Ein rhetorischer Blumenstrauß, gebunden von Alwin J.Wagner

(Krefeld, 08. Mai 2014) Kein (Sport-)Journalist geht mit dem erklärten Vorhaben an seine Arbeit, um bei den veröffentlichten Ergebnissen seines Werkens ständig sinnbildliches Schulter klopfen der verehrten Leserschaft einzuheimsen. Die Mechanismen dieses Wechselspieles sind ohnehin so gelagert, dass Einklang in der Sichtweise höchst selten verlautbarte Zustimmung auslöst. Anders herum setzt sich ein Leser schon einmal eher hin, seine gegensätzliche Meinung kund zu tun. So lange er mit seinem Namen dafür gerade steht, ist das auch völlig in Ordnung, manchmal  bei klassischen Streitthemen sogar erwünscht. Eine schwer zu ertragende Spezies sind indes feige, anonyme Zeitgenossen, die sich zu allem sowie jedem berufen fühlen und in irgendwelchen Foren unter Pseudonymen oder Fantasienamen hinterhältig durch die Hecke schießen. Auch oder gerade in der Leichtathletik sind manche Alles- und Besserwisser gut getarnt unterwegs, dabei häufig unterhalb der Gürtellinie zielend.
Da es eben generell, nicht nur in diesem konkreten Falle eher selten ist, wollen wir unseren Mitgliedern, Stammbesuchern und Gelegenheitsgästen den rhetorischen Blumenstrauß nicht vorenthalten, der meinem langjährigen Kollegen und Lampis-Mitgründer gestern gewidmet wurde: „
Axel Hermanns, ein profunder Kenner der Leichtathletik-Szene, kompetent, mit hellwachem, analytischem Verstand, kreativ und kritisch, der natürlich auch polarisiert, veröffentlichte in lampis.net einen Bericht, dem ich nichts mehr hinzufügen möchte.“ Es folgt die Verlinkung zu unserem Beitrag „Preisgeld-Rekord bei den Wagner-Festspielen“.
Die Zeilen stammen vom ehemaligen Weltklasse-Diskuswerfer Alwin J.Wagner, stehen auf Facebook, mithin zumindest theoretisch für ein millionenfaches Auditorium zugänglich. Okay, es ist nicht mit dem Hanns-Joachim-Friedrich-Preis vergleichbar. Was Axel nicht daran hinderte, sich darüber zu freuen und mich, es auch an dieser Stelle öffentlich zu machen. Nun soll freilich nicht verschwiegen werden, dass sich Alwin und Axel seit den späten 1960er Jahren kennen und schätzen. Was der Sache insofern noch Gewicht verleiht, da sie als Brüder im Geiste nicht zu Lobhudeleien irgendwelcher Art neigen und aus ihren Herzen keine Mördergruben zu machen pflegen.

Neu "verunstaltete" Team-DM Senioren als Zankapfel

(Fürth/Krefeld, 07. Mai 2014) Noch handelt es sich nur um
ein – allerdings bereits beschlossenes – Hirngespinst der Verantwortlichen des DLV, ist die neue Team-DM der Senioren (bisher DAMM) als Zankapfel der Leichtathletik in aller Munde. Mit nahezu einhelligem, ablehnendem Tenor. Dabei geht es nicht allein, aber auch um die vielen so genannten vorqualifizierten Mannschaften für das Finale am 06. September 2014 in Essen, die schon in der aktuellen Ausschreibung genannt sind.
In der W30/35 sind das die StG Mittel-Unterfranken und die DJK BW Annen. Die Mädels der StG  kenne ich alle
persönlich, ihre jüngste Athletin ist Martina Greithanner vom Jahrgang 1974. Martina dürfte auch in der W40, der sie seit diesem Jahr angehört, von keiner Konkurrentin beim Kugelstoß oder Diskuswurf zu schlagen sein. Ohne ihre momentan verletzte „Doppelspitze“ wird die Startgemeinschaft am Wochenende beim Offenen BLV-DAMM-Endkampf in Dinkelsbühl antreten und sich mit großer Wahrscheinlichkeit für das Finalfeld in Essen qualifizieren. Dann mit Martina werden sie auf jeden Fall nicht in der W30/35 an den Start gehen, sondern als haushoher Favorit in der W40/45.

