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Norbert Demmel der alle überragende Werfer bei der Senioren-EM

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Geschrieben von Axel Hermanns

(Ancona/Krefeld, 04. April 2016) Nunmehr ist auch seit gestern die nachösterliche Messe im und am Banca Marche Palas, früher Palaindoor, gelesen, gehören die 11. Hallen-Europameisterschaften mit Winterwurf in Ancona an der italienischen Adriaküste der Historie an. Ob sie darin einen Ehrenplatz beanspruchen können, steht zumindest aus Werfersicht füglich zu bezweifeln. Selbst wenn die Verantwortlichen 99 Dinge richtig machen, kann ein Fehlgriff das Gesamtkunstwerk zerstören. Und das war mit der unsäglichen Posse um die zunächst in „Bierzelte“ ausgelagerten Kugelstoß-Wettbewerbe letztlich der Fall. Das erste Provisorium geriet mit einer lichten Höhe von 3,45m so etwas von zu niedrig, dass auch ein Blinder mit Krückstock daran hätte fühlen können. Auch der Umzug in eines mit mehr Luft nach oben erwies sich als untauglicher, kläglicher Versuch. Schlussendlich wurden die „Zelte“ unter erheblichen Zeitplanverschiebungen und –änderungen in der Haupthalle aufgeschlagen. Warum nicht gleich so, stellt sich hiermit die letztmals an EMA-Präsident Kurt Kaschke als Hauptverantwortlichem gerichtete Frage? Klar, dass wir darauf von diesem „Super-Physiker“ aus Freudenstadt im schwarzen Walde keine Antwort bekommen. Dafür haben wir von LAMPIS es ihm als einziges Medium in aller Deutlichkeit – hoffentlich – oft  genug aufs Butterbrot geschmiert. Dazu von der Schmierenkomödie übelster Prägung noch ein Zeitdokument in bewegten, schriftlich kommentierten Bildern.
Um nicht die abgenudelte Plattitüde „Übliche Verdächtige“ zu strapazieren, war es durch die deutsche Brille betrachtet der bekannte Mikrokosmos von Werfern, der sich an der Adria drehte, angleitete und anlief. Und es waren auch mehr als genug amtierende nationale Titelträger der DM in Erfurt, die dem mutmaßlichen kontinentalen Festival der Ü35-Generation fernblieben. Also gratulieren wir pauschal allen schwarz-rot-goldenen Medaillengewinnern, ohne sie jedoch einem Börsenbericht gleich alle an dieser Stelle erwähnen zu können. Denn es handelt sich um je fünf Disziplinen von M35 – 95. Da schweigt bei aller Liebe zum Detail des Sängers Höflichkeit. Für die hart gesottenen Statistik-Freunde sei auf die Online-Ergebnisliste verwiesen. Achtung – der Hammerwurf der Senioren ist nicht in der normalen Abfolge eingereiht, findet sich weiter unter en bloc wieder.

