"Verbandsoberschwester" Jungmann bleibt Nachbetrachtung schuldig

Kommentar

Moment mal

(Krefeld, 08. April 2014)
Senioren-Deutschland, sofern es sich um Leichtathleten handelt, wartet und wartet… Geschlagene elf Tage seit Ende der – weit über die schwarz-rot-goldene Medaillenschwemme hinaus – sehr bemerkenswerten EM mit Winterwurf bislang vergebens. Seither wird die „Nachbetrachtung“ der scheinbar omnipotenten obersten Veteranin und „Verbandsschwester“ des DLV, Margit Jungmann, mit Spannung erwartet. Nichts, aber rein gar nichts ist auf der Märchen-Seite des DLV unter dem Stichwort „Senioren“ nachzulesen.
Die Besser-Wisser-Zentrale in Darmstadt hüllt sich in Schweigen, verharrt starr und reaktionslos im Funkloch. Kein Sterbenswörtchen der sonst so schreibwütigen (mit Tendenz ätzend-zersetzend, wenn es um Themen und Veranstaltungen außerhalb von Deutschland geht) Delegationsleiterin aus Rehlingen zur Europameisterschaft im polnischen Torun.
Diese Titelkämpfe hatten nachweislich einiges Neues auf den Markt gebracht. Allen voran die TV-Ausstrahlung im Internet direkt vom Ort des Geschehens. Live und nicht als Konserve dargeboten. Diese TV-Ausstrahlung hatte es in sich.
Wenn man’s genau nimmt, ist diese Form der Video-Teilnahme gar nicht so neu. Der DLV praktiziert gar beim Elitenachwuchs diese Form der Kommunikation in bewegten Bildern. Doch bei den älteren Semestern, in diesem Fall im „Bundesausschuss für Altkleidersammlung und Spracherneuerung“, ist diese technische Variante noch nicht angekommen. Meist nicht einmal ein Liveticker, wie er bei Landesmeisterschaften sogar schon Standard ist, zum Beispiel bei den „Westfälischen“.
Man/frau setzt immer noch auf traditionell und bewährt, läuft sich bei internationalen Meisterschaften die Hacken wund, um an Presseakkreditierung, Sonderparkplatz, Gratisverkaufsstand und Dauereinlassscheine ins Wettkampfbüro zu kommen.
Währenddessen wartet Deutschland auf die Jungmann’schen „Nachbetrachtungen“ zu Torun mit den besserwisserischen Empfehlungen, die im eigenen Lager nie umgesetzt werden, und wenn, dann mit jahrelanger Zeitverzögerung.
Nun steht die nächste Europameisterschaft vor der Tür (Meldetermin = 18. April): Grosseto/Italien mit den Straßen-, Wald- und Wiesenläufen, die den deutschen Teilnehmern keine DLV-Selbstbedienungsgebühren abverlangen und die die DLV-Empfehlung der Direktmeldung enthalten.
Aber über diese Regelungen und Empfehlungen spricht und schreibt man nicht, lässt derweil Senioren-Deutschland auf die beliebte „Nachbetrachtungsserie“ warten.
Vermutlich bis zum Sankt Nimmerleinstag.