Vorabqualifikation als Trittbrettfahrt ohne Ticket

Die gewerteten Team-Mitglieder aus Annen gehörten 2013 bereits der W40 an, sind aber trotzdem in der damalige
n W35 angetreten. Und das aus dem ganz einfachen Grund, hätten sie doch in der W40  nie und nimmer die „Quali“ zur Endkampfteilnahme in Hamburg erreicht. Beim NRW-Team-Endkampf am 01. Mai 2014 in Frechen sind sie ausschließlich mit Damen jenseits der Vierzig (die jüngste Athletin ist vom Jahrgang 1971) dennoch in der W30/35 gestartet. Mit den dort gebotenen Leistungen hätte Annen in der W40 nur 5.589 Punkte gesammelt. Das war letztes Jahr ungefähr Platz zehn in der Rangliste. Nunmehr sind sie jedoch von 2013 her vorqualifiziert und können in Essen in der W30/35 starten, obwohl sie vom Leistungsvermögen her den Endkampf in der W40 nie und nimmer schaffen würden. Gewissermaßen eine Trittbrettfahrt ohne gelöstes Ticket.
Bei den Bayerischen Einzelmeisterschaften der Senioren darf man nicht aus der M60 in die M55 oder  der W40 in die W35 runtermelden. Das ist nicht gestattet. Es muss in der Klasse gestartet werden, der man(n)/frau tatsächlich angehört. Eine Ausnahme davon gibt es nur, wenn eine Disziplin in der eigenen Altersklasse (AK) nicht angeboten wird. So hat es beispielsweise Guido Müller (*1938) vom TSV Vaterstetten über 300 m Hürden praktiziert, wenn diese Disziplin in seiner AK nicht ausgeschrieben war.


Auf freies Geleit wird verzichtet

Die W40 des LAC Quelle Fürth ist als Titelverteidiger von Hamburg nach dem neuen Modus für die September-Festspiele in der Ruhr-Metropole gesetzt. Durch den Vereinswechsel von Leistungsträgerin Urte Alisch und den verletzungsbedingten Ausfall der einzigen noch der W40 angehörigen Grit Hammer (sie hat Lebensbestleistungen von 20,78 m mit der Kugel und über 66 Meter mit dem Diskus) werden wir bereits am Samstag in Dinkelsbühl mit den Damen in der W50 starten.
Den Kommentaren auf Lampis zu dieser Thematik ist zuzustimmen, dass es ausgemachter Schwachsinn ist „Wildcard’s“ zu vergeben, wie der ganze TEAM-Wettbewerb mit Joker und Streichergebnis. Es kommt ja noch hinzu, dass die 4 x100-m-Staffel nur mit der einfachen Punktzahl von maximal 15 bewertet wird. Aus diesem Grund wird selbst die Mannschaft mit der nominell schnellsten Staffel dort nicht ihren Joker setzen.
Diese komplett verworrene Gemengelage ist nur einzig und allein dem völligen Unvermögen der zuständigen DLV-Funktionäre zuzuschreiben.

Anmerkung der Redaktion zur Person: Dieter Krumm (*1952) ist in der DAMM- und Werferszene bekannt wie ein bunter Hund. Der 62-Jährige betreut seit 1992 zwei bis drei Mannschaften vom LAC als Team-Manager, startet dazu in der jeweiligen Altersklasse selber als „Playing Captain“ im Kugelstoßen und Hochsprung. Darüber hinaus machte er sich von der Stunde Null an als Chef-Organisator des 2014 zum 25. Mal ausgetragenen, inzwischen legendären Senioren-Hallensportfestes in Fürth einen Namen.   

 

Elendig lange Netz-Pause hat Lampis nicht geschadet

(Krefeld, 06. Mai 2014) Für die vielen Freunde der Statistik ein bisschen Zahlenkosmetik. Diesmal nicht von einer Leichtathletik-Veranstaltung mit Senioren-Beteiligung, sondern in eigener Sache. Wichtig für uns, um zu erfahren, dass unsere kleine, bisweilen von Gastautoren verstärkte engagierte Redaktion nicht für den virtuellen Papierkorb schreibt. Aber auch für die Außenwirkung derer, die uns regelmäßig oder gelegentlich lesen und bestenfalls weiter empfehlen. Schließlich gab es wegen unseres Umzuges zu einem anderen Internet-Dienstanbieter (Webhosting) eine elendig lange, für ein Online-Medium eigentlich tödliche Pause vom 06. Februar bis 26. März 2014. Abgesehen von wenigen Intermezzi auf unserer Baustellen-Seite.

