LVN-Region Nord stellte bereits die Bestenlisten 2020 online
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Duisburg/Krefeld, 26. November 2020) Nun gab es seit Corona herzlich wenig Grund und Gelegenheit die Führungsebene des Leichtathletik-Verbandes Nordrhein (LVN) mit Sitz in Duisburg über den grünen Klee zu loben. Nicht nur, aber insbesondere bei den stiefmütterlich behandelten „Masters“ (so sollen die Senioren/innen demnächst geschlechtsneutral auch hier zu Lande offiziell genannt werden) traten die haupt- und ehrenamtlichen Macher mehr so als Verhinderer, denn Förderer auf.
Anknüpfend an unseren gestrigen Beitrag geht es zumindest teilweise beim seit 2018 in den vier Filetstücken von Südwest, Nord, Mitte und Südost aufgeteilten Gesamtgebilde LVN auch anders. Die Region Nord, bestehend aus den Leichtathletik-Kreisen Kleve, Rhein-Lippe und Duisburg/Mülheim, hat bereits eine Online-Bestenliste 2020 für alle Klassen, also inklusive der Ü30-Generation, ins Netz gestellt. Chapeau! Verantwortlich dafür zeichnet der frühere Mittelstreckler und Hindernisläufer Willi de Haan (*1949) aus Oberhausen, den ich noch aus unserer gemeinsamen aktiven, indes nicht disziplinären Zeit im früheren LV Niederrhein kenne.
Sei zudem nicht verschwiegen, dass wir den Hinweis Kugelstoßer Niels Olav Depner (*1973) von SuS 09 Dinslaken verdanken, der mir diesmal im übertragenen Sinne disziplingetreu den „Eisenball“ zuspielte. Den DLV-Seniorenstatistiker wird es ebenfalls freuen, der sich (wie von uns berichtet) zum Wohle seiner Finanzen nach Gutsherrenart bedienen kann.
DLV-Bestenliste: Es läuft wieder auf Diskrimierung der Senioren hinaus
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Darmstadt/Krefeld, 25. November 2020) Einen Monat vor Heiligabend eröffnete der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) als vorweihnachtliche Bescherung gestern auf seiner Netzseite mit der W14 den Reigen seiner Veröffentlichungen der Online-Bestenlisten für das Jahr 2020. Schicken wir aus den – verbindlichen – Statistikrichtlinien unter dem Punkt „Allgemeines“ auszugsweise voraus: „DLV-Bestenlisten werden erstellt für die Altersklassen: Männer, Frauen… Senioren M30 bis M90, Seniorinnen W30 bis W90.“ Alle Athleten/innen der Ü30-Generation ist hinlänglich bekannt, dass es sich auf sie bezogen um eine fromme Lüge handelt. Seit Einführung des Internets im August 1991, spätestens aber seit der DLV sich der Errungenschaft dieser modernen Technik auch bei Bestenlisten bedient, werden die Talente von gestern und vorgestern mit unschöner Regelmäßigkeit ausgespart und diskriminiert. Ja, diskriminiert und anderem Maß gemessen! Wo, bitte sehr, bleibt hier der verbriefte Gleichheitsgrundsatz nach Artikel 3 des Grundgesetzes? Von eigenen Ungnaden zum Nachteil der Senioren*innen ausgehebelt und missachtet! Doch wo kein Kläger, da kein Richter.
Wehe dem, der seinerseits gegen Verordnungen des DLV verstößt?!
Aber wehe dem, der seinerseits aus freilich nicht vor Strafe schützender Unwissenheit gegen Verordnungen des DLV verstößt?! Das wird teuer. Da kann auch der zweimal als Veranstalter des LAMPIS-Werfermeetings auftretende Chronist ein traurig Lied von singen, der in einer Art Rache- und Willkürakt, ohne Wahrung des stets möglichen Ermessensspielraum, gnadenlos zur Kasse „gebeten" worden ist. Mit dem Ergebnis, dass die Aktivitäten fortan eingestellt wurden. Irgendwie muss doch die Senioren-Leichtathletik kaputt zu kriegen sein.
