Ergebnisübermittlung nach Seltec-Art ist schlechterdings unzumutbar

Kolumne

Moment mal

(Hanau/Bad Vöslau/Krefeld, 06. Februar 2023; 08:00 Uhr) IBM. Dieses Kürzel steht hier nicht für das börsenorientierte US-amerikanische IT- und Beratungsunternehmen sondern vielmehr „Immer Besser Manuell“. Denn die Software für die Ergebnisübermittlung des vom DLV den Landesverbänden aufoktroyierten Dienstleisters SELTEC aus Bad Vöslau in Österreich ist passend zur Alpenrepublik ein wahrgewordener Alptraum. Das was die „Ergebnisübersicht“ nennen ist in Wirklichkeit bei Senioren-Veranstaltungen ein heilloses, unzumutbares Durcheinander. Doch ganz schlimm wird es, wenn dieser Link ins Nirwana führt, wie bei den Hessischen Senioren-Hallenmeisterschaften gestern in Hanau und Online-Stellung dieses Beitrages (möglicherweise wird es irgendwann nachgebessert). Dann müssen nach dem Selektionsverfahren die Live-Ergebnisse mühsam Disziplin für Disziplin und Altersklassen durchforstet werden.

Anschauungsunterricht im eigenen Ösi-Land zu empfehlen

Eine stundenfüllende Aufgabe, um herausragende Leistungen für die Berichterstattung an dieser Stelle herauszufiltern. Bei aller selbst auferlegten Verpflichtung zur zumindest schlaglichtartigen Information unserer geschätzten Leserschaft klinken wir uns da mit den Worten „Nein, danke“ aus und bitten um Verständnis!
Besagter Dienstleister sollte im eigenen Ösi-Land mal Anschauungsunterricht nehmen. Die Resultate von den Österreichischen Hallenmeisterschaften der Masters vorigen Samstag in Linz waren zuvorderst hübsch nach Männlein und Weiblein getrennt, dann nach Altersklassen aufsteigend in der klassischen Reihenfolge Lauf, Sprung, Stoß (Wurf). Es darf verstärkt angenommen werden, dass SELTEC dafür nicht seine Tastaturfinger im Spiel hatte und verantwortlich zeichnete. Leider fehlt ein entsprechender Hinweis auf den Urheber.  
Unverständlich bleibt, dass bei all den Jahren dieser unsäglichen EDV zu Fuß, die ein Drittklässler (gemeint ist ein Schüler) besser hinbekommt, keine Abhilfe geschaffen worden ist und alle Beteiligten diese fette Kröte immer wieder aufs Neue schlucken müssen.

Marianne Maier scheiterte mit der Kugel erneut am W80-Weltrekord

(Linz/Krefeld, 05. Februar 2023; aktualisiert 18:15 Uhr) Mühselig ernährt sich das Eichhörnchen sowie der geneigte Berichterstatter von Veranstaltungen in der Senioren-Leichtathletik. Soviel vorab zum besseren Verständnis zum Suchspiel im SELTEC-Land von den Österreichischen Hallenmeisterschaften der Masters gestern in der Linzer Tipsarena. Eine Gesamtergebnisliste konnte ich beim besten Willen nicht finden. Das geht allem oder zumindest meinem unermüdlichen, jedoch erfolglosen Anschein nach ausschließlich im Selektionsverfahren. Und da noch einmal unterteilt nach nationaler und internationaler Wertung dieser Titelkämpfe mit per Saldo 247 Gemeldeten. Darunter Gaststarter aus zehn Nationen, wovon traditionell die stärkste ausländische Delegation der wettkampfaffinen Globetrotter aus Deutschland kam. Logischerweise kein Ersatz für eine eigene Senioren-Meisterschaft des Verhinderungsverbandes, der da DLV heißt.  
So stößt also des „Sängers Höflichkeit“ an die Grenzen der Zumutbarkeit. Denn wo war er – um im landsmännischen Bilde zu bleiben 
der Schlagobers (übersetzt Sahne) auf der großen Meisterschaftstorte? Vermutet werden durfte es vor allem bei der vielseitigen, noch sehr leistungsstarken Marianne Maier (*25.12.1942) vom TSC Höchst in Vorarlberg. Da schien ein Weltrekord im Kugelstoßen der W80 in der etwas dünneren Hallenluft bei ansonsten Laborbedingungen zu liegen. Zumal sich die stimulierende, durch hohe Netze nach drei Seiten bestens geschützte Anlage mittendrin im Geschehen innerhalb des 200-m-Ovals befindet. Doch es wurde lediglich mit 10,14m ein neuer österreichischer Rekord (bisher sie selber mit 9,97m), scheiterte nach Silvester 2022 in Dornbirn auch der zweite Angriff auf die globale Bestmarke (10,44m) von Susanne Wissinger (*1934) vom TV Gelnhausen aus dem Jahre 2014. Immerhin eine Annäherung.
Für Pfadfinder mit viel Geduld und Langmut die Verlinkung dieser Karikatur einer Ergebnisliste. Mittlerweile steht eine Gesamtergebnisliste getrennt nach männlich/weiblich aufsteigend nach Altersklassen und Disziplinen in der klassischen Reihenfolge Lauf, Sprung und Stoß zur Verfügung (unter diesem Link anschließend rechts oben Ergebnisse anklicken).   

