Mit Beharrlichkeit und Hartnäckigkeit sogar beim DLV etwas bewegt
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- Geschrieben von Axel Hermanns
Kolumne am Mittwoch
Einen Augenblick mal bitte
(Fürth/Darmstadt/Chemnitz/Neukieritzsch/Krefeld, 17. Mai 2023) Manche Dinge erledigen sich bisweilen durch längeres Liegenlassen von selbst. Das ist die gepflegte Zermürbungstaktik des Deutschen Leichtathletik-(„Verhinderungs-“) Verbandes. Insbesondere bei der Senioren-Rasse, die er lediglich als willfähriges Zahlvieh abspeist. Die Rechnung ging allerdings beim in der Sache streitbaren M75-Athleten Jörg Hofmann vom LAC Quelle Fürth nicht auf. Der bald 76-jährige Mittelfranke blieb mit feiner rhetorischer Klinge operierend in einer im positiven Sinne wohltuend penetranten unerschütterlichen Beharrlichkeit und Hartnäckigkeit am zehn Punkte umfassenden Thema. Selbst nach der vom DLV als abschließend angesehenen E-Mail vom 08. Mai (wir berichteten). Hofmann ersuchte die im Auftrag handelnde Absenderin ihm ein Telefonat mit dem zuständigen DLV-Vorstandsmitglied Ralf Buckwitz zu vermitteln. Und siehe da: Die imaginäre Audienz durch den Äther wurde ihm gewährt, das Telefonat hat vorigen Montagvormittag stattgefunden.
Vorstandsmitglied Ralf Buckwitz hat großes Verständnis für die Anliegen der Senioren
Fassen wir uns kurz zu dem uns vorliegenden sehr ausführlichen Gesprächsprotokoll des Sprinters mit Ausdauerqualitäten. Er empfand die Unterredung mit dem zuständigen Mann für Sportentwicklung „als erstaunlich offen, sehr persönlich und ehrlich". Er sei auf „großes Verständnis“ bei Buckwitz auf die vielen Anliegen der Senioren gestoßen. Mehr noch: Manche Maßnahmen hielt der Spitzenfunktionär des Verbandes für ungerechtfertigt, wolle sich darum kümmern und für Abhilfe sorgen. Nehmen wir ihn beim Wort!
Ein ungeheuerliches Versäumnis echt zum Fremdschämen!
Beschimpfung 1.0: Bei meiner nach 57 Jahren immer noch ungebrochenen journalistischen Berufsehre freue ich mich diebisch, wenn ich anderen Medienschaffenden eine Exklusiv-Meldung vor die Nase setzten kann. Eine Laudatio zu einem runden Geburtstag, dessen Datum nun einmal für alle feststeht, so sie daran denken, gehört logischerweise nicht dazu. Ganz im Gegenteil: Da finde ich es sogar ausgesprochen ärgerlich im Sinne der zu ehrenden, verdienstvollen Persönlichkeit, wenn ich es exklusiv habe. So geschehen jedoch gestern bei Gisela Stecher. Kein Sterbenswörtchen in der grundsätzlich miserabel bearbeiteten Senioren-Spielecke des DLV, der statt dessen ein Interview mit Sprinterin Ingrid Meier (es sei ihr von Herzen gegönnt) zur am 01. April (!) beendeten Hallen-WM veröffentlichte, das seit über sechs Wochen „auf Halde“ gelegen haben muss. Auch kein Bild und „Ton“ bei Stechers Regionalverband, dem LV Nordrhein. Echt zum Fremdschämen! Und das ist noch ausgesprochen höflich formuliert. Richiger wären Schimpf und Schande angebracht.
