WADA will Corona-Impfstoffe auf verbotene Substanzen untersuchen
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Kommentar
Nebenbei bemerkt
(Montreal/Krefeld, 16. Dezvember 2020) Jetzt schlägt‘s 13! Oder: Blinder Eifer schadet nur! Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) mit Hauptsitz im kanadischen Montreal will allen Ernstes die zum Teil bereits zugelassenen und angewendeten verschiedenen Corona-Impfstoffe auf möglicherweise im Sport verbotene, etwaig leistungssteigernde Substanzen untersuchen lassen. Die WADA wolle damit den Spitzenathleten*innen und anderen Interessengruppen (wer soll das sein?) Klarheit „über den Status von SARS-Cov-2-Impfstoffen in Bezug auf die Liste der verbotenen Substanzen und Methoden“ verschaffen. Die Sportler*innen und andere aus der Anti-Doping-Gemeinschaft würden durch die Agentur informiert, so Bestandteile eines Impfstoffs problematisch sein könnten. Und wenn es so wäre? Wo ist die Alternative: Sich nicht impfen zu lassen, um „sauberen“ Sport treiben zu können oder schlimmstenfalls jämmerlich an der Lungenkrankheit COVID-19 zu ersticken respektive dauerhafte Schäden davonzutragen?
Auf einen simplen Nenner gebracht müsste da aufgrund der medizinischen Notwendigkeit von Amts wegen eine Ausnahmegenehmigung her, statt mit solch einem Kasperletheater die Rennpferde scheu zu machen.
Hättet ihr geschwiegen, wäret ihr Philosoph geblieben!
Ehrenpräsident Dieter Massin bitter von der EMA enttäuscht...
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Ahlen/Krefeld, 15. Dezember 2020) Ehre, wem Ehre gebührt. Das gilt nicht zuletzt im Sport, wo dem Ruhm zumeist in irgendeiner Form Anerkennung und Ehrerbietung folgen. Das ist gerade am Ende eines Jahres, einer Saison, zu beobachten. Allenthalben und allerorten laufen oder sind die Wahlen zu den herausragenden Athleten*innen anno 2020 bereits abgeschlossen. Die Proklamation zu Deutschlands Sportler, Sportlerin und Mannschaft des Jahres findet am kommenden Sonntag im festlichen Ambiente des Kurhauses von Baden-Baden statt und wird ab 22.15 Uhr live im ZDF übertragen. Auf die Leichtathletik heruntergebrochen kann bei unserem alpenländischen Nachbarn Österreich noch bis zum zweiten Weihnachtstag um 23:59 Uhr gewählt werden, die nationale Dachorganistation hier zu Lande kürt zumindest in sechs Kategorien die „wertvollste sportliche Leistung“ im Jahr eins von Corona mit all seinen Beschwernissen und Einschränkungen (wir berichteten jeweils).
...und sieht sein Erbe mit Füßen getreten
Das ficht den vom selbstverliebten Kurt Kaschke geführten kontinentalen Senioren-Verband European Masters Athletics (EMA) alles nicht an, der sich immer noch freudentrunken im x-ten Aufguss für die beiden „Mickey-Mouse“-Titelkämpfe (nur 32 Teilnehmer bei der Missgeburt Trail) auf Madeira abfeiert. Dabei stehen/stünden bei ihm auch jährlich (!) vorzunehmende Auszeichnungen zum „Torsten-Carlius-Fair-Play-Award“ und der „Best Masters oft he Year“ am Ufer. Kein Bild, kein Ton, absolute Funkstille. Das rief EVAA/EMA-Ehrenpräsident Dieter Massin (im Bild) aus Ahlen in Westfalen auf den Plan, der sein Erbe mit Füßen getreten sieht. Denn der inzwischen 80-Jährige war es, der diese beiden ideellen Anerkennungen während seiner Amtszeit auch zur Mehrung des Ansehens und der Aufmerksamt in Bezug auf die Senioren-Leichtathletik aus der Taufe gehoben hat.
Ignoranz, Arroganz und Missachtung
Der unverändert umtriebige „Strippenzieher“ hinter den Kulissen war/ist von dieser „Ignoranz, Arroganz und Missachtung gegenüber ,preiswürdigen' Masters“ und/oder „verdienstvollen Ehrenamtsinhabern" bitter enttäuscht. Er mahnte die EMA diesbezüglich schriftlich per E-Mail mit dem Hinweis an, dass schließlich trotz Corona in diesem Jahr etliche nationale Meisterschaften und internationale Masters-Wettkämpfe Halle/Stadion stattgefunden haben, dabei zahlreiche Europa- und Weltrekorde aufgestellt worden sind. Erst auf mehrfache Nachfrage hin erhielt Massin von EMA-Generalsekretärin Helena Pires de Carvalho die ernüchternde Antwort, dass auf Beschluss des Präsidiums keinerlei „Awards“ in 2020 vergeben werden.
