Sengida: Argumente sprechen ausschließlich gegen GERMANY

Kommentar

Nebenbei bemerkt


(Berlin/Bonn/Krefeld, 10. Februar 2015)
Allgemeines Köpfschütteln hat die Antwort des Bundesministeriums des Innern (BMI) in Berlin auf die Anfrage des politisch vorbelasteten Wurf-Allrounders Torsten Lange (Bonn) ausgelöst. Zur Erinnerung: Lange bat um eine Stellungnahme, ob es sein kann und darf, dass der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) seine – offiziellen – Nationalmannschaften in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hoheitszeichen, dem Bundesadler, in einem Akt der kulturellen Selbstverleugnung mit dem Schriftzug GERMANY anstelle von Deutschland ausrüstet. Das BMI stahl sich, stark vergröbert formuliert, mit dem Hinweis aus der Verantwortung, dass die Sportverbände in ihrer Entscheidung autark seien.
Mundtot ließ sich Torsten damit allerdings nicht machen. Bei seinen weiteren Recherchen stieß er auf zwei hochinteressante Grundsatzerklärungen im 8. und 10. Sportbericht der Bundesrepublik.
Zitat I von 1994: "Der Sport und die ihn tragenden Sportorganisationen gehören in der Bundesrepublik Deutschland zu den stabilisierenden und Werte vermittelnden Institutionen des gesamten Staatswesens, da sie für das freiheitliche Gemeinwesen Leistungen erbringen, die für den Staat unverzichtbar sind und damit die gesellschaftspolitische Bedeutung des Sports ausmachen."
Zitat II von 2003: „Beitrag zur Identifikation: Sport bietet die Möglichkeit zur Identifikation. Er ermöglicht lokale, aber auch internationale Repräsentation. Er ermöglicht nationale, aber auch lokale Identität. Die Identifikation der Bürger mit dem eigenen Gemeinwesen stärkt die Gesellschaft. Ohne Identität gibt es keine freiheitliche Lebensordnung.“
Daraus folgert Lange nachvollziehbar und mithin völlig zu Recht: „Wie gesagt und belegbar: Der Hinweis auf die Autonomie der Sportverbände ist Ein-sich-Verstecken vor der gesellschaftlichen Gesamtverantwortung, die die Politik vom Sport rhetorisch einfordert.“
Wer es immer noch nicht begriffen hat: Es gibt in der stetig anwachsenden Anhäufung von Gegenargumenten keine Berechtigung und Rechtfertigung für den DLV, auch nur irgendwo den internationalen Begriff GERMANY zu verwenden. Folglich schon gar nicht in Kauftrikots der sich ohnehin selbst zu internationalen Meisterschaften entsendenden Senioren/innen.
Also, liebe Leute, bleibt nach dem Motto Sengida (= Senioren gegen Internationalisierung der AK-Trikots) stark und standhaft, lasst euch von diesen Einfaltspinseln in Darmstadt nicht ins Bockshorn jagen!