Frühlingshafte Temperaturen beim Winterwurf

Die teilweise guten Weiten in den so genannten Winterwurf-Konkurrenzen unter freiem Himmel erklärten sich durch die milden, frühlingshaften Temperaturen um die 20 Grad tagsüber. Jene, die bei Flutlicht um 20 Uhr und später anzutreten hatten, mussten mit etwas weniger vorlieb nehmen. Es war zudem mit einer Anpassungsphase über das Einwerfen hinaus verbunden. Davon konnte der favorisierte Österreicher Gottfried Gassenbauer im Hammerwurf der M55 ein Lied singen. Eingedenk seines Wohnsitzes in der Ösi-Metropole auf Wienerisch. Der 57-Jährige begann mit für ihn unterirdischen 44,48m, steigerte sich dann über 50,25, zweimal 53,23, einem Zwischentief von 50,74 im letzten Durchgang auf die Abend-Bestweite von 55,08m. Dem hatte der zweitplatzierte Dänen Tom Jensen lediglich 50,66m entgegen zu setzen.
Bereits gewürdigt haben wir in der Nachrichten-Spalte das herausragende Resultat von Kugelstoßer Andy Dittmar (*1974) aus Gotha mit 18,27m in der M40. Das galt auch zum Auftakt für den Erfolg von  Norbert Demmel (*1963; im Bild) mit den glänzenden 56,21m im Diskuswurf der M50. Doch das „Münchner Kindl“ legte kräftig nach, bestritt alle fünf Wurfkonkurrenzen, gewann das Kugelstoßen in einem hochkarätigen Dreikampf um den Titel mit 16,66m (auf den Plätzen hinter ihm 16,48 und 16,21m), wurde jeweils Dritter mit dem Speer (52,80m) und im Gewichtwurf (19,58m) sowie Siebenter mit dem Hammer (47,58m). Gut, der Vergleich hinkt, Kugel in der Halle, jeweils mehr als drei Versuche, nicht alles an einem Tag, doch eine nette Spielerei ist es allemal: Demmel übertraf seinen schon hochkarätigen eigenen deutschen M-50-Rekord im Wurf-Fünfkampf (4.436 Punkte) in der Addition um 308 Zähler. Doch eines dürfte ebenfalls gewiss sein: Ende März, Anfang April wird sich der bärenstarke Bayer noch nicht in Höchstform befinden. Wohin führt ihn die sportliche Reise noch in 2016? Die Szene darf gespannt sein.

"Herminator" Albrecht schlug zweimal zu

Werfer-Urgestein Hermann Albrecht (*1940; rechts im Bild) aus Satteldorf in Baden-Württemberg wurde seinem anspruchsvollen Beinahmen „Herminator“ einmal mehr vollauf gerecht. Der 76-Jährige landete in der M75 mit Hammer (49,14m) und Wurfgewicht (17,40m) jeweils einen unangefochtenen Doppelsieg vor seinem ostdeutschen Landsmann Eberhard Kliesch (40,33m/13,84m). Mit Beteiligung des Schweden Osten Edlund wurde bei überschaubarem Teilnehmerkreis die M80 zu den Festspielen der gleichaltrigen Dauerrivalen Peter Speckens und Lothar Huchthausen (beide Jg. 1935). Letzterer heimste gleich fünfmal Edelmetall ein: Sieger mit Kugel (12,97m) und Speer (40,46m), jeweils Dritter mit Diskus (29,17m), Hammer (39,93m) und Gewicht (14,52m). „Don Pedro“ war bei seinem persönlichen Dreikampf mit Diskus (34,85m) und Hammer (41,13m) nicht zu schlagen, wurde Zweiter mit dem Wurfgewicht (17,71m). „König“ Richard Rzehak (*1929) aus Erlangen focht in der M85 zweimal einen Strauß mit dem Finnen Leo Saarinen aus. Zunächst unterlag er dem „Nordlicht“ im Gewichtwurf um winzige acht Zentimeter (11,24 zu 11,32m), drehte dann mit dem Hammer den Spieß mit 28,19 zu 26,93m eindeutig um.

Kontrast beim Kugelstoßen der M60: Erster und Letzter

Noch einer kleiner Schlenker zu den unvermeidlichen Sport-Touristen. Die meisten kamen zwangsläufig aus dem Gastgeberland, das ein Drittel aller Gemeldeten stellte. Den Vogel schoss im negativen Sinne Flavio Bertuzzo mit 10,67m als Elfter und Letzter im Hammerwurf der M55 ab. Erfreulich bleibt festzuhalten, dass er sich bei seinem unsinnigen Tun nicht verletzt haben soll. Eine "Rote Laterne" ging freilich auch nach Deutschland. Nämlich an Gotthold Knecht als 17. im Kugelstoßen der M60, mit 8,65m knapp über Sportabzeichen-Niveau. Geldverschwendung! Vergessen wir darüber im selben Wettbewerb den diesmal nervenstarken Roland Wattenbach (*1955) aus Bad Honnef nicht, der mit im letzten Versuch erzielten 14,44m (zuvor 13,90m) dem Finnen Jouko Nikola (13,91m) noch die Goldemedaille entriss. 
Natürlich gab es auch erfolgreiche deutsche Werferinnen. Darauf werden wir morgen in einem eigenständigen Beitrag eingehen.

