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Wenigstens Petrus spielte bei der Premiere der 1. Winterwurf-DM mit

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Geschrieben von Axel Hermanns

(Erfurt/Krefeld, 26. März 2022; 19:15 Uhr) Ein uralte, ungeachtet dessen immer noch stimmende Binsenweisheit besagt: Aller Anfang ist schwer, auch wenn ein „Wieder“ davorsteht. Das zog sich wie ein roter Faden durch den gestrigen Auftakt der ersten eigenständigen Winterwurf-Meisterschaften der Ü35-Generation in Erfurt, wird auch heute kaum anders sein. Gelegentlich eine Ausnahme davon bildeten jene Werfer/innen von Format, die bereits bei dieser überwiegenden „Tourismus“-EM im portugiesischen Braga ein wenig Wettkampf-Erfahrung unter freiem Himmel sammeln konnten. Wenigstens Wettergott Petrus spielte mit. Keine Spur von Winterwurf im Frühling bei Sonnenschein und um die 20 Grad im Schatten.

Titel und Medaillen in 19 von 30 Wettbewerben geschenkt oder preiswert zu haben

Ein großes Fass müssen wir für diese DM mit Premieren-Charakter indes nicht aufmachen. Das lässt sich schon an der etwas anderen Statistik unschwer ablesen: Bei den insgesamt je 15 Konkurrenzen der Männer und Frauen waren vier Solisten am Werk, bekamen den Titel quasi geschenkt. In zusammengerechnet weiteren 15 Wettbewerben wurde bei maximal drei Startern*innen lediglich die Farbe der Medaille ausgeworfen. Meisterschaftsstimmung konnte da schwerlich aufkommen. Ein Hauch davon war nur zweimal zu registrieren: Beim Diskuswurf der M55 und Speerwurf der W55 wurde bei je neun Akteuren nach dem Vorkampf ausgefiltert, blieb jeweils eine/r auf der Strecke.

Vier Zentimeter entschieden beim Hammerwurf der M50 über Sekt und Selters

Picken wir uns noch einen der seltenen Leckerlis heraus. Die Länge eines normalen Streichholzes entschied beim Hammerwurf der M50 über Sekt oder Selters, war in einem rein ostdeutschen Duell Sören Triebel vom LAC Erdgas Chemnitz mit 53,21 zu 53,25m der erste Verlierer gegenüber Holger Fettke von Union 1860 Schönebeck. Beide einte nur noch ein weiterer gültiger Versuch, der mit 49,20 zu 49,05m ebenfalls für Fettke sprach. So gesehen also ein verdienter Sieger.

Weltklasse-Diskuswerfer Helmut Maryniak setzte eine Oberschenkelzerrung matt

Pechvogel des Tages war nach unserer Kenntnis Weltklasse-Diskuswerfer Helmut Maryniak (*1968) vom LAC Passau. Der 53-jährige Niederbayer hatte beim Einwerfen einen Versuch von etwa 55 Meter, zog sich jedoch im ersten Durchgang eine Zerrung im linken hinteren Oberschenkel zu und musste das Unternehmen Gold abschreiben. So kam völlig unverhofft Kai Löwel vom TSV Rudow mit 41,14m zu Meisterehren in der M50.
Das beste Resultat bei den Seniorinnen ging erwartungsgemäß auf das Konto von Sabine Rumpf  (*1983) von der LSG Goldener Grund Niederselters, die mit 46,74m und einem Vorsprung von fast acht Metern den Diskuswurf im letzten Jahr der W35 für sich entschied.
Alle Ergebnisse, selektierbar nach Klassen und Disziplinen, unter dieser Verlinkung.

Achte Rang war das beste Resultat des hochgejubelten DLV-Aufgebotes

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Geschrieben von Axel Hermanns

(Belgrad/Erfurt/Krefeld, 21. März 2022) Genügen wir noch mit dem „Rest vom Fest“ der selbst auferlegten Chronistenpflicht, uns mit der Berichterstattung von der großen schillernden, glamourösen Leichtathletik-Welt der Männer/Frauen bei der Hallen-WM in Belgrad weit aus unserem Redaktionsfenster gelehnt zu haben. Inzwischen müßig zu erwähnen, dass die genannten Attribute nicht auf jenes kleine, vom DLV auserwählte und von ihm hochgejubelte 16-köpfige deutsche Team zutrafen. Daran änderte auch der gestrige Schlusstag der dreitägigen Titelkämpfe in der serbischen Metropole nichts. Meist waren sie alsbald in ihren Wettbewerben staunende Zuschauer oder liefen der Musik hinterher. Manchem nicht über die Form und internationale Klasse verfügend, ist mit einer Nominierung ein Bärendienst erwiesen worden.

