Klaus Liedtke wurde vom leidvollen Finale seines Lebensweges erlöst
- Details
- Geschrieben von Axel Hermanns
(Lünen/Krefeld, 24. Februar 2021) Er hat seinen runden Geburtstag mit der achten Null am 05.Januar 2021 (geboren 1941) lediglich um 48 Tage überlebt. Ein rauschendes Fest war es allerdings in Zeiten von Corona, dazu im „Lockdown“ (Abriegelung), ohnehin nicht. Mehr so eine ziemlich einsame Angelegenheit. Nicht mal im gesamten Kreise seiner Liebsten und seinen Lieben. Obendrein unter stark eingeschränkten Voraussetzungen. Hinzu kommt die nicht zu klärende Frage, ob der Montagvormittag verstorbene Klaus Liedtke (im Bild), um den es bei diesem Nachruf geht, seinen damaligen Ehrentag überhaupt als solchen richtig wahrgenommen hat?
Und das war womöglich besser so. Denn der Jung-Achtziger lebte da schon in seiner „eigenen kleinen Welt“ eines Pflegeheimes in seiner Heimatstadt Lünen in Westfalen. Auch was seine Gedanken und Wahrnehmungen anging mit einigen lichten Momenten, wie es gestern seine Witwe Thea in einem ausführlichen, 50-minütigen Telefonat mit dem Verfasser schilderte. Mitunter kann der Tod, so herzlos das anscheinend klingen mag, für den Betroffenen und die Angehörigen auch eine Erlösung sein. So hat es die achtköpfige Familie letztlich auch empfunden, tröstet ein wenig über den Verlust eines geliebten Menschen hinweg.
Wie ein Blitz aus vermeintlich heiterem Himmel
Dieser einstige Kerl wie ein Baum, bis in die M65 hinein einer der weltweit erfolgreichsten Wurf-Allrounder (er hält aktuell noch fünf Senioren-Weltrekorde), ist gleichermaßen sinnbildlich Mitte des Vorjahres wie von einer Axt getroffen worden. Bei einer routinemäßigen, gemeinhin harmlosen Herz-Katheder-Untersuchung löste sich ein Blutgerinnsel, verursachte einen schweren Schlaganfall mit der Folgeerscheinung einer fortschreitenden Demenz. Was fast schon als ein Segen im Fluch dieses Blitzes aus bis dahin vermeintlich heiteren Himmels angesehen werden kann. Ein bewegungsaktiver, lebenslustiger Mann wie er hätte die volle Tragweite seiner massiven Einschränkungen, auch für Außenstehende verständlich, nur sehr schwer verkraftet und ertragen können.
Ein Unglück kommt selten allein
Und da ein Unglück selten allein kommt, infizierte sich der da noch 79-Jährige im Heim zweimal mit Corona, hatte jedoch jeweils keinerlei Symptome. Was bei aller körperlichen wie geistigen Schwächung für ein gutes Immunsystem und eine noch widerstandsfähige Lunge zeugte. Dennoch: Jetzt dürfte es deutlicher geworden sein, dass es keine die Gemüter beruhigende bloße Floskel ist, wonach der Tod für alle Beteiligten auch eine Erlösung sein kann. Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Freilich bei aller nun mal unabdingbaren Endlichkeit des Lebens: Die gerissenen Lücken werden größer. Und das ist was es ist: Traurig, sehr traurig!
Urnenbeisetzung im engsten Familienkreis
Die Urnenbeisetzung für den Verstorbenen wird im engsten Familienkreise der hinterbliebenen Ehefrau Thea, der Söhne Peter und Uwe, der beiden Schwiegertöchter und drei Enkelkinder auf einer Blumenwiese des Friedhofes Lünen Süd stattfinden. Die vierjährige Mischlingshündin Kitty darf ihr Herrchen auf seinem ultimativ letzten Weg indes nicht begleiten.
Im letztgenannten Zusammenhang noch bei den vielen Gerüchten, Halb- und Un-Wahrheiten über Klaus Liedkte, den ich über ein halbes Jahrhundert sehr gut gekannt habe und mit dem mich eine Freundschaft unter gestandenen Sportlern verband, eine Anekdote, die nur bekennende und praktizierende Anhänger (mich eingeschlossen) von „Fellkindern“ richtig verstehen können. Bei den 12. Senioren-Weltmeisterschaften im Sommer 1999 in Gateshead (Großbritannien) hat er als hoher Favorit der M55 alle abholbereiten Titel kurzerhand sausen lassen, als er von seiner Thea die Nachricht von der lebensbedrohlichen Erkrankung seines damaligen Schäferhundes erfahren hat.