Hammerwerfer Gottfried Gassenbauer ließ mit 55,36 Meter aufhorchen

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Geschrieben von Axel Hermanns

(Niederselters/Wien/Mutterstadt/Krefeld, 27. März 2016) Ostereier suchen einmal anders. Die LSG Goldener Grund veranstaltete am gestrigen Karsamstag ihren 1. Werfertag 2016, Teil einer Dreierserie mit Pokalwertung in drei Disziplinen. Mit insgesamt 105 Teilnehmern aus 44 Vereinen freute sich das Organisationsteam über eine respektable Resonanz. Übersichtlich war allerdings diesmal die üblicherweise stark vertretene Fraktion der Senioren/innen. Das traf auch analog durchweg auf deren Leistungen zu. Willi Mandt (M60) mit 13,06m im Kugelstoßen und Rolf Griesberg (M60, beide Pulheimer SC) mit 42,15m im Diskuswurf waren die metrisch besten Athleten in diesen Disziplinen. Sensationell muten die 11,96m von Torsten Lange (*1945) von der LG Kreis Ahrweiler im Kugelstoß-Wettbewerb der M60 (5 kg) an. Da und mitunter mal ein bisschen weiter stößt er sonst mit der 4-Kilo-Kugel hin. Alle Resultate.
Er darf getrost in einem Atemzug mit dem weltweit erfolgreichsten aktiven Senioren-Werfer Peter Speckens (*1935) aus Übach-Palenberg bei Aachen als Großmeister der Vorbereitung auf internationale Saisonhöhepunkte hin betitelt werden: Hammerwerfer Gottfried  Gassenbauer (*1958) aus Österreich, seit 2015 startend für HSV Wien/LT Schönbrunn. Beim ersten Test im Februar warf der 57-Jährige in seiner Heimatstadt Wien mal „eben“ aus dem vollen Wintertraining heraus sein sechs Kilo schweres Spezial- und Lieblingsspielzeug auf 53,08m. Dem Vernehmen nach sollen sich darob bei seinen ernsthaften europäischen Kontrahenten im Hinblick auf die Hallen-EM mit Winterwurf am 30. März um 19.48 Uhr (die Azzurri nehmen es – hoffentlich – ganz genau) in Ancona an der italienischen Adriaküste heftige Schluckbeschwerden bemerkbar gemacht haben. Nunmehr werden sie einen heftigen Kloß im Hals bekommen. Denn „Gassi“, so nennen ihn seine Freunde, legte vergangenen Mittwochabend beim Wurf-Aufbaumeeting 2 in Wien-Heeresspital lecker-lockere 55,36m nach. Das dürfte Weltjahresbestleistung in der M55 sein. Potzblitz! Wo will der noch hin? Das liegt mal gerade 73 Zentimeter unter seiner vorjährigen Bestleistung (56,09m) vom 06.August 2015. Und die ewige Jugend hat er auch nicht gepachtet, hemmt jedoch anscheinend den an sich fortschreitenden biologischen Prozess. Sicherlich will er nicht schon im März in Höchstform sein. Schließlich steht die späte Freiluft-WM 2016 in Perth auch auf seiner Agenda.

Veranstaltung litt unter Bombendrohung!

Fleißig, fleißiger, RKS Phoenix Mutterstadt. Auf diesen kurzen Nenner lässt sich die Veranstaltungsfreudigkeit des rührigen Klubs um Macher Gerhard Zachrau bringen. Die Pfälzer richteten am 19.März bereits ihren 5. Werfertag in diesem nicht mal drei Monate jungen Jahr aus. Und wie fast immer mit dem vollen Wurfprogramm einschließlich Wurf-Fünfkampf. Die nach den Vorankündigungen recht passablen Meldezahlen litten allerdings
 unter einem Bombenalarm im Bereich Kaiserlautern, verbunden mit einem Dauerstau auf der dortigen Autobahn. Das hinderte einige Saarländer und Westpfälzer an der Teilnahme respektive verzögerte deren Ankunft derart (bis zu drei Stunden), dass in diesen Fällen stark improvisiert werden musste. Mit der folgenden Verlinkung geht es für Statistik-Freaks zur Online-Ergebnisliste.

