Genderwahn: Ständig schießen neue Stilblüten aus dem sumpfigen Boden
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Kolumne
Moment mal
(Köln/Krefeld, 24. März 2023) Wenngleich ich mich mit dem Kommentar vom 28.Februar „Dies ist unser Abschied vom medialen Wolfsgeheul beim Genderwahn!“ auf meiner Internet-Spielwiese vom selben auf Nimmerwiedersehen aus dem Staub gemacht habe (siehe Link), lebe ich nicht nur diesbezüglich auf einer Insel der Glückseligen. Dem gibt es, obwohl zu satten, unmissverständlichen 83 Prozent ungeliebt und verpönt, allerorten kein Entrinnen. Da müssten all die vielen Gleichgesinnten schon mit Scheuklappen und Ohrstöpseln durch die Gegend laufen. Rundfunk, Fernsehen, analoge und digitale Medien müllen einen mit diesem ausgemachten Schwachsinn in pathologischer deutscher Gründlichkeit regelrecht zu. Ständig schießen und sprießen neue Stilblüten zur stromlinienförmigen weiblichen Gleichstellung und Gleichberechtigung aus dem versumpften Boden.
Frauen dürfen in der Domstadt Köln künftig oben ohne baden
Damit wären wir zugleich beim Stichwort: Da es einfach zu unschön ist um wahr zu sein es meiner geschätzten Leserschaft vorzuenthalten, habe ich unlängst in meiner bevorzugten werktäglichen Hauspostille „Rheinische Post“ einen fetten fünfspaltigen Artikel mit großem eingeblockten Foto eines Bikini-Oberteils entdeckt. Arbeitstitel: „Oben-ohne-Baden ab April“. Geschrieben übrigens sinnigerweise von einem männlichen Autoren. Das ist in diesem Zusammenhang fast schon schizophren, wie so vieles unendlich andere zum mittlerweile ganz normalen Genderwahnsinn. Doch weiter zum Text, in dem es gleich zu Beginn heißt: „In Kölner Schwimmbädern dürfen Frauen ab 1.April ohne Oberteil baden.“ Wow, auch das noch!
Wohlgemerkt: Dies ist kein vorweg genommener Aprilscherz!
Wohlgemerkt: Dieses ominöse Datum, an dem so mancher launiger, humoriger, witziger, herber und derber Spaß mit zumindest ansatzweise denkbarem Wahrheitsgehalt die Runde macht lag zum Erscheinen des Beitrages noch in der Zukunft. Ein April-Scherz durfte also getrost ausgeschlossen werden. Die Sprecherin der 13 Kölnbäder ließ zu den Fakten unter anderem wissen: „Künftig müssen in unseren Bädern nur noch die primären Geschlechtsmerkmale angemessen bedeckt werden.“ Der weibliche Busen gehört rein anatomisch betrachtet tatsächlich nicht dazu. Allerdings wird sich der selbst oder gerade im Verborgenenen blühende Hingucker bei der Anregung entsprechender Fantasien bei der Krone der Schöpfung schwerlich ausblenden lassen. Das kann indes auch in nicht formvollendeter naturgegebener Gestaltung unserer zu einem gehörigen Anteil adipösen weiblichen Gesellschaft ausgesprochen abtörnend wirken. Doch das ist wieder eine andere Baustelle, die freilich bisweilen auch in Hallen- und Freibädern aufgemacht werden.
Kommunale Kölner Schwimmbäder sind mir jedoch herzlich egal. Bleibt die Hoffnung, dass dieses vermutlich nicht nur aus meiner Sicht schlechte Beispiel flächendeckend Schule macht. Die Kehrseite der Medaille mag ich mir besser erst gar nicht vorstellen. Und was wohl Kardinal Rainer Maria Woelki dazu sagt? Aber der oberste kirchliche Gralshüter von Sitte, Moral und Anstand der Domstadt ist ja in solchen Dingen zumeist sprachlos, vereinigt das Drei-Affen-Prinzip förmlich in sich.
