Eilmeldung: Galaktischer Kugelstoß-Rekord mit 48,71 von Ralf Mordhorst
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Glosse
Neben der Spur
(Darmstadt/Trier/Krefeld, 09. Mai 2023; 15:15 Uhr) Ja, es geht schon wieder um den – Achtung: Satire – Gott begnadeten, vom Himmel gefallenen, ach so innovativen DLV. Er sorgt halt für die Ursache und wir für die Wirkung darauf. Wobei längst nicht alles auf unserem gedeihlichen Humus gewachsen ist. Denn es geht nichts über das Regulativ des gut informierten, fachkompetenten Lesers, ohne dessen interaktive Mitwirkung die Arbeit eines weit überwiegenden Alleinunterhalters dieser Internet-Spielwiese für die Ü30-Generation der Leichtathletik nicht zu leisten wäre. Diesmal war es Gerhard Thiele vom TV Germania Trier, der uns via E-Mail den Wink mit dem Lattenzaun von einem Fabel-Weltrekord im Kugelstoßen der Männer gab und gleich einen „Screenshot“ zur Beweissicherung mitgeliefert hat. Damit es nach Richtigstellung durch den Verursacher zwar scheinbar ungeschehen, aber nicht ungesehen gemacht werden kann und wir gemeinsam als Deppen der Nation dastehen.
Frage an Radio Eriwan aus Absurdistan: Wie ist in ein solcher Lapsus möglich?
Soweit das unerlässliche Vorspiel. Nun zur Sache: So der DLV-Bestenliste 2023 in genannter Disziplin Vertrauen geschenkt werden dürfte, hat der in zwei Tagen das halbe Jahrhundert vollendende Diskuswurf-Spezialist Ralf Mordhorst (*11.05.1973) vom LAC Lübeck den Weltrekord des US-Amerikaners Ryan Crouser von 23,37 mal eben mit 48,71 Meter mehr als verdoppelt. Das wäre nicht von dieser Welt, eher außerirdisch. Gewissermaßen galaktisch. Selbstverständlich Kokolores aus dem Bereich von Märchen und Sagen.
Allerdings stellt sich schon die allseits beliebte Gretchenfrage an Radio Eriwan in Absurdistan, wie ein solcher Lapsus möglich ist? Denn durch die Verknüpfung von Ergebnis- und Bestenliste werden die Werte nahezu in Echtzeit automatisch übertragen, muss nicht mehr Menschenhand angelegt werden. Es sei denn, Leistungen von Senioren werden im Ausland erzielt. Dann hat diese Unverfälschbarkeit ein Ende. Liefern wir die Auflösung gleich mit: Beim „Nordlicht“ von der Waterkant war es die Diskus-Weite der M45 bei der Winterwurf-WM vom 30.März 2023 im polnischen Torun. Und da hat der Chef-Statistiker des hohen Hauses schlicht in die falsche Schublade gegriffen und obendrein sein Tun anschließend nicht überprüft.
Und wer den Schaden verursacht hat, bekommt Spott und Häme geschenkt. Immer wieder gerne von uns. Gerhard sei Dank!