Fabelweite von 11.152m ist wieder tatsächlichen 10,05m gewichen
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Darmstadt/Bonn/Krefeld, 04. Juni 2022) Lösen wir noch eine Hängepartie auf. Das „Statistikbuch“ mit sieben Siegeln konnten wir freilich auch nicht öffnen. Haken wir es unter der Etikettierung „Fehler sind dazu da gemacht zu werden“ ab. Unser für den RKS Phoenix Mutterstadt startender gelegentlicher Gastautor Torsten Lange (im Bild) aus Bonn war im Kugelstoßen der M75 mit der Fabelweite von 11.152,00 Metern gelistet worden. Diese Freud’sche Fehlleistung war uns selbstverständlich eine Glosse wert. Klar, haben wir gleichzeitig Torsten informiert, der wiederum hat nahezu postwendend den DLV angemailt und um Korrektur gebeten. Und das sei ausdrücklich mal lobend erwähnt, wozu bei diesem hohen Hause leider allzu wenig Anlass besteht: Die ist dann auch einen Tag später von der zuständigen Wettkampf-Organisation vorgenommen worden. Nun hat also wieder alles seine richtige Ordnung. Als wahre Nummer 1 führt Ralf Unger vom TuS 1889 Buir aus Kerpen momentan die Bestenliste mit 11,94m an, Torsten ist mit seinen tatsächlich erzielten 10,05m an die derzeit neunte Position gerückt.
Bei dieser Gelegenheit der Hinweis, dass im Ausland erreichte bestenlistenfähige Leistungen mit entsprechendem Nachweis ebenfalls unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
zu melden sind. Da bei der Ü30-Generation keine internationale Vernetzung erfolgt, können sie das in Darmstadt nun wirklich nicht wissen. Das funktioniert sogar, wie mein Selbstversuch als wieder kugelstoßender Sportjournalist mit einem in Belgien erzielten Resultat beweist. Das sollte allerdings tunlichst nicht bis zum Saisonende stehen bleiben.
DAMM: Pleiten, Pech und Pannen bei der LG Stadtwerke München
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Gröbenzell/Krefeld, 03. Juni 2022) Wenn man schon kein Glück hat, kommt meist noch Pech hinzu. Das kann die LG Stadtwerke München bei ihrem DAMM-Durchgang am Mittwochabend in Gröbenzell in vielerlei Hinsicht mit Fug und Recht konstatieren. Pünktlich zu Veranstaltungsbeginn 18 Uhr begann es zu tröpfeln und regnete eine Stunde lang. Unter diesem Gesichtspunkt sind zumindest die Leistungen in diesem Zeitraum zu bewerten und waren dennoch sehr ordentlich. Halt nicht aus Zucker, die Damen und Herren aus Bayern. Allerdings war das nicht die einzige Unbill. Der Wurm war beim Gastgeber in beiden Männer-Teams beim Weitsprung drin. Ein potenzieller 6-Meter-Springer der M40 meldete sich kurzfristig mit einer Corona-Infektion ab, hinzu kamen hier wie da Verletzungspech. Es gelangte jeweils nur ein Athlet mit Hüpfern von 3,33m respektive 4,43m in die Wertung. Das in Rechnung gestellt, sind die 9.263 Punkte der M30 sehr beachtlich und bedeuten knapp hinter der LG Kindelsberg Kreuztal (9.283) den zweiten Platz in der Rangliste (siehe unten). Maßgeblichen Anteil daran hatte der gehörlose, bereits 39-jährige Christoph Bischlager mit 15,29m im Kugelstoßen und 42,15m mit dem Diskus.
