Gastgeber Tschechien entthronte Seriensieger Österreich zum Jubiläum
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Kolin/Krefeld, 08.Mai 2023) Ein Drehbuchautor hätte es nicht treffender zu schreiben vermögen. Der Kreis hat sich geschlossen. Seriensieger Österreich musste sich nach für alle anderen fast schon lähmenden acht Erfolgen hintereinander am Samstag beim 10.Interstate Masters im Athletikstadion von Kolin in Tschechien deutlich geschlagen geben und den Gastgebern den Vortritt lassen. Damit gewannen die Hausherren mit Damen bei diesem Länderkampf mit sechs Mannschaften aus fünf Nationen nach der Premiere 2012 auf ihrem Boden auch die Auflage dieses kleinen Jubiläums. So hatte dann der einstige Initiator und Weltklasse-Diskuswerfer Gejza Valent beim abendlichen Bankett im Schloss Kolin die große Freude den von EVAA-/EMA-Ehrenpräsident Dieter Massin aus Ahlen in Westfalen gestifteten Wanderpokal an den „Playing Captain“ unter dem tosenden Applaus nicht nur der Teammitglieder zu überreichen. Es war ein totaler Triumph. Das Gastgeberland entschied nicht nur überlegen die Gesamtwertung mit 585 zu 466,5 Punkten vor dem Dauerabonnenten Österreich und Ungarn (452,5) für sich, sondern war auch in den jeweiligen Wertungen der männlichen und weiblichen Altersklassen vorn.
Eine Beinahe-Europarekord durch Speerwerferin Vanda Marusova
Und als Sahnehäubchen obendrauf erzielte in diesem aufgrund eines ausgeklügelten „Age factors“ klassenübergreifenden Wettbewerbs eine Tschechin mit 1.149 Punkten das herausragende Einzelresultat. Das spiegelt in dieser sehr gerechten und ausgewogenen Wertung (kein Fünf-, sondern Jahres-Rhythmus), die von Hammerwerfer und Informatiker Gottfried Gassenbauer aus Wien entwickelt worden ist, zudem die blanke Leistung wider. Die 69-jährige Vanda Marusova, also im letzten Jahr der Zugehörigkeit zur W65, warf den 500 Gramm schweren Speer 33,24m weit. Das ist mal gerade 15 Zentimeter unter dem Europarekord, den Anne Kristin Jensen aus Dänemark im September 2019 bei der Senioren-EM in Venetien (Italien) mit 33,39m aufgestellt hat.
Gottfried Gassenbauer muss sich einer Knie-Operation unterziehen
Sei noch erwähnt, dass unser Österreich-Repräsentant und –Korrespondent Gottfried Gassenbauer (*17.08.1958; im Bild) mit dem von ihm prognostizierten Ausgang (siehe Vorschau) keinen Zweckpessimismus betrieben hat. Der 64-jährige Filigrantechniker war zwar als Delegationsleiter vor Ort der Handlung, konnte jedoch nicht in den Ring gehen. „Gassi“ hat sich bei einem Wettkampf in St.Pölten eine Sehne im rechten Kniegelenk eingerissen und den Meniskus abgerissen, muss sich in Kürze einer Operation unterziehen. Er hofft, dass er bis zur Senioren-EM Ende September in Pescara (Italien) wieder einigermaßen fit ist und als gewissermaßen noch taufrischer M65er an den Start gehen kann.
Ein ausführlicher Bericht vornehmlich aus österreichischer Sicht und alle Resultate auf der ÖLV-Netzseite. Dazu noch der Hinweis auf einen Beitrag im Fenster Ergebnisse von der DAMM (aktualisiert um 20 Uhr).