Helmut Kaleve steigerte deutschen Diskus-Rekord von Philipp Frech

(Niederselters/Borken/Krefeld, 08. April 2023) Beneidenswert, der Mann! Gleich in mehrfacher Hinsicht: Er hat das Durchschnittsalter (78,9 Jahre) seiner Landsleute der vermeintlichen Krone der Schöpfung mal locker bereits um elf Lenze überschritten, erfreut sich körperlicher wie geistiger Frische und stellte obendrein bei säuischen äußeren Bedingungen (Dauerregen, Kühle) einen deutschen Rekord im Diskuswurf der M90 auf. So gesehen sowie uns übermittelt von Martin Frömel aus Villmar und geschehen durch Helmut Kaleve (*1933) vom TV Eschhofen beim ersten diesjährigen Werfertag der LSG Goldener Grund in Niederselters.
Der Jung-Neunziger (wobei wir nicht wissen, ob er es schon vollendet hat) verbesserte die bisherige nationale Bestmarke von Philipp Frech (`*06.07.1920,
06.02.2017; siehe Nachruf) vom Pulheimer SC, den der „Sonnenkönig“ einen Tag vor Heiligabend 2010 in Durban (Südafrika) mit 22,64m aufstellte, um 19 Zentimeter auf 22,83m. Das muss derart früh in der Saison und insbesondere der leistungsfeindlichen Voraussetzungen des in Nähe der Lahn lebenden fortgeschrittenen Naturburschen nicht das Ende der Kletterstange gewesen sein. Nächste Gelegenheit an selber Stelle am 22. April. Alles Weitere in einem ausführlichen Beitrag auf der Veranstalternetzseite und Ergebnisliste.

Erika und Günther Fändrich knackten unisono die 4.000-Punkte-Schallmauer

Wer nicht da ist, der hat frei. Soll heißen, dass Überkreuzvergleiche zwangsläufig hinken und vermeintlich entgangene Goldmedaillen bei internationalen Meisterschaften nicht mit der Post zugeschickt werden. Dennoch werden sie gerne angestellt. Spielen wir also ein bisschen mit. Günther Fändrich (*1941) vom TV Heppenheim schleuderte parallel zu Niederselters und ähnlichem „Sauwetter“ im Rahmen des traditionellen Wurf-Fünfkampfes von TuSpo Borken (sie nennen es fälschlich Werferfünfkampf) den Hammer in der M80 bei im Mehrkampf lediglich üblichen drei Versuchen auf 44,15m. Der US-Amerikaner Robert Cahners musste sich derweil als Weltmeister bei der Hallen- und Winterwurf-WM in Torun mit 37,47m bescheiden. Doch zum Stellenwert dieser „Geldmeisterschaften“ haben wir bereits genug ausgeführt.
Zurück ins hessische Borken. Der Heppenheimer erzielte mit veritablen 4.507 Punkten klassenübergreifend das herausragende Resultat, übertraf zudem als einziger Mehrkämpfer die begehrte 4.000-Punkte-Schallmauer. Das tat ihm seine 20 Jahre jüngere „bessere Hälfte“ Erika mit 4.209 Zählern in der W60 gleich. Auch die gebürtige Ungarin, die keinen deutschen Pass, jedoch ein internationales Startrecht für Deutschland besitzt und die aktuelle DLV-Bestenliste mit 9,99m (!)
Vorsprung anführt, hätte in Polen den Hammerwurf mit 40,31 zu 35,54m klar für sich entschieden. – Alle Ergebnisse aus Borken im elendigen SELTEC-Such-Verfahren.
Mit diesem Beitrag verabschieden wir uns bis spätestens kommenden Mittwoch von dieser Stelle und Welle, lassen die präsidialen Osterhasen Margit und Cheick-I. symbolisch schön grüßen!