Schallende Ohrfeige für die Ü35-Generation
Das quittierte der Wahl-Westfale mit Unverständnis und Kopfschütteln, bezeichnet es „als schallende Ohrfeige für die Ü35-Generation“. Insbesondere auch im Hinblick auf den Fair-Play-Preis, der schon seit 2018 (!) nicht mehr verliehen worden sei. Und das, obwohl es dazu adäquate Vorschläge mit honorigen, ehrenswerten Persönlichkeiten aus der Szene gegeben habe. Deren Namen sind LAMPIS bekannt. Es geziemt sich jedoch aus nachvollziehbaren Gründen nicht, sie an dieser Stelle zu nennen.
Endlich ließ der DLV zum Verzicht die getürkte Katze aus dem Sack
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Kolumne
Das Wort am Adventssonntag
(Darmstadt/Krefeld, 13. Dezember 2020) Ja, leider schon wieder. Da wir zwar vieles sehr früh wissen und weiterverbreiten, aber nun mal keinen offiziellen Charakter haben, müssen wir verkünden, was der „Deutsche Leuchtturm-Verband“ mit seiner angeblich weltweiten Strahlkraft verlauten ließ. Endlich ließ der DLV durch seinen Medien-Direktor Peter Schmitt höchstpersönlich in einem Beitrag auf der Verbandsnetzseite die getürkte Katze aus dem Sack, dass es 2021 keine Senioren-DM Halle mit Winterwurf geben wird. Er zitierte seinen Chef von über 50 hauptamtlichen Kräften, dass sich kein Veranstalter für diese Titelkämpfe gefunden habe. Das ist faktisch richtig, jedoch in der Aussage heuchlerisch. Ehrlicher wäre das Bekenntnis gewesen, dass der Dachverband überhaupt kein gesteigertes Interesse daran hat, für seine große Ü35-Fraktion die Finger zu krümmen. Das hat er in der abgelaufenen Freiluftsaison trotz potenziellen, bereits feststehenden Ausrichtern hinlänglich bewiesen. Aber als Kampfrichter und Helfer für andere Meisterschaften waren die „fitten Alten“ stets herzlich willkommen. Waren sie hier vor möglichen coronären Infektionen besser geschützt, die Damen und Herren der Risikogruppe M/W60 plus etwaiger Vorerkrankungen? Kalter Kaffee!
Gleich an zwölf Schauplätzen war noch nie eine Hallen-DM Senioren
Hochgradig seltsam mutet auch der Inhalt einer uns bekannten Rundmail aus dem DLV-Referat Senioren an, es würde in unserer Republik zu wenige Anlagen existieren, wo derartige Titelkämpfe ausgetragen werden können. Da fallen mir auf Anhieb von Süd nach Nord-Ost mit Fürth, Mannheim, Ludwigshafen, Stadtallendorf, Frankfurt-Kalbach, Leverkusen, Dortmund, Hannover, Hamburg, Leipzig, Chemnitz und Neubrandenburg zwölf Schauplätze ein, an denen noch keine Meisterschaften dieser Art für die Talente von gestern und vorgestern stattgefunden haben. Und in Potsdam (2002) und Sindelfingen (2010, wegen drei Schneeflocken ohne Winterwurf) lediglich einmal. Da mangelt es schlicht von oben bis unten an einer engagierten Akquise mit hartnäckigem Klinkenputzen.
Ein Schreckgespenst ist auch der 75seitige DLV-Aufgabenkatalog bis hin zu 50 vergoldeten VIP-Parkplätzen, die letztlich allesamt nicht gebraucht werden. Auch so manches aus dem total überfrachteten Bordbuch nicht. Als Fazit bleibt: Es geht ja nur um die ungeliebten Senioren*innen, die lediglich bei Eigenbedarf das Objekt der Begierde sind. Und: Keinen blassen Schimmer haben sie in der Darmstädter Kommandozentrale von den örtlichen Gegebenheiten und Möglichkeiten landauf, landab. Oder wird hier wieder mal das Drei-Affen-Prinzip angewendet und ist Volksverdummung angezeigt? Die Antwort suche und finde jede/r selber.
In diesem zusätzlich maßlos ernüchternden Sinne einen gemütlichen 3. Advent, an dem auch den oftmals nicht funktionierenden Funktionären ein Lichtlein der Erleuchtung aufgehen möge! Nicht zuletzt eine entspannte 51.Kalenderwoche im notwendigerweise verschärften „Lockdown“ noch vor Weihnachten!
