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Diskuswerfer Ehsan Hadadi erzielte die Weltklasseweite von 64,10 m

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Geschrieben von Axel Hermanns

(Mutterstadt/Moosach/Aachen/Leichlingen/Krefeld, 22. September 2014) Vollmundige Ankündigungen sind meist mit Vorsicht zu genießen. Nicht jedoch, wenn sie von einem Polizei-Hauptkommissar i.R. und erfolgreichen aktiven Wurf-Allrounder der M65 stammen. Chef-Organisator Gerhard Zachrau von der TSG Mutterstadt hatte bei dem kurzfristig aus dem Boden gestampften Internationalen Werfertag „Weltklasse auf dem Dorf“ der 12.640-Seelen-Gemeinde im Rhein-Pfalz-Kreis versprochen. Die drei Hochkaräter hielten erfreulicherweise am späten Abend der Freiluftsaison 2014, was der gute Gerhard eingedenk der Namen und der dazu gehörigen Bestleistungen verkündet hatte. Allen voran der Olympia-Zweite und Asien-Rekordler (69,32 m) Ehsan Hadadi aus dem Iran, der die zwei Kilogramm schwere Diskus-Scheibe bei seinem besten Versuch auf die Weltklasse-Weite von 64,10 Meter beförderte. Und das auf relativ stumpfen, da wenig benutzten Ring im Stadion des weitläufigen Sportparks und bei in Wurfrichtung seitlich von links einfallendem ungünstigen Wind. Die dunkelhäutige US-Amerikanerin Summer Pierson (PBL 61,19m) hatte nach verheißungsvollem Auftakt von 57,22m im weiteren Verlauf ihre liebe Not und Müh’, sich darauf einzustellen, ohne dass es ihr gelungen wäre. Dennoch war auch ihre Leistung, wie die von Hadadi, natürlich Stadionrekord.

Kristina Telge und Roland Heiler keine Staffage

Den hat im Vorjahr US-Boy Reese Hoffa im Kugelstoßen mit 21,19m dermaßen hoch geschraubt, gemessen an seiner Technik richtiger gedreht, dass er vermutlich bis zum Sankt Nimmerleinstag Bestand hat. Fast schon ein bisschen unfair, daran zu erinnern. Gleichwohl konnten sich die 19,28m von Amin Nikfar (Iran) mehr als sehen lassen, waren nicht allzu weit unter seinem Asien-Rekord von 19,98m. Schließlich darf auch nicht vergessen werden, dass dieses Trio praktisch konkurrenzlos war und die Felder auf die von ihnen geforderten insgesamt acht Teilnehmer hauptsächlich von ein paar Senioren/innen aufgefüllt wurden. Das gestaltete sich für Zachrau neben dem ganzen sonstigen „Kleinkrieg“ zu einem weiteren Problem aufgrund etlicher Veranstaltungen im näheren Umkreis bis hin zum Senioren-Drei-Länderkampf in Trier, bei dem einige Pfälzer gleichzeitig im wonnevollen Einsatz für Volk und Vaterland waren. Seien die erwähnt, die sich sehr beachtlich schlugen: Kristina Telge (W40) vom TV Alzey stieß die Kugel auf 12,11m, und Roland Heiler (M75) von der LAG Obere Murg warf den Diskus 43,15m weit, was – freilich ohne Gewähr – Saisonbestleistung gewesen sein soll. Zumindest waren es stramme 2,36 Meter mehr als bei seinem jüngsten EM-Titelgewinn im türkischen Izmir. Da die örtliche Presse nicht mitspielte, weil Fußbälle vor ihren Augen das Blickfeld verdunkeln, hielt sich der Publikumszuspruch in sehr überschaubarem Rahmen. Senioren sind das gewöhnt. Für das hochklassige Terzett muss es jedoch sehr befremdlich gewesen sein. Hier traf leider das griffige Etikett "Weltklasse auf dem Dorf" im negativen Sinne zu.  

