Thema Senioren-DM 2022 im Wurf-Fünfkampf endgültig vom Tisch

Kolumne

Moment mal

(Zella-Mehlis/Krefeld, 18. Juli 2022)
Nahezu undurchdringlich wie das Dickicht eines Dschungels in irgendeinem Urwald – der Wirrwarr um die beabsichtigte Rettung der vom DLV bereits abgesagten Senioren-DM im Wurf-Fünfkampf am 03./04.September 2022 in Zella-Mehlis. Es ist gleichermaßen müßig wie unmöglich, die sich widersprechenden Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt prüfen zu wollen. Tatsache ist jedoch, dass so ziemlich alle Beteiligten aufeinander oder irgendwen stinksauer sind. Bis hinauf zum Bürgermeister der Gemeinde. Ehe wir noch als Vermittler unser Fett abbekommen, die wir exklusiv über die Spendenbereitschaft von Gerhard Adams zur Übernahme der Finanzierungslücke von 2.000 Euro für die Nutzungsentschädigung des Stadions berichtet haben (siehe Verlinkung), halten wir die Tastaturfinger ausnahmsweise weitgehend still. Umso mehr, als uns TSV-Abteilungsleiter Günter Karl entgegen seiner Zusage nicht vom Inhalt des „Krisengipfels“ am vergangenen Samstag im Rahmen des Arena-Meetings mit dem TLV-Präsidenten Heinz-Wolfgang Lahmann informiert hat. Fakt ist: Aus der Traum, das Thema ist für 2022 endgültig vom Verhandlungstisch. Das haben wir gestern Nachmittag in einem Telefonat mit DLV-Seniorensprecher Heiko Wendorf aus Neustädt erfahren.

DLV sei nachdrücklich aus der Schusslinie zu nehmen

Und noch dies: Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) wäre nachdrücklich aus der Schusslinie zu nehmen, hätte zumindest diesmal nicht den Schwarzen Peter. Laut Wendorf habe der Thüringer Leichtathletik-Verband (TLV), dem er als Kommissionsvorsitzender Breitensport angehört, bereits am 16.Juni entschieden, die Bewerbung des TSV Zella-Mehlis nicht an den DLV weiterzugeben. Der Hintergrund: Die veraltete, nicht mehr sichere Gewichtwurf-Anlage in der Arena „Schöne Aussicht“ wurde vom TÜV gesperrt. Der vom TSV angekündigte Alternativ-Zeitplan für die Abwicklung auf der Diskuswurf-Anlage, wo auch schon wegen des kleineren Durchmessers (2,50 zu 2,135m) mit einem Einlageboden der Hammerwurf ausgeführt würde, sei nicht nachgereicht worden.
Fazit aus unserer Sicht: Totschlag-Argumente lassen sich immer finden. Womöglich will sich keiner die Blöße geben, dass eine Senioren-DM durch die selbstlose Privatinitiative eines Sportlers mitfinanziert und letztlich gerettet wird. Auf der Strecke bleiben die leidtragenden Wurf-Allrounder/innen, die um einen erstklassigen Wettbewerb auf national höchster Meisterschaftsebene geprellt werden. Daran ändert auch die Aussicht nichts, dass Günter Karl gegenüber der Südthüringer Regionalzeitung „Freies Wort“ (die ist übrigens zu DDR-Zeiten am 15.August 1952 gegründet worden; erkenne sie, die Ironie) ankündigte, zum genannten Termin „ein großes Leichtathletik-Fest ganz ohne die Verbände“ veranstalten zu wollen. Genehmigen lassen muss er es indes schon.
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