Tag der Arbeit mit einer "Alkoholverdunstungskur" bei der DAMM
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Essingen/Krefeld und die Republik, 01. Mai 2023) Eröffnen wir unseren Beitrag mit einer gnadenlos kalauernden, sich reimenden Binsenweisheit: Ist der April vorbei, haben wir Mai. Freilich kein Monatsanfang wie jeder andere. Der Beginn des vermeintlichen Wonnemonats ist mit allerlei Ritualen, Sitten und Gebräuchen belegt. In seinem Ursprung wurde er für entsprechende Kundgebungen als „Tag der Arbeit“ als Internationaler Kampftag der Arbeiterklassen begangen. Er ist ganz entgegen seinem Titel heutzutage noch hierzulande, in Belgien, Österreich, Liechtenstein, Luxemburg, Teilen der Schweiz und vielen anderen Staaten ein gesetzlicher Feiertag. Diesmal gar als Verlängerung des Wochenendes. Berühmt und bisweilen berüchtigt ist bei bekennenden Feierbiestern auch der „Tanz in den Mai“. Vielerorts ehedem traditionell verbunden als Auftakt der Freiluftsaison in der Senioren-Leichtathletik mit einem Durchgang oder Landesfinale der Deutschen Altersklassen-Mannschaftsmeisterschaft (DAMM). Gewissermaßen einer Alkoholverdunstungskur.
Da ist flächendeckend nicht mehr allzu viel von übriggeblieben. Als Alleinstellungsmerkmal treten heute im Schönbrunnstadion in Essingen drei Teams des gastgebenden LAC in der M30, 50 und 60 sowie die W30 der TSG 78 Heidelberg an. Ob sie ins bundesweite Finale am 26.August 2023 in Troisdorf tanzen, muss sich noch erweisen. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch losgelöst von dem womöglich vorhandenen eigenen Leistungsvermögen sehr groß. Denn die Gesamtbeteiligung wird aller Voraussicht nach einen neuen Tiefstand mit jeweils weniger als sechs Bewerbern in den verschiedenen Altersklassen verzeichnen (wir berichteten).
LVN-Ehrenpräsident Franz-Josef Probst 82-jährig verstorben
Noch eine ausgesprochen traurige Kunde, die undankbarste aller Chronistenpflichten. Der langjährige LVN-Präsident und danach Ehrenpräsident des Leichtathletik-Verbandes Nordrhein, Franz-Josef Probst (im Bild) aus dem Wallfahrtsort Kevelaer am tieferen linken Niederrhein, ist im Alter von 82 Jahren verstorben. Dieser feine, überaus engagierte, unprätentiöse und beliebte Mann, den ich über ein halbes Jahrhundert persönlich gekannt und sehr geschätzt habe, hatte ein ganz großes Herz für Senioren. Auf seine Initiative hin und oftmals seiner Regie haben unendlich viele Meisterschaften aller Art der Ü30-Generation in „seinem“ Hülsdonkstadion stattgefunden. Während seiner Präsident- und Regentschaft ließ er es sich jeweils zu fortgeschrittener Tagesstunde nicht nehmen den zwischenzeitlich unter seinem ziemlich unnahbaren Nachfolger Peter Wastl eingeschlafenen Senioren-Tagungen mit einer Begrüßungsansprache seine Aufwartung zu machen und sich den Fragen aus dem Auditorium zu stellen. Ein ausführlicher Nachruf über ihn auf leichtathletik.de.