Versprochen und vertröstet im steten Wechsel
Seit Jahren wird von der Dachorganisation versprochen und wieder vertröstet, dass auch ihre mit fast 50 Prozent an der Gesamtmitgliederzahl stärkste Fraktion in dieses kostenfreie Verfahren aufgenommen wird. Mit der neuen, angeblich die Informatik revolutionierenden Software des österreichischen Dienstleisters SELTEC, die allen 20 Landes-/Regionalverbänden „von Amts wegen“ aufoktroyiert worden ist, sollte angeblich alles besser werden. Es wurde gar von unterjährigen Bestenlisten auch für die verbandsseitig ungeliebten Leichtathleten mit teilweise ultralangem Haltbarkeitsdatum gefaselt. Nichts von alledem! Schall und Rauch, wie früher bei der Startpistole. Und es bedarf keines Hellsehers oder Wahrsagers, dass es für 2020 nicht anders sein wird.
Selbst wenn es dieses an allen Ecken und Enden hakende „Mickey-Mouse-Programm“ nicht hergibt (wir berichteten in Endlosschleife von den Unzulänglichkeiten) – wo soll das Problem liegen, die Online- Jahresbestenlisten der 20 regionalen Statistiker zu einer deutschen Bestenliste mit den überall Top Dreißig oder Fünfzig in den jeweiligen Disziplinen zusammenzufügen? Das bekommt ein mit der EDV aufgewachsener, einigermaßen begabter Viertklässler hin. Jede Wette!
Ü30-Generation muss für eine verbrieft kostenlose Dienstleistung zahlen
Nichts anderes macht schließlich auch in einer Form der Selbstbedienung für ein lausiges Belegexemplar als Honorar der ehrenamtliche (!) DLV-Seniorenstatistiker, der sanktioniert vom Verband die Bestenliste kommerziell zum Preis von zuletzt 18,90 Euro plus Porto mit der Lizenz zum Drucken in Buchform auf den überschaubaren Markt bringen darf. Welch ein Anachronismus! Obendrein ist es ökologisch wie ökonomisch unvertretbar und unverantwortlich, einen Schmöker von rund 700 Seiten mit all den überflüssigen Nebengeräuschen und Brimborium in antiquarischer Version an die Frau und den Mann zu bringen, für die paar Seiten, die für Einzelne von Interesse sind. Wer es unbedingt auf Papier sehen und haben will, kann sich auch die jeweilige Online-Bestenliste ausdrucken, sogar rahmen und an irgendeine Wand hängen. Das Buch verstaubt auf Jahre hinaus unbesehen im Regal.
Aber – nun kommt wieder der in der Darmstädter Kommandozentrale vorherrschende Generalgrundsatz – mit den kreuzbraven und willfährigen Senioren männlich wie weiblich kann man’s ja machen. Es muss davon ausgegangen werden, dass im Zuge der anstehenden Strukturreform noch weit mehr Ungemach droht. LAMPIS wird zu gegebener (Un-)Zeit darauf zurückkommen. Versprochen!
Wer macht 2020 das Rennen um die begehrte ideelle Auszeichnung?
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Mannheim/Neckarteilfingen/Krefeld, Mainz, 23.November 2020) Ein ungeschriebenes Zeitungsgesetz besagt „Der Leser ist vergesslich“. Das gilt bei der permanenten Reizüberflutung in allen möglichen Bereichen naturgemäß auch oder gerade bei der vermeintlich herrlichsten Nebensache der Welt – dem Sport. Deshalb eine kleine Auffrischung des überlagerten Gedächtnisses, was Leichtathleten aus damals gegebenem Anlass leichter fallen sollte. Sportler/in und Mannschaft des Jahres 2019 wurden Weitspringerin Malaika Mihambo, Zehnkämpfer Niklas Kaul und das Skisprung-Team (Leyhe, Eisenbichler, Geiger, Freitag) von Bundestrainer Werner Schuster. Und, Hand aufs Herz: Hättet ihr es gewusst? Sicherlich längst nicht alle alles, die das jetzt lesen.
Diesmal im Corona-Jahr fast alles anders
Auch im Jahr eins von Corona sind die etwa 3.500 berufsständisch organsierten Vertreter von Print, Online, Funk und Fernsehen wieder vom Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) in Mannheim und der Internationalen Sportkorrespondenz (ISK) in Neckartailfingen bis zum 05.Dezember 2020 aufgerufen ihre Stimmen abzugeben. Garniert wird das von einer vom ZDF initiierten und schon abgeschlossenen Legendenwahl der Heroen des letzten Jahrzehnts. Die feierliche Proklamation findet traditionell im Kursaal von Baden-Baden statt, die am 20.Dezember 2020 vom „Zweiten“ live übertragen wird. Diesmal allerdings sicherlich mit deutlich weniger geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Prominenz aller Couleur, den so genannten Very Important Persons (VIP). Normalerweise sind es 700 in Summe dieses Triumvirats.