Willkommener Test für Wurf-Fünfkampf in Bogen oder Baunatal


Als letzten Formtest unter Wettkampf-Bedingungen vor den Deutschen oder Bayerischen Senioren-Meisterschaften im Wurf-Wurfkampf (siehe auch heutigen Kommentar im Fenster „Nachrichten“) nutzten einige Akteure die traditionelle Wurfserie im oberbayerischen Moosach. Norbert Demmel (*1963) vom TSV Unterhaching startete in die M45 herunter und warf den 2-Kilo-Diskus auf bemerkenswerte 46,11m. Dafür schwänzte er tags darauf trotz Nominierung für das Kugelstoßen der M50 den schon erwähnten Drei-Länderkampf. Die Gründe sind uns nicht bekannt. Schlimmstenfalls muss er das mit seinem Gewissen vereinbaren. Walter Kühndel (M 60) vom TV Dingolfing probte den Ernstfall, wobei infolge seiner Doppel-Meldung offen ist für welchen Schauplatz, mit Kugel (unterbelichtete 10,28m), Diskus (41,19m) und Wurfgewicht (13,28m). Bernd Hasieber (M70) vom TSV Unterhaching, der seinem Verband die Treue halten wird, unterzog sich gar einem Vierkampf mit Kugel (11,78m), Diskus (37,93m), Hammer 45,12m) und Wurfgewicht (17,43m). Prädikat: wertvoll! Das weibliche Pendant dazu (9,21, 27,53, 37,35, 15,24m) war die für den Gastgeber  LG 90 Ebersberg-Grafing startende und dort wohnhafte Belgierin Margarete Tomanek (W65), die für die „Deutschen“ in Baunatal gemeldet hat. Als
Zuagroaste
(Zugereiste) sei ihr nachgesehen, dass sie sich mit ihrer Wahl-Heimat nicht solidarisch erklärt.

Diskuswerfer Olaf Többen meldete sich mit 49,68 m zurück


Neben einigen weiteren ordentlichen Leistungen der Senioren/innen ragte beim Abschluss-Werfertag der Aachener TG im schmucken und heimeligen Waldstadion „Am Chorusberg“ das Comeback des  Diskus-Werfers der einstigen absoluten deutschen Spitzenklasse, Olaf Többen (*1962) vom Pulheimer SC, heraus. Nach einigen Jahren der Wettkampfabstinenz meldete sich „Olli“ mit starken 49,68 m in der M50 eindrucksvoll zurück.
Und zu guter Letzt noch ein Nachschlag zum 10. Springer- und Werfertag des Leichlinger TV. Aus Anlass des kleinen Jubiläums hatte der rührige Mehrsparten-Verein aus dem Bergischen für die Verbesserung der Meeting-Rekorde in allen (!) Altersklassen eine Prämie in Höhe von 40 Euro ausgelobt. Glücklicherweise war dieser nicht kalkulierbare Betrag im Veranstaltungsetat durch Sponsoren abgedeckt. Denn bei 23 an der Zahl hätte Abteilungsleiter Manfred Schmitz, ehemals Diskuswerfer jenseits von 60 Meter und bei der LG Bayer Leverkusen Klubkamerad sowie Konkurrent von Többen, tief in die Klubschatulle greifen müssen. Aus der übersichtlichen Schar der Ü-30-Generation befanden sich immerhin sechs darunter. Die wertvollste Leistung ging auf das Konto von Frank Hoffmann (*1956) von der LG Plettenberg-Herscheid mit 44,70m im Diskuswurf der M55. Gleich zweimal Kasse in der W55 machte Brigitte Brunner (*1956) für 10,23m mit der Kugel und eher dürftige 24,06m im Diskuswurf.

Belgierin Rachel Hanssens stellte ihren fünften Weltrekord auf

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Geschrieben von Axel Hermanns

(Izmir/Krefeld, 31. August 2014) Wo hätte es nach dem von Ausnahmen abgesehen weitestgehend schwachen Niveau in den einzelnen Wurf-Disziplinen in der Vielseitigkeitsübung der Stoßer/Werfer quasi wie vom Himmel gefallen auch plötzlich herkommen sollen. Denn es handelt sich zumeist eh um Spezialisten, egal welcher „Güteklasse“, die sich mal so nebenbei als Möchte-gern-Mehrkämpfer im Wurf-Fünfkampf versuchen. Getreu der Devise: Wer hat immer noch nicht genug, wer will noch mal?  Wirklich komplette Athleten/innen mussten mit der Lupe ausfindig gemacht werden, zumal der in dieser Hinsicht überragende mehrfache aktuelle Weltrekord-Inhaber und vierfache Einzelsieger Arild Busterud (M 65) aus Norwegen wohl auch wegen „Montezumas Rache“ (Durchfall) notgedrungen verzichtete. Es war also durchweg bescheiden, was da gestern und vorgestern zum Abschluss der Wurf-Wettbewerbe dieser alles in allem armseligen 19. Senioren-Europameisterschaften in Izmir geboten wurde. Freilich völlig erwartungsgemäß.

