Bei der EMA brennt bereits vor Weihnachten der Baum
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Kolumne
Moment mal
(Lausanne/Krefeld, 04. September 2022) Ursache und Wirkung sind untrennbar miteinander verbunden. Die Konsequenzen sind bisweilen verheerend, obwohl wir die vermeintlich herrlichste Nebensache der Welt, den Sport, gerade in besch… Zeiten wie diesen nicht an die Spitze allen Seins stellen wollen. Aber das rechtfertigt längst nicht jeden feuchten Humus, der so hinterlassen wird. Österreichische – Achtung: doppeldeutig – Miss-Versteher, haben charmant und galant Valentina Fedjuschina als Präsidentin des europäischen Senioren-Leichtathletikverbandes European Masters Athletics (EMA) mit Sitz im schweizerischen Lausanne als Steigbügelhalter in den Damensattel geholfen (siehe unseren gestrigen Kommentar).
Neues Präsidium immer noch nicht im Vereinsregister eingetragen
Denn: Die feine, durchaus repräsentative 1,90 Meter hohe Dame mit ukrainischen Wurzeln ist leider nicht nur handlungsunfähig, sondern obendrein noch komplett handlungsunwillig. Seit sie an Rosenmontag qua Wahl (der nach unseren Informationen eine Anfechtung droht) die Amtsgeschäfte aufgenommen hat, ließ sie diese postwendend bis auf ein paar Scheingefechte nahezu vollständig ruhen. Der wesentlichste Punkt: Das neue fünfköpfige Präsidium ist noch nicht im Vereinsregister des Kantonsgericht Waadt eingetragen. Mithin ist es de facto und de jure überhaupt nicht existent, hat keine Handlungsvollmacht für irgendwas, ist der Verband EMA ein lupenreiner Papiertiger. Alle Senioren-Europameisterschaften seit der letztlich noch nicht erfolgten Inthronisierung von Fedjuschina sind praktisch im Nachhinein betrachtet zu bloßen Kirmesveranstaltungen mutiert und degradiert, wurden nach Känguruart große Sprünge mit leerem Beutel gemacht. Das ist indes lediglich ein Mosaikstein aus einem großen Puzzle. Kurzum: Bei der EMA brennt schon vor Weihnachten der Baum.
Ex-Präsident Dieter Massin als "Feuerwehrmann" im Einsatz
Um noch größeres, vor allem dauerhaftes Ungemach abzuwenden, hat sich der frühere Präsident Dieter Massin (von 2000 – 2012) aus Ahlen eingeschaltet, sieht Teile seines sportlichen Lebenswerkes als Förderer der europäischen Senioren-Bewegung in der Leichtathletik bedroht. Der immer noch sehr rege und bestens vernetzte 81-jährige Wahl-Westfale (im Bild) hat mit „Brandbriefen“ die nächst höheren Institutionen European Athletics (EA) und World Masters Athletics (WMA) angeschrieben und darum ersucht, ihren Einfluss wahrzunehmen. Massin forderte auch Fedjuschina in einer E-Mail mit Fristsetzung auf, eine außerordentliche Mitgliederversammlung der 52 nationalen Verbände einzuberufen, bevor es andere tun, um weiteren Schaden zu verhindern.
Ob sie aus dem Schachmatt noch einen Ausweg findet, darf füglich bezweifelt werden. Der noch nicht einmal erlangte Ruf ist bereits ruiniert.