Senioren-WM beginnt mit der Ausstellung eines Armutszeugnisses

Kommentar

Moment mal

(Krefeld/Lyon, 04. August 2015) Vive la France (Es lebe Frankreich)! Na, ja. Was die Außendarstellung zu den heute in Lyon begonnenen 21. Senioren-Weltmeisterschaften angeht, machen die französischen Gastgeber einen ziemlich toten Eindruck. Geht man auf die Seite des Lokalen Organisationskomitees (LOC) unter Ergebnisse (Resultats), erscheint lediglich eine Vorankündigung der heutigen Disziplinen in den Mehrkämpfen. Kein Live-Ticker, geschweige denn ein Livestream in bewegten Bildern von den Wettbewerben. Gut, Letzteres ist bereits die hohe Schule der Berichterstattung bei internationalen Titelkämpfen der Ü-35-Generation, was die Polen bei der diesjährigen Hallen-EM in Torun den vielen daheim gebliebenen Athleten/innen (es sind schließlich weit mehr als Teilnehmer vor Ort) allerdings  geboten haben. Aber ein zeitnaher Ergebnisdienst ist im Zeitalter moderner Kommunikationsmittel die unabdingbare Pflicht. Der Verzicht darauf mit einer allen- und bestenfalls abendlichen Zusammenfassung ist ein Armutszeugnis ohnegleichen.
Und nun kommt der globale Senioren-Dachverband World Masters Athletics (WMA) ins Spiel, der freilich für seinen miserablen Internet-Auftritt bekannt ist. Die letzte Meldung datiert vom 16.Juni 2015, diese WM findet bei ihm offenbar überhaupt nicht statt. Hat er und speziell die für die Exekutive zuständige Verbandsoberschwester und WMA-Vizepräsidentin Margit Jungmann aus Rehlingen im zwischenzeitlichen französischen Saarland das vorher nicht mit den örtlichen Organisatoren abgeklärt?
Eine rein rhetorische Frage. Offenkundig nicht. Nach mir die Sintflut. Oder, um im sprachliche Bilde zu bleiben: C’est la vie (So ist das Leben). Gute Nacht, Frankreich! Es ist Zeit für uns zu gehen.