Shanice Craft warf bei Diskus "On the rocks" zweimal Hallen-Weltrekord

(Berlin/Krefeld, 11. Februar 2023) Diskus „On the rocks“. Also auf Eis. Nicht ganz, lediglich indirekt. Wo ansonsten die Eisbären Berlin in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auf Punkte- und Titeljagd gehen, wurde die Mercedes-Benz-Arena gestern Abend für das ISTAF-Indoor in der Bundeshauptstadt Berlin in eine Leichtathletik-Sportstätte verwandelt. Mit der nicht alltäglichen Besonderheit zum aus Werfersicht krönenden Abschluss vor der stimmungsvollen Kulisse von 11.000 begeisterten Zuschauern ein Duell der Geschlechter im Diskuswurf zu zelebrieren. Gewissermaßen unter Laborbedingungen bei angenehmen Temperaturen, ohne störenden Rücken- oder Seitenwind. Allerdings andererseits fehlender leistungsfördernder Brise von vorn. Das kam vor allem den Frauen entgegen, bei denen die kleine 1-Kilo-Scheibe gegenüber dem doppelt so schweren „Teller“ der Männer bei Aufwind in der Schlussphase des Fluges oftmals abrupt abkippt und auf der Kante landet.

Galavorstellung mit einer Rekordprämie von 5.000 Euro versüßt

Die sich bereits in erstaunlich-beachtlicher Frühform präsentierende Shanice Craft (*1993) vom SV Halle entschied nicht allein die Gesamtwertung dieser Mixed-Konkurrenz von je einem Quartett für sich. Vielmehr stellte die 29-jährige dunkelhäutige Perle innerhalb einen blitzsauberen Serie von vier Versuchen gleich zum Auftakt mit 64,50m einen inoffiziellen Weltrekord unter dem Hallendach auf. Den verbesserte sie im zweiten Versuch auf 65,23m, untermauerte den im weiteren Verlauf mit 65,20m und als die Luft schon raus war noch mit 63,71m im letzten Durchgang. Furios! Famos! Grandios! Wo mag die Reise in der Freiluftsaison im Sommer noch hingehen, wenn sie bereits jetzt ihrer absoluten Bestleistung von 65,88m bis auf 65 Zentimeter nahegekommen ist? Die nicht allzu kühne Prognose sei gewagt: Da dürfte noch ein Knaller am Ufer stehen.
Drücken wir es mit dem Hit und Gassenhauer von Abba  „The Winner takes it all“ aus: Die kraftvolle Craft entschied die All-Star-Wertung vor Kristin Pudenz (63,24m) vom SC Potsdam und Daniel Jasinski (62,81m) vom TV Wattenscheid für sich, war maßgeblich am überlegenen Gesamtsieg von 31:21 Punkten der vier „Mädels“ beteiligt und kassierte als zuckersüße materielle Garnierung eine Rekordprämie von 5.000 Euro. Ein opulentes Zubrot für nicht auf Rosen gebettete Diskuswerferinnen. –  A
lle Resultate von Berlin nach eigener Präferierung unter diesem Link.