DM der Männer/Frauen tritt in Konkurrenz zu "König" Fußball
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Kassel/Krefeld, 17. Juni 2016) Es ist einmal mehr ein genialer Schachzug der Terminplaner um den Leiter Wettkampf-Organisation Frank O(ooh). Hamm, die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften der Männer/Frauen an diesem Wochenende im Kasseler Auestadion mitten in die Fußball-Europameisterschaften in Frankreich zu platzieren. Das mediale Interesse wird riesig sein (erkenne sie, die Ironie). Denn die beiden öffentlich-rechtlichen Fernseh-Anstalten, großen Tageszeitungen sowie Nachrichten-Agenturen (SID und DPA) werden natürlich alle ihre bei der EM gebündelten Kräfte kurzfristig abziehen und für zwei Tage nach Hessen beordern. Was ist das: Dummheit, Arroganz oder glaubt da irgendeiner beim DLV, dass die am Tropf hängende Leichtathletik mit all den Skandalen ihrer Sp(r)itzen-Athleten (rund 350 sind derzeit trotz Vertuschung im großen Stile weltweit gesperrt, Tendenz steigend) sowie bis in höchste Funktionärskreise hinein „König“ Fußball in der Publikums- und Mediengunst auch nur zeitweise aus dem Feld schlagen könnte? Aberwitzig! Erinnern wir uns, dass den leichtathletikaffinen renommierten Blättern wie der Süddeutschen Zeitung und Rheinischen Post die angeblich so großartigen diesjährigen Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig in ihren Montag-Ausgaben lediglich Kurzmeldungen von ein paar Zeilen wert waren.
Derweil hat sich erst kürzlich das PR-Referat des Dachverbandes selber dafür gefeiert, mit ARD und ZDF einen neuen, bis 2020 laufenden Vertrag für die Fernseh-Übertragungen von Deutschen Meisterschaften ausgehandelt zu haben. Da wird mit Zahlen operiert, dass es einem die Fußnägel aufrollt. Danach sollen laut DLV 31 Millionen Deutsche an der Leichtathletik interessiert sein. Von wann sind die? Nach unabhängigen Meinungsumfragen befindet sich die einstige olympische Kernsportart im steten Sinkflug. Nur noch 37 von ehedem 100 Prozent der potenziellen Sportinteressenten wollen sich deren Wettbewerbe bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro im Pantoffelkino anschauen. Wem nützt hier diese Augenwischerei, sich selbst was in die Tasche zu lügen?
Schaun 'mer mal wie die Realität aussieht, wenn das ZDF am Samstag ab cirka 14 Uhr maximal ein Stündchen von der DM berichtet, während dessen die ARD von 13.30 bis 19.57 Uhr am Stück mit der „Euro“ auf Sendung geht.
Mehr zu den Titelkämpfen auf www.leichtathletik.de .
Andy Dittmar stieß in luftiger Höhe auf dem "Kaufland"-Dach 18,23 m
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Erfurt/Krefeld, 16. Juni 2016) Sachen gibt’s, die gibt es gar nicht. So werden zumeist außergewöhnliche Dinge beschrieben, die eben doch existieren. Und für Superlative jedweder Art muss nicht immer neidvoll in das Land der vermeintlich unbegrenzten Möglichkeiten oder nach Asien geschaut werden, um auf Sportanlagen an höchst ungewöhnlichen Standorten zu stoßen. Das gibt es auch in unserem einig Vaterland in der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt – und das schon seit 1994. Wenngleich es jetzt die Insider des längst nicht mehr neuen Bundeslandes milde belächeln werden, wird sich für die die große Mehrheit der Republik einen Blick ins Raritätenkabinett öffnen. Deshalb vor dem Weiterlesen festen Halt verschaffen und auf das Datum schauen. Denn es handelt sich mitnichten um einen arg verspäteten April-Scherz, sondern um die unglaubliche Wahrheit: Auf dem Dach des Einkaufszentrums der Supermarkt-Kette „Kaufland“ befindet sich eine gigantische Sportplatzanlage (siehe diesen Link). Darunter ein 400-Meter-Kunststoffoval mit vier Rundbahnen!