Resultat der W40 in der Ergebnisliste falsch dargestellt
Über sieben Brücken musst du gehen, um zur sehr spät gestern Abend ziemlich versteckt eingestellten Online-Ergebnisliste zu gelangen. An deren Vollständigkeit und mithin Richtigkeit sind jedoch erhebliche Zweifel angebracht. Bei der W40 sollen die zuvor im Kugelstoßen punktenden Bianca Klett und Tanja Henkel beim Diskuswurf nicht angetreten sein. Mein Münchner Journalisten-Kollege Manfred Stangl berichtete mir jedoch in einem Telefonat gestern Nachmittag von 6.572 statt der ausgewiesenen 5.563 Punkte. Ersteres stimmt. Klett warf 32,14, Henkel 29,44m, macht in Summe 1.009 Zähler.
Sei noch angemerkt, dass beim allgemeinen „Sterben“ der Bewerber von 94 Vereinen und Startgemeinschaften in 2019 (vermutlich um 50 Prozent) mit dem TSV Ottobrunn erfreulicherweise ein Neuling ins Geschehen einstieg. Mit einem bunten Mix von 44 bis 60 Jahren sammelten sie mit einer nicht kompletten M40-Mannschaft (nur jeweils einer über 800m und im Hochsprung gewertet) 6.260 Punkte. Spaß gemacht habe das Gemeinschaftserlebnis von lauter Individualisten dennoch, wird kolportiert.
DAMM-Rangliste mit 41 Mannschaften, Stand 01. Juni 2022
Senioren, M30:1. LG Kindelsberg Kreuztal 9.283 Punkte, 2. LG Stadtwerke München 9.263, 3. StG Nutrixxion Masters 9.039, 4. StG Halle-Express 8.609, 5. TSG Heidelberg 7.954, 6. LAC Essingen 7.714, 7. LAC Schkeuditz 6.477.
M40: 1. LG Kindelsberg Kreuztal 8.674, 2. StG Südbaden 8.123, 3. LG Stadtwerke München 7.914, 4. StG Planeta-Elbland 7.800, 5. SSV Ulm 7.749, 6. TSV Ottobrunn 6.290.
M50: 1. StG Würzburg/Schweinfurt/Ipsheim 9.447, 2. LAC Essingen, 9.432, 3. LG Kindelsberg Kreuztal 9.392, 4. StG Markkleeberg-DHfK-LSV Pirna 9.254.
M60: 1. LAC Essingen 7.291, 2. StG Hünxe-Bedburg-Duisburg 7.122, 3. LG Kindelsberg Kreuztal 6.924, 4. StG Werther-Brackwede-Kirchlinde 6.895, 5. StG LAC Quelle Bayern Masters 5.857, 6. StG SF Neukieritzsch 5.523, 7. LAG Obere Murg 4.954.
M70: 1. StG Hünxe-Bedburg-Duisburg 7.045, 2. LAC Quelle Bayern Masters 6.554, 3. LAG Obere Murg 5.189.
Seniorinnen, W30: 1. LG Bad Soden/Sulzbach/Neuenhain 6.769, 2. LG Stadtwerke München 6.572, 3. LAC Schkeuditz 5.027.
W40: 1. TSV Korbach 6.098, 2. TSV Friedberg 5.826, 3. StG Mittel-/Unterfranken 5.775, 4. StG Planeta-Elbland 4.694.
W50: 1. StG Witten-Annen/Bochum 5.375, 2. StG SF Neukieritzsch 5.176, 3. TSV Bayer 04 Leverkusen 4.949, 4. FC Erzgebirge Aue 4.334.
W60: 1. StG SF Neukieritzsch 5.931, 2. StG Breisgau-Team 5.244, 3. Gazelle Pforzheim/Königsbach 4.772.
