Sara Gambetta im stimmungsvollen Ambiente zum ersten DM-Titel 2022
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Berlin/Krefeld, 24. Juni 2022) Eingebettet in „Die Finals 2022“ mit 14 Sportarten an neun Schauplätzen in einer Stadt, nämlich der deutschen Metropole Berlin (siehe Link), sind die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften der Männer/Frauen hauptsächlich morgen und Sonntag im Olympiastadion. Der Dachverband DLV hat seine Titelkämpfe in der ihm eigenen Bescheidenheit von Leuchtturmprojekten mit angeblich weltweiter Strahlkraft mal gleich öffentlich als „das Zugpferd“ ausgerufen. Gemach, gemach: Andere Mütter haben sinnbildlich betrachtet auch hübsche Töchter und Söhne. Und von den Zugpferden aus dem hauseigenen Stall sind Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause, Langstrecklerin Konstanze Klosterhalfen und Speerwerfer Johannes Vetter aus diesen oder jenen Gründen nicht mit von der Partie bei der Party der nationalen Elite plus „Lametta“ drumherum. Für die erste Garnitur mit Politur geht es zudem vorweg um die Tickets für die Weltmeisterschaften vom 15. bis 24. Juli 2022 in Eugene im US-Bundesstaat Oregon. Dem stehen jedoch happige, selbst für kommende Titelträger und Medaillengewinner unerreichbare Normen vor.
Spannender Vierkampf heute um Edelmetall bei den Storl & Co. zu erwarten
Das allerdings konnte die Kugelstoß-Troika der Frauen mit vorheriger Erfüllung der geforderten 18,50m ganz entspannt angehen. Sie und sieben weitere Bewerberinnen hatten bereits gestern ihren ausgelagerten Wettbewerb an dem denkbar historischsten Schauplatz unseres seit 1990 wieder vereinigten Vaterlandes: Auf einer ambulanten Anlage mit Rollrasen und Stahlrohrtribüne auf dem Pariser Platz in Stoß- und Blickrichtung zum Brandenburger Tor unmittelbar dahinter. Stimmungsvoller geht’s nimmer mehr. Die ganz große Initialzündung vermochte es bei den drei klaren Favoritinnen allerdings nicht auszulösen, schien es sie eher zu hemmen als zu beflügeln. Der Ausgang entsprach indes der nicht immer verlässlichen so genannten Papierform: 1. Sara Gambetta (im Bild) mit 18,67m, 2. Katharina Maisch mit 18,62m, 3. Julia Ritter mit 18,25m. Insgesamt waren beim für die meisten sportlichen Jahres-Höhepunkt lediglich zwei Saisonbestleistungen zu notieren (siehe Ergebnisliste). Das ist ziemlich mager.
Heute um 14 Uhr sind an gleicher Stelle die Herren der Schöpfung an der Reihe und werden ebenfalls im Internet-Live-Stream zu sehen sein. Selbst für die nationale Spitze, Ex-Weltmeister David Storl eingeschlossen, scheint die WM-Norm von 21,10m außerhalb der Reichweite. Allerdings verspricht die aktuelle DLV-Bestenliste mit vier Athleten zwischen 20,41 und 20,06m einen interessanten Kampf um Edelmetall. Ausgang völlig offen, Überraschungen von Drehstoßern nicht ausgeschlossen. Wie im Vorjahr durch den von Mama und Papa gesponserten Feierabend-Sportler Dennis Lukas aus Idar-Oberstein gegen etliche (semi-)professionelle Staatsamateure von Bundeswehr und Bundespolizei.