Ein Rekord ist erst ein Rekord wenn er ratifiziert und veröffentlicht ist

Kommentar

Nebenbei bemerkt

(Eugene/Krefeld, 17. Februar 2023) Heutzutage ist bei den modernen digitalen Kommunikationsmitteln Schnelligkeit keine Hexerei mehr. Da werden Nachrichten oftmals schon in Echtzeit übertragen. Das kennen viele aus eigener Anschauung und Erfahrung von ihrem I-/Smartphone mit „WhatsApp“. Ob Segen oder Fluch hiermit zumindest theoretisch online gefesselt werden zu können, sei einmal dahingestellt, muss jede/r für sich beurteilen. Aber es gibt definitiv auch positive Seiten, die Datenübermittlung in der Leichtathletik eingeschlossen. Durch entsprechende Verknüpfung mit der Online-Ergebnisliste werden inländische Resultate ohne weiteres Prozedere zeitnah in der unterjährigen DLV-Bestenliste erfasst. Mittlerweile nach langem Kampf, an dem LAMPIS durch hartnäckige rhetorische Dauerberieselung nicht unmaßgeblich beteiligt war, auch bei der allzu häufig in vielen Bereichen untergebutterten Ü35-Generation.

Schnelle Übermittlung stößt bisweilen an Grenzen

Dieses System stößt jedoch an Grenzen, wenn ein Rekord ab national aufwärts im Spiel ist. Dafür sind Protokolle anzufertigen und einzureichen, die auf Einhaltung aller Regularien zu überprüfen sind, bevor die Bestmarken ratifiziert und die nächsthöhere sportliche Instanz weitergemeldet werden. Soweit in sich schlüssig und einleuchtend. Doch das kann eben dauern. Insbesondere bei Sandy Pashkin (im Bild), der Statistikerin der Dachorganisation World Masters Athletics (WMA) und (un-)heimliche Entdeckerin der Langsamkeit. Die ältere Dame aus Eugene (USA) lässt schon mal besonders viel Zeit bis zu 18 Monaten verstreichen, wenn Landsleute von ihr einen Weltrekord verloren haben. Dann wird sie regelrecht bockig. Leibhaftige deutsche Beispiele dafür sind Wolfgang Ritte (*1953) vom SC Bayer 05 Uerdingen und Rolf Geese (*1944) von der LG Göttingen bei ihren globalen Zehnkampf-Rekorden, die in einem solch langen Zeitraum schon wieder überholt worden sein könn(t)en.

Ob Dichtung oder Wahrheit bleibt meist bis zur ofiiziellen Verlautbarung abzuwarten

Unsererseits schnüffeln wir nicht jedem Furz hinterher, der in den (a-)sozialen Medien gelassen wird. Zumal es Besseres und Wichtigeres zu tun gibt, als in dem mitunter geistigen Dünnschiss stundenlang zu stochern. Es schließt jedoch nicht aus, dass es von irgendwo aus dem engeren Umfeld eine Information gibt. Wie diese, dass Ute Ritte (*1952) vom SC Bayer 05 Uerdingen mitnichten am vorigen Sonntag in Düsseldorf ihren bereits eigenen Hallen-Weltrekord der W70 um zwei Zentimeter auf 2,35m verbessert habe (wir berichteten). Da wird nun in der Facebook-Gruppe „EMA Friends“ behauptet, nicht überprüfbar ob Falschmeldung oder „Alternative Fakten“ nach Donald Trump, dass der bereits am 05.Februar 2023 von einer Kay Glenn (richtig Glynn) auf famose 2,66m in die Höhe geschraubt worden wäre. Verwechselung nicht ausgeschlossen, da Kay (Kai) sowohl ein weiblicher als auch männlicher Vorname sein kann
Warten wir also getrost und sicherheitshalber ab, bis sich erwähnte Pashkin gegebenenfalls in ihrer verlinkten Hallen-Weltrekordliste dazu räuspert.