Sportsch(l)au: Eine kleine Hitliste der größten Sportirrtümer und Vorurteile
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Köln/Krefeld, 10. März 2015) Mit Unterstützung und freundlichen Genehmigung von Sportwissenschaftlicher Prof. Dr. Ingo Froböse (im Bild) von der Deutschen Sporthochschule Köln, früherer Klasse-Sprinter beim einstmals ruhmreichen ASV Köln, haben wir in loser Folge in bislang 63 Beiträgen meist unter dem Arbeitstitel „Sportsch(l)au“ mit Vorurteilen rund um die herrlichste Nebensache der Welt aufgeräumt und/oder wertvolle Ratschläge veröffentlicht. Nunmehr haben wir daraus eine kleine Hitliste der größten Sportirrtümer aufgestellt.
1. Sport ist Mord! – Diesen Spruch soll der 91 Jahre alt gewordene Sir Winston Leonard Spencer Churchill, ehemaliger britischer Premierminister, leidenschaftlicher Zigarrenraucher und in vielerlei Hinsicht ein Genussmensch, abgelassen haben. Der stammt jedoch definitiv nicht von ihm, ist aber auch sonst Humbug. Auf die Dosis kommt es an, wie bei so vielen Dingen im Leben. Ob Hochleistungssport gesund ist, darüber darf indes trefflich gestritten werden.
2. Ruhephasen braucht kein Mensch! – Eine leichtfertige, gesundheitsschädigende These. Gerade nach schweren Trainingsbelastungen sollte sich insbesondere der ältere Sporttreibende eine Generationsphase gönnen. Ein Allheilmittel über die Dauer gibt es allerdings nicht, muss jede/r für sich herausfinden.
3. Kein Sex vor dem Sport! – Unmittelbar davor vielleicht doch besser nicht. Aber ansonsten ein Ammenmärchen. Im Gegenteil: Sex macht im positiven Sinne aggressiv, was speziell bei Schnellkraft-Disziplinen dienlich ist. Also auch bei (Kugel-)Stoß und Wurf.
4. Kein Aufwärmen bei warmen Temperaturen! – Barer Unsinn. Es geht schlicht darum den Organismus und die Muskulatur auf Betriebstemperatur zu bringen. Egal bei welchen äußeren Bedingungen. Bei höheren Graden auf dem Thermometer halt ein bisschen weniger intensiv.
5. Krafttraining bis die Muskeln schmerzen! – Bloß nicht. Auf das im doppelten Wortsinne gesunde Maß (siehe auch 2.) kommt es auch hier an. Wer es übertreibt, der riskiert ohne jede Not Muskel- und Gelenkverletzungen. Und sei es nur ein simpler Muskelkater, der immerhin auch schon die Miniform einer Zerrung bedeutet und der ihn/sie zurückwirft. Alles was mit „zu“ anfängt, taugt meist nicht. Wie zum Beispiel „zuviel des (mutmaßlich) Guten“.
Redaktionelle Anmerkung: Wird mit unserer Top 6 bis 10 fortgesetzt!