Viele deutsche Gaststarter bei den "Austrian Indoor Masters"

(Linz/Hanau/Krefeld, 02. Februar 2023) Strapazieren wir einmal mehr die geflügelten Worte „Felix Austria“ (Glückliches Österreich). Hat zwar, wie könnte es anders sein (?!), keine Allgemeingültigkeit, stimmt jedoch unstreitig auf die Senioren-Leichtathletik bezogen, die einen vielen höheren Stellenwert hat als beim Deutschen Leichtathletik-(„Verhinderungs“-)Verband. Alle gängigen Meisterschaften für die Ü35-Generation finden bei unseren Nachbarn statt, meist ein Jahr im Voraus mit jeweiligem Schauplatz terminiert.
So am kommenden Samstag in der Tipsarena in Linz unweit der Grenze zu Niederbayern die Österreichischen Masters-Meisterschaften in der Halle mit getrennter Wertung für willkommene ausländische Gäste aus erfahrungsgemäß bis zu 20 Nationen. Geradezu schon traditionell besonders beliebt bei vornehmlich männlichen deutschen Talenten von gestern und vorgestern. Die wettkampfaffinen reiselustigen Globetrotter, stellvertretend sei der sprintende Stammbesucher Winfried Heckner (*1950) vom STV Hünxe erwähnt, haben abermals einen Grund mehr dort zu starten. Denn hier zu Lande fällt bekanntlich die Hallen-DM zum dritten Mal in Serie aus. Obwohl es nicht oft genug wiederholt werden kann, wollen wir das leidige Thema nicht aufwärmen, haben rauf und runter darüber berichtet, dass der DLV gegen den eigenen satzungsmäßigen Auftrag nach §2.3 verstößt.
Noch etwas Lokalkolorit
Made in Austria". Jung-Achtzigerin Marianne Maier (*25.12.1942; im Bild) vom TSC Höchst in Vorarlberg wird sicherlich einen neuen Weltrekordversuch im Kugelstoßen der W80 unternehmen. Der an Silvester 2022 scheiterte ziemlich klar unter ihren vorhandenen Möglichkeiten (wir berichteten).
Allerdings herrscht wenigstens eine Etage tiefer bei Landesmeisterschaften auch in der „Bunten Republik Deutschland“ (O-Ton Punkrocker Udo Lindenberg) an diesem Wochenende mit den Hessischen Senioren-Meisterschaften am Sonntag in Hanau ein bisschen Betrieb unter dem Hallendach. Wer es gerne mit Namen garniert sieht, dem empfehlen wir hier wie da die entsprechenden Meldelisten aus Linz (gar in alphabetischer Reihenfolge mit allen gemeldeten Disziplinen) und Hanau.

Ex-Kugelstoßer und Mediziner Wolfgang Knüll ging unter die Buchautoren

(Dannenberg/Krefeld, 04. Februar 2023) Als promovierter Arzt für Allgemeinmedizin mit eigener Praxis in Rösrath südöstlich von Köln hat Dr.Wolfgang Knüll (*1946) immer wieder mal Fachspezifisches in entsprechenden analogen und digitalen Magazinen publiziert. Der Mann mit sportlicher Vergangenheit hauptsächlich als Kugelstoßer (Bestleistung 17,14m) ist Stammbesuchern von LAMPIS zudem durch seinen sehr feinfühligen, persönlichen Nachruf über seinen verstorbenenen langjährigen Sportkameraden, Freund und Patienten Ferdinand „Fred“ Schladen (*24.05.1939, †29.03.2021) vom LC Bonn und dessen Erben der riesigen Originalfahne vom Olympischen Dorf der Sommerspiele von 1972 in München (siehe Link) und eines Weihnachtsgedichtes bestens bekannt.
Doch nun ist der einstige Wahl-Bonner mit (Un-)Ruhestand-Wohnsitz in Dannenberg an der Elbe im fortgeschrittenen Alter von 76 Jahren unter die Buchautoren gegangen. Das hat freilich auch etwas mit dem reichen Fundus seiner Berufung als Medicus zu tun. Sein gebundenes Werk auf 232 Seiten erscheint kommenden Montag im einschlägigen Handel unter dem Titel „Nahtod Erfahrungen – Blick in eine andere Welt“ und der Fußnote: Aktuelle Antworten der Wissenschaft.