Sportsch(l)au: Mit aktivem Stoffwechsel den Körper auf Touren bringen
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- Geschrieben von Prof. Dr. Ingo Froböse
(Köln/Krefeld, 22. März 2023) Es kursieren eine Menge Sportirrtümer, die so lange kolportiert und transportiert werden, dass sie irgendwann Mythenstatus erlangen, also für bare Münze genommen werden. Der Sport- und Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Ingo Froböse (im Bild) von der Deutschen Sporthochschule Köln, früherer Klasse-Sprinter beim einstmals ruhmreichen ASV Köln, nimmt sich derartiger Vorurteile im WDR2-Hörfunk und ARD-Morgenmagazin unter der Rubrik „Sportsch(l)au“ und anderen Publikationsmedien sowie seinem eigenen Internet-Portal an. Dank seiner freundlichen Genehmigung haben wir honorarfrei seit nunmehr über elf Jahren in loser Folge bislang 107 Kapitel zu diesem Themenkomplex veröffentlicht. Kein Reservoir ist auf Dauer unerschöpflich, selbst wenn hin und wieder etwas Neues dazukommt. Deshalb werden wir gelegentlich frühere, allgemeinverbindliche und zeitlose Beiträge zur Auffrischung oder aber für im Laufe der Zeit hinzugekommene LAMPIS-Leser wiederbeleben. As
Kein Widerspruch: Ohne Verzicht zum Wunschgewicht
Ohne Verzicht zum Wunschgewicht: Wer Muskeln aufbaut und regelmäßig benutzt, verbrennt mehr Energie. Auch im Ruhezustand. Eine Abnehmetrategie, die Essen ausdrücklich erlaubt? Und auch noch Genuss verordnet? Kein Widerspruch. Nur so ist ein vernünftiges Gewichtsmanagement möglich, um sich von unnötigem Ballast zu befreien. Der Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel, wie sie Diäten in der Regel mit sich bringen, führt dauerhaft selten zum Erfolg. Außerdem droht der berüchtigte Jojo-Effekt, weil der Körper den Stoffwechsel für die Dauer der Diät herunterfährt. Hungern ist nicht die Lösung. Verglichen mit der Formel 1 ist es für einen aktiven Stoffwechsel nötig, den Hubraum des Motors, also des Körpers, zu vergrößern, damit er mehr Kalorien verbrennt und dauerhaft leistungsfähiger wird. Bei einer Diät passiert nämlich regelmäßig genau das Gegenteil: Der hungernde Körper richtet sich auf schlechte Zeiten ein und fährt wie ein Tier im Winterschlaf den Stoffwechsel herunter. Es wird kaum noch Energie benötigt und auch kaum noch Energie verbraucht. Der Sparmodus bewirkt aber auch, dass Zellen abgebaut werden – auch Muskelzellen, die eigentlich die meiste Energie verbrauchen. Statt gegen die eigenen Zellen zu kämpfen ist es sinnvoller den richtigen Treibstoff zu tanken und Schritt für Schritt die PS-Zahl zu erhöhen. Muskelaufbau und eine höhere Drehzahl, an Stelle Hungerast im Sparmodus.
Allerdings ist das naturgemäß kein Selbstläufer
Denn wer Muskeln aufbaut und sie regelmäßig benutzt, verbrennt mehr Energie, auch im Ruhezustand. Dazu gehört neben Training zudem mehr Bewegung im Alltag, wobei ohne zusätzlichen Zeitaufwand ein Mindestmaß an Sportlichkeit etabliert werden kann. Doch der Weg zum Wunsch- und Wohlfühlgewicht erfordert noch mehr Bewegungseinheiten. Zwei- bis fünfmal in der Woche sollte eine halbstündige Ausdauer-Einheit zur Leistungsfähigkeit von Herz und Kreislauf absolviert werden. Zur Auswahl und Abwechslung sind Joggen, (Nordic-)Walking, Radfahren, Wandern oder Tanzen, aber auch Fußball und Basketball empfehlenswert. Dies sollte dann noch zwei- bis dreimal wöchentlich durch gezielte Kraftübungen für den Muskelaufbau an Bauch, Beinen, Po und Rücken ergänzt werden. Das Ergebnis richtet sich je nach Zeiteinsatz und individueller Zielsetzung.
Fazit: Nicht jede/r braucht einen Porsche-Motor zu seinem Glück, manch eine/r ist schon mit einem soliden Mittelklassewagen zufrieden.