Mehr aus der prallen Vita zum erfreulichen Anlass der Laudatio zu seinem 75ten vor knapp über fünf Jahren.
Ein kleiner Mut- und Muntermacher zu Sport an frischer Luft
- Details
- Geschrieben von Axel Hermanns
(Köln/Rösrath/Krefeld, 23. Februar 2021) Wohlverstanden: Dies ist keineswegs die verbrämte Botschaft zum leichtfertigen Umgang mit diesem heimtückischen, die Welt in eine Art Schockstarre versetzenden Coronavirus. Es ist lediglich als kleiner aufhellender Mut- und Muntermacher zu verstehen. Insbesondere mit dem Hintergrund, dass seit gestern in Nordrhein-Westfalen sowie anderswo auch Amateur- und Freizeitsportler unter bestimmten einschränkenden Voraussetzungen wieder an frischer Luft auf Sportanlagen ihrem innig geliebten Hobby nachgehen dürfen/können. Diesbezüglich erreichten uns bereits die ersten begeisterten Rückmeldungen von Senioren-Leichtathleten mit unterschiedlichen Formulierungen, jedoch in der Quintessenz einhelligem Tenor: „Eine Wohltat!“
Doch zurück zum springenden Punkt. In einem auch im Internet hinterlegten Interview des Nachrichtensenders n-tv mit Sitz in Köln kam der Aerosol-Experte Dr.Georg Scheuch zu Wort. Stark verkürzt wiedergegeben: Beim Joggen, Wandern, Spazierengehen, Skifahren und was auch immer an sportlicher Betätigung im Freien (!) wäre das Risiko einer Ansteckung außerordentlich gering bis nicht vorhanden. Doch bitte erst alles unter diesem Link nachlesen, um sich auch anderweitig richtig und der unverändert erforderlichen Vorsicht zu verhalten! Es ist noch nicht vorbei, würde unser aller Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Fug und Recht als studierte, promovierte Wissenschaftlerin der Physik sagen
Nebenbei noch ein bisschen Historie um unseren Hinweisgeber
Ferner sei nicht verschwiegen, dass wir den Hinweis zu dem n-tv-Beitrag von Dr.Wolfgang Knüll (*1946) haben, der bis zu seinem (Un-)Ruhestand als niedergelassener Arzt in Rösrath bei Bonn eine Praxis für Allgemeinmedizin betrieben hat und sich aus dieser fachspezifischen Sicht mit dem leidigen neuen Thema intensiv beschäftigt. Knüll ist sicherlich vielen Werfern dieser Generation auch als erfolgreicher Kugelstoßer bekannt, der später Ende der M55 und in der M60 nochmal aus Spaß an der Freud' in die Ringe ging. Dabei herausragend: Bei den Senioren-Weltmeisterschaften 2007 in Riccione (Italien) gewann er bei Weitengleichheit von 14,49m mit dem Titelträger Josef Kropac aus Tschechien die Silbermedaille im Wettbewerb der M60 (39 Teilnehmer). Seinerzeit wurde bei einer Qualifikationsleistung von 12 Metern zur Selektierung morgens auf verschiedenen Anlagen parallel in zwei Gruppen gestoßen, am Abend war dann mit immer noch 17 Startern der Vorkampf und das Finale der besten Acht. So viel nebenbei bemerkt zur Historie.