Senioren-DM 2016: Viele knappe Entscheidungen bei Stoß und Wurf

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Geschrieben von Axel Hermanns

(Erfurt/Krefeld, 16. Februar 2016) Klarer Fall, dass Rekorde nun einmal das Salz in der Suppe sind. Insbesondere wenn sich bei nationalen Titelkämpfen die Elite ein Stelldichein auf hohem Niveau gibt. Aber sie sind in aller Regel schon so hoch angesiedelt, dass sie eh einigen wenigen Spitzenkönnern vorbehalten bleiben. Und beim Winterwurf mit Diskus, Speer und Hammer waren sie aufgrund der herrschenden Bedingungen, je nach Startzeit nur ein paar Grad über Null, bei den Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaften plus dem schon erwähnten „Anhängsel“ am vergangenen Samstag/Sonntag in Erfurt ohnehin nicht zu erwarten. Was viel mehr zählt, ist die direkte Auseinandersetzung von Mann gegen Mann sowie Frau versus Frau. Und in dieser Hinsicht gab es sehr viele knappe Entscheidungen um Gold, Silber und Bronze.

Beinahe-Rekord durch Kugelstoßer Andy Dittmar

Einen Beinahe-Rekord gibt es dennoch zu vermelden, an dem auf einer Distanz von jenseits von 18 Metern hauchdünne zwei Zentimeter fehlten. So gut wie nichts. Aber kurz daneben ist eben auch vorbei. Er wird es verschmerzen können, der Koloss aus Thüringen, 1,96 Meter groß, 140 Kilogramm schwer. Ärgerlich wäre es für Kugelstoßer Andy Dittmar (*1974; im Bild) aus dem benachbarten Gotha allerdings gewesen, wenn er bei seinen 18,43m seine Bestmarke von 18,44m in der M40 nicht eine Woche zuvor an gleicher Stelle gestoßen hätte. Wie das? Ganz einfach: die Anlage in der Leichtathletikhalle neben dem Steigerwaldstadion ist streng genommen regelwidrig. Die auf dem Boden liegenden blauen Gymnastikmatten sind per Saldo sieben Zentimeter höher als die Kreisfläche des ebenfalls aufgelegten Ringes. Wo immer die Kugel auch landet, werden einem sieben Zentimeter an Weite geklaut. Hinzu kommt der psychologische Hemmschuh des nun einmal gemeinhin mehr oder weniger visuell gesteuerten „homo sapiens“, nicht nur optisch, sondern wirklich bergauf stoßen zu müssen. Es mag auch andere Erklärungen geben. Aber viele schwache Kugelstoß-Leistungen von zuvor besser eingeschätzten Athleten/innen können auch daher rühren. Die gestrengen Augen der Kommissare für die technische Abnahme wären sicherlich pingeliger gewesen, wenn der Sektor gegenüber dem Kreis sieben Zentimeter niedriger liegen würde.
Selbst der Nachteil focht den guten Andy natürlich in seinem mutmaßlichen „Wohnzimmer“ nicht an. Obwohl auch er einräumt, den „Gymastikraum“, der als bislang finsteres Loch endlich keine Barbeleuchtung mehr hat, nicht zu mögen. Völlig unbeeindruckt von allem legte er mit 18,43m, 18,25m, 18,23m, x, x, 18,07m eine blitzsaubere Serie aufs „Parkett“. Sein O-Ton: „Ich bin absolut zufrieden. Alle gültigen Versuche über 18 Meter. Und der selbst mit artistischem Einsatz nicht abzufangende fünfte Versuch war ein Schübchen weiter als mein deutscher Rekord... Die Form ist da.“ Versteht sich am Rande der Bande, dass der 41-jährige Marketing-Fachmann der AOK plus mit seinen herausragenden Resultaten alle Preise kaputt macht. Bereits der zweitplatzierte Sören Voigt vom TSV Erding folgte mit einem Abstand von exakt vier Metern, die Bandbreite bis zum Letzten des neunköpfigen Feldes umspannt 7,12 Meter. Anders ausgedrückt ein Weltklasse-Ergebnis im Weitsprung der Frauen.
Okay – wären  wir an einem anderen Punkt, der auch für alle anderen Altersklassen und Disziplinen Gültigkeit hat: Schlussendlich misst sich jeder an seinem eigenen Leistungsvermögen. Wobei es Meisterschaften nun einmal zwangsläufig mit sich bringen, dass in Titeln und Medaillen abgerechnet wird. Und der Kreis derer ist überschaubar, die da ein Wörtchen mitreden können. Meist waren es zudem die üblichen Verdächtigen, die vorne lagen. Gelegentliche Überraschungen nicht ausgeschlossen. Alles können wir beim besten Willen einem Börsenbericht gleich bei je vier Disziplinen und elf Klassen bei den Senioren und zehn bei den „reiferen Mädels“ nicht auflisten. Dafür gibt es eine Online-Ergebnisliste, die bei intensiverem Studium die Dramaturgie der Wettbewerbe treffend widerspiegelt.

