Absolut enttäuschendes Meldeergebnis bei den "Westfalen Open"
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Paderborn/Mannheim/Krefeld, 04. März 2023) Es geht heute nicht nur auf dem 200-m-Oval parallel noch mal rund unter dem Hallendach bei Landes- respektive Regional-Meisterschaften für die Ü30- Generation. Und das an dem Wochenende, wo die – einmal mehr – ausgefallenen Deutschen Senioren-Meisterschaften der angedachten Reihenfolge nach in Erfurt, München oder Düsseldorf hätten stattfinden sollen. Da hätte es doch, zudem in der normenfreien Komfortzone, nur so rappeln müssen im Karton. Der Konjunktiv verrät es bereits: Denkste! Wo sind sie bloß alle geblieben, die dereinst wettkampfaffinen ewigen Talente für die nächsthöhere Altersklasse?
Geradezu enttäuschend das Meldeergebnis nach Klassen und Disziplinen (siehe Link) für die offen ausgeschriebenen Titelkämpfe von Westfalen im Ahornpark in Paderborn. Immerhin der von der Mitgliederzahl nach Bayern zweitstärkste aller 20 Landes-/Regionalverbände. Lediglich 166 Startwillige aus 76 Vereinen haben zu 295 Einzelstarts plus lediglich fünf Staffeln ihre Nennungen abgegeben. „Da habe ich wesentlich mehr erwartet, fast schon befürchtet“, zeigte sich auch Seniorenwart Eberhard Vollmer (im Bild) im Telefonat mit dem Verfasser hörbar enttäuscht. Zum Vergleich: Bei den Meisterschaften der kleineren NRW-Schwester vom Nordrhein waren es Anfang Januar 321 Gemeldete. Oder: Das von der Einwohnerzahl wie der ausübender Leichtathleten ab 35 Jahre beschauliche Belgien lockte in der Vorwoche bei den BK Masters Indoor in Gent 475 inländische Protagonisten plus 52 Gäste aus den Niederlanden, Frankreich und Deutschland an.
Rufe nach eigenständigem Senioren-Verband werden wieder lauter
Kommen wir zum zweiten Schauplatz. Bei den internen Baden-Württembergischen Senioren-Meisterschaften im badischen Mannheim sieht es nicht gar so finster aus (siehe Meldeliste). Dort sind es 275 Gemeldete aus 106 Vereinen mit 560 Einzelstarts sowie 15 Staffeln (davon fünf im Mixed). Das ist zusammengerechnet jedoch immer noch weniger als bei unseren westlichen belgischen Nachbarn.
Fazit: Die deutsche Senioren-Leichtathletik befindet sich seit Jahren qualitativ und quantitativ im steten Sinkflug. Teilweise hausgemacht vom schwerfälligen und bremsenden Moloch DLV mit dem fehlenden Wettkampf-Angebot auf höchster nationaler Ebene. Das beflügelte wieder einmal den Ruf nach einem eigenständigen Verband für die Senioren. Dem steht indes als größter Hemmschuh das Regelwerk des Deutschen Olympischen Sport-Bundes (DOSB) entgegen, das unter dem Dach ein und derselben Sportart nicht zwei selbständige Verbände zulässt. Ein Gang nach Canossa, das ändern zu wollen.
Hätten wir das gleich mit geklärt.