Hallen-DM: Galionsfiguren Schwanitz und Storl gaben den Takt vor
- Details
- Geschrieben von Axel Hermanns
(Dortmund/Krefeld, 21. Februar 2021) Frei nach dem Roman von Erich Maria Remarque aus dem Jahre 1928 und selbstverständlich nicht kriegerisch zu verstehen: Im Westen nichts Neues. Das bezieht sich sowohl auf den Ort der Handlung, als auch auf die Tatsache, dass hierzulande im Normalfall die Kräfteverhältnisse im Kugelstoßen beiderlei Geschlechts (noch) unverrückbar in Stein gemeißelt sind. Ein kleines bisschen Spannung verspricht lediglich die weitere Reihenfolge beim Rest vom Fest. Auf den Punkt gebracht: Die Galionsfiguren Christina Schwanitz (*1985/W35) vom LV 90 Erzgebirge mit 18,87m und David Storl (*1990/M30) vom SC DHfK Leipzig mit der neuen saisonalen deutschen Hallen-Bestleistung von 20,83m (bisher 20,59m) gaben den Takt vor, gewannen ebenso erwartungsgemäß wie deutlich in Dortmund die Titel bei den Deutschen Meisterschaften der Männer/Frauen unter dem Hallendach. Das sollte indes nicht das Ende der Kletterstange sein, wenn sie bei der Hallen-EM 2021 im polnischen Torun (04. – 07.März) in den friedlichen Kampf um die Medaillen eingreifen wollen, von goldenem Glanz ganz zu schweigen. Insbesondere bei Storl, der sich gerade mal auf die sechste Position der europäischen Jahresbestenliste verbesserte.
„La Schwanitz“ blieb bei Bierdeckel-Serie Ausreißer nach oben verwehrt
So wie im gestrigen Zeitplan, lassen wir auch nach dem Gebot der Höflichkeit den Töchtern Evas den Vortritt. „La Schwanitz“ (im Bild) ließ zum Auftakt mit für sie nicht standesgemäßen 17,70m (die sie zunächst ungültig machen wollte), noch viel Luft nach oben dran, lag nach dem ersten Durchgang hinter Sara Gambetta (17,88m) vom SV Halle an zweiter Position. Doch danach rückte die 35-jährige Zwillingsmama aus Dresden die Hackordnung in dem neunköpfigen Feld wieder zurecht, legte die nächsten vier Weiten mit 18,87, 18,81, 18,84,18,82m praktisch auf einem Bierdeckel ab. Was fehlte, war der sicherlich von ihr sowie ihrem Heim- und Bundestrainer Sven Lang erhoffte Ausreißer nach oben jenseits der Saisonbestleistung von 19,11m.
Mit „Grundschul-Technik“ auf Platz fünf
„Kronprinzessin“ Gambetta (*1993) steigerte sich im weiteren Verlauf noch über 18,03 auf 18,06m. Etwas mehr Artistik wäre nötig gewesen, den letzten Versuch im Ring zu halten. Der dürfte gemessen an der aufgeklebten weißen 18-Meter-Linie auf den blauen Gymnastikmatten der ambulanten Anlage im Innenraum des 200-Meter-Ovals (jetzt mit sechs Bahnen) etwa 18,30m gewesen sein und damit die Erfüllung der happigen EM-Norm von 18,20m. Ja, leider nur Konjunktiv. Schwanitz‘ drehstoßende junge Klubkameradin Katharina Maisch (*1997) wurde mit 17,65m Dritte. Aus derselben Talentschmiede „verblüffte“ die gleichaltrige Sarah Schmidt mit der im Sportunterricht der Grundschule als Einstieg gelehrte (oder müsste es richtiger geleerte heißen?) Wechselschritt-Technik. Es reichte zu Platz fünf mit persönlicher Bestleistung von 16,92m. Da dürfte noch jede Menge Potenzial bei einer Umstellung auf die Drehstoß-Variante im Verborgenen blühen.
Eine Technik-Umstellung zur absoluten Unzeit
Das sagten sich wohl auch Titelverteidigern Alina Kenzel (*1997) vom VfL Waiblingen und ihr Trainer Peter Salzer. Der Zeitpunkt kurz vor und in einer olympischen Saison ist allerdings äußerst schlecht gewählt, wird eine denkbare Qualifikation für Tokio quasi abgeschenkt. Die 23-Jährige wurde von der für sie neuen Technik beherrscht statt umgekehrt, blieb als Siebente mit 16,09m um 2,05 Meter hinter ihren Hallenbestweite zurück. - Je vier Kugelstoßerinnen interpretierten die Angleit- und Drehstoßtechnik, dazu noch schon erwähnte Darstellerin aus dem Raritätenkabinett. Alles Weitere in der Ergebnisliste.