Ein paar Rosinen aus dem Meisterschaftskuchen

Gleichwohl picken wir uns ein paar Rosinen aus dem riesigen Meisterschaftskuchen heraus. Wurf-Allrounder Norbert Demmel (*1963) vom TSV Unterhaching gewann in der M50 das klassische Double mit Kugel (15,47m) und Diskus (52,35m), erzielte zugleich klassenübergreifend die metrisch beste Leistung mit der Scheibe, übertraf als einziger die 50-Meter-Marke. Wer keine ernsthafte Konkurrenz hat, der macht sie sich halt selber. Die von Lutz Caspers trainierte ZDF-Sportredakteurin Bettina Schardt (*1972) von der MTG Mannheim veranstaltete bei ihren Erfolgen in der W40 mit Diskus und Hammer eine Art Zielwerfen. Es fiel mit 42,16 zu 42,15m knapp zu Gunsten des behandschuhten Gerätes mit Draht und Griff aus. Allemal kurios. Noch ein Caspers-Schützling trumpfte ebenfalls mit dem Hammer auf. Marcel Kunkel (*1972) vom USC Mainz, als Jugendlicher ein 80-Meter-Werfer, gewann die M40 überlegen mit 52,97m. Die inoffizielle All-Star-Wertung musste er allerdings dem neun (!) Jahre jüngeren Peter Huber (*1981) vom LBV Phönix Lübeck überlassen, der als Sieger mit nur einem Gegner in der M35 53,34m warf.

Ein Bruder-Duell mit dem Hammer

Es gibt auch Familiäres zu berichten. Vorneweg ein Duell der „feindlichen“ Brüder mit verschiedenen Vereinen im Hammerwurf der M70. Helmut Dintner (*1946) vom LC Jena entschied es mit 40,91m und einem Vorsprung von sieben Zentimetern gegenüber dem zwei Jahre älteren Rolf Dintner (*1944) vom OSC Berlin für sich. Wilhelm Kratz (*1943) vom TSV Bargteheide lag mit 40,75m in Schlagdistanz zu den beiden. Es war zugleich der Wettbewerb mit dem dichtesten Resultat auf den Medaillenrängen.
Das Werfer-Ehepaar Teodora und Hermann Albrecht von der SpVgg. Satteldorf schürfte dreimal erfolgreich nach Gold. Teodora (*1946) gewann in der W70 mit Kugel (8,99m) und Hammer (29,43m), Hermann (*1940) in der M75 mit dem überhaupt größten Vorsprung von 10,85 Meter seine „Schokoladen-Disziplin“ Hammerwurf (45,74m). Insgesamt erfolgreichste/r Teilnehmer/in der Fraktion Stoß/Wurf war Ingrid Holzknecht (*1940) von der LG Elmshorn. Sie heimste in der W75 die Titel mit Kugel (9,56m), Diskus (26,33m) und Speer (22,60m) ein, wurde dazu Zweite mit dem Hammer (30,24m) hinter der überlegenen Gurdrun Mellmann (*1941) vom SV Lurup Hamburg, die sich mit 35,97 m in die Siegerliste eintragen konnte. Erfolgreichster "Stubenältester" war Richard Rzehak (*1929) vom SC Preußen Erlangen mit einem Doppel-Sieg im Kugelstoßen (9,04m) und Hammerwurf (31,15m) in der M85.
Eine ungewöhnliche Kombination von Disziplinen wählte der bisher hauptsächlich als Diskuswerfer bekannt gewordene Georg Kinadeter (*1946) vom TV Hauzenberg. Oder hatte der Bayer schlicht eine Marktlücke entdeckt? Jedenfalls lag er in der M70 in seiner Paradeübung mit 42,75m vorn und auch im Dreisprung mit 8,92m. Das lässt den Schluss zu, dass seine Knie noch völlig intakt sein müssen, dass sie mit Siebzig noch diese „Knochenbrecher-Disziplin“ aushalten. Seine Generation traut sich ja kaum noch Hockstrecksprünge zu machen.

