Wurf-Fünfkampf: Ingrid Holzknecht stellte famosen deutschen Rekord auf
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Krefeld/Zella-Mehlis, 30. August 2015) Es bleibt wie schon bei der Stadion-DM in Zittau dabei: der Deutsche Leichtathletik-(Verschlimmbesserer-)Verband, Kurzform DLV, kann nicht mal Ergebnisliste. Kein Bild, kein Ton von den Entscheidungen am gestrigen ersten Tag der 12. Deutschen Senioren-Meisterschaften im Wurf-Fünfkampf in Zella-Mehlis. Da muss der findige Betrachter, aber der als Allrounder tätige, hoffnungslos überforderte Sportjournalist in Kleinkleckersdorf einmal mehr über sieben Brücken gehen, um beim Thüringer Leichtathletik-Verband (TLV) zum Objekt der Begierde zu gelangen. Halten wir fest, dass diese Titelkämpfe unter dem Patronat des DLV stehen, er also der Veranstalter ist. Diese neuerliche Missachtung darf getrost als massiver Affront gegen die Senioren/innen-Szene gewertet werden, die nebenbei bemerkt die stärkste Fraktion im Verband stellt. Und was tun die derzeit in Peking rumturnende BA-Vorsitzende Margit Jungmann und Senioren(ver)sprecher Alfred Hermes dagegen? Nichts, rein gar nichts! Deren Motto könnte auch "wasch mich, aber mach mich nicht nass" lauten.
Auf die Meisterschaften werden wir morgen im Fenster „Ergebnisse“ noch näher eingehen. Nur soviel vorab: Wenn wir der Punktewertung trauen dürfen, was beim vom DLV eingesetzten Rechner nicht als selbstverständlich unterstellt werden kann (es gab in der Vergangenheit mehrfach Irritationen), pulverisierte Ingrid Holzknecht (*1940) von der LG Elmshorn den fünf Jahre alte deutschen Rekord (4.924) von Susanne Wissinger (*1934) vom TV Gelnhausen um famose 415 Zähler auf 5.349 Punkte. Ein Vergleich der Einzelleistungen (4:1 für Holzknecht) lässt zumindest den Schluss zu, dass es in jedem Falle eine deutliche Rekordverbesserung gewesen sein muss.
DM Wurf-Fünfkampf: Grillmeister Uwe Heimrich orderte 400 "Thüringer"
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Krefeld/Zella-Mehlis, 29. August 2015) Thüringen – ist nicht nur bekannt für seine leckere Bratwurst. Speziell für Leichtathletik-Senioren/innen ist es so etwas wie das gelobte (Bundes-)Land. Ohne die Wiedervereinigung der Bundesrepublik Deutschland und der DDR hätten wohl so manche Titelkämpfe für die „ewigen Talente“ mangels eines örtlichen Ausrichters nicht statt gefunden. Erfurt ist für Halle und Stadion eine Art „Stand-by-Schauplatz“, wenn wieder einmal alle Stricke zu reißen drohten. Aber nicht allein die thüringensche Landeshauptstadt mit dem dortigen ASV Erfurt und regionalen Verband haben sich einen Namen als in allen Belangen vollendete Gastgeber gemacht. Der kleine Wintersportort Zella-Mehlis, aus dem die weltweit bekannte Ex-Biathletin Kati Wilhelm stammt, hat sich zu einem Eldorado des Wurf-Fünfkampfs gemausert. Der Turn- und Sportverein (TSV) richtet nach 2011 bis 2013 in Serie nunmehr an diesem Wochenende im klangvollen Sportkomplex Arena „Schöne Aussicht“ bereits zum vierten Mal in kurzer Zeitspanne diesen Vielseitigkeitswettbewerb für Werfer/innen federführend aus. Die Bratwurst wird dabei auch keine unwesentliche Rolle als Futtermittel für die Aktiven, Betreuer und Schaulustigen spielen. Grillmeister Uwe Heimrich (im Bild), der DM-Dritte im Kugelstoßen der M55, hat allein davon neben den anderen Sattmachern vorsorglich 400 geordert.
