Senioren-WM: Franzosen mit der Organisation restlos überfordert

Kommentar

Nebenbei bemerkt

(Krefeld/Lyon, 07. August 2015)
Was beherrschen die Franzosen in Perfektion? Die Antwort sei gleich mitgeliefert: stolz zu sein bis irgendwann der Arzt zur Einweisung in die Klapsmühle kommt. Aber auf was eigentlich? Mit der Organisation einer Massenveranstaltung mit schlimmstenfalls 8.042 gemeldeten Sportlern (die freilich nicht alle erscheinen, indes für die Franzmänner immer noch viel zu viele) aus 98 Nationen sind sie hoffnungslos überfordert. Klarer Fall – das ist kein Smalltalk mit einem leckeren Rotwein oder Champagner zum Befeuchten der trocken geredeten Schnüss. Das ist richtig Arbeit, erfordert Geschick, Talent, Engagement und jede Menge kompetenter, sach- und fachkundiger fleißiger Menschen. Nicht nur die mangelhafte Ergebnis-Übermittlung und der klägliche Internet-Auftritt (auf der Veranstalter-Startseite steht immer noch der Meldeschluss) geben Anlass zur Klage für die Daheimgebliebenen. Viel schlimmer trifft es die Teilnehmer/innen. Das heillose Durcheinander und organisierte Chaos setzt sich bis in alle, wirklich alle Bereiche fort. Es würde definitiv zu weit führen und diesen Rahmen restlos sprengen, hier und jetzt ins Detail zu gehen. Dabei liegen erst drei von insgesamt zwölf Wettkampftagen (auf den Ruhetag freuen sich schon alle) bei den 21. Senioren-Weltmeisterschaftren vom 04. bis 16. August in Lyon hinter allen unmittelbar Beteiligten und den Tausenden wissbegierigen Sehleuten an den Computern weltweit.

Selbstgefällige WMA-Präsidium schaut tatenlos zu


Und was macht eigentlich derweil das sicherlich vollzählig versammelte Präsidium des globalen Senioren-Dachverbandes World-Masters-Athletics (WMA), die, der, das nicht mehr und weniger als das Patronat über diese Titelkämpfe hat? Es darf gemutmaßt werden, dass Präsident Stan Perkins (Brisbane/Australien) und seine „Vize“ Margit Jungmann (Rehlingen/Saarland) von all dem nichts wissen, was in beeindruckender Akkuratesse (Vollkommenheit) bei dieser WM so alles gründlich daneben geht. Eingedenk der sengenden Hitze in der Metropole der Rhone-Alpes-Region werden sie, nehmen wir mal an, in einer klimatisierten VIP-Lounge auf einem Canapé (Sofa) sitzen und bei Rotwein oder Schampus edel belegte Canapés (mundgerechte Häppchen; die sprachpanschende German Athletics Association alias DLV würde es Fingerfood heißen) speisen.
Wenngleich auch ein kritischer Ruf letztendlich verpflichtet, lassen wir es hiermit schlecht sein und schlagen ein Straußen-Ei, pardon, Monsieur Strauss-Kahn, über das mal als Festival für die Leichtathletik-Senioren/innen gedachte Stelldichein. Genügen jedoch wenigstens wir der (Chronisten-)Pflicht und nennen aufgrund vieler bei uns eingegangener Mails zwei Quellen, wo Ergebnisse und Fotos halbwegs unfallfrei eingesehen werden können sollen. Soviel Konjunktiv muss in Frankreich schon sein. Und unter dieser E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! sind wütende Proteste an den Webmaster zu richten. Natürlelehmann in seiner Muttersprache. Alles andere würde eh schlichtweg von ihm oder seinem „Abfangjäger“ mit (un-)gebotenem Stolz ignoriert.
Viel Spaß und Erfolg! Wobei auch immer. Nicht zuletzt unser pauschaler Dank an all die emsigen Maulwürfe, die im Interesse der gemeinsamen Sache im Internet gewühlt haben und fündig geworden sind.