Herbsttagung: Seniorensprecher Alfred Hermes bittet um Vorschläge
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Jülich/Darmstadt, 21. September 2015) Stammbesuchern muss nicht großartig erklärt werden, dass bei uns Service – am Wortanfang – nicht nur aus Gründen der Rechtschreibung groß geschrieben wird. Und so werden wir ungeachtet der kritischen Distanz zu Alfred Hermes (im Bild) aus Jülich in seiner Rolle als Seniorensprecher (wohlgemerkt nicht als Sportler und Mensch!) seinem Wunsch Rechnung tragen, um sein Anliegen auf eine breitere Basis zu stellen. Er bittet für die turnusmäßige Herbsttagung des Bundesausschusses Senioren unter Frontfrau und Verbandsoberschwester Margit Jungmann in den heiligen Hallen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) in Darmstadt im nächsten Monat um Anregungen sowie Verbesserungsvorschläge jeder Art.
Forderung nach angemessener Ergebnisübermittlung
Obwohl es nicht unsere Aufgabe als eine Art Online-Zeitung ist, aber wir sehr wohl das große Ganze im Auge haben und „nebenbei" auch kollegiale Befindlichkeiten von Sportjournalisten, leisten wir dazu einen Beitrag. Freilich ist es weniger ein Vorschlag, als eine unabdingbare, berechtigte Forderung. Es kann und darf einfach nicht sein, dass die mitgliederstärkste Fraktion des Verbandes vom DLV bei der Ergebnisübermittlung nationaler Meisterschaften höchst stiefmütterlich bis geringschätzig – viel zu nett die Bezeichnung – „behandelt“ wird. Schlimm genug, dass, wie bei allen Meisterschaften ab U15 aufwärts Standard, kein Liveticker und Livestream angeboten wird, gehören bei mehrtägigen Titelkämpfen spätestens am Abend die Ergebnisse unter Wettkampfresultate bei leichtathletik.de. Die gängige Praxis, dass sie zunächst bis zu 48 Stunden auf den Seiten des gastgebenden Landesverbandes oder gar des örtlichen Ausrichters versteckt werden, ist ein absolutes Unding oder „no go“, wie es im DLV-deutsch heißen würde. Schließlich vermag nicht jeder Interessent diese Schritte nachzuvollziehen, schon gar nicht unter Zeitdruck stehende Sportjournalisten. Und nicht jede/r kennt und geht demzufolge auf Lampis, die wir diese Pfadfinderdienste mit entsprechenden Verlinkungen leisten.
Dazu überlassen wir den Stallgeruch, Erfüllungsgehilfe des DLV zu sein, herzlich gerne Dritten, sehen uns neben vielen anderen Dingen vornehmlich als Interessenvertretung der Senioren-Leichtathleten/innen.
Wurffünfkampf: DLV hatte 2014 die Terminkollision zu verantworten
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Dingolfing/Bogen, 20. September 2015) Es wäre nahe liegender gewesen, dass die vorjährige Terminkollision der Bayerischen und der Deutschen Senioren-Wurffünfkampf-Meisterschaften der nationale Dachverband (DLV) zu verantworten hatte. Und so war es auch. Als älteres Semester habe ich aus dem Gedächtnis heraus in dem vorherigen Beitrag "Für nimmersatte Senioren/innen..." die Tatsachen schlicht verdreht. Aber glücklicherweise haben wir als Regulativ aufmerksame Leser wie Zeitzeuge Wolfgang Kühndel vom TV Dingolfing, der uns via Mail auf diesen Irrtum hinwies. Danke dafür! Nichtsdestotrotz oder gerade deswegen leisten wir allein diesen Fakt betreffend hiermit Abbitte beim Bayerischen Leichtathletik-Verband (BLV)! Andererseits noch einmal nachträglich Schimpf und Schande über den DLV, den wir in einem Kommentar vom 22. September 2014 in gebotener charmanter Art und Weise den Spiegel vorgehalten haben.