Wenigstens Mittelstreckler Robert Farken war zur Selbstkritik fähig

Aber siehe da: Es gibt neben vielen ungekrönten Weltmeistern der mehr oder weniger eleganten Ausreden auch noch jemanden, der frank und frei frisch von der Leber weg Selbstkritik übte. Mittelstreckler Robert Farken konnte an seine feine taktisch kluge Vorstellung im 1.500m-Verlauf nicht anknüpfen, spielte im 12-köpfigen Finalfeld ab der Mitte des Rennens überhaupt keine Rolle mehr und wurde in 3:41,29 Minuten (SBL 3:35,44) Elfter. Die Rote Laterne konnte er dank eines noch schwächeren Kontrahenten vermeiden. „Das war weit davon entfernt, was ich vor hatte“, war ganz klar eine Niederlage“, wird der 24-Jährige zitiert. Da nicht branchenüblich, Respekt für so viel Offenheit.

Ein durch die Bank ernüchtender Auftritt: eher Fehltritt

Und so blieb Maximilian Thorwirth, der unter glücklichen Umständen den Endlauf erreichte, als Achter über 3.000m in 7:45,87 min. (SBL 7:38,14) gestern die beste Platzierung eines deutschen Starters vorbehalten. Die weiteren Protagonisten im Nationaltrikot amerikanischer Prägung mit dem stilisierten
„Fleischerhaken" (meine charmante Interpretation des Firmenlogos) kamen, um der ungeschminkten Wahrheit die Ehre zu geben, über die Bedeutung von Edelkomparsen und Claqueuren nicht hinaus. Allerdings entsprach das den vorherigen Erwartungen von Experten, die augenscheinlich nicht beim DLV anzutreffen sind. Aber das hatten wir ja schon zur Genüge (siehe auch Kommentar im Fenster Nachrichten).
Resultate von der verbliebenen Resterampe: Männer, 60 m Hürden (45 Teilnehmer): Gregor Traber  3. im 4. Vorlauf in 7,63 sec., als 7.im 2. Tripelfinale in 7,67 sec. ausgeschieden; Stabhochsprung (13.): 9. Oleg Zernikel 5,75m, 13. Torben Blech 5,60m. Frauen, Dreisprung (16): 12. Nele Eckhardt-Noack 13,96m.  
Alle Ergebnisse unter diesem Link beim veranstaltenden Weltverband World Athletics

Bekannter Mann mit neuem Nachnamen

Widmen wir uns noch ein paar Leistungsetagen tiefer und bis hinauf zu etlichen Altersstufen höher den Deutschen Hallen-Meisterschaften im Steinstoßen am vergangenen Samstag/Sonntag in der bewährten Erfurter Hartwig-Gauder-Halle. Durchaus artverwandt mit der Leichtathletik und oftmals auch von bekannten Aktiven der Fraktion Stoß/Wurf ausgeübt. Denn unter freiem Himmel kommen noch Hammer- und Gewichtwurf hinzu. Hätten wir es in unserer Vorschau nicht schon aufgelöst, wäre sicherlich die Überraschung groß gewesen, dass da scheinbar aus dem Nichts ein Thomas Muschkat (gebürtiger Schmitt) mit starken Leistungen an vorderster Front auftaucht. Gewissermaßen der Boris Obergföll (geb. Henry) des Kugel- respektive Steinstoßens.
Der für den SSC Vellmar startende 33-jährige Wahl-Westfale aus Ahaus im Münsterland machte sich aufgrund adäquater Mitbewerber quasi selber Konkurrenz, gewann der 2,03 Meter große und 166 Kilo schwere Koloss zunächst bei den Senioren 1 (30 – 39 Jahre) mit 10,46m und einen Tag später bei den Männern mit 10,38m die jeweils höchste Gewichtsklasse. Beide Male ungefährdet mit gehörigem Vorsprung. Nun hatte allerdings auch keiner sonst dermaßen viel Körpergröße und Eigenwicht hinter den 15-Kilo-Stein zu setzen wie der einstige 21,35m-Kugelstoßer (siehe Bild).
Ein Streifzug durch die Ergebnislisten (siehe Link) offenbart speziell bei den Senioren*innen, wie schon oben erwähnt, noch so manch vertraute bis klangvolle Namen. Ferner ein Indiz dafür, dass in ihrem eigenen Bereich, Stand jetzt, bis auf die im isolierten Winterwurf nächstes Wochenende ebenfalls in Erfurt und die Team-DM im September in Lage/Westfalen mal wieder keine nationalen Einzel-Meisterschaften sowie im Wurf-Fünfkampf und Mehrkampf angeboten werden.

