IOC-Präsident Thomas Bach verbreitet schier grenzenlosen Optimismus
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Kansai/Tokio/Krefeld, 17. November 2020) Es klingt so ein bisschen als Mutmacher wie das Pfeifen im finsteren Walde. Während die „Olympischen Spiele der Senioren“, die World Masters Games im japanischen Kansai in einer „Entscheidung der Vernunft“ abermals auf nunmehr 2022 aufgeschoben worden sind (wir berichteten), sollen die wahrhaftigen Olympischen Spiele der Elite aus aller Welt 2021 im 500 Kilometer entfernten Tokio stattfinden. Dies bekräftigte gestern bei einem Treffen am Ort der künftigen (?) Handlung mit Japans Premierminister Yoshihide Suga der gastierende deutsche IOC-Präsident Thomas Bach. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) werde alles dafür tun, damit die Spiele ausgetragen werden, sagte der „Herr der Ringe".
Der 66-jährige Jurist verbreitete sogar den, Stand jetzt, schier grenzenlosen Optimismus, dass trotz Corona auch Zuschauer den Wettbewerben beiwohnen können. Das IOC wolle Mittel für den – bis dahin hoffentlich vorhandenen – Impfstoff bereitstellen. Ein nicht zu bezifferender Anteil der Bevölkerung aus dem Land der untergehenden Sonne teilt seine Zuversicht nicht. Der einstige Fechter Bach, Mannschafts-Olympiasieger von 1976 in Montreal, der wohl vor seinem größten Gefecht außerhalb der Planche steht, wurde vor dem Tagungsort mit wütenden Protesten empfangen. „Wollen Sie mich anschreien oder mit mir sprechen?“, entgegnete er genervt in Englisch auf eine lauthals Protestierende mit Spruchband.
Kritisch äußerte sich auch ZDF-Sportredakteur Michael Ruhnke gestern Abend in der „Heute“-Sendung zu Bach: „Aussagen, die in diesen Zeiten befremdlich wirken für Olympische Spiele in dieser Stadt." Konkret hat diese Art Ameisenhaufen als von der Einwohnerzahl größte Metropole der Welt summerisch 37,98 Millionen oder 4.614 Menschen pro Quadratkilometer aufzuweisen.
Trail: Ein Wettbewerb, den die Senioren-Welt nicht wirklich braucht
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Kommentar
Unter uns gesagt
(Port Muniz auf Madeira/Krefeld, 16. November 2020) Trail – streng genommen ein Wettbewerb, den die Senioren-Welt der Leichtathleten nicht wirklich braucht. Was ist das überhaupt? Den Begriff kannte ich bisher im Zusammenhang mit Moto-Cross-, Mountainbike- und MTB-Rad-Rennen. Nunmehr tauchte er im zweiten Abschnitt der Senioren-Europameisterschaften für Läufer und Geher auf. Heißt ins Deutsche vom DUDEN-Fremdwörterbuch übersetzt erst mal lapidar „Wanderpfad“. Das Übersetzungsprogramm von deepl.com gibt noch Wanderweg und alternativ Pfad, Weg, Spur her. Pilze werden die Teilnehmer/innen da nicht gesucht und gesammelt haben. Vielmehr sind sie im hügeligen Gelände gelaufen, so gut sie konnten. Und damit es sich auch wirklich lohnte und der sich gerne zur Schau stellende EMA-Präsident Kurt Kaschke mit Wahl-Wohnsitz Assafora auf dem portugiesischen Festland nicht schon wieder selber die Laufschuhe schnürte wie vorher als Hinterbänkler beim Straßen- und Berglauf, waren 31 Kilometer zu absolvieren.
Wahre Medaillenflut schwappte über die wenigen Teilnehmer/innen herein
Das nahmen acht Seniorinnen von W35 bis 60 in Angriff. Die Schnellste aus der W40 benötigte nach der verlinkten Ergebnisliste 3:58,23 Stunden, die Langsamste aus der W55 passierte weit abgeschlagen nach 6:09,27 Stunden das Ziel. Aber alle waren nach der Schinderei zufrieden und glücklich. Denn dank der verschiedenen Altersklassen gab es für jede eine Medaille. Eine Deutsche befand sich nicht darunter.
Bei den Senioren waren es ungefähr dreimal so viele, exakt 23 so genannte „Finisher“. Doch auch hier schwappte zur Belohnung eine wahre Medaillenflut von 19 an der Zahl über sie herein. Das spanische Schlusslicht der M65 war in 6:41,25 sogar noch länger unterwegs als sein weibliches Pendant. Er konnte allerdings kein relativ einfach zu habendes Edelmetall abgreifen, da es hier noch drei weitere Mitstreiter gab.