Sekt oder Selters bei Weitengleichheit

Schließen wir durch die Werfer-Brille betrachtet mit dem knappsten aller knappen Ergebnisse dieser zweitägigen Titelkämpfe in der Landeshauptstadt von Thüringen auf den wieder einmal sauber herausgeputzten Anlagen gleich gegenüber dem Landtag und neben der Gunda-Niemann-Stirnemann-Eishalle (welch ein Bandwurm). Schauplatz Baustelle Steigerwaldstadion, Speerwurf der W60. Jung-Sechzigerin Brigitte Brunner (*1956) von der Troisdorfer LG erzielte im zweiten Durchgang ihre Tagesbestweite von 23,12m, hatte weitere gültige Versuche von 21,84m, 20,18m und 22,00m. Wären es nicht nur fünf Teilnehmerinnen gewesen, hätte Marianne Schuhmacher (*1952) vom CSV Krefeld nach dem Vorkampf ihre Siebensachen packen müssen und den Ort der Handlung zähneknirschend verlassen können. So aber durfte sie fünf „Fahrkarten“ in Serie produzieren, um dann im letzten Durchgang ebenfalls 23,12m zu werfen. Fachleuten stellt sich die Frage nicht, wer den Sektkorken knallen lassen konnte und wer mit Selters vorlieben nehmen musste. Denn B.B.aus T. hatte gleich drei weitere bessere Versuche vorzuweisen.

Ellen Weller übertraf mit der Kugel erstmals die 13-Meter-Marke

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Geschrieben von unserem Nachrichtendienst

(Alzey/Krefeld, 17. März 2016) Einige überzeugende Leistungen gab es beim von TVA-Trainer Lutz Caspers organisierten und ausgerichteten Alzeyer Werfertag im Wartbergstadion. Ellen Weller (W50) von MTG Mannheim unterzog sich im Hinblick auf die Senioren-EM in Ancona einem Test unter Wettkampf-Bedingungen. Die Umstellung auf die leichteren Gewichte ist ihr jeweils gut gelungen: Hammer 39,71m, Gewicht 12,78m. Mit der 3-Kilo-Kugel erzielte sie 13,06m, knackte erstmals die 13-Meter-Marke. Dies blieb ihr bei der Lebensleistung mit der Vierer (12,94m) knapp verwehrt.
Wurf-Allrounder Gerhard Zachrau (M65) von RKS Phoenix Mutterstadt beeindruckte mit ordentlichen Weiten, obwohl er in den letzten Wochen durch ein lädiertes Knie und eine Grippeerkrankung nicht mit der gewohnten Intensität trainieren konnte. Den Hammer beförderte er auf 42,62m, mit dem Gewicht (16,53m) warf er weiter als im Vorjahr und schleuderte den Diskus auf 43,08 m. Lokalmatador Viktor Steiert (TV Alzey) wurde mit 39,42m Zweiter im Diskuswurf. Der frühere 7,72-m-Weitspringer hat nach einer schweren Erkrankung erst im Herbst letzten Jahres wieder mit dem Training begonnen.
Kristina Telge (W45) vom gastgebenden Verein war in einer Doppelrolle als Kampfrichterin und Aktive im Einsatz,  ließ in der zweiten Mission den Hammer bei 39,10m und das Gewicht bei 12,42m landen.In beachtlicher Frühform präsentierte sich ihr Klubkamerad Udo Giehl (M55), der sich gar über eine neue persönliche Bestleistung von 16,21m mit dem 11,34-kg.-Wurfgewicht freuen durfte. Einen gelungenen Einstand in die M80 feierte der Wormser Karl-Josef Steffes mit 14,25m im Gewichtwurf.
Alle Resultate unter diesem Link.

