Öffentlicher Brief in unendlicher Geschichte um BLV-Wurf-Fünfkampf

(Krefeld/München, 16. Oktober 2016) Nachfolgenden elektronischen Brief haben wir am 14. Oktober 2015, 09:50 Uhr, an Wolfgang Schoeppe gemailt. Eine angemessene Frist von zwei Tagen und Nächten abwartend, erhielten wir keine Reaktion darauf. Nicht die feine bajuwarische Art. Eher sehr hemdsärmelig. Deshalb machen wir ihn jetzt öffentlich, zumal es keinen Unterschied ausmacht, ob wir inhaltlich daraus einen Kommentar verfasst hätten. Gleichwohl wäre natürlich seine Stellungnahme interessant gewesen. Das war schließlich auch Sinn und Zweck der Übung.

Betreff:
BLV-Seniorenmeisterschaften im Wurf-Fünfkampf am 26. September 2015 in Bogen

Guten Morgen, sehr geehrter Herr BLV-Präsident Schoeppe,

es kann und wird Ihnen sicherlich nicht gleichgültig sein, was in dem in letzter Verantwortung von Ihnen geführten Bayerischen Leichtathletik-Verband vorgeht. Da ich nicht zwingend unterstelle, dass Sie das Internetportal von, aber nicht nur für Senioren-Werfer/innen namens Lampis kennen und mithin lesen, ist dieser Vorgang womöglich gar nicht bis zu Ihnen vorgedrungen.
Bereits im Vorfeld der oben genannten Titelkämpfe haben wir darüber berichtet, dass sich der BLV nicht an die eigenen Regeln in der Ausschreibung hält. Danach soll(t)en Senioren/innen nur in der Altersklasse starten dürfen, der sie vom Geburtsjahrgang tatsächlich angehören.  Einzige Ausnahme bei Bildung von Mannschaften.
Unser entsprechender Hinweis wurde entweder in des Wortes wirklicher Bedeutung nicht wahrgenommen, was ich nicht glaube, oder schlichtweg ignoriert. Heraus kamen wider besseren Wissens zwei Regelverstöße, davon beim von in die M45 herunter gestarteten Norbert Demmel (*1963/M50) in einem besonders prominenten Fall.
Insgesamt habe ich fünfmal auf Lampis über diesen Vorgang berichtet (siehe untenstehende Verlinkungen), werde es noch ein sechstes und letztes Mal mit allen mir zu Gebote stehenden rhetorischen Mitteln tun.
Aus Gründen des Fair Play gebe ich Ihnen den letzten internen Stand der Dinge zur Kenntnis. Landes-Seniorenwart Gerhard Schlee vertritt diese Auffassung (O-Ton): „Ich denke, die Ergebnislisten werden lt. Mchn, BLV, nur geändert, wenn innerhalb von 24h ein offizieller Protest der Athleten oder der Vereine bei der Wettkampf Leitung eingelegt wird, und das ist lt. Auskunft  BLV nicht geschehen.“
Daraus abzuleiten, den Athleten wäre das schlussendlich egal, ist ein Trugschluss. Lampis liegt die Stellungnahme eines Betroffenen vor, der sinngemäß diese Aussage gemacht hat: Natürlich sei ihm die Sache nicht egal. Aber er wäre souverän genug, auf einen Protest zu verzichten. Denn das erschiene ihm unsportlich und kleinkariert. Darüber hinaus möchte er die freundschaftlichen Beziehungen, die zwischen den bayerischen Seniorenwerfern herrschen, durch solch ein Verhalten nicht auf’s Spiel setzen.
Dazu weiß ich aus erster Hand von Norbert Demmel, dass er kein Problem damit hätte, außer Konkurrenz in der M45 gewertet zu werden. Es sei ihm vordergründig darum gegangen, ein hochkarätiges Wettkampfangebot zu nutzen, um mit den schwereren Geräten antreten zu können und zum Saisonkehraus noch einmal unter Sportfreunden zu sein.
Es grenzt nicht nur, es ist Fatalismus, dass der BLV hier Blinde Kuh spielt und sich darauf beruft, es sei kein Protest eingelegt worden und alles ist von derselben Kuh in schönster alpenländischer Butter. Regeln sind für alle da und müssen folglich von allen eingehalten werden. Dabei ist ein Verband sogar noch obendrein in einer Vorreiterrolle.
Wenn Athleten gegen Regeln verstoßen, wird dies schlimmstenfalls mit einer Sperre von zwei Jahren sanktioniert. Und ein Verband soll nach der Devise "Nach mir die Sintflut" handeln dürfen?! Das kann nicht sein. Dabei geht es nicht um die Bestrafung von irgendwem, sondern schlicht um eine Korrektur der gemachten Fehler, für die jeder halbwegs einsichtige Mensch Verständnis aufbringen würde. Juristisch formuliert: Wiedereinsetzung in den vorherigen Stand.
Gehen Sie getrost davon aus, dass ich hier aus vermeintlich eingeschränkter journalistischer Sicht mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn nicht den einsamen Rufer in der Wüste gebe. "Nebenbei" bin ich noch aktiver Kugelstoßer mit inzwischen 1.104 Wettkämpfen allein in meiner Spezialdisziplin bis zu Senioren-Weltmeisterschaften aufwärts mit zahlreichen aktuellen Kontakten zu honorigen (da meine ich jetzt den Intellekt) Sportkameraden und Amtsinhabern in der Leichtathletik.