Falschen Ergebnisse heimlich, still und leise korrigiert
Beschimpfung 2.0: Bei den Offenen Team-Landesmeisterschaften von Sachsen vorigen Samstag in Neukieritzch sind in exorbitanter Ahnungslosig- oder Schusseligkeit die Punkte falsch berechnet worden (wir berichteten). Bei meinem pathologischen Helfersyndrom habe ich unmittelbar nach Veröffentlichung über die sächsischen Falschmeldungen den LV Sachsen mit Sitz in Chemnitz angerufen und deren Mitarbeiterin Daniela Bräutigam auf die fehlerhaften Berechnungen hingewiesen. Sie versprach das überprüfen und korrigieren zu lassen. Nach Vollzug woll(t)e sie mich per E-Mail darüber informieren. Nix ist passiert! Heimlich, still und leise wurden irgendwann die korrigierten Ergebnislisten über ladv.de ins Netz gestellt, als wäre nie etwas falsch gewesen. Das war jedoch bei zehn von 13 Resultaten der Fall. Lediglich bei der M30 war es zwangsläufig richtig, da es die nicht mehr anzuwendenden Altersklassenfaktor wegen der internationalen Regel erst ab M/W 35 gibt. Was erschwerend hinzu kommt: Wer es im falschen Original gesehen hat, wird es sich nicht noch mal anschauen. Lediglich LAMPIS-Leser wissen wieder einmal mehr. – Die korrigierte DAMM-Rangliste ist bereits seit heute 00:00 Uhr in unserem Fenster Ergebnisse hinterlegt.
80 Jahre auf der Uhr und noch kein bisschen dem Ehrenamt überdrüssig
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Grevenbroich/Krefeld, 16. Mai 2023) Es gehört an sich zu den angenehmsten Chronistenpflichten eine Laudatio zu einem runden Geburtstag zu verfassen, woran ich mich im Wonnemonat Mai nun schon zum dritten Mal während einer Woche üben kann. Allerdings ist es in diesem konkreten, persönlichen Fall eben auch schon die dritte Ehrbekundung innerhalb von zehn Jahren. Was lässt sich im Herbst des Lebens noch Neues zu einer Person des öffentlichen Lebens beitragen? Da hilft die Anleihe bei einem ungeschriebenen Zeitungsgesetz, wonach eingedenk der Reizüberflutung niemand vergesslicher sein würde als der Leser. Schließlich ist die Zeitung von heute morgen bereits von gestern. Noch schnelllebiger ist ein Online-Medium mit sich förmlich überschlagenden Meldungen.
Der gute Geist der Senioren-Leichtathletik
Sei’s drum: „Der gute Geist der Senioren-Leichtathletik“, wie einst die angesehene Rheinische Post in einer großen Geschichte über sie titelte, vollendet heute 80 Jahre auf der Lebensuhr: Gisela Stecher (im Bidl) aus Grevenbroich, die in den Kriegswirren am 16.Mai 1943 das häufig flackernde elektrische Licht der Welt erblickte. Gelobt sei, was hart macht! Denn diese taffe Frau steht seit 2005 (!) trotz so mancher gesundheitlicher Rückschläge in jüngerer Zeit als Landesseniorenwartin des Leichtathletik-Verbandes Nordrhein (LVN) „ihren Mann“. Und das, wie schon 2013 und 2018 an selber Stelle, mit einer großen Aufgabe als Veranstaltungsleiterin der Deutschen Senioren-Meisterschaften am 12./13.August 2023 in Mönchengladbach vor sich. Gewissermaßen als Durchlauferhitzer sind dort im schmucken Rheydter Grenzlandstadion am 03.Juni die Offenen Nordrhein-Seniorenmeisterschaften ihres angestammten Regionalverbandes.
Mit einem gaaanz großen Herzen für Senioren versehen
Gisela hat unter ihrem Mädchennamen Pick von der Jugend an praktische alle Weihen durchlaufen. Sie spielte im Winter erfolgreich Basketball, war 1958 mit ihrem Klub ART Düsseldorf (Vorgänger ATV) deutsche Jugendmeisterin und gewann fünf Jahre später den nationalen Titel bei den Frauen. Der Leichtathletik wendete sie sich im Sommer zu, war deutsche Jugend-Vizemeisterin im Kugelstoßen, später schon als Ehefrau des sprintenden Klubkameraden Dieter und Mutter von zwei Söhnen Trainerin und Kampfrichterin. Sie schnürte auch bei den Seniorinnen wieder die Werferschuhe für Kugel und Diskus, gewann etliche nationale und internationale Titel in verschiedenen Altersklassen. Die Karriere nach der Karriere war die der uneitlen, unprätentiösen, unaufgeregten Ehrenamtsinhaberin mit hohem Belastbarkeitspotenzial und einem gaaanz großen Herzen für ihre eigene Spezies: der Ü30-Generation. Für sie stand und steht der Sportler stets im Mittelpunkt ihres Wirkens im Hintergrund.