Brite Stephen Whyte ragte heraus

Und diesmal brechen wir unser Wort und orientieren uns bei einer Bewertung zumindest an den Europarekorden, die allerdings häufig zugleich Weltrekord darstellen. Ohne jetzt ins Detail zu gehen, was jeder leicht selber anhand der Ergebnisliste nachvollziehen kann, war das Resultat vernichtend. Mit Ausnahme der M 50. Da war mit dem Briten Stephen Whyte aber auch der Weltrekordler am Start, der 4.357 Punkt ansammelte und nicht allzu weit unter seiner globalen Bestmarke (4.590) blieb. Da war selbst ein so vielseitiger Werfer wie der Ex-Zehnkämpfer Norbert Demmel aus Unterhaching mit 3.998 Zählern ohne den Hauch einer Chance. Ein Ergebnis jenseits von 4.000 Punkten, gewissermaßen dem Eintritt zur Spitzenklasse in der M 50, versemmelte der Oberbayer mit für ihn unterdurchschnittlichen 14,41 m im Kugelstoßen (SBL 15,87 m).

Zehn Punkte entschieden über Sekt oder Selters

Derweil durfte sich sein Klubkamerad Bernd Hasieber in einer enorm spannenden Auseinandersetzung mit dem Schweden Peter Hackenschmidt über den Titel in der M70 freuen. Winzige zehn Punkte gaben bei 4.082 zu 4.072 den Ausschlag. Bei der Disziplin-Wertung unterlag Hasieber mit 2:3. Seine Erfolge mit Hammer und Wurfgewicht in dem hammerwurflastigen Fünfkampf (Gewichtwurf ist bis auf den kürzeren Draht schließlich nichts anderes) machten unter dem Strich diesen Minimalvorsprung aus.
Völlig daneben lag Lothar Huchthausen von der LG Altmark in Sachsen-Anhalt, der als Dritter in der M75 mit für ihn mäßigen 3.680 Punkten um 49 Zähler den Titel „abschenkte“. Höchstwahrscheinlich war auch er durch den grassierenden Virus körperlich geschwächt. Allein in seiner Paradedisziplin Speerwurf (33,43 m) blieb er rund neun Meter unter seinen großen Möglichkeiten, wo er im Einzelwettbewerb mit 42,68 m Vizemeister geworden war.
Bei unserer Auszeichnung „Touri des Tages“ tobte ein Dreikampf unter drei absoluten Laiendarstellern aus dem Gastgeberland, den Ersan Gurelli aus der M55 mit 1.126 Punkten oder 28,31 Prozent der Siegerleistung (3.977) relativ knapp für sich entschied. Aber auch hier gab es in der normenfreien Zone EM Sporttouristen aus dem früheren Deutschland und nach Lesart des DLV heutigen Germany. Dazu noch im Sommerschlussverkauf zwei preiswerte  Medaillen in jämmerlich besetzten Wettbewerben für Sven Haumacher (2. in der M 35) und Michael Galuska (3. in M 40).