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, bisweilen muss auch Urlaub sein
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Den Burg auf Texel/NL, 19. September 2015) Machen wir es ausnahmsweise zum Einstieg mal in Versform: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, bisweilen muss auch Urlaub sein. Nun werden sich der geschätzte Stammbesucher und Gelegenheitsgast erstaunt die Frage stellen, wo da der dieser Spalte innewohnende Nachrichtenwert liegen soll. Gemach, gemach – der folgt sogleich. Auf die Idee mit der niederländischen Nordsee-Insel Texel brachte mich mein langjähriger Sportfreund Ralf Unger (*1947) aus Kerpen, der mit seiner Frau Christine seit fast einem Vierteljahrhundert, mitunter zweimal pro anno, auf diese Insel reist und kurz vor der Ehrenbürgerschaft steht. Es ist vermutlich wie mit Sylt: wenn einen der Texel-Virus erst einmal infiziert hat, lässt er einen nicht mehr los.
Neben den vielfältigen touristischen Vergnügungen und Sehenswürdigkeiten macht für Leichtathleten aus Leidenschaft die Verquickungsmöglichkeit mit sportlicher Aktivität ihren zusätzlichen Reiz aus. Damit ist jetzt nicht vordergründig surfen in allen Variationen, segeln und radfahren auf den unendlich vielen, bestens ausgeschilderten Fietspaden, so heißen die hier, gemeint. Nein, vielmehr Leichtathletik in allen Schattierungen. Die Insel-Hauptstadt Den Burg bietet eine vollwertige Anlage für alle Disziplinen. Selbstverständlich für Lauf (400-m-Rundbahn und Sprintgerade) und Sprung mit Kunststoffbelag. Die Trainingseinheit kostet pro Person „geschenkte“ 1,50 Euro. Was die Angelegenheit obendrein vereinfacht: Ansprechpartner beim örtlichen Klub (www.avtexel.nl) ist der deutschstämmige Thomas Richter, der seit 1998 auf der Insel lebt und sein Broodje (richtig: Brot) verdient.
Früher, als die einstigen Giganten TSV Bayer 04 Leverkusen und TV Wattenscheid noch in Rudeln auftraten, hielten sie hier gelegentlich ihre Frühjahrstrainingslager ab, erzählte Richter. Noch der unvermeidliche Tipp für die „Muckibude“. Das Stayfit in Den Burg lässt keine Wünsche offen, ist nicht rund um die Uhr, jedoch an den Wochentagen von 9 bis 21 sowie am Samstag und Sonntag von 9 bis 12 geöffnet. Das Einzeltraining als Gast ist für sieben, die Fünferkarte für 28 Euro zu haben.
Was die Unterbringungsmöglichkeiten angeht gibt es für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas. Ideal sind die Ferienparks, deren schnuckelig, urgemütlich eingerichteten Chalets, Villettas und Bungalows wahre Raumwunder auf vergleichsweise überschaubarer Quadratmeterzahl sind. Natürlich ist die Skala in allen Belangen nach oben offen. Und wie dieser Beitrag und viele andere zuvor seit 07.September beweisen (siehe auch "Flurfunk"), ist die Insel nicht von der elektronischen Außenwelt abgeschnitten. Oftmals gibt es sogar freien W-Lan-Zugang, unter anderem in der City von Den Burg.
Aber wie bei allen Dingen im Leben gilt Probieren geht über Studieren.
Für nimmersatte Senioren/innen geht's noch dreimal um Meisterehren
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Krefeld/Düsseldorf/Bogen/Leichlingen, 20. September 2015) Nimmersatte Senioren/innen haben im Westen der Republik und jenseits des Weißwurstäquators noch die Gelegenheit im Idealfalle ihre Spätform unter Beweis zu stellen. Und das sogar unter Meisterschaftsbedingungen. Kommenden Freitag ab 16 Uhr bittet der Leichathletik-Kreis Düsseldorf/Neuss zu seinen offenen Titelkämpfen der Ü-30-Generation mit der gesamten Palette im Lauf, Sprung und Wurf, Stoß inbegriffen. Schauplatz ist die heimelige, von riesigen Platanen umsäumte Ernst-Poensgen-Kampfbahn in Düsseldorf-Lierenfeld. Achtung für Spätentschlossene: Meldeschluss ist am morgigen Montag.Noch eine Etage höher geht es nächsten Samstag, 26. September, bei den Bayerischen Seniorenmeisterschaften im Wurf-Fünfkampf, fälschlich Werfer-Fünfkampf genannt, in Bogen zu. Da ist dann unabdingbar auch wieder Gewichtswurf statt Gewichtwurf im fünfteiligen Handwerk. Aber diese Einfaltspinselei ist ja nur ein Klacks gegenüber dem Vorjahr. Da legten die Bayern diese Titelkämpfe nach dem Motto „Mir san mir“ in einem unvergleichlichen Akt der Terminverunstaltung mit den nationalen Meisterschaften in diesem Vielseitigkeitswettbewerb zusammen. Immerhin gut zu wissen, dass die Bajuwaren lernfähig sind. Glückwunsch!
