"Bubka vom Niederrhein" scheiterte knapp am Weltrekord

(Krefeld, 06. April 2014) Ein Hauch von Nostalgie und Wehmut waberte gestern über den Bayer-Sportpark und durch die Traglufthalle am Löschenhofweg im Krefelder Stadtteil Uerdingen. Errichtet anlässlich des Mehrkampf-Europacups 1985, den bei den Männern übrigens die damalige DDR mit - aus heutiger Sicht - Ex-Weltmeister Torsten Voss, dem späteren und immer noch Wahl-Uerdinger, und Olympiasieger Christian Schenk an der Spitze gewann, hat sie nunmehr ausgedient. Sie wird an gleicher Stelle einer modernen, 70 x 21 m großen fest umbauten Leichtathletik-Halle mit sechs 50-m-Geraden, technischen Anlagen für Weit-, Drei-, Hoch-, Stabhochsprung, Kugelstoßen (ambulant in die Weitsprunggrube hinein), einem Wurfkäfig und Kraftraum weichen. Das insgesamt 1,5 Millionen Euro teure Bauprojekt, das zu einem Großteil der Verein und die Mitglieder der Leichtathletik-Abteilung mit einer Umlage von 72 Euro pro anno über 15 Jahre selber stemmen, wird am 15. April begonnen, die Fertigstellung ist für Mitte September 2014 geplant.
Soweit die Vorgeschichte. Zurück zu Nostalgie und Wehmut. Die alte, für eine Traglufthalle geradezu betagte „Dame“ erlebte gestern mit den von Ex-Zehnkämpfer Dieter Leyckes organisierten Hallen-Meisterschaften des Kreises Niederrhein West ihren letzten Wettkampf. Es fehlte wahrlich nicht viel und sie hätte ihren ultimativen Ausstand mit einem Weltrekord feiern dürfen. Wolfgang Ritte (*1953) vom ausrichtenden SC Bayer verfehlte als Sieger bei den Männern (!)  nach locker übersprungenen 3,60 und 3,90 m zweimal denkbar knapp die von der Abfolge aufgelegten 4,15 m, damit eine neue globale M-60-Bestmarke, die er selber mit 4,13 m inne hat. Umso ärgerlicher für den „Bubka vom Niederrhein“, da er die Höhe jeweils hatte, aber dafür die Ständereinstellung falsch gewählt war. Der Mensch ist schließlich kein Roboter, der den Anlauf immer passgenau hin bekommt. Hinterher ist man(n) immer schlauer. Schade drum. Denn für beide, die Halle und unser VIP-Mitglied Ritte (im Bild), wäre es das Tüpfelchen auf dem i gewesen.