Spannung verheißende Kugelstoß-Gipfeltreffen der W55 fand nicht statt

(Leinefelde-Worbis/Krefeld, 13. Juli 2019) Mitunter sieht man(n) vor lauter Bäumen den Wald nicht. Als ich heute zu früher Morgenstund‘ um 05.30 Uhr ans wonnevolle Werk zur Information und Unterhaltung der Leser gegangen bin, habe ich bei meiner DM-Berichterstattung eingedenk des Ergebnis-Dschungels von SELTEC im Live-Ticker irgendwo unten links in der Ecke doch tatsächlich die holde Weiblichkeit übersehen. Das konnte ja nicht sein, dass sie mit einem Ruhetag beginnen, fiel mir wesentlich später ein. Da ich nunmehr schon hinter der Musik herlaufe, kurz und knackig nach meinem Gusto durch die Werferbrille gesehen ein paar Glanzlichter respektive erwähnenswerte Begebenheiten.
Obwohl sie in Gesellschaft von sieben Mitbewerberinnen in der W55 war, hatte die bislang schwächelnde Ausnahme- Kugelstoßerin Jana Müller-Schmidt (*1964) von der SG Osterholz bei ihren 13,44m nicht viel zu schlagen. Die gemeldete, jedoch nicht angetretene Birgit Plifke vom TSV Bayer 04 Leverkusen, bekannter unter ihrem Mädchennamen Petsch, hätte der Bremerin höchstwahrscheinlich richtig Feuer unterm Dach gemacht. Schade drum! Nur mal so als Vergleichsmöglichkeit: Die Fachärztin aus der Farbenstadt stieß als ähnlich "konkurrenzlose" Nordrheinmeisterin Ende Juni 13,47m.

Eva Nohl mit Weltrekord überlegenste Siegerin zum Auftakt
 
Überlegenste Siegerin zum Auftakt der Titelkämpfe war Eva Nohl (*1948
) vom TSV Langenzenn bei Fürth, die in dem Quartett bei feiner Leistung den Hammerwurf der W70 mit 38,84m und einem überwältigenden Vorsprung von 11,58m auf die Zweitplatzierte für sich entschied. Dazu glänzte sie mit einer sehr ausgewogenen Serie und einer Verbesserung des elf Jahre alten Weltrekords (37,40m) der Britin Evaun Williams um 1,44 Meter.
Dagegen ging es in derselben Disziplin bei der W55 ausgesprochen knapp zu. Der Medaillensatz wurde innerhalb von 66 Zentimetern vergeben. Obendrein produzierte das Edelmetall-Trio ausnahmslos gültige Versuche, was in dem technisch sehr anspruchsvollen Wettbewerb in dieser Zusammenballung fast schon reif fürs Raritätenkabinett sein dürfte. Annette Fuchs (*1964) von der LG Kreis Aschaffenburg landete mit 34,32m den weitesten Wurf. Um jegliche Zweifel zu zerstreuen, dass sie einfach nur die Glücklichere war: Selbst in der Addition aller sechs Versuche lag sie vorn. – Alle Resultate.