Ein Rekord wie vom anderen Stern

Darauf hätten getrost Wetten in beliebiger Höhe abgeschlossen werden können, dass Rachel Hanssens aus Belgien die W85 hoch überlegen und mit neuem Weltrekord gewinnen würde. Schließlich hatte sie zuvor in den fünf Einzelkonkurrenzen viermal den Weltrekord und einmal den Europarekord verbessert. Und so kam es, wie es kommen musste. Obwohl die Belgierin eingedenk des strammen Programms überall recht klar unter ihren Leistungen in den fünf Einzelwettbewerben blieb, hatte sie auf ihre Dauerrivalin und bisherige Europarekordlerin (4.153) Hilja Bakhoff aus Estland schier unglaubliche 1.233 Punkte Vorsprung. Den zehn Jahre alten Weltrekord (4.211) keiner Geringeren als der im Juni 95-jährig verstorbenen legendären Olga Kotelko aus Kanada steigerte sie auf 4.846 Punkte. Das ist außerirdisch, wie von einem anderen Stern, der ganz normale Wahnsinn! Dahinter verblasst zwangsläufig alles Sonstige in diesem Wettbewerb bei den Seniorinnen, wo noch in viel krasserem Maße gilt, was im Vorspann zu den Senioren konstatiert wurde. Da begab sich, nur ein Beispiel und zum Schutze der Athletin ohne Namensnennung, eine ausgewiesene Kugelstoß-Spezialistin und leidliche Diskuswerferin ans fünfteilige Werk - und kassierte Bronze. Aberwitzig! So manches Edelmetall verkümmerte zum Muster ohne Wert. Von Glanz keine Spur. Aber der Bundesausschuss Senioren poliert weiterhin eifrig am Medaillenspiegel herum. Geschenkt, die Übung. Den können sie sich in der DLV-Geschäftsstelle in Darmstadt aufs Klo hängen. Doch bitte nicht auf die Gästetoilette! 
Deshalb halten wir den Ball hübsch flach und nennen rein nachrichtlich die deutschen Medaillengewinnerinnen. Dabei sind bereits die Punktzahlen lediglich Schall und Rauch, dienen höchstens der Ernüchterung. W 35 (3 Teilnehmer): 3. Birgit Keller; W 40 (5): 1. Bettina Schardt; W 45: 2. Ellen Weller; W 55 (8): 3.
Carola Petersen; W 60 (6); 2. Claudia Vollert; W 65 (12): 3. Eva Nohl; W 70 (7): 2. Ingrid Holzknecht; W 75 (5): 1. Brunhilde Ponzelar, 2. Brita Kiesheyer; W 80 (3): 1. Christa Winkelmann, 3. Annemarie Scholten.

"Montezumas Rache" drückte auf den Darm und die Weiten

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Geschrieben von Axel Hermanns

(Izmir/Krefeld, 28. August 2014) Augerechnet am gestrigen exklusiven Damen-Tag in Sachen Wurf, bei dem sie im Diskuswerfen die sportliche Bühne für sich alleine hatten, grassierte „Montezumans Rache“ (Durchfall). Das schlaucht und pflegt nicht nur auf den Darm, sondern auch gehörig auf die Leistungen zu drücken. Ohne uns jetzt in unappetitlichen Details zu ergehen, war es nicht das einzige Problem um dieses drängende Ungemach herum. Wie wir von unseren Korrespondenten vor Ort erfahren haben, waren auf den zur Verfügung stehenden stillen Örtchen im Stadion zunächst keine „Schinkenservietten“ (Klopapier) aufzufinden. Also Zustände wie im dereinst Alten Rom, wo der Erfolg der Abwischaktion buchstäblich auf der Hand lag. Wenigstens das Wasser in den Waschbecken lief.