Mr. Fünfkampf Klaus Kynast eine medizinisch-sportliche Wundertüte
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Krefeld/Hagen/Zella-Mehlis, 28. August 2015) Er ist so etwas wie eine medizinisch-sportliche Wundertüte. Der für den ASC Dortmund startende Wurf-Allrounder Klaus Kynast (*1949) aus Hagen erlitt Anfang April 2015 einen schweren, auf die Nervenwurzel drückenden, Lähmungserscheinungen auslösenden Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule. Bevor überhaupt mit der Reha begonnen werden konnte, musste der 65-Jährige zur Schmerzbekämpfung mit Opiaten behandelt werden. Das Gesamtpaket schlug jedoch erfreulicherweise und dazu relativ schnell an. Der Titelverteidiger wird am kommenden Wochenende bei den 12.(!) Deutschen Senioren-Meisterschaften im Wurf-Fünfkampf in Zella-Mehlis an den Start gehen. Nicht dabei sein ist alles. Vielmehr rechnet er sich durchaus Chancen auf eine Medaille aus, möchte seine eigene Tradition fortschreiben. Seit Einführung dieser Titelkämpfe im Jahre 2003, die 2009 mangels Veranstalter ausfielen (der DLV rechnet sie jedoch ungerührt mit), hat er klassenübergreifend sechsmal den Titel, dreimal Silber und zweimal Bronze gewonnen. Nicht nur deshalb wird er von uns mit Fug und Recht als der deutsche Mister Fünfkampf bezeichnet.
Ein paar Zahlen untermauern das: Bislang bestritt er just seit 2003 sage und schreibe 56 Fünfkämpfe auf hohem Niveau, schied nur einmal verletzungsbedingt nach dem Diskuswurf aus. Beispiellos seine Serie Ende letzten Jahres mit vier Resultaten von 4.225, 4.340, 4.332 und 4.306 Punkten innerhalb von zwei Monaten. K.K. ist mit Leib und Seele Wurf-Mehrkämpfer, der auch Einzeldisziplinen bestreitet. Bei den meisten anderen der insgesamt 229 Gemeldeten (155 Männer, 74 Frauen) in 21 Altersklassen ist es eher umgekehrt. Freilich sind schon noch ein paar von ihrer Vielseitigkeit lebenden Alleskönner darunter. Als da wären der deutsche Rekordhalter (4.398 Punkte) und amtierende M-50-Weltmeister Norbert Demmel vom TSV Unterhaching sowie Lothar Huchthausen (M80) von der LG Altmark. Und dann ist es die Fraktion der starken Hammerwerfer, die als stark artverwandte Disziplin den Gewichtwurf als Pfund in die Waagschale legen können. Bei ihnen machen zwei Wettbewerbe (oder 40 Prozent) schon mal gerne 50 bis 58 Prozent der Gesamtpunktzahl und damit mehr als die halbe Miete aus. Derartige Profiteure sind vor allem Bernd Hasieber, Lutz Caspers, Hermann Huppertsberg (alle M70) und Hermann Albrecht (M75). Kommt beim zarten Geschlecht übrigens auch vor.
Für Freunde der Statistik offenbart die ungeordnete Online-Meldeliste von der angeblich 13. DM im Wurf-Mehrkampf, von der Anzahl eine Mogelpackung, alle weiteren Details. Auch dies, dass die M65 mit 25 Startwilligen das größte Feld stellt und in der W80 unter zwei Seniorinnen nur die Farbe der Medaille ermittelt werden muss.