Senioren-DM 2022 nunmehr im Meisterschaftskalender des DLV
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Erding/Darmstadt/Krefeld, 01. Juni 2022) Lampis-Leser wissen nicht nur mehr, sondern es vor allem viel eher. Melden wir also offiziellen Vollzug, wovon wir bereits am 08.Mai in einer Kolumne ohne Angabe des uns bereits bekannten Ortes und am 24.Mai in einem Beitrag mit Benennung des Schauplatzes Erding in Bayern jeweils mit dem Termin 17./18.September 2022 exklusiv berichtet haben. Irgendwann im Laufe des gestrigen Tages stellte der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) die Senioren-DM in seinen Meisterschaftskalender. Vorerst noch nicht mit einer Ausschreibung. Doch damit haben alle wettkampfaffinen Sportler/innen der Ü35-Generation mit derzeit noch nicht bekannter Norm (einfach mal zunächst am Vorjahr orientieren) Planungssicherheit für das ganze Drumherum. Insbesondere einer frühzeitigen Hotelbuchung. Denn das kann teuer werden, da just am 17.September auch das Münchner Oktoberfest nach buchstäblich zweijähriger Durststrecke wieder stattfinden wird und die Logisbetten in der gesamten Region begehrt sein werden.
Jochen Schweitzer erklärte Mission Titelkämpfe zur Chefsache
Wenngleich noch nicht dokumentiert, wird nach dem ungeheuerlichen Affront von 2021 in Baunatal der Diskuswurf, die klassischste aller Leichtathletik-Disziplinen, im schmucken Erdinger Sepp-Brenninger-Stadion und seinen weitläufigen Nebenanlagen wieder angeboten. Nun sei noch verraten, was wir bisher nach Art des Geheimnisträgers verschweigen mussten: Dass es auch in dieser Saison Titelkämpfe unter freiem Himmel geben wird, ist in erster Linie Jochen Schweitzer (im Bild) zu verdanken, der sie gewissermaßen zur Chefsache erklärte und an seinen Wohnort holte. Der allem Anschein nach unterforderte umtriebige 40-jährige Realschullehrer ist in Personalunion Vizepräsident des Bayerischen und Deutschen Leichtathletik-Verbandes sowie Präsident der LG Stadtwerke München. Gut zu wissen, dass es solche Personen auch noch gibt. Dazu von der Basis eines großen, erfolgreichen Klubs mit drei DAMM-Teams und demzufolge auch einem Herz für Senioren. Die gehen heute Abend übrigens in der W30, M30 und 40 in Gröbenzell zur Qualifikation für die Team-DM am 10.September 2022 in Lage (Westfalen) zur Punktejagd an den Start.
Kugelstoßer David Storl international derzeit nur ein Hinterbänkler
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Kolumne
Moment mal
(Ostrawa/Krefeld, 02. Juni 2022) Vorausgeschickt, dass es sich lediglich um die herrlichste Nebensache der Welt handelt, die sich da Sport nennt. Aber auch hier gilt der Spruch aus Volkes Mund: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt’s sich völlig ungeniert. Und Deutschlands Vorzeige-Kugelstoßer David Storl (*27.07.1990) vom SC DHfK Leipzig ist als jüngster Weltmeister bei den Männern der Leichtathletik-Historie drauf und dran seinen einstmals glänzenden Ruf gehörig zu ramponieren. Ob er sich zudem mit seiner Antrittsgeld-Tingeltour in dichter zeitlicher Abfolge mit vier Starts innerhalb von 14 Tagen einen Gefallen tut, statt sich in seiner Situation gezielt(er) auf ausgewiesene Normen-Wettkämpfe vorzubereiten, darf füglich bezweifelt werden. International gesehen ist der Sachse in seiner derzeitigen Verfassung nur noch ein Hinterbänkler, nimmt in der Weltrangliste 2022 aktuell den 47. Platz ein. Das dürfte nicht seinem Anspruch entsprechen.
Zum alten Eisen müsste er noch nicht gehören
Vorgestern belegte er bei einem Abendsportfest in Ostrawa (Tschechien) einen ernüchternden siebten Platz. Dazu war es von der Weite mit 19,84m der (vorläufige?) absolute Tiefpunkt. Dass er mit seinen bald 32 Jahren nicht zum alten Eisen gehören müsste, bewies der noch ältere Joe Kovacs (*1989) aus den USA, der mit 22,25m vor Tomas Walsh (21,68m) aus Neuseeland und Filip Mihaljevic (20,89m) aus Kroatien gewann. Die bisherige Bilanz von Storl vor Ostrawa: 18.Mai in Savona (Italien) 4. mit 19,96m, 21. Mai in Halle 3. mit 20,31m, 28. Mai in Thum 3. mit 19,91m.