Just dort fand gestern ein kleines Abendsportfest statt. Im konkreten Falle auf einer ambulanten Kugelstoß-Anlage. Mittendrin und nicht nur dabei Vorzeige-Senior Andy Dittmar (im Bild) aus dem benachbarten Gotha. Wann und wo auch immer der bald 42-jährige Sonnyboy in den Ring geht, pflegt er Klasseleistungen „auszuspucken“. Die mit 18,45m aktuelle Nr. 9 der deutschen Bestenliste der Männer (!) lieferte diesmal bei seiner Abend-Bestweite 18,23m ab. „Big-Andy“ bezeichnete es „als nächsten Angriff auf den Stabilitätspreis“, was bei den vielen Registrierkassen unter ihm doppelten Sinn machte. Er meinte es freilich bezogen auf seine drei diesjährigen Wettkämpfe zuvor von – in dieser Reihenfolge – 18,45, 18,25 und 18,28 Meter. Knapp mehr als der Durchmesser eines Bierdeckels. „Da kommt noch was“, verheißt ihm bei derartiger Konstanz und Brillanz sein Gefühl.
Da bleiben wir natürlich am Ball, der diesmal entgegen manchen Legasthenikern unter den Fußball-Reportern tatsächlich eine Kugel ist.
Mit Leichtathletik heute ein wenig Abwechselung vom Fußball-Einerlei
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Luzern/Krefeld, 14. Juni 2016) Selbst als bestenfalls leidlich Interessierter des runden „Leders“ (längst aus irgendwelchem wasserresistenten Hightech-Material mit besonders guten Flugeigenschaften, aber immer noch von Adidas), das ins Eckige soll, kann man(n)/frau sich abgesehen vom ganz normalen Patriotismus zu „seiner“ Elf darüber hinaus der Faszination von „König“ Fußball nur schwerlich entziehen. Ob nun hinterher alles bis ins kleinste Detail seziert werden muss, darüber darf trefflich gestritten werden. Es ändert am Ergebnis eh nix mehr. Aber glücklicherweise hat jede Fernbedienung einen Knopf zum Aus- und viele andere zum Umschalten. Wer jedoch erst einmal genug vom Millionenspiel mit dem Ball hat, den „hirntote“ Reporter gern und oft als Kugel bezeichnen (für manches gibt es eben kein Synonym; basta!), der hat Gelegenheit sich via Pantoffelkino einer anderen skandalumtosten Sportart zuzuwenden. Der Spartensender EUROSPORT überträgt heute Abend (ab 19.30 Uhr?) Spitzen-Leichtathletik aus Luzern in der Schweiz vom EAA Classic Meeting. Dass Kommentator Sigi Heinrich auch wirklich rechtzeitig wie versprochen auf Sendung geht wird davon abhängen, ob bei der vorherigen Übertragung von den Gerry Weber Open aus Halle in Westfalen nicht noch irgendwelche unheimlich wichtigen Tennis-Cracks in der ebenso unheimlich wichtigen zweiten Turnier-Runde gegen den einstmals weißen Filzball dreschen.
Miserabel gepflegte WMA-Seite soll zumindest modernisiert werden
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Kolumne
Moment mal
(Daisy Hill/Rehlingen/Krefeld, 15. Juni 2016) Es ist mittlerweile ein alter Hut, dass das Internet-Portal des Senioren-Weltverbandes World Masters Athletics (WMA) miserabel gepflegt wird (der Aufmacher der Startseite datiert vom 23. März 2016). Obendrein kommt das Design in einer vermufften, verstaubten Version von anno dazumal (2001 ?) daher. Fotos als Salz in der Suppe und Blickfang, den Text überhaupt zu lesen, fehlen nahezu gänzlich. Außer von den Präsidiumsmitgliedern im Fenster „Adresses“. Immerhin das. Ob sie danach heute wiedererkannt werden könn(t)en, steht noch dahin. Vergegenwärtigen wir uns, dass es sich bei einer „Homepage“ um das Aushängeschild zur Außenwelt handelt. Und nun kommt zu allem Überdruss noch eine erbärmliche Informationspolitik hinzu.