Beste Grüße vom Niederrhein nach Bayern

Axel Hermanns
Sportjournalist/Mitglied im VDS
Betreiber und Rechteinhaber von Lampis

Beiträge vom: 24.09. 25.09. 27.09. 29.09. und 09.10.2015

Bleibt noch abschließend anzumerken: Trost gibt dir in allen Dingen Ritter Götz von Berlechingen! LMA hält also auch im weiß-blauen Seehoferlande Einzug. Traurig! Rede sich jetzt keiner mit dem Oktoberfest heraus. Das ist seit 05. Oktober 2015 schon Historie. 

Lesen bildet: Wie wär's mit einem schönen Buch zum Weihnachtsfest?

(Krefeld/Frankfurt, 15. Oktober 2015) Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Denn Lesen bildet, ist – je nach Art der Lektüre – informativ, unterhaltsam oder spannend. Und da das ein oder andere Werk auf dem weihnachtlichen Gabentisch liegen soll (süßer die Kassen nie klingeln), geht traditionell die Frankfurter Buchmesse im „Goldenen Oktober“ an den Start. Sie öffnete gestern und noch bis Sonntag für Fachbesucher ihre Tore. Die haben die Qual der Wahl unter mehr als 7.000 (!) Ausstellern aus rund 100 Ländern von Afghanistan bis Vietnam mit etwa 100.000 Titeln. Der Konsument, also wir alle, hat es da leichter. Einfach mal im Buchladen des Vertrauens in der eigenen Stadt stöbern. Dort lässt sich sogar hier und da etwas aus der heimischen Region über lokale (Sport-)Größen finden. Konkretes Beispiel aus Krefeld: Der frühere Amateur-Radrennfahrer Manfred Nepp (74 Jahre), der bis in die M70 hinein aktiv war und 1.173 Siege feierte, sowie Rudi Christ (85), einstmals Geher der deutschen Spitzenklasse, Extrem-Bergsteiger, Holzschnitzer aus Leidenschaft, Autor von sechs Büchern und ehedem Hallenmeister der Glockenspitzhalle (Fassungsvermögen 3.200 Zuschauer), haben gerade erst ihre Biografien vorgestellt.
Es geht natürlich auch prominenter. Stars, Sternchen, Politiker, Wirtschaftsbosse, sonstwie bekannte Leute dieser Zeit und Sportler aller Couleur tingeln derzeit mit ihren selbst eingemachten oder von „Geisterschreibern“ aufgehübschten Werken durch die diversen Talk-Shows. Mein ganz persönlicher Tipp, wenngleich keine Neuerscheinung: „Herbstblond“, die Autobiografie von Moderator und Unterhalter Thomas Gottschalk. Folglich bis auf das handelsübliche Lektorat selber verfasst. Der für seine „Kodderschnauze“ und begnadete Schlagfertigkeit bekannte Wahl-Amerikaner aus Malibu schreibt genauso druckreif pointiert wie er spricht. Das Urteil kann ich mir von Berufs wegen erlauben. Dazu habe ich ihn im Mai 2009 live bei „Wetten, dass…“ unter 9.000 Schaulustigen in der Stierkampf-Arena von Palma de Mallorca buchstäblich erlebt. Allein das halbstündige Einheizen des Publikums von ihm vor der Übertragung ab 20.15 Uhr im ZDF war das Eintrittsgeld von 50 Euro jeden Cent wert. Ehrlich! So es noch eines aussagekräftigeren Hinweises bedarf, sagte sein Deutschlehrer 1967 zu dem und über den damals 17-Jährigen: „Sie verstehen es meisterhaft, eine weitgehende gedankliche Leere durch sprachlich hohes Niveau zu überdecken.“ 
Um jeglichen Missverständnissen vorzubeugen: ich bekomme keine Provision, von niemanden, bin lediglich ein "Überzeugungstäter". Allerdings darf es als Bewerbungsschreiben für jene verstanden werden, die mich womöglich für ihre Biografie buchen möchten. Arbeitsproben gibt es allein hier auf Lampis in Hülle und Fülle.