Wintersportler sollten heuer favorisiert sein
Diesmal ist eben alles anders. Das fängt bei der nicht ganz so großen Qual der Wahl an. Denn gemeinhin sind es in einem Olympiajahr, wie dieses eins gewesen wäre, die deutschen Helden der Olympischen Spiele, die das Rennen um die höchst begehrte ideelle Auszeichnung unter sich auszumachen pflegen. Heuer werden es wohl die Wintersportler sein, die ihre Saison 2019/2020 noch fast bis zum Ende durchbringen konnten. Wer die besten Aussichten haben sollte ganz weit vorn zu landen, darauf werden wir in einem späteren Beitrag noch eingehen. Einer aus der Spezies Wurf fällt mir auf Anhieb ein. Bei der Mannschaft ist es allerdings denkbar einfach, würde bei einer Wette lediglich der Einsatz ausgezahlt.
Wettkampfleiter und DLV-Vizepräsident Frank O.Hamm nahm seinen Hut
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Kolumne
Moment mal
(Aachen/Darmstadt/Krefeld, 24. November 2020) Gönnen wir ihm zu seinem vielerorts mit großer Erleichterung aufgenommenen Abschied von seinem Ehrenamt, das wir jetzt noch multiplizieren, eine halbwegs hübsche Verpackung. Nichts ist so beständig wie der Wandel, sagte bereits vor 2.500 Jahren der griechische Philosoph Heraklit. Einen Tick unfreundlicher konstatieren wir im Chor mit ungezählten Gleichgesinnten: Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit eben gehen! Der höchst umstrittene Leiter Wettkampforganisation und DLV-Vizepräsident Frank O.Hamm (im Bild) aus Aachen erklärte in einer Rundmail an einen größeren Verteilerkreis (zu dem LAMPIS selbstverständlich nicht gehörte) seinen sofortigen Rückzug von beiden Ämtern. Und wie sich das beim Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) in Darmstadt durch seinen us-amerikanischen Hauptsponsor geprägt so gehört, in feinstem Anglizismuswahn. Der mit Spitznamen „Napoleon“ genannte kleine Gernegroß aus der Domstadt an der niederländisch-belgischen Grenze wählte als Überschrift in der Betreffzeile dem Schlagertitel gleich „It‘s time to say goodbye“ (Es ist Zeit, Abschied zu nehmen). Volltreffer, mit der Tendenz schon lange überfällig.
Der kleine Gernegroß hat die „Zeichen“ der Zeit erkannt
Der einst beim Leichtathletik-Verband Nordrhein (LVN) weggelobte Aachener galt beim DLV als Heilsbringer, als Messias, der den (vermeintlich) in sportlich verkrusteten Strukturen festgefahrenen Karren wieder flottmachen sollte. Nicht abzusprechen ist ihm, dass er viele Ideen hatte. Doch nicht wenige davon erwiesen sich als Rohrkrepierer, die teils aufgrund massiver Widerstände der Basis zurückgenommen werden mussten. So zum Beispiel bei der komplett modernisierten und von Grund auf sanierten Keimzelle der Senioren-Bewegung der Leichtathletik, der Deutschen Altersklassen-Mannschaftsmeisterschaften (DAMM). Dass einzige was davon übrigblieb, ist der Arbeitstitel „Team-DM Senioren“. Was in der öffentlichen Wahrnehmung von Fachleuten und Insidern in der glücklicherweise sich verflüchtigenden Erinnerung von Hamm bleibt, ist hierzulande der Ruf des „Kaputt-Reformierers und Totengräbers“ der ehedem olympischen Kernsportart.
Als Reizfigur wird er uns journalistisch gesehen fehlen
Ein Segen, dass er doch noch erkannt hat (oder mit Nachhilfe erkennen musste?) sich abgewirtschaftet zu haben und er seinen imaginären Hut nahm. Goodbye im Sinne von „Auf Wiedersehen“ muss es als Funktionsträger nun wirklich nicht sein. Journalistisch gesehen wird er uns indes als Reizfigur und Schreibstofflieferant fehlen. Wie es sich gehört und der Anstand gebietet, wünschen wir, das kleine Team von LAMPIS, ihm persönlich alles erdenklich Gute! Ehrensache!
