Sportsch(l)au: Zwei Tests als Indikatoren für Fitness und Alter

(Köln/Krefeld, 25. Februar 2023) Es kursieren eine Menge Sportirrtümer, die so lange kolportiert und transportiert werden, dass sie irgendwann Mythenstatus erlangen, also für bare Münze genommen werden. Der Sport- und Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Ingo Froböse (im Bild) von der Deutschen Sporthochschule Köln, früherer Klasse-Sprinter beim einstmals ruhmreichen ASV Köln, nimmt sich derartiger Vorurteile im WDR2-Hörfunk und ARD-Morgenmagazin unter der Rubrik „Sportsch(l)au“ und anderen Publikationsmedien sowie seinem eigenen Internet-Portal an. Dank seiner freundlichen Genehmigung haben wir honorarfrei seit nunmehr über elf Jahren in loser Folge bislang 107 Kapitel zu diesem Themenkomplex veröffentlicht. Kein Reservoir ist auf Dauer unerschöpflich, selbst wenn hin und wieder etwas Neues dazukommt. Deshalb werden wir gelegentlich frühere, allgemeinverbindliche und zeitlose Beiträge zur Auffrischung oder aber für im Laufe der Zeit hinzugekommene LAMPIS-Leser wiederbeleben.  As

Körperliche Fitness wirkt sich positiv auf die Lebenserwartung aus

Körperliche Fitness im Alter steigert nicht nur die Mobilität und das Wohlbefinden, sondern wirkt sich auch positiv auf die Lebenserwartung aus. Dabei haben sich besonders zwei Tests als wichtige Indikatoren erwiesen. Brasilianische Forscher sehen einen Zusammenhang zwischen Mortalität und der Fähigkeit, sich freihändig vom Boden zu erheben. Die Fitness von Muskeln und Skelett sei der beste Indikator. Für ihr Ergebnis testeten die Forscher 2.000 Erwachsene im Alter zwischen 51 und 80 Jahren. Sie sollten freihändig vom Boden aufstehen. Die Lebenserwartung derer mit gut trainierten Muskeln und Skelett lag deutlich höher.
Eine aussagekräftige Übung, um den Fitness-Status zu bestimmen, ist der so genannte Sechs-Minuten-Gehtest. Die Aufgabe besteht darin, über diesen Zeitraum möglichst schnell auf einer ebenen Strecke zu gehen. Gesunde, untrainierte Personen schaffen in der Regel 700 bis 800 Meter in der vorgegebenen Zeit. Mit dem Alter sinkt die Länge der zurückgelegten Strecke, auch schneiden Frauen durchschnittlich etwas schlechter ab als Männer.

Es kommt auf die richtige Dosierung und Ausführung an

Wer auch im fortgeschrittenen Alter fit bleiben möchte, sollte besonders seine Ausdauer trainieren. Ideal ist es, begleitend zum Kreislauf, auch immer die Muskulatur zu fordern. Dafür reicht es schon, zweimal pro Woche etwa 15 Minuten lang die sechs Hauptmuskelgruppen Bauch, Rücken, Vorder- und Rückseite der Oberschenkel, Arme und Schultern mit dem eigenen Körpergewicht zu trainieren. Beispielsweise mit Kniebeugen und Liegestütze. Beim Ausdauertraining sollte zweimal pro Woche ein zügiger, einstündiger Spaziergang gemacht werden. Wer dabei etwa sechs Kilometer schafft, legt bereits den Grundstein für gesundes Altern.
Fazit: Sportlich aktiv kann man(n)/frau in jedem Alter sein. Dabei kommt es auf die richtige Dosierung und Ausführung an. Und: Sport an der frischen Luft versorgt den Körper mit einer Extraportion Sauerstoff.