„Alterspräsidenten“ auch die Technik-Dinosaurier
Noch mehr auf dem Vormarsch ist bei den Männern das Allheilmittel Drehstoß. Der internationalen Entwicklung sind sie in Deutschland von der Basis bis zur Spitzenförderung in der Trainingslehre allzu lange hinterher gelaufen, haben den Anschluss an die Weltklasse jenseits von 22 Metern auf Jahre hinaus verpasst. Das „predigt“ Lampis seit dem Bestehen ab 2009. Doch immerhin: So sind es buchstäblich auch die altersmäßigen „Dinosaurier“ Tobias Dahm (*1987), David Storl (*1990) und dessen Klubkamerad Denis Lewke (*1993), die sich der herkömmlichen Beschleunigung im Ring bedienen.
Das verbliebene Sextett wendete mit sich um die eigene Achse zu drehen die weitaus vielversprechendere Methode an. Mit besonders großem Erfolg Christian Zimmermann (*1994) vom Kirchheimer SC, der als Zweiter hinter Storl (Archivfoto) und vor Lewke (19,70m) im zweiten Durchgang erstmals mit 20,09 m die national begehrte 20-Meter-Marke (noch 20,07m) überbot. Ausgerechnet der hochtalentierte Jungspund Timo Northoff (*2000) vom TV Wattenscheid, der von seinem Vater Tilman (einem ehemaligem 19-m-Drehstoßer) trainiert wird, blieb hinter seinen Möglichkeiten zurück. Mit 17,79m, 1,14 Meter unter seiner persönlichen Hallenbestleistung (18,93m) von Rochlitz, verpasste er den Einzug ins Finale der besten Acht. Dazu wären nach dem Vorkampf 17,99m erforderlich gewesen (siehe alle Resultate). Und was es außerhalb des 2,13-m-Ringes sonst noch so alles gegeben hat unter leichtathletik.de
Typisch für den DLV: Wasser predigen, aber Wein trinken
- Details
- Geschrieben von Axel Hermanns
Kommentar
Unter uns gesagt
(Dortmund/Darmstadt/Krefeld, 22. Februar 2021) Miesmacherei ist zu den stark abgespeckten Deutschen Hallenmeisterschaften der Männer/Frauen am vergangenen Wochenende in Dortmund nun wahrlich nicht angezeigt. Und dass der federführende „Deutsche Leichtturm-Verband“ mit selbst ernannter weltweiter Strahlkraft (zur Stadion-DM 2020 in Braunschweig) sein eigenes Nest beschmutzt ebenfalls nicht. Aber müssen die Verantwortlichen vielstimmig in einer Art Chor gleich alle dermaßen auf den Putz hauen, dass er von den Wänden fällt (siehe Link)? Jetzt war es also eine „DM mit Vorbildcharakter in Corona-Zeiten“ (gescheite und stringent durchgeführte Hygienekonzepte sind heutzutage die Minimalanforderung). Nun haben sie sogar ein eigenes medizinisches Kompetenzteam. Dieser latent klamme Verband schwimmt plötzlich im Geld. Wo kommt diese wundersame Brotvermehrung bloß her, wo doch Sponsoren die Geldhähne kleiner drehen oder sich gänzlich zurückziehen in besch…eidenen Zeiten wie diesen der allenthalben und allerorten sich leerenden Kassen.
Teilweise gegen erklärten Willen zwangsverpflichtet
Und hauen wir mit Schmackes nochmal in die gleiche Kerbe: Aber den Senioren/innen gönnt diese vorbildliche und ach so innovative Dachorganisation wider § 2.7 die Satzung und des Grundgesetzes nicht mal eine eigenständige saisonale Online-Bestenliste, gar nicht erst zu reden von einer unterjährigen. Dabei ist dies alles längst beschlossene Sache, sollte unter anderem dadurch realisiert werden, dass alle 20 Landes-/Regionalverbände teilweise gegen ihren erklärten Willen zwangsverpflichtet worden sind, sich der an allen Ecken und Enden hakenden Software von SELTEC aus Bad Vöslau in Österreich (!) zu bedienen. Passt prima ins Bild zum sittenwidrigen „Rentenvertrag" mit dem us-amerikanischen Hauptunterstützer durch das umstrittene Oregon-Projekt angeschlagenen Rufs und gehörigem Imageverlust.
Achtung: Nunmehr wird es interessant und brisant. Der geneigte Betrachter schaue sich mal die hübsch nach Männlein, Weiblein, Zeiten, Höhen, Weiten geordnete Online-Ergebnisliste von dieser Hallen-DM etwas genauer an. Nicht in Bezug auf die Resultate. Was sieht das danach entzündete Auge: Zeitnahme, Weitenmessung & Ergebnisdienst SWISS TIMING.
