Kugelstoßerin Christina Schwanitz beendet nach der Saison ihre Karriere

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(Hohenstein-Ernstthal/Krefeld, 07. Januar 2022)  Für Kugelstoßerin Christina Schwanitz (*24.12.1985) aus Hohenstein-Ernstthal in Sachsen (die Geburtsstadt von Karl May) war das Vorjahr nicht nur wegen Corona, sondern auch sportlich ein absolutes Seuchenjahr. Das Unheil nahm bereits beim gründlich misslungen Saisoneinstand beim Diamond League Meeting in Gateshead (Großbritannien) am 23.Mail 2021 seinen Lauf. Schlecht, genauer: gar nicht über die Ein-/Ausreisebestimmungen informiert, musste sie nach der Rückkehr aus dem Hochrisikogebiet erst mal in Quarantäne (wir berichteten). Dadurch wurde sie in der weiteren Vorbereitung auf die Olympischen (Nachhol-)Spiele in Tokio empfindlich gestört, verpasste neben so manch anderem Wettkampf auch die Deutschen Meisterschaften der Männer/Frauen vom 04. bis 06.Juni 2021 in Braunschweig und erzielte als dennoch Nominierte die Olympianorm von 18,50m erst auf der letzten Rille mit 18,63m bei ihrem „Heimspiel“ des LV 90 Erzgebirge am 16.Juli in Thum.

Kläglicher Absturz beim olympischen Gipfeltreffen

Der traurige Rest ist Leichtathletik-Kennern bekannt. Es sei dennoch rekapituliert: Die Ex-Weltmeisterin mit angegrauter persönlicher Bestleistung von 20,77m scheiterte in der japanischen Metropole mit 18,08m als Gesamt-14. kläglich in der Qualifikation, belegte als „ewige deutsche Anführerin“ in der DLV-Bestenliste 2021 mit der im Vorspann genannten Weite hinter Sara Gambetta (18,88m) und Alina Kenzel (18,69m) lediglich den dritten Rang, musste zudem so manche Niederlage gegen nationale Konkurrenz hinnehmen. Kein sanftes Ruhekissen für den sportlichen Ruhestand, in den sie ursprünglich nach Ablauf der Saison gehen wollte.
Und so dreht „La Schwanitz“ in 2022 mit den Höhepunkten Hallen-WM in Belgrad/Serbien im März, Freiluft-WM in Eugene/USA im Juli und EM im August daheim in München außer dem üblichen Getingel für die Aufbesserung der Haushaltskasse noch ein paar hochkarätige Ehrenrunden und Abschiedsvorstellungen. Immer vorausgesetzt, sie nimmt die nationale Hürde, was gegen die nachdrängenden
„jungen Wilden" kein Selbstläufer mehr ist. Danach soll jedoch unwiderruflich Schluss sein, wie die 36-jährige Bundeswehrsoldatin und Mama eines mittlerweile 4,5-jährigen Zwilligspärchens in einem Interview gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erklärte, das gestern durch den analogen und digitalen Blätterwald waberte (siehe Link).