Walter Krifka steigerte Weltrekord von Werferlegende Carmelo Rado
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- Geschrieben von Axel Hermanns (Text) und Gottfried Gassenbauer (Infos)
(Linz/Krefeld, 24. April 2022) Weltrekord-Versuch, Klappe, die 2. Und diesmal klappte es. Eigens für Hammerwerfer Walter Krifka (*16.12.1936) vom ALC Wels wollte der Oberösterreichische Leichtathletik-Verband zwei Tage nach Vollendung seines 85.Lebensjahres die Gunst der frühen Stunde nutzen und hatte für ihn am 18.Dezember 2021 im Leistungszentrum Linz ein Masters-Wurfmeeting organisiert. Das Unternehmen scheiterte seinerzeit mit 37,58m nicht gerade krachend, aber um 1,36m relativ deutlich (wir berichteten). Teils an den nun einmal winterlichen Bedingungen und dem feuchten Ring, andererseits an der nicht optimalen Tagesverfassung, die sich insbesondere selbst bei topfitten älteren Menschen nicht beliebig auf Knopfdruck herstellen lässt.
Als erster 85-Jähriger über 40 Meter mit dem Hammer
Auch gestern sollte es am selben Schauplatz bei einem Einladungswettkampf mit handverlesenem neunköpfigen Teilnehmerfeld verschiedener Altersklassen ein zähes Unterfangen werden, mit lediglich einer Drehung die globale Bestmarke von 38,93m der italienischen Werferlegende Carmelo Rado (hält aktuell noch sechs Weltrekorde ab M70) zu verbessern. Dazu bedurfte es insgesamt fünf Drehungen in fünf Versuchen, ehe es im fünften Durchgang mit 40,23m dann noch recht klar mit einer Steigerung von 1,30m und dem ersten Wurf eines 85-Jährigen über der 40-m-Marke gelang. Der Jubel war verständlicherweise riesengroß, Walter stolz wie Bolle und die Spannung weg, sodass der neue Weltrekordhalter auf den finalen sechsten Versuch verzichtete.
Schließlich hat die Saison gerade erst mal angefangen. Und gemessen an seinem nationalen M85-Rekord von 43,73m (die „Ösis“ folgen der hirntoten DLV-Regelung mit dem Jahr der Vollendung) aus dem vorjährigen Sommer scheint noch Steigerungspotenzial vorhanden. Zumal der ganz große Druck es unbedingt zu wollen und schaffen jetzt nicht mehr vorhanden ist.
Weitere Ergebnisse: M60: Gottfried Gassenbauer (HSV Wien) 55,60m; M75: Heimo Viertbauer (Union Salzburg) 42,43m.