Der Buchautor ist kommenden Freitag im Deutschlandfunk zu hören

Dazu die offizielle Beschreibung des herausgebenden Patmos Verlages: „
Der Begriff »Nahtoderfahrung« ist inzwischen vielen Menschen geläufig und dennoch haben die meisten nur eine diffuse Vorstellung, um was es dabei geht. Das vorliegende Buch versteht sich daher als eine Art Nachschlagewerk zum Thema: eine kurze und knappe,  dennoch ausreichend ausführliche, wissenschaftlich begründete Zusammenfassung zum Stand der Forschung und den Möglichkeiten, diese Erfahrungen zu interpretieren. Somit kann es nicht nur Menschen, die eine Nahtoderfahrung gemacht haben, helfen, diese einzuordnen und zu verarbeiten, sondern auch Ärzt:innen und den Mitarbeitenden im Gesundheitswesen und Hospizen sowie all jenen, die kürzlich einen nahen Angehörigen verloren haben, oder unheilbar kranken Patienten und ihren Familien.“
Wolfgang selber beschreibt es in einer E-Mail an mich so: „Ü
ber meine Nachforschungen zu Bewusstsein bei Nahtoderfahrungen habe ich Dir ja erzählt, und Du warst interessiert. Nun erscheint mein Buch zu dem Thema am 6.Februar im Patmos Verlag. Das Vorwort schrieb mein berühmter niederländischer Kollege Pim van Lommel. Esoterische Ausflüge unterbleiben. Die Lektüre hilft, die Welt und uns selbst zu verstehen. Eine Bekannte sagte mir nach dem Lesen des Typoskripts, es verschönere das Leben.“
Wer neugierig geworden sein sollte: Der Buchautor ist kommenden Freitag, 10.Februar, auch im Deutschlandfunk zum Thema in der Sendung „Lebenszeit“ von 10 bis 11.30 Uhr zu hören.

Eigene Erfahrungen des Berichterstatters beim Rendezvous mit „Gevatter Tod“

Ferner sei noch angemerkt, dass mein von Wolfgang beschriebenes Interesse einen handfesten Hintergrund hat. Bei einem lebensbedrohlichen Sportunfall anlässlich der Senioren-Hallen-EM am 06.März 1999 im schwedischen Malmö hatte ich als 54-jähriger Kugelstoßer ein Rendezvous mit „Gevatter Tod“, war für etwa 75 Sekunden klinisch tot, musste reanimiert werden und bin bei Wiedereinsetzung der Atmung erst nach 65 Minuten im Malmöer Klinikum aus meiner tiefen Bewusstlosigkeit (Koma) erwacht. An meinem Bett saß DLV-Delegationsleiter Dieter Massin, der den ärztlichen Auftrag hatte auf mich einzureden wie ein Wanderprediger, um mein (Unter-)Bewusstsein zu reaktivieren. Um der Wahrheit die Ehre zu geben: In dieser gesamten Zeit ist mein Leben nicht in Gedanken im Zeitraffer an mir vorbeigerauscht. Es herrschte absolute Leere. Versteht sich peripher, dass die Siegerehrung ohne mich als Vize-Europameister stattgefunden hat.

Offene Nordrhein-Seniorenmeisterschaften abermals vorverlegt worden

(Duisburg/Mönchengladbach/Essen/Krefeld, 31. Januar 2023) Auf Kriegsfuß mit dem Terminus „verschoben“ steht der Leichtathletik-Verband Nordrhein (LVN) mit Sitz in Duisburg. Aber das hatten wir ja schon aus demselben Anlass in der verlinkten Glosse vom 17.November 2022. Kaprizieren wir uns also auf die puren Fakten: Die ursprünglich für den 13.August 2023 nahe dem Friedhof im Stadion „Am Hallo“ in Essen terminierten Offenen Nordrhein Meisterschaften der Ü30-Generation wurden zunächst auf den 06. oder 05.August vorverlegt. Nunmehr wurden sie an dieser Stelle endgültig zu Grabe getragen. Nach der neuesten und hoffentlich ultimativ letzten Verlautbarung des LVN in dieser Angelegenheit sollen sie jetzt aus durchaus nachvollziehbaren Gründen (siehe Link) am 03.Juni 2023 im Rheydter Grenzlandstadion in Mönchengladbach stattfinden. Übrigens dem Schauplatz der Deutschen Senioren-Meisterschaften am 12./13.August 2023. Und just für die wäre eine Normerfüllung eine Woche vorher bei bereits verstrichenem Meldeschluss zu spät gekommen.
Hätten wir bei der Gelegenheit die etwas nebulöse Aussage in besagter Mitteilung auch geklärt.