Heutige Totensonntag letzte in der Reihe von fünf Gedenktagen
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Kolumne
Das Wort am Sonntag
(Krefeld und anderswo, 22. November 2020) Obschon der heutige Totensonntag in erster Linie unsere rund 21,7 Millionen Mitbürger der evangelischen Kirche anspricht, hängt der große Rest von etwa 61,3 Millionen Andersgläubigen und Atheisten (dazu dürfen auch Ungläubige in Sachen Corona gerechnet werden) mit am Fliegenfänger. Es ist aufgrund der allgemeinen Gemengelage in vielerlei Beziehung ein ziemlich toter Sonntag. Dazu kommt – allerdings jahreszeitgemäß – ein nahezu flächendeckend grauseliges Wetter. Aber angeblich gibt es das ja nicht, sondern lediglich die falsche Bekleidung, die sich ändern lässt. Freilich wollen wir nicht noch obendrauf an dieser Stelle und Ätherwelle des „World Wide Web“, kurz Internet genannt, zu allem Überdruss Schwermut erzeugen wo Frohmut, mindestens aber Gleichmut angezeigt wäre.
Die gute Nachricht: Immerhin haben wir heute Abend um 24 Uhr diesen Schlauch von gleich fünf düsteren Gedenktagen hinter uns gelassen; die schlechte: Es bleibt noch ein bisschen November-Tristesse übrig, die nahtlos in den Winter-Blues übergeht. Aber in dieser Hinsicht haben wir schon in etlichen Beiträgen gute Ratschläge kluger, studierter Köpfe vom Fach mit unserem pathologischen Helfersyndrom weitertransportiert.
Einfach mal sein kommunikatives Verhalten überdenken
Stichwort: Es geht in mancherlei Gesichtspunkten und Blickwinkeln mit Lebenserfahrung und einigermaßen gesundem Menschenverstand auch ohne wissenschaftliche Erkenntnisse. Schließlich bedarf es keiner diplomierter Psychologen oder gar promovierter Psychiater in diesen coronären Zeiten der Verarmung sozialer Kontakte sein eigenes Handeln mal zu überdenken und im Bedarfsfalle neu einzunorden. Schließlich hat nicht jeder das Glück jenseits der Fünfzig noch im Familienverbund mit Frau/Mann, Teens und Twens sowie womöglich Eltern/Großeltern in einem Mehr-Generationen-Haus unter einem Dach zu leben.
Die meisten sind halt zu zweit oder gar allein. Da gilt es sein kommunikatives Verhalten schlichtweg auf den Prüfstand zu stellen. WhatsApp, E-Mail, SMS – alles schön und gut für die schnelle Nachrichtenübermittlung. Doch schlussendlich ein blutleeres, lebloses, eben mausetotes Medium. Einfach mal wieder zum Telefonhörer greifen, es darf auch ein Smart- oder I-Phone sein. Damit ist jetzt nicht die einschlägige Werbung „Ruf mich an!“ von speziellen Gunstgewerblerinnen (gibt’s auch für Frauen) gemeint, sondern Verwandte, Freunde und gute Bekannte.
Ein Telefonat erweitert den Horizont und lässt die Zeit wie im Fluge vergehen
Gerne solche, mit denen schon länger kein direkter oder mittelbarer Kontakt bestanden hat. Dort entwickelt sich Rede und Gegenrede, erweitert den Horizont und lässt die Zeit wie über den Wolken im Fluge vergehen. Und als Beweis, dass ich hier keine leeren Worthülsen für das Phrasenschwein absondere: Aus Anlass des Achtzigsten von Werfer-Urgestein und Wahl-Sauerländer Hans Röcken, den ich noch aus seiner Zeit am Niederrhein in Kamp-Lintfort seit über ein halbes Jahrhundert kenne, habe ich ihm nicht nur eine Glückwunsch-Mail geschickt und auf LAMPIS eine kleine Laudatio gewidmet, sondern zudem tags darauf angerufen. Werfern untereinander pflegt nie der Gesprächsstoff auszugehen. Fast eine geschlagene Stunde haben wir uns angeregt unterhalten, gegenseitig die symbolischen Bälle zugeworfen. Nachahmens- und empfehlenswert für den jeweils persönlichen Mikrokosmos!
Gesund, tapfer und zuversichtlich bleiben
Ehe ich jedoch noch als Oberlehrer der Nation abgestempelt werde, verkneife ich mir (vorerst) weitere Lebens- und Binsenweisheiten. Also in diesem Sinne einen möglichst schönen (Toten-)Sonntag, eine infektionsfreie 48.Kalenderwoche, die in den 1.Advent mündet, dazu auch sonst, gesund, tapfer und zuversichtlich bleiben, sich auch von einer drohenden Verlängerung und Verschärfung des „Soft-Lockdowns“ (Teil-Abriegelung) tunlichst nicht unterkriegen lassen!!!