Stein'sche Aussage zum WM-Auftakt bereits ad absurdum geführt

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Geschrieben von Axel Hermanns

(Belgrad/Krefeld, 19. März 2022) Hätten sie doch nur geschwiegen, dann wären sie Philosophin geblieben, Frau Annett Stein. Die DLV-Cheftrainerin hatte vor der Hallen-WM in Belgrad bekanntlich lauthals getönt, dass dieses kleine Team „für Aufsehen sorgen“ werde. Wenngleich sie die Art und Weise nicht näher interpretiert hat, wird sie gewiss – bis auf einen „Glücksritter“ – kein kollektives Versagen gleich zum gestrigen Auftakttag dieser Titelkämpfe gemeint haben.
Es bleibt ernüchternd festzuhalten, dass gestern keiner der neun vom DLV entsandten Berufssportler/innen oder Staatsamateure von Bundeswehr und Bundespolizei an die saisonalen Bestleistungen herankamen, sie teilweise deutlich verfehlten. Aber um Ausreden waren sie allesamt nicht verlegen. Vorneweg der sprintende
„Schwadlapp" der Frauen, bisweilen zur Energieaufladung an 1,5-Volt-Batterien leckend. Die muss sie diesmal vergessen haben.  

Aufgabe: Höchststrafe für einen Mehrkämpfer

Trauriger Tiefpunkt: Der zuvor von den Medienschaffenden des Verbandes allzu hochgejubelte Siebenkämpfer Kai Kazmirek warf nach drei für ihn miserablen Leistungen vor dem Hochsprung wegen angeblicher Magen-/Darmprobleme das imaginäre Handtuch. Die nach eigenen Darstellungen Höchststrafe für Mehrkämpfer. Spielen wir dennoch den rhetorischen Flachpass: Gäbe es momentan nicht weitaus Schlimmeres auf dieser Welt, wäre es glattweg zum Fremdschämen. Aber immerhin lautet, oh Wunder, das selbstkritische Resümee auf dem verbandsinternen Mitteilungsorgan: „Das kleine deutsche Team musste allerdings mehr Tiefen als Höhen durchleben.“ Fast ein Hauch von Nestbeschmutzung, die hoffentlich für die Autorin ungestraft bleibt, wo sie selbst mich als neutralen, unabhängigen Berichterstatter auf dem Kieker haben. Allerdings mit stumpfen Waffen. Denn Meinungs- und Pressefreiheit sind hierzulande ein durch das Grundgesetz geschütztes hohes, unantastbares Gut. Zumal meine Gastautoren und ich sich stringent an Zahlen, Daten, Fakten orientieren. Über den die Musik machenden Ton darf es herzlich gerne andere Auffassungen geben.   

Gina Lückenkemper müsste ihren Kredit eigentlich verspielt haben

Selbstverständlich bedeutet blond nicht gleichermaßen durchgängig naiv. Aber frau versteht sich halt untereinander. So hat die seit Jahren stagnierende, mehr so „rückwärts laufende“ Sprinterin Gina „Nazionale“ Lückenkemper (im Bild), die gerade mal erst 25 ist und den Zenit noch nicht überschritten haben sollte, bei erwähnter Frau Stein offenbar ein Stein im Brett. Die vor allem mit dem Mundwerk schnelle kesse Wahl-Berlinerin mit Trainingsstandpunkt in den USA vermochte einmal mehr die Vorschusslorbeeren auf dem diesmal 60 Meter langen Laufsteg nicht zu erfüllen. Obwohl in ihrem fünften Vorlauf nun wahrlich keine Wunderdinge für ein Weiterkommen zu vollbringen waren, schied sie als Fünfte und Gesamt-29. von 47 Starterinnen in 7,33 Sekunden sang- und klanglos fernab ihrer Saisonbestzeit von 7,20 aus. Es fällt zunehmend schwerer Verständnis für ihre Nominierungen zu internationalen Großereignissen aufzubringen. Den Kredit müsste sie bis zu konstant herausragenden Leistungen nicht nur bei nationalen Wettkämpfen eigentlich verspielt haben. Das nicht mehr zu rechtfertigende mediale Interesse an ihr eingeschlossen.