Weltrekorde durch Eha Rynne und Rachel Hanssens

Verlassen wir diesen Nebenschauplatz und kommen zu den Ergebnissen, die gleichwohl unter den geschilderten Vorkommnissen mehr oder weniger litten. Wer nicht betroffen war, hatte ein Riesenschwein und einen nicht zu unterschätzenden Wettbewerbsvorteil gehabt. Wobei wir aus der Fernsicht freilich nicht zwischen ganz normaler Formschwäche zur Unzeit und körperlicher Schwächung zu unterscheiden vermögen. Deshalb halten wir uns in einer Beurteilung galant zurück und nur an nackte Tatsachen. Wobei ausdrücklich nicht der Allerwerteste gemeint ist.
Es darf getrost unterstellt werden, dass Eha Rynne aus Estland im großen 18er-Feld der W50 und Rachel Hanssens bei den diesmal drei Teilnehmerinnen in der W85 davon verschont blieben. Denn sie stellten mit 45,82m respektive 19,49m neue Weltrekorde auf. Hanssens zertrümmerte den geradezu im direkten Duell mit der bisherigen Rekordinhaberin (16,08 m) Hilja Bakhoff aus Estland, die als Zweite 15,24m warf. Sei in diesem Zusammenhang noch erwähnt, dass der WMA-Statistiker gehörig hinter der Musik herläuft und seit 2007 Nora Kutti aus Estland im Besitz des Weltrekords (15,68 m) lässt, obwohl der im August 2013 bei den World Masters Games in Turin durch Bakhoff verbessert wurde. Derweil ist Ivar Söderlind (Schweden) von der einstigen EVAA in diesem Punkt auf dem Laufenden.
Kurz und knackig die bundesdeutsche Ehrentafel im Diskuswurf. Die Ergebnisse der W65 sind aus unerfindlichen Gründen (noch) nicht online. Damit können wir selbst bei einem deutschen Dreifach-Triumph folglich nicht dienen.
Die Medaillengewinnerinnen: W35 (sechs Teilnehmerinnen): 2. Birgit Keller 40,14m; W40 (3): 1. Bettina Schardt 38,97m; W45 (6): 1. Silke Stolt 36,49m, 2. Ellen Weller 34,52m; W60 (6): 3. Claudia Vollert 27,25 m; W70 (11): 2. Ingrid Holzknecht 23,56m; W75 (1): Brunhilde Ponzelar 22,54m; W80 (2): 1. Christa Winkelmann 15,84m, 2. Ruth Baumann 15,02m.

Hanssens und Nora Kutti mit Europarekorden

Bleiben noch die Resultate im Speerwurf der Seniorinnen nachzutragen, die aus Platzgründen unserer notgedrungen monströs geratenen Geschichte im Hammerwurf der Senioren zum Opfer fiel. Da war gewissermaßen Deutschland-Tag angesagt. Das darf in der W60 sogar im doppelten Wortsinne bei einer internen deutschen Meisterschaft mit internationaler Beteiligung verstanden werden. Trotz des übermächtigen Verhältnisses von 6:2 ging der Titel mit „Danish Dynamite“ im Wurfarm überlegen mit einem Vorsprung von 6,08 Meter an Anne Kristine Jensen (32,78 m) aus – na, woher wohl (?) – Dänemark. Wenn schon in ihrer Altersklasse meist allein auf weiter Flur, rückt Rachel Hanssens aus Belgien irgendeinem Rekord in der W85 zu Leibe. Diesmal hob sie den Europarekord (13,74 m) der Finnin Irja Sarnama mal eben auf 18,47m an, verfehlte den Weltrekord der unlängst verstorbenen legendären Wahl-Kanadierin Olga Kotelko lediglich um neun Zentimeter. Nora Kutti aus Estland polierte ihren eigenen Europarekord (12,56 m) in der W90 um vier Zentimeter auf. Deutscherseits hagelte es en bloc in den zwölf Wettbewerben mit unterschiedlicher Gewichtung fünf Gold-, drei Silber- und zwei Bronzemedaillen. Dies und nach eigenem Belieben mehr in der Online-Ergebnisliste.

Riesiges, unpersönliches, heißes Stadion Schauplatz des Speerwurfes

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Geschrieben von Axel Hermanns

