Heutiger Frühlingsanfang steht unter sehr düsteren Begleitumständen
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Kolumne
Das Wort am Sonntag
(Krefeld und die Republik, Frühlingsanfang, 20. März 2022) Eingedenk der durch und durch düsteren Nachrichtenlage hat es schon weitaus bessere Zeiten gegeben sich heiter, beschwingt und ausgelassen über den Frühlingsanfang zu freuen. Anno 2022 ist eben noch mehr anders als in den beiden Jahren zuvor seit uns alle Corona in Atem hält oder ihn schlimmstenfalls nimmt. Bereits in der vierten Woche tobt der von Russland angezettelte Krieg in der Ukraine, bringt den Tod, Schrecken und Leid über deren Bevölkerung. Sogar als Nebeneffekt die Weltwirtschaft ins Wanken und teilweise aus dem Gefüge. Die Zeche zahlen wir schlussendlich alle miteinander. Nicht nur an der Zapfsäule. Ganz zu schweigen vom aufs eigene Gemüt drückenden Mitgefühl für die Geschundenen, Verzweifelten und sich etwa ausweitender Bedrohung. Wer stoppt diesen Wahnsinnigen und den Wahnsinn?
Leider geht's mit einer Abwärtsspirale der Pandemie nicht aufwärts
Darüber ist die neue Geißel der Menschheit fast in Vergessenheit geraten. Und bei all den Lockerungsmaßnahmen könnte der falsche Eindruck entstehen, es wäre vorbei. Ein fataler Trugschluss. Genau wie die allem Anschein nach aus der verseuchten Luft gegriffene Vorhersage, der Kulminationspunkt (Gipfel) der Pandemie wäre Mitte, spätestens Ende Februar (haben sie eigentlich das Jahr dazu genannt?) erreicht und es würde mit einer Abwärtsspirale aufwärts gehen, wieder mehr Normalität einkehren. Denkste! Dazu bedarf es keiner Virologen, Immunologen, Bakteriologen, Pharmalogen und Pathologen sowie was das sonst noch so alles auf diesen Gebieten kreucht und fleucht. Ein Blick auf die langsam, aber stetig steigenden, anstatt sinkenden Inzidenzzahlen (aktuell 1.708,7) genügt dem medizinischen Laien mit halbwegs gesundem Menschverstand. Zu allem Überdruss entwickelte sich mit Deltakron eine neue Mutation, deren Auswirkung noch nicht bekannt und folglich absehbar ist.
Trotzdem: Es gibt keine Alternative zu Optimismus
Und dann wäre da noch ein armseliges Häuflein deutscher Leichtathleten, das bei der Hallen-WM der Männer/Frauen im serbischen Belgrad, wo dereinst in Balkankriegen nicht nur die Erde gebrannt hat, das sich weitgehend vergeblich daran abarbeitet, die – Achtung: doppeldeutig – „schwindelnd“ hohen Vorgaben des sie entsendenden hemmungslos optimistischen DLV („Das kleine Team wird für Aufsehen sorgen“) erfüllen zu sollen. Ehe jetzt noch der falsche Eindruck der Überbewertung, Überhöhung dieser bedeutungslosen, vermeintlich herrlichsten Nebensache der Welt, die da Sport heißt, entstehen könnte: das ist ausdrücklich scherzhaft-satirisch zu verstehen. Ein bisschen Spaß darf bei allem Ernst der Gesamtgemengelage schon auch noch sein. Schnurstracks komme ich mit meiner angelesenen Weisheit unbekannter Herkunft: Es gibt keine Alternative für Optimismus!
In diesem Sinne zum Frühlingsanfang einen schönen Sonntag bei was auch immer und einen geschmeidigen Beginn der zwölften Kalenderwoche, die mit der unsinnigen Umstellung von der Winter- in die Sommerzeit endet!
Redaktioneller Hinweis auf einen Beitrag von der Hallen-WM in unserem Fenster Ergebnisse.