DLV nervt bei seinen Publikationen mit ständig neuen Schlampereien
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Krefeld/Peking/Darmstadt, 29. August 2015) Es mögen Kleinigkeiten sein. Aber auch hier macht es eben die Summe der ständig neuen Unzulänglichkeiten. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) arbeitet bei seinen Publikationen, die für viele Dinge eine Grundlage und Information darstellen (sollen), äußerst schlampig. Einmal abgesehen davon, dass es an Einfältigkeit nicht mehr zu überbieten ist, den Zeitplan der Weltmeisterschaften im chinesischen Peking in Ortszeit und nicht Mitteleuropäischer Sommerzeit (sechs Stunden Zeitunterschied) anzugeben, waren obendrein zwei elementare Fehler enthalten. Der dickste Lapsus, dass 1.) der Zehnkampf laut DLV-Zeitplan nur noch aus neun Disziplinen besteht, der Stabhochsprung (Beginn 7.15 Uhr MESZ, live auf EUROSPORT) schlicht fehlt. Da musste Michael Schrader einen herben Rückschlag hinnehmen, der lediglich seine Anfangshöhe von 4,60m übersprang und etwa 40 Zentimeter, mithin viele Punkte, liegen ließ.2.) Die Männer sollten das 10.000-m-Finale nach dem Motto „Und täglich grüßt das Murmeltier“ gleich zweimal (vorigen Samstag und Montag) laufen, dafür die Frauen vermeintlich verschont werden (sie waren tatsächlich Montag mit ihrem Bummelrennen an der Reihe). So können Langlaufinteressierte natürlich auch zum Narren gehalten und ins Bockshorn gejagt werden.
3.) Schließlich ist in der Mogelpackung zur Team-DM Senioren (angeblicher Stand 20.08., veröffentlicht jedoch erst am 25.08.2015) am 05. September 2015 im Wallfahrtsort Kevelaer am linken Niederrhein die LG Kreis Verden in der W50/55 mit identischen Werten als sechst- und siebtplatzierte Mannschaft aufgeführt. Sie rücken also im Falle eines Verzichts zunächst für sich selber nach. Einfach genial.
Derartige Dokumentationen müssen ohne Wenn und Aber stimmen. Basta! Niemand ist perfekt und in einer Erstfassung können Fehler unterlaufen. Aber dann muss es von irgendeinem gegengelesen werden, ehe es ins Netz gestellt wird.
Gute Besserung oder weiterhin angenehme Ruh!
Stell dir vor es ist Senioren-Dreiländerkampf und keiner weiß Bescheid
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Krefeld/Peking, 27. August 2015) Still ruht beim Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und seinem zuständigen Ausschuss der See. Wie (fast) immer, wenn es nur um die Senioren/innen geht. Als internationaler Termin ist der 7.Dreiländerkampf Frankreich – Belgien – Deutschland am 12.September 2015 in Saint-Mard (Virton/Belgien) ausgewiesen (sie nennen es Challenge = Herausforderung). Die Fußnote darunter verheißt, dass die Nominierung durch den DLV nach der DM in Zittau erfolgt. Das ist lange her. Es sind aber nur noch gut zwei Wochen bis zum Ereignis. Weiß eigentlich schon jemand, dass er da starten darf? Gibt es überhaupt diesmal deutsche Mannschaften in der M/W40 und 50? Durchgesickert ist bisher nichts, eine offizielle Mitteilung gibt es sowieso nicht. Sonst müssten wir hier jetzt nicht Rätsel raten. Einmal mehr Servicewüste DLV um den selbst ernannten Ästheten an Tastatur und Kamera sowie Verbandsoberschwester Margit Jungmann aus Rehlingen als einstiger Mit-Initiatorin. Wahrscheinlich muss er noch die Bilder von der WM in Lyon sortieren, um sie dann verhökern zu können und sie einen positiven Abschlussbericht für die von ihr hundsmiserabel gepflegte Netzseite des globalen Senioren-Dachverbandes WMA schreiben.
Und was macht in dieser Sache der Senioren(ver)sprecher, der gerade erst ein Rührstück auf seinem Verharmlosungsportal abließ, wie großartig und unentbehrlich er ist? Das was er am besten kann: nämlich ebenfalls nix! Alles in allem handelt dieses "traumhafte" Triumvirat wie die abgelichteten berühmten drei Affen.