Eine unendliche Geschichte, die hoffentlich alsbald den Bundestag erreicht

Kolumne am Mittwoch

Einen Augenblick mal bitte

(Fürth/Darmstadt/Berlin/Krefeld, 08. März 2023; Weltfrauentag)
Insbesondere ältere Senioren werden gerne mal als einfältig, womöglich sogar senil und debil, abgestempelt. Dabei wird in noch größerer Einfältigkeit, Arroganz und Ignoranz übersehen, dass sie oftmals gerade unter Leichtathleten als Freiberufler wie Ärzte, Architekten, Ingenieure, Steuerberater sowie Staatsanwälte, Rechtsanwälte, Studienräte oder in leitenden Positionen bis hinauf zu DAX-Unternehmen tätig gewesen sind und ihr Gehirn mit dem Eintritt in den seligen (Un-)Ruhestand nicht beim Versorgungsträger abgegeben haben.
Diese falsche Sichtweise herrscht indes allem Anschein nach in der Führungsetage und darunter beim Deutschen Leichtathletik-(„Verhinderungs“-)Verband  in Darmstadt auf der Alzheimer, pardon: Alsfelder Straße, vor. Da werden in Sippenhaftung auch die jüngeren ewigen Talente für die nächsthöhere Altersklasse gleich mit für dumm und dämlich verschlissen. Deren Beispiele der Diskriminierung, Ungleichbehandlung und Verhinderung gäbe es unsäglich viele, die wir jetzt nach Art des Rindvieches nicht alle wiederkäuen wollen. Zumal sie unseren Stammbesuchern eh hinlänglich knapp vor dem Überlaufen bis Oberkante Unterlippe bekannt sind.

Jörg Hofmann schlug putzmunter unverdrossen auf Nägel mit Köpfen

Aber glücklicherweise gibt es außer LAMPIS als einzige öffentliche Interessenvertretung der Ü30-Generation auch noch einige im positiven Sinne renitente, aufmüpfige und hartnäckige Rentner/Pensionäre, die sinnbildlich nicht jede vom DLV zum Fraße hingeworfene Kröte willfährig schlucken. Einer davon ist Jörg Hofmann (*11.06.1947, im Bild) vom renommierten, erfolgreichen LAC Quelle Fürth in Mittelfranken. Inzwischen ist es zur unendlichen Geschichte mutiert, was der 75-jährige Sprinter und Mehrkämpfer als wacher, blitzgescheiter, streitbarer Geist in der und für die Sache der Senioren-Leichtathletik bereits am 03.Januar 2023 angestoßen hat, putzmunter und unverdrossen – 
Achtung: doppeldeutig – auf Nägel mit Köpfen schlug. Dies alles auch nur im Zeitraffer wiedergeben zu wollen, würde selbst diesen nicht eng gesteckten Rahmen bei Weitem sprengen. Daraus ließe sich ebenfalls eine unendliche Geschichte fabrizieren.

Anhörung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes war für die Katz'

Kaprizieren wir uns also auf die Eckdaten eines mittlerweile umfangreichen E-Mail-Schriftverkehres im Ping-Pong-Verfahren mit einem illustren Verteilerkreis, dem selbstverständlich auch der bewährte und für seine Schutzbefohlenen äußerst engagierte, agile DLV-Seniorensprecher Heiko Wendorf vom ASV Erfurt angehört. Es begann damit, dass sich Hofmann aufgrund des ehrabschneidenden Gebarens des Dachverbandes schriftlich an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes wandte. Eine pflaumenweiche Antwort mit der Empfehlung auf fachanwaltliche Beratung (Vereinsrecht) war das enttäuschend-ernüchternde Ergebnis. Also schlichtweg für die Katz‘, pflegt der Volksmund so etwas zu nennen.

Sportausschuss-Vorsitzender Frank Ullrich zeigte hingegen großes Verständnis

Nächster Hofmann’sche Schachzug eine E-Mail an den Sportausschuss-Vorsitzenden des Bundestages und vom Biathlon sowohl als erfolgreicher Athlet wie Trainer bestens bekannte Frank Ullrich (siehe Wikipedia) mit einer zehn Punkte umfassenden Klageschrift über den DLV. Kurzfristige Reaktion von Ullrich mit der Vereinbarung eines 60-minütigen (!) Telefonates, das in einem offenen, informativen und von großem Verständnis für die berechtigten Anliegen der Senioren geprägt war. Das fasste Hofmann dergestalt zusammen: Ullrich stehe voll hinter den verschiedenen Punkten; er versteht die diversen Entscheidungen gegen die Senioren überhaupt nicht, bestätigt ihre hohe Wertigkeit innerhalb des Verbandes und will sie in dieser Thematik unterstützen; dass die beiden Seniorensprecher (M/W) keinen Sitz und Stimme in sie betreffenden Dingen haben findet er inakzeptabel; er möchte mit dieser Angelegenheit in den Sportausschuss gehen und dass ein Senior sie vor diesem Gremium erläutert. Außerdem zeigte der 65-jährige Sportpolitiker großes Interesse an einem persönlichen Gespräch mit Hofmann, dem gerne die/der Seniorensprecher beiwohnen könnten.

Hohles Wortgeklingel von Ralf Buckwitz mit Allgemeinplätzen und Plattitüden

Doch damit nicht genug, unterrichtete Ullrich auf „dem kleinen Dienstweg“ seinen Parteikollegen Jürgen Kessing (im Bild). Offenbar nicht wissend, dass der als DLV-Präsident seit der Strukturreform lediglich noch die Funktion eines Papiertigers, Grußonkels sowie Frühstücksdirektors hat und dessen zweiter Wohnsitz das Fettnäpfchen ist. Ungeachtet dessen wandte sich auch Hofmann telefonisch an Kessing, der in tiefer Ahnungslosigkeit staunend zuhörte und letztlich das hauptamtliche Vorstandsmitglied Sportentwicklung, Ralf Buckwitz, gebeten hat, sich dieser Sache anzunehmen. Daraus entspann sich, wie schon zuvor auf unterer DLV-Ebene mit Sven Schröder, ein unersprießlicher E-Mail-Schriftverkehr mit ausschweifenden Allgemeinplätzen und Plattitüden von Buckwitz, ohne auch nur auf irgendeinen Punkt einzugehen, Stellung zu nehmen und Flagge zu zeigen. Kurzum: Ganz viel hohles Wortgeklingel, keinerlei inhaltlich substanzielle Aussage.

Manches spottet jeder Beschreibung, erntet indes Spott und Häme

Dazu der treffende, noch taufrische ironische Kommentar eines Mitlesenden aus dem bereits erwähnten Verteiler von diese Woche Montag, wohlgemerkt nicht mir:
„Es existiert ein Interesse an der generellen Rezession der Applikation relativ primitiver Methoden komplementär zur Favorisierung adäquater komplexer Algorithmen. Maximale Ausbeute von Null-/Blähwörtern, ohne jegliche Aussagekraft.“
Noch dies: Wendorf hat sich als flankierende Maßnahme in sehr deutlicher Wortwahl via DLV direkt an Ullrich gewendet, wartet derzeit allerdings noch auf dessen Antwort.
Fortsetzung folgt hoffentlich alsbald vor dem Sportausschuss des deutschen Bundestages in Berlin. Dann jedoch in schonungsloser, unmissverständlicher Offenheit mit „Klartext“ im regen Gedankenaustausch bei Rede und Gegenrede!