Denn, siehe da, die Netzseite soll überarbeitet, modernisiert, die Internet-Adresse ohne Bindestriche verschlankt und eine zusätzliche Endung „com“ angeboten werden. Wer das alles unter den Nachrichten der WMA aus der federführenden Hand der zuständigen Vizepräsidentin Margit Jungmann (im Bild) aus Rehlingen im Saarland vermutet, der sieht sich getäuscht. Der ohnehin als „Plappermaul“ verschrieene WMA-Präsident Stan Perkins (im Bild) aus Daisy Hill (Australien), der auch schon einmal voreilig positive Dopingkontrollen vor Öffnung der B-Probe ausplauderte, verbreitete diese Neuigkeiten über Ken Stone aus den USA, den Betreiber von www.masterstrack.com. Die beiden scheinen eh ein Herz und eine Seele zu sein, verstehen sich nicht nur, weil sie sich in der gleichen Sprache verständigen können.
Doch wer kommt schon darauf? Selbst Senioren(ver)sprecher Alfred „Alf" Hermes aus Jülich ist es auf seiner Verharmlosungs- und Verlinkungsnetzseite als deutsche Zweigstelle von masterstrack entgangen! Mag allerdings auch sein, dass er die Thematik entweder nicht erkannt hat oder, was näher liegt, seiner feigen, stromlinienförmigen Art gemäß keine Kritik üben wollte, dass die WMA, namentlich Perkins und Jungmann, ein kapitales Eigentor in Sachen Öffentlichkeitsarbeit geschossen haben. Es wäre nämlich ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit gewesen, dies auf der WMA-Seite kundzutun, damit wirklich alle Senioren/innen weltweit direkten Zugriff darauf gehabt hätten.
Bleibt zu hoffen, dass ihnen bei den Neuwahlen, so sie überhaupt noch kandidieren, anlässlich der Senioren-Weltmeisterschaften vom 26. Oktober bis 06. November 2016 in Perth (Australien) die entsprechenden Denkzettel von den Delegierten aus aller Herren Länder verpasst werden.
Sensationelle Teilnahmequote von 99,53 % bei Rheinland-Meisterschaften
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Trier/Krefeld, 13. Juni 2016) Klein, aber fein hätten wir gerne die Rheinland-Meisterschaften der Senioren/innen gestern im Moselstadion in Trier überschrieben. Denn 212 Gemeldete war im Vorfeld dieser Titelkämpfe eine ordentliche Resonanz für diesen vergleichsweise mitgliedermäßig beschaulichen Landesverband. Allemal bemerkenswert, dass laut dem Veranstaltungsbericht 211 Athleten/innen antraten und in die Wertung gelangten. Mithin fehlte nur einer beim verbandsinternen Familienfest der Ü30-Generation. Das ist eine geradezu sensationelle Teilnahmequote von 99,53 Prozent. Gemeinhin beträgt der Schwund so um die zehn Prozent und mehr.
Wenig Freude kommt allerdings bei der erst heute Vormittag online gestellten Ergebnisliste auf. Nicht allein auf den Inhalt bezogen. Sie präsentiert sich nämlich in einem kunterbunten Durcheinander von männlichen und weiblichen Altersklassen, dazu nicht chronologisch aufsteigend von M/W 30 bis „endlos“. Eine arge Zumutung. Insbesondere für all jene, denen sie als Arbeitsgrundlage für Veröffentlichungen jedweder Art dient. Freilich für uns nicht der Anlass, irgendwelche überragende Leistungen bei Stoß und Wurf zu unterschlagen, so es sie gegeben hätte. Es handelt sich vielmehr weitestgehend um solide Hausmannskost und weniger. Wohlverstanden in der Außenansicht. Das schließt nicht aus, dass ganz individuell gesehen mancher mit sich sowie seiner Darbietung rundherum zufrieden war und nicht erst bei der Fernsehübertragung von Deutschland - Ukraine (2:0) ein Fass aufmachte.