Rutger Smith bei Olympia dreimal mit Klassiker Kugel/Diskus dabei

(Melsungen/Krefeld, 28. Oktober 2020)  Mit einem Novum wird der Sachse Steven Richter (*2003) vom LV 90 Erzgebirge nicht aufräumen, so er denn bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris oder vier Jahre später in Los Angeles (nach 1932 und 1984 zum dritten Mal Schauplatz) mit Kugel und Diskus als „Herr beider Ringe“ dabei sein sollte. Das hat bislang zwischen 1896 in Athen und 2012 in London ein Sextett vor ihm geschafft. Davon vier US-Amerikaner, die traditionell in diesen Disziplinen enorm stark sind, und – man lese und staune – zwei Niederländer. Mit Rutger Smith (*1981) schoss einer von ihnen mit drei Teilnahmen in Serie 2004 in Athen, 2008 in Peking und 2012 in London gar den Vogel ab, ist der einsame Rekordhalter auf diesem Gebiet. Vermutlich für immer.

John Godina mit grandiosem Zweikampfwert an einem Tag

John Godina (*1972) hat mit 22,20m (2005) und 69,91m (1998) imposante „Hausrekorde“ in seiner sportlichen Vita. Dazu schaffte er 1998 an einem Tag beim selben Meeting mit 21,78m im Kugelstoßen und 66,47m im Diskuswerfen einen grandiosen Zweikampfwert von 88,25 Meter. Godina gewann 2000 in Sydney mit 21,20m  die Bronzemedaille im Kugelstoßen und schied im Diskuswerfen als Siebzehnter mit 61,60 Meter aus.
Eric de Bruin (*1963) belegte 1984 in Los Angeles als mein Gegner in der Qualifikation und im Vorkampf des Finales Rang neun im Diskuswurf (62,32m) und wurde Achter mit der Kugel (19,65m). Mit 68,12m hält er den niederländischen Rekord im Diskuswurf (1. April 1991). Dazu war er auch mit 20,95 m Landesrekordhalter im Kugelstoßen (14. Mai 1986). Der wurde von Rutger Smith auf 21,62m (10.Juni.2006) verbessert. Der olympische Dauerbrenner belegte 2004 mit 19,69m den 13. Platz im Kugelstoßen und den 16. Rang im Diskuswurf (61,11m).  2008 kam er im Kugelstoßen (20,41m) auf Platz acht und sieben mit dem Diskus (65,39 m). Vier Jahre später schied er jeweils in der Qualifikation im Kugelstoß (20,08 m) und Diskuswurf (63,09 m) aus.

Es fing 1896 in Athen gleich mit einem Double-Sieg an

Geht man bis zu den Anfängen der Olympischen Spiele der Neuzeit zurück, dann fällt der Name des US-Amerikaners Robert S. Garrett (*1875, †1961) ins Auge. Garrett holte sich bei der Premiere 1896 in Athen die Goldmedaille im Kugelstoßen (11,22m) und Diskuswerfen (29,15m). Ralph Waldo Rose (*1884, †1913) aus den USA errang bei den Olympischen Spielen 1904 in St.Louis als bisher jüngster Kugelstoßer die Goldmedaille mit neuem Weltrekord von 14,81m. Den Medaillensatz komplettierte er bei Weitengleichheit mit Silber im Diskuswurf (39,28m) und Bronze im Hammerwurf (45,73m). Und zu guter Letzt noch ein US-Boy. Der schon im Artikel unter Nachrichten erwähnte Bud Houser (*1901, †1994) gewann 1924 in Paris mit Kugel (14,99m) und Diskus (46,15m) jeweils olympisches Gold, wurde 1928 in Amsterdam mit 47,32m erneut Olympiasieger im Diskuswurf.