Es war nicht alles Gold was bei der DM im Wurf-Fünfkampf glänzte

Kommentar

Nebenbei bemerkt

(Baunatal/Krefeld, 30. September 2014)
Damit eins klar ist: Es ist vollkommen legitim Berichte von Meisterschaften und Sportfesten nach Online-Ergebnislisten zu verfassen. Das geschieht in allen möglichen lokalen Sportredaktionen landauf, landab so, die ein Herz für die (Senioren-)Leichtathletik haben und über „ihre paar versprengten Schäfchen“ aus dem Verbreitungsgebiet ihrer Zeitung berichten. Anders als irgendwelche Funktionäre bekommen sie nämlich keine teuren Dienstreisen auf Kosten der Firma (KdF-Maßnahme) genehmigt und finanziert. Der Chronist dieser Zeilen übrigens auch nicht, der das „Unternehmen“ aus Spaß an der Freud’ betreibt und ausschließlich Kosten fabriziert. Logisch, dass aus der Fernsicht nicht auf die Befind- und Empfindlichkeiten der jeweiligen Athleten/innen eingegangen werden kann. Der Möglichkeiten gibt es über schlecht, zuviel, zuwenig oder mit dem falschen Partner geschlafen, Pups quer sitzen, Krach mit dem/der persönlichen Regierungschef/in gehabt, verdorbenes Sushi gespeist (Hochspringerin Ariane Friedrich lässt schön grüßen), Tagesverfassung und und und dermaßen viele, dass sie gar nicht alle aufgezählt werden können, vor allem aber nicht bekannt sind. Wen derlei Probleme plagen, der sollte besser keinen Wettkampf bestreiten und mit dem Allerwertesten im Bett bleiben. Oder er läuft eben Gefahr, im wahrsten Wortsinne an seinem blanken Ergebnis gemessen zu werden. Basta!
Die Fernsicht hat allerdings noch andere Tücken. Das gesamte Ambiente, die äußeren Bedingungen, die Organisation und was sonst noch alles eine gute oder misslungene Veranstaltung ausmachen, bleibt dem „Schreibtischtäter“ gemeinhin verborgen. So lagen wir mit unserem Beitrag von den Deutschen Senioren-Meisterschaften im Wurf-Fünfkampf gestern im Fenster „Ergebnisse“ einigermaßen schief, dass es sich um einen Familienfest der Werfer/innen zum Saisonkehraus gehandelt habe. Dagegen stand schon die aberwitzige Vermischung mit den Titelkämpfen in den Langstaffeln, die selbst der notorische Weichspüler, Seniorensprecher Alfred Hermes, als sehr unglücklich empfand. Aber auch darüber hinaus. Es war wohl auch sonst nicht alles Gold im Parkstation zu Baunatal, was da glänzte wie die Medaille für die Titelträger/innen.
Als Zeitzeuge mailte uns der Viertplazierte der M 40, Holger Gellink (*1970) vom LC Nordhorn, seine Eindrücke, die wir ungefiltert, jedoch ein wenig gekürzt weitergeben: „
Riesenarena mit Geisterkulisse, aber nur Kugel und Speer im Hauptstadion. Nach jeder Disziplin mit dem ganzen Gedöns über die Straße: Hammer auf dem Nebenplatz, Kugel auf dem Hauptplatz und so weiter. Die klassische Reihenfolge sollte bekannt sein (siehe auch unsere Dachleiste, die Redaktion). Anderthalb Stunden Zeitplanverschiebung. Die ersten begannen um 08.30 Uhr, mussten jedoch eine Stunde warten bis der Hammerwurfring gesäubert war.Die M40 fing dann erst um 15.00 Uhr an.  Zum Glück wurde flexibel umgeplant, sodass wir um 19.30 Uhr bei Dämmerungsbeginn dann doch fertig waren. Man sah NIX von den anderen Riegen, außer wenn man sich auf dem Weg zum Haupt- oder Nebenplatz zufällig begegnete. Die Landesmeisterschaften in Niedersachsen sind da tausendmal besser. Rotationsprinzip bei den Disziplinen: Okay, die Reihenfolge wird nicht eingehalten. Aber egal. Alle beginnen zur gleichen Zeit und sind nahezu gemeinsam fertig. Somit tolle Stimmung bei der Siegerehrung.“
Also aufgepasst nicht nur bei der Partner- und Berufswahl. Den auserkorenen Veranstaltungsort und den Zeitplan sollten sich die Verantwortlichen schon sehr genau anschauen, ehe sie eine Entscheidung treffen. Die Aktiven sind nämlich im Zweifelsfalle die Leidtragenden. Wie bei der unsäglichen Terminkollision mit den "Bayerischen". Das musste jetzt einfach nochmal erwähnt werden. Der Adressat dafür sollte mittlerweile bekannt sein.