(Izmir/Krefeld, 29. August 2014) Fein säuberlich getrennt verrichteten gestern Männlein und Weiblein ihr unterschiedliches Handwerk bei der Ü 35-EM im unverändert brüllend heißen, für eine sportliche Betätigung unerträglichen Izmir. Die Senioren hatten das mehr als zweifelhafte Vergnügen ihre zwölf Speerwurf-Konkurrenzen im unpersönlichen, riesigen, gähnend leeren Atatürk-Stadion (im Bild) mit einem Fassunvermögen von 51.295 Zuschauern auszutragen. Wer hier von externem Publikum bei den paar Versprengten auf dem Teilnehmerblock fabuliert, der lügt sich was in die eigene Tasche. Lange hält’s da ohne ein Schatten spendendes Dach über dem Kopf sowieso keine/r aus. Da sind die Wettkämpfer ärmer dran. Sie können vor der sengenden Sonne, die sie zu Bratwürstchen mutieren lässt, nicht fliehen. Beklagen sich die Werfer sonst völlig zu Recht auf die Nebenplätze verbannt zu werden, dürften sie sich in diesem konkreten Falle danach gesehnt haben.
Da hatten es die mehr oder weniger fortgeschrittenen Mädels auf dem lauschigen, wenigstens ein bisschen Schatten spendenden Werferplatz beim Gewichtwurf besser. Das alles und womöglich noch die Nachwirkungen von „Montezumas Rache“ (Durchfall) sind bei den gebotenen Leistungen in die Waagschale zu legen. Schön "reden" lassen sich damit die meist qualitativ dürren Ergebnisse in auch quantitativ nahezu durchgängig dünn besetzten Wettbewerben trotzdem nicht. Aber die Erkenntnis ist bei diesen Titelkämpfen natürlich nicht neu. Das muss halt jede/r für sich selber beurteilen, was ihm Titel und Medaillen wert sind. Die Pressevertreter aus den verschiedenen Bundesländern werden sich da jedenfalls häufig außerordentlich schwer tun bei Betrachtung der nackten Online-Ergebnisliste. Wo zu allem Überfluss oben die Welt- und Europarekorde vermerkt sind.   
Nun sind gerade wir als Fachorgan nicht so vermessen, alle Darbietungen in Vergleiche zu den Weltrekorden zu setzen. Das wäre insbesondere im Speerwurf von der M 35 – 50 völliger Quatsch. Bei den Bestmarken haben aufsteigend in dieser Reihenfolge der Tscheche Jan Zelezny (92,80 und 85,92 m), der Frankfurter Peter Blank (77,15 m) und der Brite Roald Bradstock (76,16 m) die Preise bis in eine ferne Zukunft hinein restlos versaut.

Eine Hommage an Jan Zelezny

Es war, wenn man so will, eine Hommage an Zelezny, dass seine Landsleute in der Alterspyramide aufwärts zum Auftakt die M35 und zum Abschluss die M90 gewannen. Noch eine Besonderheit: Erstmals bei dieser EM trug sich der werfende Alleskönner Arild Busterud (M 65) aus Norwegen nicht in den Siegerliste ein. Das hatte den profanen Grund, dass der „Wikinger“ nicht am Ablauf war. Speerwurf ist nämlich seine einzige Achillesferse. Da hätte er selbst bei dem mäßigen Niveau auf den drei Medaillenrängen keine Chance gehabt. Die nicht allzu kühne Prognose sei allerdings gewagt, dass der aktuelle Weltrekordler (5.255 Punkte) den heutigen Wurf-Fünfkampf auch ohne die paar Zähler für diese bei ihm unterbelichtete Disziplin gewinnen wird.
Bevor wir die deutschen Medaillengewinner nennen, küren wir noch den „Touri des Tages“. Der kommt nach einer kleinen Schonfrist wieder aus dem Gastgeberland. Mustafi Balci erreichte bei seinen 23,70m 41,32 Prozent der Siegerleistung (57,36 m).
M35 (2 Teilnehmer): 2. Carsten Wollensah 44,61m; M40 (5): 3. Bert Beyer 52,70 m; M55 (8): 1. Reinhold Paul 54,02m, 3. Josef Schaffarzik 50,67m; M60 (10); 1. Walter Kühndel 54,11m; M65 (12): 1. Helmut Hessert 44,46m, 2. Jürgen Dannenberg 42,36m; M70 (3): 2. Reiner Görtz 33,51m, 3. Josef Halder 32,58m; M75 (5): 2. Lothar Huchthausen 42,68m, 3. Dietrich Hoffmann 37,27m.