Eine Preziose unter den Ehrenamtsinhabern
Das hat sich weithin herumgesprochen. Dies belegt eine Fülle von hohen und höchsten Auszeichnungen für ihr soziales Engagement für ihre große Leidenschaft Leichtathletik. Gisela Stecher erhielt für ihre herausragenden Verdienste im Laufe der Jahre die Ehrennadeln des LVN in Silber und Gold, die Silberne und Goldene Ehrennadel des Deutschen Leichtathletik-Verbandes sowie 2013 die Ehrenplakette des LV Nordrhein. Das alles sollte jedoch im Februar 2017 noch getoppt werden. Die damalige Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) verlieh der Wahl-Grevenbroicherin die NRW-Sportplakette, die höchste ideelle Auszeichnung, die das einwohnermäßig größte Bundesland auf diesem Gebiet zu vergeben hat. Ja, Ehrenmitglied des ART Düsseldorf ist sie selbstverständlich auch, dem sie seit 68 Jahren angehört. Plakativ wurde es Ende Oktober 2019. Der Landessportbund NRW stellte seinen Jahreskalender 2020 verdienter Ehrenamtsinhaber vor, in dem ihre eine Monatseite gewidmet worden ist. Und zwei Tage später schaffte sie es nicht lediglich deswegen als Interviewgast von Moderator Claus Lufen in die legendäre ARD-Sportschau.
Allein das Bundesverdienstkreuz fehlt in der schmucken Sammlung
Viel mehr geht nicht. Fehlt eigentlich nur noch das Bundesverdienstkreuz in der schmucken Sammlung. Da wurde sie wohl schmählich übersehen, vorgeschlagen zu werden. Vielleicht fühlt sich jetzt jemand ge- und berufen. Verdient hätte sie es allemal. Wie den mal von LAMPIS geäußerten Spruch: „Wenn es sie nicht schon geben würde, müsste sie glatt erfunden werden“ und der Überschrift „Eine Preziose unter den Ehrenamtsinhabern“. Gefeiert wird auf kleiner Flamme bei einem aushäusigen Abendessen im Familienkreise mit Sohn Olaf (57 Jahre, sein Bruder Thomas ist 28jährig verstorben), der Schwiegertochter, zwei Enkelinnen (27 und 25) und dem langjährigen Lebensgefährten Werner Angermund, der die 80 bereits am 03.Januar vollendete.
Und abschließend noch dies mit einem virtuellen Rosenstrauß: Herzlichen Glückwunsch, liebe Gisela!
Bei den Sachsen "Open" übernahm die M und W50 die Spitze der Rangliste
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Neukieritzsch/Krefeld, 15. Mai 2023) Eine Muttertagstour der etwas anderen Art, dazu mit männlicher Beteiligung, gab es gestern bei den Offenen Team-Landesmeisterschaften der Ü30-Generation im Stadion von Neukieritzsch. Die offene Ausschreibung unter den insgesamt 13 Vereinen/Startgemeinschaften nutzte lediglich die M30 der StG Bad Köstritz-Zeulenroda aus Thüringen, die in Konkurrenz gegen zwei einheimische Mannschaften den Titel gewann und sich an die zweite Position der DAMM-Rangliste setzte. Das ging in der M50 durch die StG Markkleeburg-DHfK-LSV Pirna noch einen Tick besser, die sich vor die StG Ostwestfalen-Lippe deutlich an die Spitze setzte. Das schaffte als weibliches Pendant dazu auch die gastgebende StG SF Neukieritzsch in der W50.
Nach nunmehr vier Durchgängen sind alle neun Klassen besetzt
Dies war zudem zwangsläufig in der bisher noch „jungfräulichen“ W40 und 60 mit je zwei Mannschaften aus den längst nicht mehr neuen Bundesländern der Fall. Damit sind nach bislang vier Durchgängen zur Deutschen Altersklassen-Mannschaftsmeisterschaft (DAMM) alle fünf männlichen und vier weiblichen Klassen mit mindestens zwei Teams besetzt. Vorneweg jetzt mit bereits acht Bewerbern in der M60 und sechs in der W30.