Mitglieder und Stammgäste blieben uns treu

Höchst erfreulich, dass uns nach der gestern bei unserem Provider 1&1 abgerufenen Webanalyse viele Mitglieder und Stammgäste unseres Nischenengagements von, aber nicht nur für Senioren-Werfer/innen die Treue hielten. Obwohl sie letztlich das genaue Datum unseres Re-Startes nicht wissen konnten und die Anschubhilfe über die Senioren-Netzseite „ue30leichtathletik.de“ überraschend wenig brachte (lediglich 17 Verweise zwischen dem 27. März und 06. April), hatten wir beim Wieder-Einstieg 245 Besuche mit 1.452 (!) Seitenaufrufen durch unsere fünf öffentlichen Fenster Über Lampis, Nachrichten, Ergebnisse, Veranstaltungen und Kontakt. Da muss also teilweise mehrfach durchgeblättert worden sein.
Damit es jetzt nicht zu einem Börsenbericht ausartet, kürzen wir es drastisch ab. Im Analyse-Zeitraum vom 27. März bis 04.Mai 2014 hatten wir insgesamt 14.673 Besuche mit 42.623 Seitenaufrufen. Das kann sich alles in allem sehen lassen. Finden wir – und darauf kommt es zunächst einmal an, um mit diesem Rückenwind unverdrossen und mit unvermindertem Einsatz weiter zu machen. Und das alles aus purem Spaß an der Freud’ und der Schreibe. Natürlich nicht zum Selbstzweck, sondern erklärter Absicht in Geschäftsführung ohne Auftrag als Anwalt der Aktiven gelegentlich etwas bewegen zu wollen, mitunter sogar zu können. Der Beispiele gäbe es genug.

Veritabler Ausreißer nach oben

Nun aber zu guter Letzt doch noch ein paar Zahlen: Die Tagesbesuche schwankten jüngst zwischen 450 und 550 bei der durchschnittlich 2,9-fachen Anzahl von Seitenaufrufen. Einen veritablen Ausreißer nach oben gab es am 02. Mai 2014 mit 762 Besuchen und 1.670 Seitenaufrufen. Da muss bei unserer Toilettengeschichte unter Nachrichten und dem Bericht im Fenster Ergebnisse vom NRW-Team-Endkampf jede Menge Mund-zu-Mund-Propaganda im Spiel gewesen sein. Der schöne Nebeneffekt: viele Kiebitze werden wiederkommen. Die nächste Analyse wird es zeigen.
Kuriosum am Rande: gestern gab's abermals 762 Besuche. Da erschien übrigens der Kommentar "DAMM: DLV droht Ungemach bis zur Einstweiligen Verfügung". Danke, DLV, vor allem aber unseren in diesem Falle nicht ungezählten Lesern!  

Preisgeld-Rekord bei den "Wagner-Festspielen"

(Melsungen/Krefeld, 06. Mai 2014) Als Wagner-Festspiele der besonderen Art avancierte diese Veranstaltung in wenigen Jahren bundesweit zu einem Markenzeichen. Prädikat: Sehr empfehlenswert! Der Chronist, einmal als Aktiver und Berichterstatter in Personalunion live dabei, schwärmt heute noch von dem einzigartigen Fluidum für einen lupenreinen Amateur, der landläufig seinen Sport unter – ungewolltem – Ausschluss der Öffentlichkeit ausübt. Gemeint ist das vom ehemaligen Weltklasse-Diskuswerfer Alwin J.Wagner professionell aufgezogene Kugelstoß-Meeting um den Dr. Friedrich Stracke-Pokal an Muttertag im nordhessischen Melsungen nahe Kassel, das bis 600 Zuschauer anlockte, die für eine stimmungsvolle, begeistert mitgehende Kulisse sorgten. Insbesondere beim an- und abschließenden „Shot out“ im K.o.-System um erkleckliche Preisgelder.
Der Topf für die sechste Auflage am kommenden Sonntag ist/wäre so prall gefüllt wie nie zuvor. Alwin hat beim Klinkenputzen bei Handel, Handwerk und Gewerbe rund 5.000 Euro locker gemacht. Allein 1.000 Euro stiftete die örtliche Kreissparkasse, die 175-jähriges Jubiläum feiert. Doch nun kommt die schlechte Nachricht: Das bühnenreife Spektakel fällt aus. Mang
els Masse und vor allem Klasse an Teilnehmern. Und das, obwohl unser VIP-Mitglied die meisten der bisherigen Hochkaräter und Sieger der Vorjahre wie Tobias Dahm (Sindelfingen), Tobias Hepperle (Stuttgart), Andy Dittmar (Gotha) persönlich angesprochen und denen es unabhängig vom schönen Zubrot stets gefallen hat. „Das konnte ich den Sponsoren nicht verkaufen, dass ich für Leute der Kategorie von neun bis 16 Meter 100 bis 1.000 Euro von Platz zehn bis eins ausschütte“, drückte der 63-jährige im heutigen Telefongespräch mit Lampis sein Bedauern über die Absage aus.
Schade, sehr schade! Wobei es nicht das endgültige Aus ist, Alwin einen neuen, hoffentlich von Erfolg gekrönten Versuch am Muttertag 2015 unternimmt. Leicht zu merken und vorzumerken. Als Werbe-Lokomotive sind wir jedenfalls dabei, wenn wir rechtzeitig informiert werden. Versprochen!         