Kugelstoßen: Zweifacher Beinahe-Halleneuroparekord von Frans de Laat

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Geschrieben von Axel Hermanns

(Düsseldorf/Krefeld, 25. Januar, 2016) Mitunter lohnt auch ein etwas weiterer Weg. Der Niederländer Frans de Laat nahm sich von seinem Wohnsitz Culemborg 180 Kilometer (eínfache Strecke) unter die Autoräder und noch einmal in Folge der „Boot“ bei prall gefüllten Parkplätzen einen ordentlichen Fußweg unter die Sohlen, um bei den Offenen Kreis-Hallenmeisterschaften gestern im Arena-Sportpark in Düsseldorf in den Ring zu gehen. Der hünenhafte Psychotherapeut und Mental-Coach verpasste den M-70-Hallen-Europarekord (14,76m) von Karl-Heinz Marg (*1938) von der SG Osterholz lediglich um vier Zentimeter – allerdings auch um fünf Monate. Denn der gute Frans wird erst am 22.Juni 2016 Siebzig. Und das ist nun einmal Voraussetzung für die Anerkennung nicht nur internationaler Rekorde. Denn bei Wettkämpfen in seinem Heimatland muss er bis 21.Juni noch in der M65 mit der 5-Kilo-Kugel antreten. Natürlich auch bei der Hallen-EM Ende März/Anfang April in Ancona an der italienischen Adriaküste, wo er ungeachtet dessen starten will. Gleichwohl dürfte es sich um die herausragende Leistung dieser Veranstaltung gehandelt haben. Es sei denn, es wurde irgendwo  tatsächlich ein Europa- oder gar Weltrekord aufgestellt. Freilich schwer vorstellbar. Rekordjäger Wolfgang Ritte (*1953) vom SC Bayer 05 Uerdingen war zwar anwesend, seine Schokoladenübung Stabhochsprung stand jedoch nicht auf dem Programm. Er wird erneut am kommenden Samstag in Ludwigshafen versuchen, seinen Weltrekord (4,16m) zu verbessern.  

Ein Europarekord unterm Hallendach im Sommer – das wär’s

Für de Laat gilt ebenfalls die Devise „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“. Er ist heiß wie Frittenfett auf diese kontinentale Bestmarke, dass ihn auch etwaige Hitze kurz nach Sommeranfang nicht davon abhalten wird, ihn anzugreifen. Auf den Tipp des Verfassers hin organisiert er gemeinsam mit seinem Klub Swift Atletiek Roermond Ende Juni einen Hallen-Wettkampf im zur Bundesrepublik grenznahen Sittard, wozu er einige deutsche Kugelstoßer aus der M70 einlädt.
Prächtig aufgelegt war im großen Dorf an der Düssel mit Hans Josef Weitz (*28.07.1946) vom Pulheimer SC ein weiterer Siebziger in Lauerstellung und M70er von deutschen Gnaden. Der 69-jährige Kölner verbesserte als Zweitplatzierter seine zwangsläufige Bestleistung mit der Vierer von den NRW „Open" vor 14 Tagen an gleicher Stelle um 16 Zentimeter auf 13,45m. Maßarbeit leistete sein jüngerer Klubkamerad Rolf Griesberg (*1952), der als überlegener Sieger der M60 seine Hallenbestleistung im finalen sechsten Versuch um einen Zentimeter auf 13,66m steigerte. Gleichwohl ist da mindestens noch einen Meter Luft nach oben, da sich der Drehstoß-Techniker momentan technisch noch nicht sicher genug fühlt zu rotieren und vorerst lediglich aus dem Stand stößt.
Anmerkung: Bei Einstellung dieses Beitrages war die Ergebnisliste noch nicht online, konnte mithin keine Verlinkung erfolgen. Jetzt aber hier.

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