Soweit bislang bekannt, stehen noch drei Termine in Gröbenzell (Bayern), Murr (Baden-Württemberg) und Verden (Niedersachsen) an. Nach Aussage von Team-Manager Thomas Blech plant der bundesweite Branchenprimus LG Kindelsberg Kreuztal für seine M30 auf heimischer Anlage in Kreuztal noch einen Qualifikationswettbewerb, bei dem auch Gäste willkommen sind. Versteht sich, dass wir rechtzeitig darauf hinweisen werden. Sicherlich auch eine günstige Gelegenheit für die M40 der StG Nutrixxion Masters aus Köln und Troisdorf, die bei den NRW-Teammeisterschaften in Viersen ohne Staffelresultat geblieben war und dadurch etwa satte 1.000 Punkte einbüßte.
Alle Ergebnisse von den Sachsen „Open“ unter diesem Link.
DAMM-Rangliste 2023 mit 38 Teams, Stand 14. Mai
Senioren, M30: 1. Stg Nutrixxion Masters 8.628 Punkte, 2. StG Bad Köstritz-Zeulenroda 8.525, 3. StG Halle-Express 8.345, 4. LAC Essingen 6.974, 5. LAC Schkeukitz 6.234.
M40: 1. LG Kindelsberg Kreuztal 8.223, 2. StG Nutrixxion Masters 7.252 (ohne Staffeleregebnis), 3. StG Planeta-Elbland 7.249.
M50: 1, StG Markkleeburg-DHfK-LSV Pirna 8.426, 2. StG Ostwestfalen-Lippe 7.960, 3. LAC Essingen 7.830, 4. LG Kindelsberg Kreuztal II 7.787, 5. LG Kindelsberg Kreuztal I 7.658, 6. SSV Ulm 1846 7.373, 7. StG Planeta-Elbland 7.107.
M60: 1. LAC Essingen 5.928, 2. StG BVV Masters 5.504, 3. LG Kindelsberg Kreuztal 5.420, 4. StG Hünxe-Bedburg-Duisburg 5.221, 5. StG Markkleeberg-DHfK-LSV Pirna 5.114, 6. Stg Werther/Brackwede/Kirchlinde 5.088, 7. GO! Saar Express 5.072, 8. StG Pfalz Masters Team 4.929.
M70: 1. StG Werther/Brackwede/Kirchlinde 4.605, 2. StG Hünxe-Bedburg-Duisburg 4.574.
Seniorinnen, W30: 1. LG Bad Soden/Sulzbach/Neuenhain 6.639 Punkte, 2. StG Nutrixxion Masters 6.525, 3. StG Bedburg-Dinslaken-Goch 6.185, 4. SSV Ulm 1846 5.971, 5. LAC Essingen 5.508, 6. LAC Schkeuditz 4.449.
W40: 1. LG Neiße 5.065, 2. StG Planeta-Elbland 3.686.
W50: 1. StG SF Neukieritzsch 4.358, 2. StG Witten-Annen/Bochum 4.041, 3. TSV Bayer 04 Leverkusen 3.910.
W60: 1. LG Neiße 4.064, 2. StG SF Neukieritzsch 3.708.
An der Richtigkeit der Punktewertung sind massive Zweifel geboten
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Neukieritzsch/Krefeld, 14. Mai 2023; 11:22 Uhr) Grundvoraussetzung für eine Berichterstattung ist, sich auf das zu verlassen, was Ergebnislisten (das sind schließlich Dokumente!) aller Art widerspiegeln. Also auch solchen, bei denen Punktewertungen für die Ermittlung herangezogen werden. Da sind allerdings bei jenen von den Offenen Team-Landesmeisterschaften von Sachsen zumindest teilweise erhebliche Zweifel geboten. Dies hat DAMM-Experte Dieter Krumm bei einer oberflächlichen Überprüfung am Beispiel der M50 festgestellt.. Da werden bei der StG Markkleeberg-DHfK-LSV Pirna im Vergleich zu der in NRW erfolgreichen Mannschaft der StG Ostwestfallen-Lippe bei geringeren Leistungen mehr Punkte veranschlagt. Nur ein Beispiel: Der schnellste 100-m-Sprinter in Neukieritzsch erhält für 13,05 Sekunden 612, der in Viersen für 12,85 sec. 509 Punkte.