Sportlicher Wert, Aufwand und Ertrag in krassem Missverhältnis
Die Frage nach dem sportlichen Wert dieser Veranstaltung dürfte sich erübrigen. Und ob nach dieser Premiere eine weitere Auflage bei viel Aufwand und minimalem Ertrag bei mehr Offiziellen als Aktiven Sinn macht, ist gehörig in Zweifel zu ziehen und sollte ernsthaft diskutiert werden. Klar, alle Dekorierten, darunter fünf Germanen, werden das durch ihre rosarote Brille anders sehen. Doch unter dem dicken Strich war diese Mickey-Mouse-EM im Trail der ominöse Griff ins Klo. Eben nicht nur wegen der bereits zuvor zu beklagenden massenhaften Verletzungen der AHA-Regeln (Abstand – Hygiene – Alltagsmaske), über die wir mehrfach in Worten und untrüglichen, entlarvenden Bildern berichtet haben, und der Anstand den Gastgebern gegenüber mit Füßen getreten worden ist. Gleichwohl schauten (fast) alle vor Ort tatenlos zu oder richtiger: weg.
EMA-Beauftragter auch „oben ohne“
Inklusive des früheren DLV-Seniorensprechers und heutigen Media Manager der European Masters Athletics (EMA). Kunststück: Posierte der Hobby-Knipser aus Jülich im Rheinland auf seiner Abkupferungs-, Verharmlosungs- und Verlinkungsnetzseite doch selber ungeheuer wichtig mit Kamera vor der Brust in „freier Wildbahn oben ohne“ auf der zu Portugal gehörenden Insel Madeira. Nochmal: Da ist ab 01.August 2020 im Freien außerhalb der Wettbewerbe uneingeschränkt und ausnahmslos die Maskenpflicht angesagt.
Eindeutiger und ultimativer geht’s nicht, ist kein bisschen Platz für eigenes Ermessen!
Ein runder Geburtstag unter denkbar ungünstigen Voraussetzungen
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Ahlen/Krefeld, 14. November 2020) Ja, zugegeben, jetzt sitze ich erst mal rätselnd vor der Tastatur meines Notebooks. Was eher selten vorkommt. Doch wie würdige ich angemessen den runden Geburtstag einer außergewöhnlichen Persönlichkeit aus der (Senioren-)Leichtathletik, die ich dazu sehr schätze, der ich jedoch schon zwei großformatige Laudationen zu vorher selbigen Anlässen mit den Zahlen 70 und 75 (siehe Link) gewidmet und so manch andere Geschichte in den vergangenen bald elf Jahren über ihn geschrieben habe? Schließlich kann ich, ohne Verfälschungen an der unumstößlichen Vita vorzunehmen, nichts tiefschürfend Neues beitragen. Und eine Blaupause mit lauter Doubletten würde weder Dieter Massin (*14.11.1940) zur heutigen Vollendung seines 80.Lebensjahres gerecht, noch meinem eigenen Anspruch von Informationen im unterhaltsamem Lesestil als unverändert engagiertem Sportjournalisten.
Istzustand dieser Zeit verhindert große Feier
Also nähere ich mich dem diesen außerordentlichen Zeiten begründet auf andere Weise. Ohne den einschränkenden Istzustand in allen möglichen Lebensbereichen wäre es wahrscheinlich eine riesige Geburtstagsfeier an seinem den Kriegswirren geschuldeten Wohnsitz in Ahlen geworden, an dem er aufgrund seiner früheren Tätigkeit als Lehrer und Konrektor einer Schule sowie seiner vielen Ehrenämter wie weiterer Aktivitäten bekannter, prominenter ist als der Bürgermeister der 53.400-Einwohnerstadt im westfälischen Münsterland.
Allein mit dem engsten Familienkreis des Jubilars, seiner zwölf Jahre jüngeren Ehefrau Mechthild, ihren dem Wort Nachwuchsarbeit Rechnung tragend fünf Kindern (drei Töchter, zwei Söhne; übrigens in dieser Reihenfolge) zwischen 33 und 43 Jahren, fünf Schwiegerkindern, sieben Enkeln und weiteren fünf nahen Anverwandten wäre eine 24-köpfige Geburtstagsgesellschaft zusammen gekommen. Die Betonung liegt auf dem Konjunktiv „wäre“. Momentan steht dem die verschärfte Corona-Schutzverordnung entgegen, wonach lediglich fünf Personen aus zwei Haushalten zulässig sind. Das Ehrenfest wird notgedrungen in einem genau getakteten Zeitplan bis in den Sonntag hinein teelöffelweise oder in Appetithäppchen im eigenen Haus gefeiert, in dem auch der „Ahlener Kulturkeller" beheimatet ist (siehe Flurfunk).