DAMM: DLV droht Ungemach bis zur Einstweiligen Verfügung

Kommentar

Unter uns gesagt

(Frechen/Krefeld, 05. Mai 2014)
Es ist gerade mal mit dem NRW-Team-Endkampf vorigen Donnerstag in Frechen ein Qualifikationsdurchgang für den Einzug – bleiben wir bei der guten alten Beschreibung – in das Finale um die Deutsche Altersklassen-Mannschaftsmeisterschaft (DAMM) am 06. September 2014 gelaufen, gesprungen und geworfen, setzen schon die Diskussionen und Interpretationen der „hirntoten“ Neuregelungen ein. Was ist zum Beispiel mit aufgrund der Resultate von 2013 vorqualifizierten Startgemeinschaften, die es in der damaligen Zusammensetzung nicht mehr gibt, sich verändert oder gänzlich aufgelöst haben? Wie die StG Hünxe/Wesel/Süchteln in der M 60, die nunmehr als eigenständiger Verein unter dem Namen Sport- und Turnverein (STV) Hünxe auftrat. Senioren-Sprecher Alfred Hermes (*1946), als Mittelstreckler für die M 60 des Pulheimer SC startend, verstieg sich auf seiner Netzseite www.ue30leichtathletik.de mit dem Beitrag vom 03. Mai zunächst zu der Aussage, dass die Hünxer vorqualifiziert seien, ruderte jedoch als Folge eines Leserbriefes mit einer Fußnote gestern Abend wieder zurück.
Doch wer hat jetzt wen ins Bockshorn gejagt! Logisch wäre, dass vorqualifizierte Startgemeinschaften nur in der bisherigen, unveränderten Zusammensetzung als gesetzt gelten. Ansonsten lautete die Schlussfolgerung daraus, dass der TV Wesel und der ASV S
üchteln, so sie könnten und wollten (die Absichtserklärung der StG H-W-S wurde rechtzeitig abgegeben), ebenfalls eine „Wild Card“ erhalten müssten. Unterstellen wir den gleichen Fall bei der 2013 zweitplatzierten StG Team Stormarn, könnten alle anderen potenziellen Interessenten für eine Finalteilnahme die Geigen bereits einpacken. So sie denn keinen Endkampf auf Landesebene haben. Und die gibt es bekanntlich nicht flächendeckend bei allen 20 regionalen Verbänden.
Skepsis ist weiterhin angesagt, so lange der DLV nicht mit einer offiziellen Verlautbarung aus der Deckung kommt. Denn die Historie hat gelehrt, dass längst nicht alles mit reiner Logik zu beantworten ist, was die (un-)verantwortlichen Handelnden
der Dachorganisation so alles auswürfeln. Von wegen Glücksspiel mit Joker-„Poker“-Ziehung und Streichergebnis. Ein offenbar auf höchster Ebene ungeliebter Wettbewerb lässt sich im Zweifelsfalle auch tot reglementieren.
Allerdings könnte dem DLV bis hin zu Einstweiligen Verfügungen noch reichlich Ungemach drohen. Was, wenn ein vorqualifiziertes Team in der späteren Rangliste keinen der ersten sechs Plätze einnimmt? Jetzt und hier als Fiktion, aber durchaus vorstellbar exemplarisch an der LG Kindelsberg/Kreuzberg in der M 30 aufgezäumt. Der Vorjahresmeister mit 11.8
70 Punkten, da allein noch in der M 35 (!), erlebte in Frechen buchstäblich einen Erdrutsch (10.005), wurde vom LT DSHS Köln (11.020) deutlich distanziert. Da nunmehr auch die M 30 hinzugekommen ist und sich voraussichtlich mehr Vereine/StG beteiligen, würden jene 10.005 „Pünktchen“ sicherlich nicht für den normalen Finaleinzug reichen.
Auch das wirft die schon von uns thematisierte ganze Fragwürdigkeit dieser unseligen Vorqualifikation auf. Das Ärgernis und der Ärger sind gewissermaßen vorprogrammiert. Und da der Fisch zuerst vom Kopf stinkt, können die Unannehmlichkeiten für den „Komödienstadl“ in Darmstadt, ein Vorort von Schilda, dort wo die Streiche fabriziert werden, gar nicht groß genug werden…