Ein Modus der zu denken Anlass gibt
   
Beim großen Rest vom nicht zu feiernden Fest müsste es in diesem Tenor weitergehen. Doch das wäre für den Verfasser wie die Leser zu ermüdend, überlassen wir deshalb dem angehängten Statistikteil der etwas anderen Art. Bleibt allerdings noch der „Glücksritter“ namentlich zu benennen. Obwohl Maximilian Thorwirth in 7:56,20 Minuten (SBZ 7:38,14) lediglich in der Gesamtwertung den 18. Platz unter 34 Langstrecklern belegte, qualifizierte er sich als Vierter des dritten Vorlaufes direkt für das 15-köpfige Finale. Der Mann sollte bei der Glückssträhne Lotto spielen.

Rabenschwarzer Tag gleich im Doppelpack

Gut, einen habe ich noch als kugelstoßender Sportjournalist, der ich mir in 1.170 Wettkämpfen hinterher auch nicht immer überschwänglich auf die eigene Schulter geklopft habe. Es gibt eben Tage, da ziehst du keinen Hering über den Teller oder brichst dir beim Nasebohren den Finger. Einen solchen erwischten im Doppelpack Sarah Gambetta als Neunte mit 18,17m (SBL 19,05m) und Katharina Maisch als Elfte mit 17,83m (18,88m) allzu weit unter ihren Möglichkeiten bleibend. Das Finale der besten Acht (Schnitt bei 18,20 und 18,34m) wäre für beide erreichbar gewesen. Konjunktiv halt.
Keiner wird sich mehr darüber geärgert haben als sie selber. So durften sie aus exponierter Stellung des Innenraums also leider nur staunend zuschauen, wie ganz vorne krachend die Post abging. Im Duell verschiedener Techniken (insgesamt 10:5 für den Drehstoß) setzte sich die in der Szene nicht sonderlich beliebte Wahl-Portugiesin Auriol Domgo im althergebrachten Parry-O’Brien-Stil mit 20,43m in einem dramaturgisch interessanten, spannenden Wettbewerb gegen die sich im fünften Durchgang gewaltig von 19,11 auf 20,21m steigernde drehstoßende US-Amerikanerin Chase Ealey durch. Dritte wurde mit 19,48m das niederländische „Nesthäkchen“ Jessica Schilder, die heute 23 Jahre jung wird. Zwei gute Anlässe zu feiern. Und wie wir spätestens seit Fußball-Trainer Luis van Gaal aus seiner Zeit beim FC Bayern München wissen, sind unseren westlichen Nachbarn ausgesprochene Feierbiester.
Männer: 400m-Vorläufe (25 Teilnehmer): 12. Patrick Schneider 46,76 sec. (SBZ 46,44); 800m-Vorläufe (23): 11. Marc Reuther 1:48,63 min. (SBZ 1:46,41); 3.000m-Vorläufe (34): 17. Sam Parsons 7:55,97 min. (SBZ 7:44,97), 18. Maximilian Thorwirth 7:56,20 (SBZ 7:38,14); Siebenkampf (12): Kai Kazmirek (noch ohne Ergebnis 2022), nach drei Disziplinen aufgegeben.
Frauen: 60m-Vorlaufe (47): 29. Gina Lückenkemper 7,33 sec. (SBZ 7,20); 3.000m-Finale (20): 11.Hanna Klein 8:48,73 min. (SBZ 8:44,61); Kugel (15): 9. Sara Gambetta 18,17m (SBL 19,05m), 11. Katharina Maisch 17,83m (SBL 18,88m). – Alle weiteren Details in den selektierbaren Ergebnislisten unter diesem Link.