Rachel Hanssens warf wieder Weltrekord

Mittlerweile wird sie – nicht nur vom vom Alter – zum Evergreen. Die belgische Nationalhymne dazu. Rachel Hanssens stellte abermals einen Weltrekord in der W85 auf. Diesmal war es Maßarbeit, verbesserte sie die Marke beim Gewichtwurf (9,23m) um zwei Zentimeter und schlug erneut ihre Vorgängerin Hilja Bahoff aus Estland im direkten Vergleich deutlich um 1,26 Meter. Es sollte das einzige Glanzlicht bleiben. Daran vermochten auch die drei Titelträgerinnen, zwei Zweit- und drei Drittplatzierten aus den verschiedenen deutschen Landstrichen nichts zu ändern. Die Erbsenzähler vom Bundesausschuss Senioren wird es bei ihrer wichtigsten Aufgabe, der Pflege des sinnlosen und verzerrten Medaillenspiegels, freuen. Streng genommen müssten sie sich jedoch mitunter vorkommen, als böten sie saures Bier zum Verkauf feil.
Wenngleich es „lediglich“ zu Bronze reichte, erzielte Eva Nohl mit 14,18m und nicht weit von Gold (14,81m) weg die metrisch beste Leistung aller zwölf deutschen Teilnehmerinnen. Ein rein schwarz-rot-goldenes Podest gab es bei freilich nur vier Akteusen in der W75. – W35 (3): 3. Birgit Keller 11,62m; W 40 (4): 1. Bettina Schardt 12,92m; W65 (11): 3. Eva Nohl 14,18m; W70 (6): 2. Ingrid Holzknecht 11,03m; W 75 (4): 1. Brunhilde Ponzelar 10,52 m, 2. Brigitte Schmidt 10,43 m;, 3. Brita Kiesheyer 9,64m; W80 (2): 1. Christa Winkelmann 8,80m, 2. Annemarie Scholten 7,90m.
Für die bekennenden Freunde der Statistik geht es hier zu den Ergebnislisten.

Gipfeltreffen der drei Weltbesten 2014 im Hammerwurf der M 55

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Geschrieben von Axel Hermanns

(Izmir/Krefeld, 27. August 2014) Ein völlig unzumutbarer Wurfring spielte gestern bei der Senioren-EM in Izmir im Hammerwurf der Senioren Zünglein an der Waage. Insbesondere, aber nicht nur in der Altersklasse M55. Die Leidtragenden waren die Filigrantechniker Johann Lindner und Gottfried Gassenbauer (beide Österreich), die beide mit den Gegebenheiten überhaupt nicht zu recht kamen, jeweils fünf Fehlversuche fabrizierten und deutlich unter ihren großen Möglichkeiten blieben. Wobei Lindner wenigstens noch Silber rettete, sein Landsmann nach zwei ungültigen Versuchen schon am Abgrund stand. Gassenbauers im dritten Durchgang produzierter Sicherheitswurf von 49,63m ging letztlich in die Wertung ein und bedeutete Rang vier. Eine herbe Enttäuschung. Bronze war das – realistische – Minimalziel. Und das von „Mister Zuverlässig“, der sich gemeinhin auf den Punkt genau vorzubereiten weiß und zum saisonalen Höhepunkt seine beste Leistung abzurufen pflegt.

Zwei „Ösis“ Opfer des Wurfringes

Nun müssen wir gerade im Zusammenhang mit dieser EM sehr vorsichtig mit den Worten „internationaler Saisonhöhepunkt“ umgehen. Aber im Hammerwurf der M55 traf dieses Attribut voll und ganz zu. Denn mit Lindner (59,23 m), dem Russen Viktor Bobryshev (58,70 m), dem amtierenden Winterwurf-Weltmeister, und Gassenbauer (57,56 m; im Bild) kreuzten die drei Erstplatzierten der Weltrangliste 2014 die Hämmer. Vergewissern wir uns zum besseren Verständnis der Aussage unseres Experten vor Ort, Albert Fichtner aus München, selber Hammerwerfer und bei der M70 im EM-Einsatz gewesen: „Sowohl die M 55, 70 und 75 mussten in dem Ring ihre Wettbewerbe durchführen, bei dem der untaugliche Versuch unternommen worden war, der Eisesglätte mit einer Flex beizukommen. Ein ungeeignetes Mittel. Denn neben den drei Millimeter tiefen Riefen befinden sich jeweils zehn Zentimeter breite unverändert glatte Flächen.“ Vier rhythmische, technisch saubere und gewohnt schnelle Drehungen waren darauf nicht möglich.

