltverbandes, die den kontinentalen Titelkämpfen jedoch nur am Freitag ihre Aufwartung gemacht hat. Getroffen und gesprochen können sich die beiden indes dennoch haben.
Küren wir noch den „Touri des Tages“, der freilich keine weite Anreise hatte. Es handelt sich um den Portugiesen António Leite, der im Speerwurf der M50 mit 22,82 und 34,41m Rückstand auf den Sieger Siebzehnter wurde.
Auszug aus der Ergebnisliste, Senioren: Speerwurf, M35, sechs Teilnehmer, ein Deutscher, Bandbreite 58,95 bis 34,89m: 1. Jonas Baseda 58,95m; M40, 5/1, 50,22 bis 35,80m: 1. Dominik Lewin 50,22m; M45: Siehe Text; M50, 17/2, 57,23 bis 22,82m: 7.Lars Köhler 46,95m, 8.Ansgar Völker 44,63m; M55, 13/2, 52,40 bis 22,60m: 7.Jürgen Weis 36,40m, 9.Ulrich Löcher 32,65m; M65: 8/1, 42,81 bis 26,80m: 1. Reinhold Paul 42,81m; M70: Siehe Text; M75, 3/1, 31,14 bis 22,52m: 1. Helmut Hessert 33,48m; M80, 3/1, 40,52 bis 25,00m: 2. Reiner Görtz 28,60m.
Seniorinnen: Gewichtwurf, W40, 10/2, 18,08 bis 6,24m: 4.Anne Reuschenbach 10,91m, 6.Ulrike Lewin 8,70m; W45, 5/1, 14,82 bis 9,43m: 3. Bettina Schardt 10,19m; W55, 4/1, 15,27 bis 10,40m: 1.Margret Klein-Raber 15,27m, 2. Maria Johannes 11,86m; W65, 7/2, 14,15 bis 6,77m: 1.Elke Herzig 14,15m, 5.Karin Grummert 9,64m; W80, 2/1, 9,29 bis 8,28m: 2. Ingrid Schäfer 8,28m.
Alle Resultate des siebten Wettkampftages unter diesem Link mit der Datumszeile navigieren.
Offene Hallen-Meisterschaften der LVN-Region Mitte in Düsseldorf
Auch hierzulande gab es gestern im großen Dorf an der Düssel für die Ü30-Generation Leichtathletik unter dem Hallendach des Arena-Sportparks der NRW-Landeshauptstadt. Allerdings schweigt nach so viel Recherche, Erfassung, Textung und was sonst noch so alles dran- und drumhängt des Sängers Höflichkeit. Nur dies: Eine kuriose Argumentation wurde dazu geliefert, dass Starter/innen mit schuldlosem Alleinstellungsmerkmal zwar geehrt und eine Siegerurkunde mit dem unvermeidlichen ersten Platz, jedoch keine blecherne Plakette zum Einkaufswert von einem Euro erhielten. Dafür wurden Medaillenstandards erfunden. Ansonsten war nach meiner leibhaftighen Anschauung als kugelstoßender Sportjournalist vor Ort an der Veranstaltung einschließlich eines Caterings zu volkstümlichen Preisen und freundlicher, zuvorkommender Bedienung nichts auszusetzen, bei der es in meiner Spezialdisziplin dank Wolfgang Fuhrmann vom LT DSHS Köln gar eine reibungslos funktionierende elektronische Weitenmessung gab. Respekt und Anerkennung. Das kannte ich in nunmehr 1.169 Wettkämpfen bislang nur bei Senioren-Europa- und Weltmeisterschaften, und das zudem auch höchst selten. – Für Freunde der Statistik geht es mit dieser Verlinkung zur Online-Ergebnisliste.
Vertauschtes Rollenspiel mit Kugel und Diskus bei der Senioren-EM
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Braga/Krefeld, 25. Februar 2022) Bäumche-wechsele-dich-Spiel oder vertauschte Rollen gestern für unsere originäre Klientel mit Kugelstoß „Mädels“ und Diskuswurf „Jungs“ bei der Senioren-EM in Braga. Weitgehend mit den identischen Protagonisten. Da mir der Sinn nach Aus-und Einbruch des Mensch gewordenen Virus‘ mit von mir kreierten Namen „Wlaput“ in die Ukraine nicht der Sinn danach steht, freudig und unbeschwert in die Tastatur zu greifen, reduziere ich es – erkenne sie, die Ironie – dem epochalen Ereignis angemessen auf das gestrige Schema der internen deutschen Ergebnis-Übermittlung. Zumal über so manches eigentlich der Mantel der Nächstenliebe gedeckt werden müsste. Die weitere Einordnung und Gewichtung bleibt dem Auge und Sachverstand des geneigten Betrachtes überlassen, der obendrein noch das Online-Format zu Rate ziehen kann. Die Erbsenzählerei (Medaillen) überlassen wir eh liebend gerne dem DLV-Konsortium vor Ort der Handlung.
Nur noch dies: Einige Wettbewerbe kamen losgelöst von den Leistungen aufgrund der Teilnehmerzahl über Kaffeekränzchen-Charakter nicht hinaus. Insofern überrascht es geradezu, dass beim Kugelstoßen der W50 mit 21 echten Fünfzigerinnen zumindest die Beteiligung einer Ü35-Europameisterschaft würdig war.
Senioren: Diskuswurf, M35, vierTeilnehmer, davon ein Deutscher, Bandbreite von 41,80 bis 20,23: 1. Christoph Bischlager 41,80m; M40, 9/2, 40,97 bis 29,03m: 3.Alexander Sommer 39,86m, 4. Dominik Lewin 39,68m; M50, 15/1, 48,08 bis 20,01m: 3. Kai Löwel 41,33m; M55, 12/2, 42,59 bis 22,84m: 4.Jürgen Weis 34,92m, 10.Burkhardt Funk 28,03m; M65, 9/2, 43,79 bis 21,71m: 5. Ulrich Geuther 38,69m, 9.Joachim Wolf 21,71m; M70, 8/1, 41,38 bis 18,08m: 4. Walter Kühndel 35,21m; M75, 5/1, 35,71 bis 23,13m: 1.Georg Kinadeter 35,71m; M80, 3/1, 29,09 bis 19,40m: 3.Horst Witschaß 19,40m.
Seniorinnen: Kugel, W40, 10/2,12,56 bis 4,85m: 2,Mareike Metz 12,03m, 5.Anne Reuschenbach 9,59m; W45, 11/2, 11,72 bis 4,90m: 2.Jeannette Denz 11,52m, 6.Jennifer Gartmann 9,11m; W50, 21/1, 12,92 bis 5,86m: 10. Silke Stolt 9,11m; W55, 9/1, 11,82 bis 5,86m: 6. Beate Vogel 8,64m; W65, 7/2, 9,87 bis 5,93m: 1. Beate Göbe-Blödorn 9,87m, 4.Barbara Schlosser 8,64m; W75, 5/1, 8,75 bis 7,86m: 2. Gerhild Monika Schwanz 8,48m; W80, 1/1: Ingrid Schäfer 6,54m.