Silke Schmidt Welt-Senioren-Leichtathletin des Jahres 2015!

(Krefeld/Mettman, 12. Oktober 2015, 15 Uhr) Rein sportlich betrachtet hat Mittel- und Langstrecklerin Silke Schmidt (*1959) von Mettmann Sport alle Weihen rauf und runter erfahren respektive sich selber erlaufen. Inzwischen bricht sie „nur“ noch eigene Rekorde in der W55 bis weltweit aufwärts. Eine Ausnahmeathletin – ohne charmante Übertreibung. Da lassen trotz durchaus vorhandener erlesener Mitbewerberinnen ideelle Auszeichnungen gemeinhin nicht lange auf sich warten: Deutsche Senioren-Leichtathletin des Jahres 2014, erst kürzlich Europas Beste 2015 und geradezu taufrisch wurde die flotte Dauerrennerin vom globalen Dachverband WMA  zur Welt-Senioren-Leichtlathletin (World Best Master of the Year) der abgelaufenen Saison ausgerufen. Mehr geht auf diesem Gebiet nicht!. Es sei denn, Mettmann in der Nähe von Düsseldorf würde ihr zu Ehren in Mettfrau umbenannt. Dieses kleine Wortspiel sei gestattet.
Die feierliche Proklamation wird im Rahmen der World-Athletics-Gala im kommenden Monat am Sitz der IAAF im Fürstentum Monaco über die große Bühne flittern und glittern. Darauf darf sich die gute Silke schon einmal freuen. Das ist für Leichtathleten ein unvergleichliches Erlebnis, wie ich aus eigener Anschauung weiß. Dabei war ich 2008 dank gütiger Mithilfe des damaligen EVAA-Präsidenten Dieter Massin „lediglich“ als akkreditierter Sportjournalist für die Rheinische Post Moers anlässlich der Ehrung für Stabhochspringer Wolfgang Ritte (*1953; seinerzeit M55) unter den 700 geladenen Gästen, bei denen sich die Olympiasieger von einst und jetzt (Sommerspiele 2008 in Peking) die Klinke in die Hand gaben. Käme das Wort Ehrfurcht in meinem Vokabular vor, ich wäre aus dem Staunen nicht mehr heraus gekommen. Zugegeben, dass ich schon ein bisschen gestaunt habe. 

WMA schweigt bisher zur Auszeichnung von Schmidt und Heath

(Krefeld, 13. Oktober 2015) Kleinhirn an Großhirn: Wundern! Bei Lampis lief gestern um exakt 10 Uhr die Meldung über den "Ticker", dass Silke Schmidt (W55) aus Mettmann und der Brite David Heath (M50) zu Welt-Senioren-Leichtathleten des Jahres 2015 ausgewählt wurden. Mangels Anwesenheit konnte diese Nachricht erst um 14.30 Uhr bearbeitet werden. Nach gutem journalistischen Brauch wurde sie jedoch vor- und sicherheitshalber gegen gecheckt. Oh Schreck, auf der freilich saumiserabel gepflegten Netzseite der dafür letztlich zuständigen World Masters Athletics (Obliegenheit Vizepräsidentin Margit Jungmann) blinkt einem immer noch das asbach-uralte "Attention" vom 14.September 2015 entgegen. Demzufolge nix von Schmidt und Heath. Schlampig! Oder wollte uns womöglich jemand einen Bären aufbinden?
Der nächste Schritt war der Aufruf des Internetportals der 
EMA/EVAA. Entwarnung! Präsident Kurt Kaschke aus Freudenstadt im Schwarzwald verbreitete unter Latest News vom 12.Oktober 2015, also gestern, die frohe Kunde höchstpersönlich. Das war uns, insbesondere unter den erwähnten Vorzeichen bei der WMA, "amtlich" genug, sodass wir ebenfalls die Botschaft unter unser bis zu 2.463 Lesern tägliches Volk streuten.
Es ist und bleibt freilich ein riesiges Armutszeugnis, dass der globale Dach- und Fachverband nunmehr zwangsläufig hinter der Musik herläuft, wenn es um die Veröffentlichung seiner eigenen höchsten ideellen Auszeichnung für erfolgreiche Senioren/innen (Masters) geht. Er hätte vielmehr vorneweg marschieren müssen. Übrigens ruht in der Seniorenspielecke des DLV auch noch still der See. Bei den vom Meer umschlungenen Insulanern haben wir nicht nachgeforscht, ist es uns offen gestanden auch herzlich egal.