Knapp daneben ist auch vorbei: Es ist in 2023 das 49. DAMM-Finale
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(München/Krefeld, 18 März 2023) Für Lateiner: Mea culpa! Oder schlicht in Landessprache: Irren ist menschlich. Manchmal auch männlich. In diesem konkreten Falle meinerseits. Das Finale zur Team-DM Senioren, eingeführt und bekannter als altehrwürdige Deutsche Altersklassen-Mannschaftsmeisterschaft (DAMM), hatte ich mehrmals, jüngst in der Kolumne vom 15.März, zur 50.Jubiläumsauflage hochstilisiert. Knapp daneben ist leider auch vorbei. Ein Dreikaräter honoriger Persönlichkeiten aus der Leichtathletik machte mich unisono auf meinen Lapsus aufmerksam. Dazu angereichert mit vielen Details zur Historie. Die habe ich als doppeltes Urgestein der Szene, halt einem kugelstoßenden Sportjournalisten, seit über einem halben Jahrhundert hautnah miterlebt. Oftmals als Teammitglied. Allerdings hatte ich nicht mehr alles auf meinem Bio-Computer zwischen den Ohren. Explizit den Ausfall des Finales in 2011.
Bei der Premiere im Olympiajahr 1972 in München gab es einzig die M32 und W30
Doch der Reihe nach, freilich aufgrund der Fülle im Zeitraffer: Die DAMM wurde als überhaupt erster Wettbewerb für Senioren (deshalb die Keimzelle dieser Bewegung) im geschichtsträchtigen Olympiajahr 1972 und ebensolcher Stätte am 30.September in München aus der Taufe gehoben. Damals hieß das Ereignis noch Pokal-Endkampf. Ausgeschrieben waren einzig die M32 (kein Tippfehler) und W30 (das bis 1979 in Ingelheim). Die Premierensieger waren seinerzeit der USC Mainz (M) und TuS 04 Leverkusen (W). Erstmalig gab es 1980 in Ludwigshafen dann die M30, zwei Jahre später kamen in Aachen die M und W40 hinzu (bis 1987 in Ahlen). Ab 1988 in Mainz wurde es um die M50 sowie 1992 in Leinfelden um die W50 erweitert. Sukzessive in der Alterspyramide aufgestockt sind es bis zum Stand heute bei den Senioren fünf Altersklassen von 30 bis 70 und bei der holden Weiblichkeit vier von 30 bis 60. Da das irgendwann von Klubs nicht mehr zu stemmen war, können seit 2007 für Mannschafen (und Staffeln) Startgemeinschaften von bis zu drei Vereinen gebildet werden. Das wird bisweilen elegant, ungeprüft und daher ungeahndet unterlaufen, wenn sich schon Leichtathletik-Gemeinschaften oder –Vereinigungen mit anderen Vereinen zusammenschließen.
Da wo alles begann könnte auch das Jubiläumsfestival steigen
Nun aber zur Anzahl der ausgetragenen Finals. Da außer 2011 vom DLV hausgemacht auch die Endkämpfe 2020 und 2021 ohne jede Not wegen Corona (andere Meisterschaften fanden schließlich statt) nicht angeboten worden sind, stehen wir bislang bei 48. Folglich wird es am 26.August 2023 im Aggerstadion in Troisdorf die 49. DAMM-Endrunde sein. Dramaturgisch insofern ein Glücksfall, als sich ein Kreis schließen könnte. Denn aus gemeinhin bestens informierten Quellen sickerte durch, dass sich die LG Stadtwerke München mit ihrem außerordentlich rührigen, veranstaltungsfreudigen Präsidenten Jochen Schweitzer (siehe Foto) im Schulterschluss mit dem Landesverband Bayern als örtlicher Ausrichter für das Jubiläumsfestival bewerben will. Dann jedoch besser nicht zum Oktoberfest-Auftakt wie zuletzt 2019. (Verfasst mit Informationen von DAMM-Experte Dieter Krumm, EMA-Ehrenpräsident Dieter Massin und meinen Journalisten-Kollegen Manfred Stangl aus München.)