Ein schwerer Schicksalsschlag macht ihm immer noch zu schaffen
Dies ist nicht der erste böse Streich, den diese neue Geißel der Menschheit dem profilierten, charismatischen, wort- und redegewandten Mann mit den mittlerweile schlohweißen Haaren spielt. Wobei es sogar noch härter geht. Sein von ihm verehrter etwas älterer Bruder Rolf (*27.08.1939; siehe Wikipedia), ein promovierter Philosoph und höchst angesehener Autor, ist am 30.März dieses Jahres in seiner Wahlheimat Narbonne in Südfrankreich an den Folgen von COVID-19 verstorben. Aufgrund der Einreisebeschränkungen konnte sich Dieter der Jüngere nicht von ihm „verabschieden“, auf dessen ultimativ finalen Gang begleiten und die letzte Ehre erweisen. Der Tod eines geliebten Menschen, eines Bruders, an sich ist nur äußerst schwer zu ertragen und zu verarbeiten. Doch das hatte nochmal eine ganz andere Dimension, hat ihn hart getroffen und macht ihm immer noch zu schaffen. Kürzlich war er regelreicht reif für die Insel, verbrachte mit seiner Ehefrau zehn Tage auf Langeoog, ließ sich zum „klar-Schiff-machen“ zwischen den Ohren den Nordseewind um die Nase wehen.
Zum guten Schluss doch noch eine kleine Doublette
Ja, wieder eingeräumt, wäre es zum Achtzigsten fröhlicher und beschwingter weitaus schöner gewesen. Aber das ist leider die aktuelle traurige Realität, die zumindest ansatzweise Einblicke in das Seelenleben eines Menschen gibt, der alles andere als ein Griesgram ist und der sich garantiert liebend gerne hätte überschwänglich feiern lassen.
Nichtsdestotrotz oder gerade deswegen, lieber Dieter und Bruder im Geiste, auch von dieser Stelle herzlichen Glückwunsch zur in Summe achten Null mit einer Acht davor! Sicherlich auch stellvertretend für die LAMPIS-Leser, die Dich auf den multiplen Stationen in der Leichtathletik als nahbaren Amtsinhaber ein bisschen näher kennen lernen durften.
Und doch zum guten Schluss noch eine kleine Doublette aus dem eigenen Fundus: Wenn es Dich nicht schon geben würde, müsstest Du glatt erfunden oder geklont werden! Ehrlich! Denn Du weißt wie kaum ein anderer außer meiner „Chefin", dass ich zum Diplomaten nicht tauge und „frei Schnauze“ mein Herz auf der Zunge zu tragen pflege.
Jubilar Dieter Massin erfuhr die verdiente mediale Aufmerksamkeit
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Kolumne
Das Wort am Sonntag
(Darmstadt/Lausanne/Monte Carlo/Kaiserau/Krefeld, 15. November 2020) Ehre, wem Ehre gebührt! Und – da schau an, selbst der schlafmützige Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) in seinem aufgeblasenen „Käfig voller Narren“, in dem die rechte (doppeldeutig!) Hand oft nicht weiß was die linke tut, kann „runden Geburtstag“ seines ehemaligen Vizepräsidenten Dieter Massin aus Ahlen in Westfalen (wenngleich im Fenster Szene versteckt). Den hatte er bei dessen Dreivierteljahrhundert in 2015 noch geflissentlich übersehen (wir berichteten damals über diesen Fauxpas). Ansonsten sind auf allen einschlägig bekannten und relevanten Netzseiten mehr oder wenige ausführliche, bebilderte Laudationen zum Achtzigsten dieser honorigen, allseits beliebten, geachteten und geschätzten Persönlichkeit mit großer Strahlkraft veröffentlicht worden.
Selbst „Feindbild“ Kaschke sendete einen kurzen Gruß…
Sogar der unfähige, dafür selbstverliebte Kurt Kaschke ließ sich als Präsident des Senioren-Verbandes European Masters Athletics (EMA) immerhin mit großem, von Netzwerk-Administrator Hans-Peter Skala ausgewählten Aufmacher-Foto aus dem Archiv in einer dürren Zwei-Zeilen-Meldung (ein Affront) aus seinen Wolkenkuckucksheim herab und sprang über seinen eh schmalen Schatten.