Kugelstoßerin Christina Schwanitz plagen Motivationsprobleme
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Chemnitz/Krefeld, 14. Dezember 2020) Keiner durchforstet den digitalen und analogen Blätterwald auf eine vollständige Sportberichterstattung hin. Da schließen wir uns ein. Deshalb ist es höchst willkommen, dass wir gelegentlich von belesenen Stammbesuchern auf das eine oder andere hingewiesen werden und für eine Weiterverbreitung sorgen können. Wie im folgenden Falle vom erfolgreichen Kugelstoßer und Diskuswerfer Rolf Griesberg (*1952) aus Köln. Der eifrige Netzwerker entdeckte im Internet eine Meldung der Deutschen Presse Agentur (dpa), dass sich Vorzeige-Kugelstoßerin Christina Schwanitz (*24.12.1985) vom LV 90 Erzgebirge im Hinblick auf die – hoffentlich stattfindenden – nachzuholenden Olympischen Spiele 2021 in Tokio mit argen Motivationsproblemen herumplagen würde. Allerdings betont das in zehn Tagen Geburtstag feiernde „Christkind“, dass es/sie grundsätzlich noch viel Spaß an ihrem geliebten Sport beim im Freien buchstäblich schmutzigen Geschäft mit der Kugel habe. „La Schwanitz“, Mama von Zwillingen, bereitet sich gezielt auf die kommende Hallen-EM im März 2021 im polnischen Torun vor. Aber auch diese Titelkämpfe stehen noch in den durch Corona bestimmten Sternen.
Mit dieser Verlinkung geht's schnurstracks zum genannten Beitrag.
DLV kürt auch bei der Ü35-Generation "wertvollste Leistungen" in 2020
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Darmstadt/Satteldorf/Krefeld, 12. Dezember 2020) Anknüpfend an unseren bisherigen Veröffentlichungen haben wir noch einen in Sachen Sportlerwahlen. Allerdings in einer stark abgespeckten Fassung. Der offenbar restlos überlastete und überforderte Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) setzt im Jahr eins von Corona seine eh höchst umstrittenen Publikumswahlen zu den jeweiligen Leichtathleten des Jahres in den verschiedenen Klassen aus. Stattdessen kürt eine aus DLV-Vertretern, der Fachzeitschrift „Leichtathletik“ und „Freunde der Leichtathletik“ so genannte Experten-Jury die vermeintlich „wertvollste Leistung“ in den sechs Klassen Frauen/Männer, Nachwuchs und Senioren, jeweils weiblich und männlich. Es sind je fünf vorab Nominierte zur (Aus-)Wahl in der Lostrommel. Unterstellen wir einfach mal, dass dieses Gremium-Triumvirat wahre Glücksgriffe zieht, ohne dass es eine Lotterie wird.
Bei den Senioren kann es nur einen geben: Hermann Albrecht
Lehnen wir uns nicht einmal allzu weit aus unserem Redaktionsfenster: Bei den Senioren kann es nach objektiver Betrachtung des sach- wie fachkundigen Sportjournalisten mit 54-jähriger Berufserfahrung und subjektiver, indes nicht voreingenommener Sichtweise des ehemaligen Kugelstoßers mit 1.160 Starts in dieser Spezialdisziplin nur einen geben: Wurf-Allrounder Hermann Albrecht (*1940; im Bild) von der SpVgg. Satteldorf in Baden-Württemberg. Der nur 1,73m große und rund 70 Kilo leichte „Herminator“ stellte trotz eines sehr übersichtlichen Wettkampfgeschehens und entsprechend wenigen Gelegenheiten zwei Weltrekorde in der durchaus noch international stark frequentierten M80 auf. Der Jung-Achtziger verbesserte im Juli in Osnabrück die bereits sieben Jahre alte hochkarätige globale Bestmarke des Italieners Carmelo Rado im Wurf-Fünfkampf von 5.258 auf 5.317 Punkte. Auf dem Weg dahin übertraf es als überhaupt erster Achtzigjähriger mit 50,69 Meter im Hammerwurf die 50-m-Schallmauer und den vorherigen Weltrekord (49,53m) mal eben um 1,16m (wir berichteten).
Bleibt zu hoffen und zu wünschen, dass die Entscheider dieser Findungskommission bei den sonst am Rande der Bande öffentlicher und veröffentlichter Wahrnehmung mitlaufenden, äußerst geringschätzig behandelten Senioren*innen sehr gut informiert (worden) sind.
Noch leichter als beim genannten Beispiel geht es allerdings nicht mehr.