Ausblick für Daheimgebliebene auf die morgen startende Senioren-WM
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Krefeld/Lyon, 03. August 2015) Nun werden sie also allmählich zu den morgen beginnenden 21. Senioren-Weltmeisterschaften (ab M/W35) nach Lyon in den Südosten von Frankreich ausschwärmen, die gemeldeten 8.042 Athleten/innen aus 98 Nationen. Erfahrungsgemäß kommen aufgrund des frühen Meldeschlusses und vieler Unabwägbarkeiten zwischendurch bei einer recht hohen Ausfallquote von meist um die 25 Prozent nicht alle dort an. Folglich auch die zunächst 714 deutschen Startwilligen nicht. All jene von ihnen, die vor Ort sein werden, dürfen sich einer opulenten Rundumbetreuung durch die 6,33 Personen des DLV-Begleittrosses erfreuen. Ausgerechnet der als Delegationsleiter ausgewiesene Vizepräsident Matthias Reick ist nur vier Tage dabei. Bildlich formuliert wurde da der Bock zum Gärtner gemacht, der in schlechten Krimis häufig der Mörder ist.
Der angeblich studierte Informatiker und Mathematiker Senioren(ver)sprecher ließ uns auf seiner Verharmlosungsnetzseite in einer Art Rechtfertigung als Erfüllungsgehilfe für den Verband an seinen Rechenkunststückchen mit Unbekannten teilhaben. Danach würden auf einen Betreuer je 100 Teilnehmer entfallen. Ebenso falsch wie eine rein theoretische Größe. Aber auf jeden Fall zuviel Aufwand, da die Inanspruchnahme gegen Null tendieren dürfte. Gleichwohl zuwenig gemessen an der Hallen-WM 2010 in Kamloops (Kanada), ein lohnendes Reiseziel als KdF-Maßnahme (Kosten der Firma). Da waren es fünf Betreuer für 69 Teilnehmer. Auf Lyon umgerechnet müssten es rund 50 Offizielle sein. Aufschlussreich, was sich mit Zahlen so alles anstellen, beweisen oder widerlegen lässt. Deshalb noch zwei zum Vergleich: Bei der Senioren-EM 1996 im schwedischen Malmö hätten es der damalige DLV-Vizepräsident Dieter Massin als „Chef de Mission“ und Seniorensprecher Hanno Rheineck mit 819, zwei Jahre später in Cesenatico (Italien) derselbe Massin und Heidi Pratsch mit 824 deutschen Aktiven zu tun bekommen können. Noch Fragen? Wie schon erwähnt – alles theoretische Größen.Deshalb werden wir praktisch, wünschen den deutschen Startern den größtmöglichen sportlichen Erfolg! Jene von ihnen die zu Siegerehrungen gebeten werden, sollten sie sich bisweilen auf längere Wege einrichten. Die finden nämlich ausnahmslos im Hauptstadion „Balmont“ statt, und das kann von der eigenen Wettkampfstätte bis zu 20 Kilometer entfernt sein. Aber vielleicht gibt es ja einen Shuttle-Service? Dies und mehr werden womöglich die unvergleichlichen WM-News mit Wasserstandmeldungen, Wetterberichten, „ihr müsst gaaanz viel trinken“ (Wasser, keinen Rotwein!), Tipps für Unternehmungen in der Region (besonders für die Sporttouris von Interesse) vom selbst ernannten Ästheten an Tastatur wie Kamera Karl-Heinz „Flunker“ Flucke (siehe "Briefmarke") hergeben.
Klar, dass wir daheim schon bannig gespannt sind. Sicherlich darf, von ihm ungewollt, ob der Sprachgewalt (das zusammengesetzte Wort müsste an zweiter Stelle anders lauten) wieder ordentlich geschmunzelt werden.