Hallen-WM: Sprinter Aleksandar Askovic sorgte für den ersten Lichblick

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Geschrieben von Axel Hermanns

(Belgrad/Krefeld, 20. März 2022) Lediglich ein Trio des weiter dezimierten kleinen, „für Aufsehen sorgen“ (ja, wir werden nicht müde das zu strapazieren) sollenden Aufgebotes des selbst ernannten Leuchtturm-Verbandes DLV war gestern bei der Hallen-WM in Belgrad im Einsatz. Ohne jetzt gleich leuchtend hell zu strahlen, waren immerhin die ersten Lichtblicke zu registrieren und notieren. Der in Belgrad geborene Sprinter Aleksandar Askovic erfüllte als bis dahin erster deutscher Starter die Minimalanforderung bei einem internationalen Großereignis, sich im Bereich seiner Saisonbestleistung zu bewegen. Mehr noch: Während sonst seine Zunft mit dem Germany-Trikot eigentlich mit Windeln hätte laufen müssen, um sich eingedenk der übermächtigen Konkurrenz vor lauter Ehrfurcht nicht in die Sporthosen zu machen, trat der 24-jährige DLV-Bestenlisten-Fünfte rotzfrech und vollkommen unbeeindruckt auf.
Direkt neben Weltrekordler und Dopingsünder Christian Coleman (USA) laufend, stellte er als Zweiter des ersten 60-m-Vorlaufes hinter dem dunkelhäutigen US-Muskelprotz in 6,61 Sekunden seine Bestzeit ein und schaffte damit den Direkteinzug ins dritte Triplefinale. Dort kreuzten sich seine Wege wieder mit Coleman. Diesmal musste er als Vierter jedoch noch zwei weiteren Konkurrenten den Vortritt lassen, wusste jedoch mit 6,62 (zunächst wurden 6,60 angezeigt) erneut zu überzeugen. Respekt!  

Robert Farken mit überzeugender Vorstellung ins 1.500m-Finale

Mit einer ebenfalls überzeugenden Vorstellung erreichte Robert Farken als Zweiter des zweiten Vorlauf in 3:43,10 Minuten unmittelbar das heutige Finale über 1.500 Meter. Seine für diese Distanz gemeldeter Landsmann Christoph Kessler trat aus uns unbekannten Gründen nicht an. Eines der vielen Ungereimtheiten des sich mehrfach ändernden Verwirrspiels um die Anzahl der avisierten Germanen bis hin zu Christina Schwanitz. Mal sehen, wer am heutigen Schlusstag noch vor Wettkampfbeginn die Segel streicht.
Monika Zapalska trat jedoch über 60m Hürden als eine von insgesamt 43 Bewerberinnen für diese Konkurrenz an. Als Vierte des fünften Vorlaufes verpasste sie in 8,17 Sekunden um die Winzigkeit von einer Tausendstel das Weiterkommen ins Triplefinale, Dort hätte sie allerdings auf verlorenem Posten gestanden, reichten hier nicht einmal 8,01 sec. für den Finaleinzug. Gleichwohl darf der 27-Jährigen attestiert werden, sich im Rahmen ihres Leistungsvermögens (SBZ 8,13) bewegt zu haben. Den albernen Schnickschnack mit dem  für Aufsehen sorgen lassen wir jetzt mal weg. Da war sie vermutlich auch von Frau Stein nicht gemeint, hätten ihr schon Flügel wachsen müssen.

Brasilianer Romani entzauberte den haushohen Favoriten Crouser

Kommen wir noch zu unserem originären Bereich: Den schweren Jungs, monumentalen, muskelbepackten Kolossen beim Kugelstoßen. Und hier sollte die Devise fröhliche Urstände feiern, wonach es erstens anders kommt, als man zweitens denkt. Eine Wette auf den haushohen Favoriten und doppelten Weltrekordler (Freiluft 23,37m, Halle 22,82m) Ryan Crouser aus den USA hätte vermutlich eine mäßige Quote gebracht. Zunächst lief auch alles programmgemäß. Titelverteidiger Tomas Walsh aus Neuseeland eröffnete den 18-köpfigen Wettbewerb mit dem Kracher von 22,29m, die jedoch gleich nach ihm Crouser mit 22,44m konterte. Die Messe um Gold und Silber schien gelesen. Doch im dritten Durchgang brachte der Brasilianer Darlan Romani mit dem neuen Meisterschafts- und Südamerika-Rekord von 22,53m die Grundordnung gehörig durcheinander. Der Schocker verfehlte seine Wirkung nicht. An dessen Weite versuchten sich alle anderen im weiteren Verlauf vergeblich, legte Walsh im letzten Versuch noch zwei Zentimeter auf 22,31m nach (siehe Ergebnisliste).