Heute finden zwei besondere Tage unter dem selben Datum statt
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Krefeld und die Republik, 20. März 2023) Ein Blick nach links auf das Datum assoziiert für Sachkundige, allen anderen teilen wir es sogleich mit: Heute ist der kalendarische Frühlingsanfang. Allerdings ganz genau genommen erst um 22:52,02 Uhr. Also für Frühaufsteher bereits zu nachtschlafender Zeit. Und es wird der vierte sein, seit die Corona-Pandemie weltweit Einzug in unser aller Leben gehalten hat. Bislang 6,81 Millionen Menschen haben sie in vermeintlich ursächlichem Zusammenhang nicht überlebt. Obschon diese neue Geißel der angeblichen Krone der Schöpfung als solche hierzulande offiziell für beendet erklärt wurde, ist zumindest der Coronavirus noch in der Umlaufbahn, wird es vermutlich auch bleiben, ist fortan hinzunehmen wie ein grippaler Infekt.
Ein frohgemuter, optimistischer Ausblick in die nähere Zukunft
Nichtsdestotrotz oder gerade deswegen kein Grund Trübsal zu blasen. Kehren wir deshalb zum eigentlichen Anlass zurück. Der ist geeignet frohgemuter und optimistischer bei hoffentlich alsbald schönerem Wetter, Sonnenschein und angenehmer werdenden Temperaturen in die nähere Zukunft zu schauen. Obendrein hilft es die teurer gewordenen Energiekosten zu senken. Und für bekennende Weicheier und Warmduscher unter den Senioren-Leichtathleten (wozu ich mich freimütig bekenne) heißt es, endlich wieder an der frischen Luft trainieren und Wettkämpfe absolvieren zu können. Denn ab kommendem Wochenende beginnen für die Fraktion von Stoß und Wurf landauf, landab die Werfertage. Aufschluss darüber geben die diversen Veranstaltungsportale. Doch wer Sonntag in die verschieden große Ringe oder an den Speerwurf-Ablauf geht sollte bedenken, dass in der Nacht zuvor die Uhren auf Sommerzeit um- und eine Stunde vorgestellt werden.
Hätten wir das gleich mitgeklärt. Halt: Heute ist auch der „International Day of Happyness“. Dieser Weltglückstag wurde am 28. Juni 2012 von der UN-Hauptversammlung beschlossen und wird seit 2013 begangen. Verbunden waren/sind damit vor allem die Erreichung weltweiter Politikziele. Wenn man sich auf dem Globus so umsieht, ist der Erfolg indes überschaubar bis hin zu den verschiedenen Krisenherden teilweise nicht vorhanden.
Neue Stilblüte zum ganz normalen Genderwahnsinn: Mitgliederinnen
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Glosse
Neben der Spur
(Krefeld, 16. März 2023) Nötig wäre es nicht gewesen. Doch ein noch taufrisches Déjà-vu-Erlebnis bestärkte mich darin, mit meinem Kommentar vom 28.Februar endgültig Abschied vom medialen Wolfsgeheul zum ganz normalen Genderwahnsinn genommen zu haben. Bei mir hatte seinerzeit das Unwort Gästinnen das Fass zum Überlaufen gebracht. Doch nun flatterte mir durch den Äther eine Rundmail mit der Anrede „Liebe Mitgliederinnen und Mitglieder“ in mein elektronisches Postfach.
Das muss man(n)/frau sich mal genüsslich und gaaanz langsam auf der Zunge zergehen lassen. Bei mir rollten sich blitzartig alle Finger- und Fußnägel auf. Obwohl es nicht mehr von Belang war, hat Mitgliederinnen noch mehr Qualität sich der Genderisierung zu verweigern. Denn es ist definitiv ein sprachlich falscher Begriff, weshalb der Duden nicht schon wieder umgeschrieben werden müsste. Zitierung: "Das Wort Mitglied ist nämlich gar keine typische Personenbezeichnung auf -er, an die ein -in für die feminine Form angehängt werden könnte. Es ist ein Neutrum (das Mitglied) und bezeichnet sowohl Frauen als auch Männer. ,Liebe Mitglieder‘ reicht daher völlig aus."
Nun werden wir jetzt nicht jede neue Stilblüte aus diesem allem Anschein nach schier unerschöpflichen Reservoir der Sprachverhunzungen pflücken und zerpflücken. Aber das war – der bewusst nicht genannte Urheber möge es mir nachsehen – schlechterdings zu (un-)schön, es unserer gebildeten Leserschaft vorzuenthalten. Denn nicht nur der Werbebotschaft zufolge stecken allein hinter der angesehenen Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) kluge Köpfe.