Gleich ist nicht zwingend gleich

Gleich schlechte Voraussetzungen für alle, könnte nunmehr lapidar konstatiert werden. Eine zu oberflächliche Betrachtung. Exzellente, weniger von ihrer Kraft lebende Werfer tun sich da zwangsläufig schwerer. Die „russischen Bären“ sind von daheim vermutlich zumindest von den Trainingsbedingungen Kummer gewöhnt. Wahrscheinlich können sie auch auf Schotter drehen. Das Ergebnis scheint es zu bestätigen. Bobryshev wies bei vier gültigen Versuchen eine Tagesbestweite von 57,71 m auf und kam damit seiner Saisonbestleistung ziemlich nahe. Derweil brach Lindner mit 53,85 m für seine Verhältnisse regelrecht ein. Mehr noch sein Landsmann. Der 56-jährige Wiener hatte bisher mit dem Sechser stets 55 Meter und mehr geworfen, wuchtete bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften der Männer den 7,26-Kilo-Hammer gar zweimal über 50 Meter, in der Spitze 51,13 m. Und nun das. Für ihn mickrige 49,63m. Der Russe Sergej Vasenko wusste das großzügige Geschenk zu nutzen und belegte mit 52,25m statt „Gassi“ den Bronzerang.

Vierkampf um Bronze in der M 70

Bei der herrlichsten Nebensache der Welt ist es geboten, vorsichtig mit dem Vokabular umzugehen. Vernachlässigen wir es ausnahmsweise. Denn in der M70 spielte sich ebenfalls ein kleines „Drama“ ab. Da freilich hinter dem souveränen Sieger Heimo Viertbauer (54,51 m) aus Österreich und dem gut abgesicherten Zweitplatzierten Esko Palviainen (43,51 m) aus Finnland in einem tobenden Vierkampf um Bronze. Der wurde praktisch auf dem Durchmesser einer Minipizza entschieden. Wilhelm Kraatz (39,77 m) als Dritten und Albert Fichtner (39,48 m) auf Rang sechs trennten gerade einmal 29 Zentimeter. Dazwischen lagen Borys Kovalskyi (39,65 m) aus der Ukraine und Czeslaw Rosczak (39,54 m) aus Polen. Knapper geht’s nimmer mehr.

Peter Speckens er- und durchlebte Desaster

Ein Desaster erlebte der weltweit erfolgreichste aktive Werfer Peter Speckens (*1935), der womöglich auch ein Opfer der einerseits stumpfen, andererseits aalglatten Platte wurde. Wenngleich es sich in der M75 lediglich um ein Fünferfeld handelte, wurde der Mann mit den verpflichtenden Initialen PS Letzter mit 36,04 m, überhaupt erstmals geschlagen durch seinen Teamkameraden und Speerwurf-Spezialisten Lothar Huchthausen (3. mit 36,64m). Im Vergleich zu Speckens ein „Hungerhaken“, dem das Vater unser durch die Rippen gepustet werden kann.
Beinahe müßig zu erwähnen, dass Arild Busterud (M 65) aus Norwegen auch den Hammerwurf für sich entschied. Bei seinem vierten Streich mit 53,73m hatte er bereits über acht Meter Vorsprung auf den Zweiten. Sven Haumacher bekam in der M35 (drei Teilnehmer) mit schwachen 33,37 m Bronze geschenkt (sofern der Medaillenstandard erfüllt wurde), das sich der griechischstämmige Antonios Kontos (48,65 m) in der M40 redlich verdiente.

„Schweizer Käse“ und sechs „Touris“ aus GER

Küren wir noch den Sporttouristen des Tages, ein Schwyzer Bürli namens Roger Schneider (*1946). Dessen 6,91m in der M65 dürften so eben den Wurfkäfig passiert haben. Immerhin stellte er einen vermutlich nicht mehr zu unterbietenden Negativ-Rekord mit 12,86 Prozent der Siegerleistung auf. Was hat den bloß geritten, sich nun ausgerechnet den Hammerwurf für sein sinnfreies Tun auszusuchen? Schweizer Käse einmal beleidigend zu verstehen. Allerdings seit der schwachmatig organisierten „großen EM“ in Zürich voll im Trend. Verschweigen wir indes nicht, dass auch viele Germanen als „Touris“ unterwegs sind. Viermal in den elf Konkurrenzen gab es die „Rote Laterne“ als imaginären Ehrenpreis, zweimal wurde der vorletzte Platz belegt. Das ist mehr als die halbe Miete.
Wer es genauer wissen möchte, der bediene sich der Online-Ergebnisliste.

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