So ist sie, die Rasselbande aus Darmstadt: Wasser predigen und Wein trinken. Na, dann zum Wohl, und verschluckt euch nicht!
"The Games must go on": Rumpf- und Schrumpf-DM unterm Hallendach
- Details
- Geschrieben von Axel Hermanns
(Dortmund/Krefeld, 20. Februar 2021) „The Games must go on“, sagte der damalige IOC-Präsident Avery Brundage (USA) nach dem perfiden Terroranschlag bei den Olympischen Spielen 1972 in München, bei dem elf israelische Sportler und ein deutscher Polizist den Tod fanden. Diesen Spruch machen sich auch Organisatoren von Sportveranstaltungen in Zeiten wie diesen zu eigen, wo in einer anderen, weitaus verheerenderen Art von Terror, Corona genannt, trotz „Lockdown“ durch die zwangsimportierten, gefährlicheren Mutationen aus England, Brasilien und Südafrika die Infektionszahlen wieder steigen. Unter diesen Vorzeichen finden also ungerührt (ob ungetrübt, muss sich erst noch erweisen) heute und morgen die Deutschen Hallenmeisterschaften der Männer/Frauen in der semi-professionellen „Randsportart“ Leichtathletik statt.
Ein auf 234 Aktive begrenztes Teilnehmerfeld
Dafür muss nicht jede/r Verständnis aufbringen, derweil für eine nach Millionen zu rechnenenden Vielzahl von ambitionierten Amateur- und Freizeitsportlern seit Monaten momentan (*) noch die Null-Toleranz-Grenze mit einschneidenden, jedoch nachvollziehbaren Maßnahmen geschlossener Hallen, Sportplätze und Fitnessstudios gilt. Ungeachtet eines selbstverständlich penibel genauen Hygienekonzeptes mit einem extremen Aufwand für alle Beteiligten vor Ort. Dazu einer gegenüber fast demselben Zeitpunkt im Vorjahr in Leipzig (23./24.Februar), als die Welt scheinbar noch in Ordnung war, durch verschärfte Normen und Aussch(l)ussverfahren um nahezu die Hälfte auf 234 Aktive begrenzte Teilnehmerzahl. Ein rauschendes Fest der ehedem großen Leichtathletik-Familie sieht deutlich anders aus als diese Rumpf- und Schrumpf-DM in der Westfalenmetropole.
Doch der Zweck heiligt ja angeblich die Mittel. Schön, wenn’s denn helfen würde, diesem gemeinen Virus den Eintritt in die modernisierte Helmut-Körnig-Halle zu verwehren. Allerdings schwer zu glauben, bei dem was selbst alles in so genannten „Blasen“ beim Profisport passiert. Eine Aufzählung der Thomas Müller & Co. schenken wir uns jetzt.
„Livestream“ muss es hauptsächlich richten, um dabei zu sein
Doch nicht deswegen zeigt das ZDF diesen Titelkämpfen weitgehend die kalte Schulter, überträgt heute und Sonntag jeweils ein „Wintersport extra“ bis zum Abwinken. Lediglich morgen soll es ab zirka 16.30 Uhr eine 30-minütige Zusammenfassung geben. Ein qualitativ in Bild und Ton vermutlich nicht sonderlich anspruchsvoller „Livestream“ im Internet muss es folglich für interessierte Sehleute richten. – Alles Weitere unter leichtathletik.de
Eingeschränkter Freizeitsport ab Montag in NRW wieder erlaubt
*) Ab kommenden Montag dürfen in Nordrhein-Westfalen und möglicherweise anderswo Otto Normalverbraucher sowie Lieschen Müller auf Sportanlagen im Freien (!) wieder ihrem Bewegungsdrang bei hoffentlich nicht zu kalten Temperaturen frönen. Einschränkung: Wenn höchstens zwei Personen oder ausschließlich Personen aus einem Haushalt zusammen trainieren. Immer noch besser als nix. Die Trainer müssen unterdessen per Video und Fernsteuerung draußen bleiben. Das spielt für Leichtathletik-Senioren/innen indes eine untergeordnete Rolle, da sie in aller Regel Autodidakten wider Willen sind.