Steigerungsrate von 516,67 Prozent Scharfrichter für Veranstaltungen

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Geschrieben von Axel Hermanns

(Alzey/Krefeld, 14. März 2022) Nicht erst seit Corona brechen aus verschiedenen Ursachen und Beweggründen Jahr für Jahr Veranstaltungen weg. Den Trend der Zeit scheint der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV), der es eigentlich ganz genau wissen müsste, noch nicht erkannt zu haben. Er dreht als neues Synonym für die überall um sich greifende Inflation immer weiter an der Gebührenschraube, bis das Konstrukt, welches da Werfertage und Sportfeste heißt, irgendwann in sich völlig zusammenbricht. Der rührige Organisator Lutz Caspers (*1943), seines Zeichens mit einer Lebensbestleistung von 73,08m im Hammerwurf ausgestatteter Olympiateilnehmer von 1968 in Mexico City, fiel bei der Anmeldung des Wettbewerbs aus allen Wolken, dass er für den Werfertag des TV Alzey am vergangenen Samstag im Wartbergstadion statt bislang 30 nunmehr 155 Euro auf den Tisch des Herrn blättern musste. Steigerungsrate gleich 516,67 Prozent. Das ist keine Inflation, das ist eine Explosion und der Scharfrichter für viele kleinere Veranstaltungen.

Startgebühren sind notgedrungen, jedoch nicht so drastisch erhöht worden

„Notgedrungen musste ich die Startgebühren erhöhen, da ich nicht aus der eigenen Tasche drauflegen wollte“, erklärte der ehemalige Niederrheiner aus Duisburg-Meiderich gegenüber Lampis. Und weiter: „Damit werden wohl immer mehr Veranstalter von kleinen Klubs mit überschaubaren Etats davon abgehalten, in Zukunft Wettkämpfe zu organisieren und anzubieten.“ Da schließt er seinen Mehrsparten-Verein mit Leichtathletik-Abteilung und sich nicht aus. „Für dieses Jahr plane ich noch den Werfertag am 30.April mit allen Wurfdisziplinen und dem Wurf-Fünfkampf. Dann ist erst mal Schluss“, kündigte das 78-jährige Werfer-Urgestein an.
Diesmal herrschte jedoch bei der Zwei-Disziplinen-Konkurrenz im Hammer- und Gewichtwurf für alle Klassen, begünstigt durch schönes, vorfrühlinghaftes Wetter, reger Betrieb. Insbesondere die wettkampfmäßig „unterzuckerten“ Senioren*innen nahmen dieses Angebot dankend wahr. Übrigens legte Lutz (im Bild) ohne Trainingsvorbereitung mal wieder selber Hand an und erzielte im Gewichtwurf der M75 mit 16,58m die klassenübergreifend metrisch beste Weite.

Erika Fändrich-Mészáros verfehlte deutschen Rekord nur um sechs Zentimeter

Getoppt wurde er allerdings vom sportlichen Stellenwert durch die international für Deutschland startende und mit Günther Fändrich verheiratete gebürtige Ungarin Erika Fändrich-Mészáros (*1961) vom TV Heppenheim. Die 60-Jährige verfehlte mit 15,90m den bereits 27 Jahre alten deutschen Rekord von Jutta Schäfer (*1931) vom TSV Oberzwehren lediglich um sechs Zentimeter.
Einige weitere herausragende Resultate der Ü30-Generation:
Hammerwurf, M65: Hartmut Nuschke (SSC Vellmar) 41,75m; M70: Gerhard Zachrau (RKS Phoenix Mutterstadt) 41,91m; M80: Günther Fändrich (TV Heppenheim) 42,47m. – W60: Erika Fändrich- Mészáros 40,50m; W65: Elke Herzig (LG Kurpfalz) 31,30m; W80: Ingrid Schäfer (LG Main-Taunus West) 21,48m.
Gewichtwurf, M65: Nuschke 16,32m; M70: Zachrau 16,00m; M80: 1. Fändrich 15,56m, 2. Manfred Schneider (Eintracht Wiesbaden) 13,42m. – W65. Herzig 13,85m.

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