"Road to Rio" ein Baby-Bäuerchen gegen diese sprachliche Verfehlung

Kolumne

Das Wort am Sonntag

(Krefeld, 11. Oktober 2015) „Road to Rio” war geradezu lediglich ein rhetorisches Baby-Bäuerchen gegen folgenden sprachlichen Super-GAU (Größter angenommener Unfall) des Deutschen Leichtathletik-(und Anglizismus-)Verbandes. Unser umtriebiger Gastautor Albert Fichtner aus München entdeckte diese Sumpfdotterblume mehr zufällig in den Untiefen des Internets. Der DLV respektive seine Vermarktungstochter DLM versucht seine Ladenhüter ausgerechnet (oder folgerichtig) über den deutschen Ableger des nicht unumstrittenen amerikanischen Online-Versenders "Amazon" zu verramschen.
So weit, so schlecht. Aber das Beste kommt ja erst noch. Feilgeboten werden dort (bitte Link anklicken) in lupenreinem Denglish "Made(n) in DLV": Nike DLV Race Distance Singlet Leichtathletik Lauf Shirt Track Field Running.
Das ist jetzt keineswegs eine Veralberung unserer hoch verehrten Leserschaft, sondern der in Darmstadt ausgebrütete ganz normale Wahnsinn.
Nun klären wir zunächst einmal auf, um was es sich bei dieser Bandwurmbezeichnung handelt. Oder hat es schon jemand entschlüsselt? Sei's drum und vorsichtshalber: Es ist ein ganz schlichtes Nationaltrikot aus der Kaufkollektion (Flagge statt Bundesadler) mit dem Schriftzug DEUTSCHLAND. Was den herkömmlichen Erwerber über die DLM gehörig ärgern wird, der dafür schon rabattierte 32 Euro plus Versandkosten auf den Tisch des Herrn zu legen hat, dass es für schlappe 15,90 € zu haben ist. Damit ist es allerdings immer noch sehr üppig bezahlt, wie garstige Kommentare von zwei Käufern dokumentieren:
1.) Der Witz des Jahrhunderts. Von wegen hochwertig ... Anstatt Nähte zu verwenden wird das Trikot mit Kleber zusammengeklebt, der nach einmal tragen abgeht ... Die Verarbeitung ist grauenhaft, und im Profisport sowie Alltag nicht zu gebrauchen. Am Liebsten würde ich null Sterne vergeben.
2.) Keine 5 € wert. Der Schriftzug Deutschland war nach der ersten Wäsche abgelöst oder verklebt. Sporttrikots sollten wenigstens eine Saison halten. - Ende der Zitate!
Das lassen wir in Genießerart für sich wirken. Freilich nicht ohne eine nette Ergänzung. Ein der deutschen Sprache verpflichteter Neurologe würde in der Gesamtbewertung dieses Vorganges vermutliche bei dem Urheber, kann auch eine Frau gewesen sein, den drohenden Hirntod heraufziehen, mindestens jedoch eine Vorstellung in einer Nervenheilanstalt anordnen.
Schade, dass wir noch 2015 schreiben. Sonst würden wir den "Komödienstadl" aus dem Hessischen nach dem diesjährigen glorreichen zweiten Platz für den "Sprachpanscher" des Olympiajahres 2016 vorschlagen. Doch geben wir der Zuversicht nicht unberechtigt Ausdruck, dass mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weitere derartige Gelegenheiten kommen werden.
Eine diesbezügliche Wette würde kein Risiko bergen, indes auch keine Quote bringen und demzufolge von keinem Buchmacher angenommen werden.