Hermann Albrecht steigerte den deutschen Hammerwurf-Rekord der M80

(Erfurt/Krefeld, 29. Februar 2020) Machen wir es kurz und knackig, da ja in der Kürze vermeintlich die Würze liegen soll. Mitunter jedoch leichter gesagt, als getan ist (siehe Nachrichten zum Thema Magnesiaverbot, das hoffentlich nicht auch im Diskuswurf durchgesetzt werden soll, da Grashalme Schaden nehmen könnten). Nun aber ohne einen bloßen Abklatsch derErgebnisliste wie anderswo und die Fußnote  „Deutsche Bestleistung bzw. Deutschen Altersklassenrekord“ (worin, bitte schön, liegt der Unterschied, außer in der hirntoten Lesart des DLV?). Lassen wir aus unserem originären Bereich Stoß und Wurf den fortgeschrittenen Semestern den verdienten Vortritt. Denn hier gab es tatsächlich einen Deutschen Rekord im Hammerwurf der M80.

Weltrekord scheint nicht außerhalb der Reichweite

Der ist dem Achtziger in Lauerstellung Hermann Albrecht (*06.04.1940) von der Spvgg. Satteldorf bei seinem lediglich national zulässigen Debüt in der M80 mit dem 3-Kilo-Gerät gelungen. Der relativ knapp noch 79-jährige Württemberger verbesserte bei seinem überlegenen Erfolg in dem neunköpfigen Teilnehmerfeld mit 47,90m im zwe
iten Versuch die nicht ganz fünf Jahre alte nationale Bestmarke (46,60m) von Waldemar Villhauer (*1935) vom AC Neulußheim um 1,30m. Dabei beließ es der „Ed-Burke-Bezwinger“ der Winterwurf-WM von 2012 im finnischen Jyväskylä und verzichtete auf die weiteren vier Durchgänge. Den nächsten Schlag behält er sich vor, wenn er demnächst ein echter Achtziger ist. Der Europa- und zugleich Weltrekord von 49,53m scheint nicht außerhalb seiner Reichweite zu liegen. Die kontinentale Bestweite von 50,64m in der M75 hat der „Herminator“ unverändert seit Mai 2015 in seinem Besitz.

Richard Rzehak mit finalem Versuch zum Titel

Zwei Altersetagen höher in der M90 ging auf seine Überredungskünste und seines Fahrdienstes
hin entgegen der ursprünglichen Absicht „Werfer-König“ Richard Rzehak (*1929) vom SC Erlangen in den Ring. Keineswegs als einsamer Wolf, sondern in einem nominell echten Medaillenkampf mit zwei friedlichen Kontrahenten. Mehr waren es in der halb so alten M45 auch nicht. Der Mann mit den verpflichtenden Initialen RR (= Rolls Royce) gewann mit 19,39m schlussendlich mit 1,22m Vorsprung, machte allerdings erst im finalen Versuch den Erfolg vor Emil Bölling (18,17m) perfekt. Das spricht für seine guten Nerven, Gelassenheit und Wettkampfhärte.
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