Bekanntlich kommen nur die Harten in den Garten. Die können sich im Spätherbst mit passendem Arbeitstitel bei den Offenen NRW-Senioren-Winterwurfmeisterschaften am 14. November 2015 im Sportzentrum Balker Aue in Leichlingen nahe Leverkusen tummeln. Offizielle Meisterschaftswettbewerbe sind Diskus, Speer und Hammer. Dazu werden im Rahmenprogramm Kugel und Gewichtwurf angeboten, was sich theoretisch wie praktisch zu einem Fünfkampf kombinieren ließe.
"Karajan unter den Trainern" Norbert Pixken feiert fernab seinen 77ten
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Pattaya/Thailand, 18. September 2015) Irgendwann kommt die Zeit, dass jeder noch so eckige Geburtstag ein runder ist. Und bekanntlich sollen die Feste gefeiert werden, solange sie fallen. Dieser Binsenweisheit entsprechend wollen wir an dieser Stelle nicht versäumen der längst im seligen (Un-)Ruhestand befindlichen einstigen Trainer-Legende Norbert Pixken zur heutigen siebten Wiederholung seines „Siebzigsten“ zu gratulieren! „Nöppi“, wie er als aktiver, exzellenter Techniker mit dem Diskus von seinen engeren Sportkameraden genannt wurde, beging seinen Geburtstag schon fünf Stunden vor der Mitteleuropäischen Sommerzeit. Denn seit dem Millenium hat er seinen festen Wohnsitz in luftiger Höhe des 23. Stockwerkes eines Hoteltraktes in Pattaya etwa 150 Kilometer von Bangkok (Thailand) entfernt. Aus klimatischen und gesundheitlichen Gründen vollzog der bekennende „Sonnenanbeter“ und Junggeselle diesen für manchen radikal anmutenden Schritt nach seiner Pensionierung vor 15 Jahren.Tragen wir Eulen nach Athen und stellen zumindest der jüngeren Generation den gebürtigen Krefelder Norbert Pixken ein wenig näher vor. In Kurzform, versteht sich. Die Langversion würde Seiten füllen und diesen Rahmen gnadenlos sprengen. Pixken war in der Blütezeit der Leichtathletik in Deutschland viele Jahre lang hauptamtlicher Cheftrainer des FC Bayer 05 Uerdingen (heute SC…) und Werkssportlehrer des Chemiekonzerns Bayer in Krefeld-Uerdingen mit damals rund 10.000 Beschäftigten. Seine ganz große Liebe gehörte dem Zehnkampf. Und so war es alles andere als ein Zufall, dass er zum Entdecker, Förderer und Trainer von Jürgen Hingsen (*1958) wurde, den er als 16-Jährigen unter seine Fittiche nahm und ihn neben vielen anderen Erfolgen zum dreimaligen Verbesserer des Weltrekords bis hin zu 8.832 Punkten (seit 1984 unverändert deutscher Rekord!) formte. Ein großes, monatlich erscheinendes Sportmagazin bezeichnete Pixken in einer vierseitigen, bebilderten Story in der mehrspaltigen Überschrift „Den Karajan unter den Trainern“. Das bringt es auf den Punkt und ermöglicht es uns, Wort hinsichtlich der Kurzform zu halten.
Nostalgie pur: Das Foto der Rheinischen Post zeigt Pixken (rechts) und seinen Paradeschützling anlässlich der Verleihung des Wappentellers der Stadt Krefeld, der höchsten städtischen Auszeichnung im Sport, durch Oberbürgermeister Dieter Pützhofen nach den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles. Das hatte insofern noch eine besondere Attitüde, als dem charismatischen Pützhofen der Beinamen „Kennedy vom Niederrhein“ angeheftet wurde und Hingsen wegen seines Glamourfaktors mit amerikanischer Ehefrau Jeanne aus Santa Barbara (Kalifornien) von seinem Dauerrivalen sowie leider auch Dauerbezwinger Daley Thompson aus Großbritannien das Etikett „Hollywood-Hingsen“ bekam.