Allerdings müssen die in der Historie weniger bewanderten Leichtathleten dazu wissen, dass der seit August 2012 aktuelle Amtsinhaber und sein mit der Würde der Ehrenpräsidentschaft (!) ausgezeichneter Vorgänger mittlerweile in einer Art Hassliebe als „ziemlich beste Feinde“ verbunden sind. Die Gründe sind vielfältig, ausschließlich bei Kaschke zu suchen und unschwer zu finden. Der 65-jährige Wahl-Portugiese ist drauf und dran als narzisstischer Superegomane mit Taschenspielertricks, Mauscheleien, Kungeleien und Kumpaneien das Werk zu zerstören, das Massin zwischen 2000 und 2012 sorgsam aufgebaut hat. Sinnbildlich aus der bel étage (schöne Geschoss) lässt Donald der bald Verflossene noch aus dem Weißen Haus (un-)schön grüßen!
…und WMA-Präsidentin Margit Jungemann einen angemesseneren
Selbstverständlich bleiben wir nicht schuldig, wer aus dem leichtathletischen Spitzen-Quartett (uns mal bescheiden außen vor gelassen) dem Jubilar mit einem Griff in die Rhetorik- und Nostalgiekiste noch gratulierte: Margit Jungmann (im Bild) in ihrer Eigenschaft als Präsidentin der World Masters Athletics (WMA) mit nobler Adresse Monte Carlo im Fürstentum Monaco und der geografisch heimische westfälische Regionalverband in Kaiserau. Was da vielleicht fachspezifisch drüber hinaus noch so alles kreucht und fleucht können wir beim besten Willen nicht übermitteln, da wir bei allem Spaß an der Freud‘ das Internet nicht von oben nach unten durchforstet haben. Das bleibt dem Tatendrang der interessierten Netzwerker unter unseren täglich 1.200 bis 1.500 Lesern überlassen.
Heutiger Volkstrauertag reiht sich in die November-Tristesse ein
Viel Zeit dazu sollte in Hülle und Fülle, mehr als einem lieb ist, während des „Soft-Lockdowns“ (Teil-Abriegelung) vorhanden sein. Und zu allem Überfluss und Überdruss ist heute im Rahmen der berühmt-berüchtigten November-Tristesse auch noch Volkstrauertag. Ein in Deutschland staatlicher Gedenktag, der an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen erinnert. Nun kommen weltweit noch die bislang etwa 1,311 Millionen, davon hier zu Lande 12.511, Corona-Toten hinzu.
Nichtsdestotrotz oder gerade deswegen einen schönen Sonntag, eine geschmeidige, tunlichst infektionsfreie 47.Kalenderwoche, in der noch Buß- und Bettag sowie Totensonntag drohen!
Abergläubische sollten besser im Bett oder zumindest daheim bleiben
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Krefeld und überall, 13. November 2020) Abergläubische die das jetzt lesen, sollten besser gleich im Bett oder zumindest daheim bleiben. Was in Zeiten wie diesen der bislang nicht in erhoffter Weise durchschlagenden Maßnahmen des „Soft-Lockdowns“ (Teil-Abriegelung) seit 02.November zur Corona-Pandemie ohnehin geboten ist. Der stets im Jahr der Olympischen Sommerspiele (normalerweise wären die vom 24.Juli bis 09.August in Tokio gewesen; verschoben auf 2021) gelegene so genannte Schalttag 29.Februar fügte es, dass wir nach dem 13.März schon wieder Freitag, den 13. schreiben. Der nächste ist derweil erst im August 2021.
Worauf er zurückgeht, ist letztendlich nicht genau bekannt. Der amerikanische Börsenkrach im Oktober 1929 begann an einem Donnerstag, wurde wegen der Zeitverschiebung fälschlicherweise in Europa als „Schwarzer Freitag“ bezeichnet. Wahrscheinlicher ist, dass es Freitag, der 13.Oktober 1307 war, als viele der seinerzeit berühmten Tempelritter wegen angeblicher Ketzerei auf Anordnung vom König von Frankreich hingerichtet worden sind. Eh „Verdamp lang her“, wie Frontmann Wolfgang Niedecken von BAP in Kölscher Mundart singen würde.
Sowieso ist für manche die 13 eine Glückszahl und die neue Geißel der Menschheit um ein Vielfaches schlimmer als dieses vermeintlich ominöse Datum, an dem nicht mehr Unglücke passieren als sonst. Deshalb immer brav und konsequent die AHA-Regeln wahren, was da steht für Abstand – Hygiene – Alltagsmaske. Gemessen an den aktuellen täglichen neuen Infektionszahlen jenseits 20.000 gibt es augenscheinlich weiterhin allzu viele, die sich in unverantwortlicher Manier darüber hinwegsetzen. Anders kann ich mir das bei meinem laienhaften Verständnis mit einem notgedrungen ein bisschen angeeignetem Pseudowissen jedenfalls nicht erklären.