Trotz göttlichem Beistand regnete es im Wallfahrtsort viel "Weihwasser"
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Krefeld/Kevelaer, 06. September 2015) Mit des Geschickes Mächten ist kein Bund zu flechten. Konkret mit dem Wetter, für das Apostel Petrus angeblich zuständig sein soll. Da half auch der vermeintliche göttliche Beistand im Wallfahrtsort Kevelaer am tiefen linken Niederrhein nahe der imaginären niederländischen Grenze nicht. Allenfalls der, dass es – was freilich immer der Fall ist – vom Himmel hoch her regnete. Und das bis auf die Schlussphase der Team-DM Senioren gestern im an sich schmucken, aber eingedenk der Bedingungen ebenfalls trist wirkenden Hülsparkstadion nahezu durchgängig bis zeitweise sintflutartig. So kursierte das geflügelte Wort: Es hat aufgehört anzufangen. Erstaunlich genug, welche Endergebnisse dennoch heraussprangen, zum Teil über der Qualifikation. Da kann es allerdings ähnlich mies ausgesehen haben. Kugelstoßer und Diskuswerfer Rolf Griesberg (M60) vom Pulheimer SC meinte schon reichlich nass geworden mit trockenem Humor in Anlehnung an den Schauplatz: „Das ist kein Regen, das ist Weihwasser.“
Na, dann erübrigte sich jegliches Gejammere. Es ist ohnehin stets besser sich mit Dingen zu arrangieren, die nicht zu ändern sind. Vielen, nicht allen, gelang das ganz ordentlich. Der siegreichen M30 vom LT DSHS Köln glückte gar so etwas wie eine Punktlandung, (über-)traf sie ihre Vorkampfresultat (9.521) mit 9.522 Zählern bis auf einen Wimpernschlag. Augenscheinlich klare Punktabstände spiegeln nicht immer wider, dass sich in der abschließenden Staffel kleine „Dramen“ abspielten. Die M60 des LAC Quelle Fürth kann erneut ein traurig’ Lied davon singen. Knapp ging es auf den Rängen eins bis drei bei der M70 mit einer Spanne von lediglich 45 Punkten zu. Das galt in ähnlicher Form bei der W50 (58 P.).
M70 der LG BEC und W50 der LG Kreis Verden traten nicht an
Einmal mehr ließ das Catering des örtlichen Ausrichters Kevelaerer SV keine Wünsche offen. Lediglich die dicht gedrängte, wenngleich zentrale Lage unmittelbar vor der Tribüne war sehr unglücklich gewählt. Sauer stieß auf, dass trotz Zusage die LG BEC aus Hessen in der M70 und die LG Kreis Verden aus Niedersachsen in der W50 nicht antraten. Das ist unfair gegenüber den möglichen Nachrückern. Bei Verden mag dies noch „entschuldigt“ werden, die aufgrund eines Fehlers des DLV in der Rangliste für sich selbst nachgerückt wären (wir berichteten). In Wirklichkeit handelte es sich jedoch um die Stg. Hamburg-Harburg. Ein paar Misstöne erklangen über Lautsprecher durch die weibliche Ansagerin mit mehrfach genannten sprachpanschenden Begriffen wie Ergebnis-Tableau und Zwischen-Ranking. Werfer-Fünfkampf (richtig: Wurf-Fünfkampf) kam zwar nicht in Kevelaer, aber auch bei ihr vor. Wo, falls überhaupt, sie ihren Sprecher-Lehrgang absolvierte, liegt auf der Hand, muss für Stammbesucher nicht näher erläutert werden.
Wallfahrt für Dackel war WDR4 einen Bericht wert
Gestern lief während der Team-DM ein rund vierminütiger Beitrag im Hörfunk des WDR4 über den „Oldie“-Sender. Allerdings nicht von der Leichtathletik, sondern einer Wallfahrt von Dackeln mit ihren Herrchen und/oder Frauchen. Aufgeschnappt hat es auf der Rückfahrt nach Köln Kugelstoßer Hans Josef Weitz (M60) vom Pulheimer SC, worauf er einen allzu verständlichen Lachanfall bekam, dass er fast in die Leitplanke gekracht wäre.
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