Normen für die WM und EM scheinen außer Reichweite
Gut, verwenden wir noch eine Plattitüde: Noch ist nicht aller Tage Abend. Doch die Normen für die diesjährige WM in Eugene (USA) und die Heim-EM in München scheinen mit 21,10 respektive 20,85m außer Reichweite. Zumal er selber nicht den Eindruck vermittelt, sie ernsthaft anzustreben. Bei den Halleschen Werfertagen erstaunte er mit der Aussage gegenüber dem MDR-Reporter, dass er sich und niemanden mehr etwas beweisen müsse, vor allem Spaß am Sport haben und ihn genießen wolle. Sonderlich ehrgeizig kommt das nicht rüber. Obendrein machte der 1,98-Meter-Hüne keinen sehr austrainierten, athletischen Eindruck, trägt ein unübersehbares Wohlstandsbäuchlein vor sich her.
Aber wiederholen wir uns: Es geht ja um nicht mehr und weniger als die vermeintlich herrlichste Nebensache der Welt. Amateure können das auch frank und frei für sich in Anspruch nehmen…
Gunst der Stunde mit neuer Weltjahresbestleistung der M70 gekrönt
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Aachen/Krefeld, 31. Mai 2022) Auf Intension der ambitionierten Quereinsteiger-Hammerwerferin Stefanie Jansen-Meth (*1974) vom TuS 1920 Jahn Hilfrath wurde diese Disziplin für die Ü30-Generation zusätzlich mit ins Programm der Nordrhein-Regionsmeisterschaften Südwest der Männer/Frauen vorigen Samstag im Aachener Waldstadion genommen. LAMPIS sorgte exklusiv für die Weiterverbreitung unter den ewigen Talenten für die nächsthöhere Altersklasse (siehe Link). Das kam nicht überall da an, wo es hin sollte. Obendrein erschwerend, dass die Kaiser-, Dom- und Kurstadt im Dreiländereck Deutschland – Niederlande – Belgien so ziemlich am westlichsten Zipfel unserer Republik liegt. Aus Ostwestfalen ist allein die An- und Abreise mit insgesamt rund 600 Kilometern beinahe eine Tagestour. Dazu auf deutschen Autobahnen alles andere als ein Zuckerschlecken an einem Wochenende mit besonders hohem Verkehrsaufkommen durch den Brückentag in Verbindung mit Christi Himmelfahrt. Ganz zu schweigen von den derzeitigen horrenden Benzinpreisen.
Doch siehe da: Bezeichnenderweise fiel bei Männern und Frauen der Hammerwurf mangels Masse komplett aus. Hingegen fand sich bei den Senioren*innen immerhin ein Sextett zu einem gemeinsamen Wettbewerb ein, hübsch paritätisch nach Geschlecht aufgeteilt. Die Initiatorin war in der W45 mit einer Konkurrentin aus dem eigenen Klub erfolgreich, in der M70 gab es gar eine neue Weltjahresbestleistung zu notieren. Dafür sorgte der amtierende deutsche Senioren-Meister Gerhard Heduschke (*1950) vom Leichlinger TV, der mir eine E-Mail schickte: „Aufgrund deines Hinweises habe ich die Gunst der Stunde mit 46,72m genutzt und zwei polnische Hammerwerfer übertroffen, die am selben Tag in Torun geworfen haben.“
Nun dürfen sich alle Beteiligten an dieser konzertierten Aktion anerkennend auf die Schultern klopfen (für die Resultate in der verlinkten Ergebnisliste ganz bis unten scrollen).