Halten wir eine weiteres Mal fest, was sich offenbar noch nicht überall herumgesprochen hat: Seit dieser Saison ist aufgrund einer Schlafmützigkeit des DLV in der DAMM wieder die alte nationale Punktewertung ohne Altersklassenfaktoren anzuwenden. Die "Age factors" wurden nämlich vom Senioren-Weltverband World Masters Athletics (WMA) mit Wirkung zum 01.Januar 2023 bei rechtzeitiger Bekanntgabe geändert. Darüber haben wir rauf und runter berichtet. Nun ist es nicht an uns, sondern am Landesverband in Sachsen, das alles zu überprüfen, zu korrigieren und mit Gewährleistung ins Netz zu stellen.
Irrtum als Anlass zu ein bisschen deutscher Diskuswurf-Historie
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- Geschrieben von Axel Hermanns
(Melsungen/Krefeld, 14. Mai 2023) Mitunter wird vor lauter Bäumen der Wald übersehen. Oder irren ist männlich. Was allerdings in einer von Statistik überfrachteten Sportart wie der Leichtathletik mit all den Disziplinen und Altersklassen auch nicht ganz so einfach ist stets und überall richtig zu liegen. Also Kommando auf „Zuruf“ teilweise zurück. So habe ich in der Geburtstags-Laudatio für Diskuswurf-Spezialist Ralf Mordhorst zu dessen fabelhaften Serie 31 Jahre lang über 50 Meter geworfen zu haben – immerhin mit ein bisschen Konjunktiv – geschrieben: Das dürfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einzigartig sein.
Alwin J. Wagner übertraf in 20 Jahrgängen die 60-Meter-Marke
Denkste: Das war respektive ist es nicht. Alwin J.Wagner (*1950; im Bild aus 1984) aus dem Luftkurort Melsungen in Nordhessen war als eine Art Spätzünder, der seine absolute Bestleistung mit 67,80m als 37-Jähriger erzielte, ebenfalls ein Dauerbrenner der Zunft, legt sogar noch ein Jahr drauf. Der Olympiasechste von 1984 in Los Angeles warf von 1970 (50,28m) bis ins zweite Jahr der M50 in 2001 (51,25m), also 32, durchgängig weiter als 50 Meter.
Doch es kommt noch besser. Dazwischen von 1973 (60,14m) bis 1992 (61,94m) übertraf er in 20 Jahrgängen gar die 60-Meter-Marke, 1990 in der M40 noch mit 65,80m. Das war ein Jahrzehnt lang deutscher Altersklassen-Rekord, bis der von 74,08m-Weltrekordler Jürgen Schult (*1960) aus Schwerin am 27.Mai 2000 bei den Halleschen Werfertagen um einen Zentimeter übertroffen worden ist und immer noch Bestand hat.
Prominente Namen zieren die AK-Rekorde
Da wir gerade schon bei den AK-Bestmarken mit der 2-Kilo-Schreibe sind: Die haben, wie könnte es auch anders sein, höchst prominente, sich gerade in dieser Disziplin sehr lange auf hohem Niveau haltende Protagonisten von einstiger Weltklasse inne. Den in der M30 mit 71,50m der „Herr der Ringe“, Olympiasieger und fünfmalige Weltmeister Lars Riedel (*1967) vom LAC Chemnitz, aufgestellt am 03.Mai 1997 in Wiesbaden; in der M35 Wolfgang Schmidt (*1954) von der LG VfB/Kickers Stuttgart mit 70,92m am 09.September 1989 auf der „Segelwiese“ in Norden (Ostfriesland) erzielt und der M45 von Klaus Liedtke (*1941,†2021) von SuS Schalke mit 57,38m, geworfen am 02. Juli 1994 als bereits 53-Jährigem (!) im Aachener Waldstadion. Soweit zur Ehre, wem Ehre gebührt.
Nicht vergessen: Heute ist der Ehrentag für alle Mütter
Gründlicher Themenwechsel, aber hinsichtlich der Ehre doch nicht weit weg. Nicht den heutigen Muttertag vergessen! Der wird 1914 von den USA ausgehend alle Jahre wieder in der westlichen Welt am zweiten Sonntag im Wonnemonat Mai zu Ehren der Mütter und Mutterschaft begangen. Freilich sollte es damit nicht sein Bewenden haben, sondern zur geübten, gepflegten Tagesordnung gehören. Dazu sollte nicht erst das vierte Gebot der Bibel zitiert werden müssen. Aber leider eben doch keine Selbstverständlichkeit. Sonst müsste es solcher besonderen Ge-/Nachdenktage nicht bedürfen.